Autor Thema: Bauernveranstaltungen / Sportklassen / Erfahrung  (Gelesen 955 mal)

Offline charly250Topic starter

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Bauernveranstaltungen / Sportklassen / Erfahrung
« am: 29.09.2023, 20:18:27 »
Hallo Zusammen.

Ich war dieses Jahr auf 3 Bauernveranstaltungen mit dem Schlepper und 6 Veranstaltungen als Zuschauer unterwegs, im Südwesten von Niedersachsen. Hier sind mir doch einige Dinge aufgefallen, die ich mal so mitteilen möchte.
Vorab, Hut ab an die Leute, die in der heutigen Zeit den Mut haben, eine Veranstaltung durchzuführen. Im Zuge von steigenden Preisen, immer höher werdenden Auflagen usw.

Unterwegs war ich auf Bauernveranstaltungen, welche nicht nach DTTO fahren. Gefühlt sind gerade nach Corona viele neue Veranstaltungen hinzugekommen. Schaut man genau hin, werden die meisten von irgendwelchen Landjugenden durchgeführt.
Hierzu muss man sagen, es hat teilweise den Anschein, als ginge es hier nur ums Geld. Vom Aufbau her über den Ablauf usw. so kommt es teilweise rüber. Wenn dann 25€ Startgeld verlangt werden und es hinterher für die ersten drei nur eine Medaille gibt, welche vielleicht 5€ in der Herstellung kostet, finde ich das frech.
Allgemein, wie es bei den Bauernveranstaltungen abläuft, klar es soll Spaß machen, aber auch Fair sein ist das teilweise nicht schön was da abgeht.
Das ganze fängt beim Wiegen an, geht über die Zugmaulhöhe hin bis zu den angebauten Zusatzgewichten in Front und Heck. Das Wiegen klappt meistens noch,teilweise mehr schlecht als recht, da die mobilen Waagen sehr große Abweichungen haben oder es wird außerhalb gewogen, wo es auf dem Weg zum Start immer die Möglichkeit gibt einige Gewichte mehr dran zu hängen. (Macht natürlich keiner).
Die Zugmaulhöhe wird meist noch kontrolliert, teilweise aber auch nicht, da sind dann schnell welche mit 95cm dabei, bei erlaubten 80cm. Es hat oft den Anschein, als kenne der Veranstalter sein Regelwerk nicht bzw. hat kein Interesse daran, es ordentlich
umzusetzen. Von solchen Dingen, wie das Überfahren der weißen Linie, Missachtung der Roten Fahne etc. braucht man nicht reden, irgendwie wird alles geduldet.

Ein wichtiger Punkt, was mir aufgefallen ist, die Unterteilung zwischen Bauernklassen und Sportklassen. Es gibt mittlerweile immer mehr Schlepper, welche umgebaut werden. Anderer Motor, Turbo nachgerüstet oder eine andere ESP verbaut.
Hier gibt es Veranstalterwelche die Bauernklassen zusätzlich in Sportklassen unterteilen. Soweit auch gut, nur leider machen es nicht alle. Viele Veranstalter machen es nicht, haben in Ihren Regeln dann stehen, das der Schlepper Original sein muss und dem Auslieferungszustand ab Werk
entsprechen muss. Wieso dürfen dann umgebaute Schlepper auf solch Veranstaltungen starten und diese werden auch gewertet? Weil einige Veranstalter sich nicht trauen, Ihr Regelwerk durchzusetzen.
Ab wann gehört ein Schlepper in die Sportklasse? Mit einer der häufigsten Diskussionen auf den Veranstaltungen. Wenn er eine Mehrleistung hat? oder wenn etwas umgebaut wurde? Jedes mal die gleichen Diskussionen. Was wenn ein Schlepper von Haus aus
eine große Pumpe hat und diese aufgedreht wird? Ich finde zu diesem Thema sollte mal eine Regelung gefunden werden, weil man hört immer wieder von den Bauern "da brauchst nicht hin, die mit ihren hochgedrehten Kisten, da hast keine Chance". Ich meine, jeder sollte
eine Chance haben. Wie regelt man so etwas? Sagen das max. 20% Mehrleistung möglich sind und man packt die ersten drei dann vor die Bremse? Finde das ist ein schwieriges Thema.

Was zusätzlich noch auffällt, solche Veranstaltungen entwickeln sich immer mehr zu Saufveranstaltungen. Was dort Abends zum Ende hin teilweise an besoffenen Leuten rumläuft, ob das sein muss? Wie man so hört, ist es auch wohl bei den großen
Pullingveranstaltungen ein Thema geworden.

Nichtsdestotrotz, wir können froh sein das es solche Veranstaltungen noch gibt. Aber ich finde, es soll Spaß machen und Fair sein. Klar man ist nicht bei der Formel 1 oder der DTM, aber die Grundlegenden Dinge sollten schon passen. Es hilft keinem weiter,
wenn die Teilnehmer sich untereinander anschwärzen, da keine Regeln kontrolliert werden. Da sollte sich jeder Veranstalter mal an die eigene Nase packen. Ich will auch nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt auch Veranstaltungen wo alles bestens ist.


« Letzte Änderung: 29.09.2023, 20:27:14 von charly250 »

Offline Sascha Mecking

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Re: Bauernveranstaltungen / Sportklassen / Erfahrung
« Antwort #1 am: 03.10.2023, 22:04:41 »
Die Probleme, die du schilderst, brauchen Regeln und Personal.
Regeln müssen erstellt werden und möglichst einheitlich sein. Dazu brauchst du dann wiederum erstmal so etwas wie eine "Zusammenkunft der Teams und Veranstalter". Also - kurz gesagt - einen Verein.
Den haben wir - nennt sich DTTO.
Wir haben versucht, auch für Standardschlepper ein Reglement zu machen, wo jeder seinen Bereich findet.

Damit wollen aber viele nicht zusammenarbeiten, denn die DTTO nimmt Geld, um genau diese Dinge, die du ansprichst (und die seit 40 Jahren die gleichen sind) in den Griff zu bekommen.

Es kostet das alles nämlich nicht nur viel Freizeit, sondern auch Geld. Hinzu kommt, dass eine Veranstaltung mit reinen Standardschleppern nur dann überhaupt genug Geld abwirft, um sich selber zu bezahlen, wenn die Leute ordentlich verzehren.
Oder klar ausgedrückt: Abends auf der Party ordentlich gesoffen wird.
Sobald du entsprechend Eintritt nimmst, wollen die Leute etwas anderes sehen als "Standard" und dann sind die "Bauern" die ersten Klassen, die wieder gestrichen werden.

Aus Erfahrung: Fahre dahin, wo sie Startgeld nehmen und das auch nutzen, um ihr Regeln durchzusetzen. Von den anderen - wegbleiben.

Offline charly250Topic starter

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Re: Bauernveranstaltungen / Sportklassen / Erfahrung
« Antwort #2 am: 05.10.2023, 17:25:03 »
Ja es ist ja so wie Sascha es sagt. Viele haben das Personal nicht, weil sie alles selber machen möchten (Bewirtung usw), oder anderen ist wiederum das Geld, welches die DTTO nimmt zu teuer.

Bzgl. dem Eintritt, es gab hier eine Veranstaltung die nahm 8,-€ Eintritt. Keine Sportklassen, nur reine Bauernklassen. Die Veranstaltung wurde dann später noch abgebrochen, da die Bahn nicht mehr befahrbar war.
Konnte ja keiner Ahnen nach 2,5 Wochen Dauerregen.

Ja es ist teilweise echt traurig, das viele ihre Regeln nicht einhalten und umsetzten bzw. die eigenen Regeln kennen.

Startgeld nehmen tun alle, 20€ sind Standart, viele fangen schon mit 25€ an. Nur trotzdem wird es dadurch nicht besser. Grob gesagt, waren dies Jahr 2-3 Veranstaltungen dabei die mir zugesagt haben. Alles andere war "Kindergarten".