Autor Thema: Herangehensweise 600kg Freie Klasse  (Gelesen 45100 mal)

Offline Sascha Mecking

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #15 am: 17.05.2017, 00:17:46 »
Hallo ich habe die AME Motronik 2.2 Die wurde vor ca. 12 Jahren auf den Markt gebracht
 und hat den Vorteil das sie Luftmassenmessend arbeitet.

Mit Luftmassenmessung begibst du dich mit Turbo aber auf gaaaaaanaz dünnes Eis. Du musst auf jeden Fall nach Einlasstemperatur die Menge korrigieren!!!!
Dein Lambda muss mit Druck / Temperatur deutlich runter (fetter), weil du den Sprit zum Kühlen brauchst. Wenn die Stumpf Lambda X macht, brennst du dir, mit Alkohol, die Kolben weg. Ein Benziner hustet - ein Alkoholmotor läuft weiter und macht einfach nur mehr Temperatur.

Linke Skala ist absoluter Druck die andere Achse Drehzahl. Das Kennfeld ist für Benzin und hat noch eine Wasser / Methanoleinspritzung in den Einlass dazu. Ohne die musst du mit Druck im Lambda noch weiter runter!
Ist eine Fuel Map für einen Turbo V8..
Ich such dir noch die Zündung dazu raus.
« Letzte Änderung: 17.05.2017, 00:28:12 von Sascha »

Offline Sascha Mecking

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #16 am: 17.05.2017, 00:23:25 »

Zündzeitpunkt für Serienpleuelstangen.
Wenn du da was besseres drin hast, kannst du mehr riskieren.
Mit Methanol könntest du noch 2 Grad mehr geben.. aber die Werte sind für einen 4 Zoll Bohrung und 9 zu 1 Verdichtung. Da wirst du für deinen Motor das Richtige rausfinden müssen. Aber nur mal so "für die Richtung"...
« Letzte Änderung: 17.05.2017, 00:29:29 von Sascha »

Offline Dj NafetsTopic starter

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #17 am: 17.05.2017, 07:15:35 »
Die AME Motronic scheint in der Tat eine umgelabelte Ecumaster EMU zu sein. Gut zu wissen ;)
Die 2200ml/min Einspritzdüsen wurde mich auch von AME empfohlen.

Sascha, die Steuergeräte können verschiedene Steuerarten. Die mit Luftmassenmesser ist nur eine. Man kann auch über den Drosselklappensensor und den MAP steuern.
Alternativ kann man über eine Lambdasonde nachkorrigieren uvm. Die Abgastemperatur kann auch überwacht und zur Korrektur herangezogen werden. Ein spannendes Betätigungsfeld. Richtig cool ist auch die Launch Control Funktion (Nein, das ist keine Traktionskontrolle).
Dabei wird die Zündung bei gedrücktem Kupplungspedal auf extrem spät gestellt und die Einspritzmenge hochgetrieben. In der Folge dreht der Motor nicht in den Begrenzer, das meiste Gemisch verbrennt im Krümmer und treibt den Turbo an. Dadurch steht beim Start schon voller Ladedruck (Drehmoment) an. ;)

Bei den Pleueln und der Kopfdichtung habt Ihr recht. Da hab ich wohl etwas weit gesponnen ;)

Gestern hab ich mir die Achsen vom Suzuki Samurai angesehen. Der gute Mann baut noch mehr aus und dann bekomme ich die Tage die Teile vorbei gebracht.
Seit gestern liegt auch ein 2,8l VR6 hier ;) Ein ganz schönes Eisenschwein...

Gruß

Stefan

Offline Sascha Mecking

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #18 am: 17.05.2017, 17:48:18 »
Stefan.. nett dass du mir erklärst, womit ich schon vor 10 Jahren gearbeitet habe :)

Wollte dich nur warnen, dass du bei Turbo mit viel Ladedruck besser die Finger von der Mengenmessung läßt...

Offline Nixblicker

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #19 am: 17.05.2017, 22:34:36 »
Hallo Sascha alles gut, das man Turbolader/Leistung besser nicht mit Lamda 1 macht ist doch klar.
Bei Volllast wird auf Fett gestellt und da ist die normale Lamdaregelung ausgeschaltet. Ein Blick
auf die Abgastemperatur ist sowieso viel wichtiger.
Die 2.2 wie ich sie fahren hat zahlreiche Möglichkeiten wie Drosselklappenpoti, Ansaugluft und Ladelufttemperatur,
und Fettet ab einer bestimmten Temperatur an oder nimmt die Zündung zurück. Da geht noch mehr aber
damit sollte es gehen.  Es wurden damit schon 9++ PS beim VR erreicht auf E85
Ich will hier nicht die Motorsteuerung neu erfinden oder Luftmassenmessung als unschlagbar darstellen (KMS und
andere haben die auch nicht) Aber ich fahre damit gut und sicher bei einer Liter Leistung von ca. 170 Ps. mit Benzin.
Gruß Dirk
 
« Letzte Änderung: 17.05.2017, 22:50:02 von Nixblicker »

Offline Sascha Mecking

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #20 am: 18.05.2017, 00:39:52 »
Wenn du nach IAT anfetten kannst, ist das natürlich eine feine Sache. Man trifft nur ständig auf Leute, die meinen, sie wüssten alles und wenn man sie fragt, wie das so mit Lambda 0.5 aussieht, gucken sie dich an wie ein Auto :).
Bin mal gespannt! Die Klasse wird uns noch viel Spass bereiten!

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #21 am: 18.05.2017, 08:31:12 »
Sascha, sorry, wusste ich nicht das Du die kennst. ;)
Sehe das aber so, dass man hier auch mal schon bekannte Dinge schreiben kann die dann anderen weiterhelfen.

Ich finds gut das hier soviel Know How zu EFI´s versammelt ist. Das kann nur von Vorteil sein.

Die 2,8l VR6 bekommt man ja fast nachgeschmissen. Wenn man so einen durch eine fehlerhafte Steuerung frittiert ist das wesentlich schmerzloser als einen KB V8 oder ein Allison ;) ;)

Gruß

Stefan

Offline Sascha Mecking

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #22 am: 18.05.2017, 20:36:15 »
hehe... stimmt schon. Allerdings stellst du dann irgendwann fest, dass der olle Motor selber gar nicht das ist, was die Kosten verursacht, sondern der ganze Scheiß drumherum und was man da so reingesteckt hat.

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #23 am: 18.05.2017, 21:18:50 »
Ich kann ja nachher mal eine Auflistung machen was mich der Spaß gekostet hat.... oder ich lass das besser ;D

Es hat sich noch eine Frage ergeben:

Das Gardenpulling-Reglement wurde vor wenigen Tagen geändert. Dies betrifft die Sicherung der Antriebswellen ab einer bestimmten Länge und den Kupplungsschutz bei original Motoradmotoren.

Ist die Sorge berechtigt, dass ein regelkonformes Fahrzeug "mal eben" durch eine neue Regel unzulässig wird? Je nachdem welche Regel angepasst wird kann ja auch schnell mal ein ganzes Antriebskonzept über den Haufen geworfen werden.

PS: So wie es aussieht werde ich wohl mal mit den Jungs aus dem Werkzeugbau in Anholt aufschlagen (Anfixen und so ;D ). Aus Termingründen leider nur Sonntags. Aber da werden ja noch einige Gardenpuller da sein.

Gruß

Stefan
« Letzte Änderung: 18.05.2017, 21:23:47 von Dj Nafets »

Offline pace setter

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #24 am: 19.05.2017, 19:53:50 »
Hallo,

Wenn das schon so detailliert dargestellt wird oder zumindest besprochen, wie wär´s mal mit einer 1:1 online Bauanleitung? So wie beim Metallbaukasten, schön Schritt für Schritt. Vielleicht tauchen dann noch mehr 600 kg Gardenpuller auf einer Veranstaltung auf.
  :) Jetzt nicht mit so üppigen Berechnungen wie es das schon mal hier gegeben hat... ;) (kleiner Insider...) Zuviel Theorie macht keinen Spaß...

Gruß Gordon

Offline Nixblicker

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #25 am: 19.05.2017, 20:44:59 »
Hallo kann mir bitte hier jemand den Link vom Regelwerk der 600 Kasse schreiben?
Das wäre super .
Danke Dirk

Offline Ty-Rex

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #26 am: 19.05.2017, 21:50:43 »
Na, klar:

bitte schreibe mich direkt an per pm für den link.


So eine krasse Regeländerung wird es ehr unwahrscheinlich geben. Es sei  denn es fällt was besonderes vor und das wenn wird es viele betreffen und man findet eine Lösung.

In der Regel wird mit den betreffenden Leute gesprochen und geregelt. So war es auch mit dem Blue Attraction in Füchtorf. Der erste Trecker mit so einer langen Antriebswelle und entsprechendem Schutz. Es gab für den Tag eine Lösung und der Trecker wurde zur nächsten Veranstaltung technisch angepaßt. Also alles machbar.

Gruß
Raphael


« Letzte Änderung: 20.05.2017, 08:14:50 von Ty-Rex »

Offline Dj NafetsTopic starter

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #27 am: 05.06.2017, 21:07:51 »
Es geht langsam weiter, die Suzuki Achsen und Differentiale sind da. Ebenfalls ein Reparaturleitfaden für den VR6 Motor. Fürs erste dran rum schrauben sicher nicht verkehrt.  ;D
In Anholt werden wohl noch einige Teile dazu kommen.

Gruß

Stefan

Offline Dj NafetsTopic starter

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #28 am: 07.06.2017, 10:20:04 »
Der 2JZ GTE Motor ist mit zwei Turbos aufgeladen. Im Reglement steht "40 Punkte pro Turbo". Macht 80 Punkte nur für die Turbos. Bleibt noch ein Hubraum von 1,0L übrig.

Ein Umbau auf ein Turbolader wäre wieder Regelkonform.

Gruß

Stefan

Offline Dj NafetsTopic starter

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Re: Herangehensweise 600kg Freie Klasse
« Antwort #29 am: 08.06.2017, 19:47:33 »
So, ein paar Fragen bezüglich des Reglements haben sich noch ergeben.  ;)

- Es wird darauf hingewiesen das man die Organisation unter der man fahren möchte vor der Planung und dem Bau eines Schleppers kontaktieren soll. Mindestens mal wenn "Neue, einzigartige Techniken" angewandt werden. Das hatte ich jetzt nicht vor, ist vorab eine Kontaktaufnahme mit der DTTO trotzdem zu empfehlen?

- Die Wiegung erfolgt mit Fahrer und allen Betriebsstoffen, klar soweit. Kein nachtanken ohne nachwiegen. Wird der Warmlaufsprit dann im Kanister mit gewogen und nur aus dem darf getankt werden? Ich sag mal ein paar Kilo vorne mehr oder weniger machen schon einen Unterschied oder ist das Haarspalterei?

- Nach dem Wiegen darf der Luftdruck im Reifen nicht mehr erhöht werden. Nur so verständnishalber---> Warum?

- Wenn ich den Not-Aus so gestallte, dass das komplette Fahrzeug stromlos wird, also auch das Motorsteuergerät mit den Zündungstreibern ist das regelkonform, oder muss ich noch die Hochspannung gegen Masse erden o.Ä.?

- "Alle Not-Aus müssen in alle Richtungen funktionieren." Das verstehe ich gar nicht.  ???

- Der Motor darf mit eingelegtem Gang nicht gestartet werden können. Jetzt ist es so, dass ich überhaupt keinen Anlasser und keine schwere Startbatterie an Bord haben möchte. Der soll wie die V8 der Minis mit einem aufzusetzendem Starter und externer Batterie angelassen werden. Wie kann ich das da machen? Eine kleine Steuerleitung für den Anlasser durch den Neutralschalter legen?

- Woran erkenne ich einen fürs Pulling zugelassenen Rennanzug? Bei einigen Kartanzügen nach FIA Level 2 steht das die Nomex drin haben, bei anderen steht nur Codura und Baumwolle, ich bin verwirrt. Ich gehe aber mal recht in der Annahme das ein neuer, geeigneter Overall nicht unter 100 Euro zu bekommen ist, oder?

Das sollen erstmal alle noch offenen Fragen sein.

Dann hab ich mir noch den Kopf zerbrochen wie man ohne eine Bahn und einen Bremswagen zumindest den Antriebsstrang abstimmen/ überprüfen soll. Gerade mit einem Komplettumbau auf Turbo, EFI etc. bekommt man ja in vertretbarer Zeit gar nichts auf die Reihe.
Kernaufgabe ist es die Leistung zu "vernichten". Herkömmliche Dynos sind viel zu aufwändig und zu teuer. Außerdem kann man damit nicht mal annähernd den Zugkraftverlauf beim Pulling simulieren. Da kam mir folgende Idee:

Man nehme eine alte, billige Achse mit Druckluftbremse von einem schweren LKW Anhänger. Diese schneide man durch und drehe die Radnaben in die Mitte. Die Reifen des Schleppers werden durch entsprechende Flansche o.Ä. ersetzt.
Ein Gestell das die Achse und den Schlepper sicher hält ist ja schnell geschweißt. Mit den Vorderrädern stellt man den Schlepper - so denn vorhanden- auf eine Bodenwaage. Dieser wird hierbei vorne so stark aufballastiert, dass ein Abheben unmöglich ist.

Jetzt kommt Trick 17 ;) : Die Bremszylinder ersetzt man durch Pneumatikzylinder damit man durch Druckaufbau bremsen kann. Die Zylinder werden über ausreichend dimensionierte Schläuche mit einem Druckbehälter verbunden. Über ein Rückschlagventil wird der Behälter mit einem Druckminderer an eine Pressluftquelle angeschlossen. Damit kann man dann den "Startwiderstand" einstellen.
Eine weiterer Druckminderer mit dem die Maximalbremskraft eingestellt werden kann wird über ein Drosselventil und einen Kugelhahn o.Ä. ebenfalls mit dem Druckbehälter verbunden.

Der Ablauf sieht jetzt so aus: Der Druckbehälter wird mit dem kleinen Startdruck gefüllt, die Bremsen liegen leicht an. Man fährt den Motor hoch und sobald eingekuppelt wird und die "Räder" sich beginnen zu drehen wird der Kugelhahn geöffnet. Über das Drosselventil strömt langsam Luft in den Druckbehälter und erhöht stetig die Bremskraft bis zum eingestellten Maximum.
Der Witz ist das man diese Zeitspanne immer wieder "trocken" einstellen kann.
Einziges Manko ist die Lasterhöhung über die Zeit und nicht über den Weg.
Sind die Bremskräfte nicht gleichmäßig, könnte man die beiden Achsteile über eine Kettenwelle o.Ä noch zwangssynchronisieren.

Mit einer GoPro o.Ä zeichnet man Werte der zuvor tarierten Waage auf damit kann man sich das Drehmoment errechnen. Macht man mit einer zweiten Kamera (Synchronisation über einen Lichtblitz) eine Aufnahme von der Drehzahl kann man später sogar eine Leistungskurve schreiben. Die meisten Motorsteuergeräte erlauben eine Aufzeichnung aller Werte auf einen Laptop, da hat man dann wirklich alle Daten zusammen.

Sicher, die Pullingrealität sieht dann später doch anders aus (unbekannte Zugkraft, springen uvm.) alles in allem sollte sich aber schon mal eine Grundabstimmung finden lassen und das für recht wenig Geld.

Gruß

Stefan