So, ein paar Fragen bezüglich des Reglements haben sich noch ergeben.
- Es wird darauf hingewiesen das man die Organisation unter der man fahren möchte vor der Planung und dem Bau eines Schleppers kontaktieren soll. Mindestens mal wenn "Neue, einzigartige Techniken" angewandt werden. Das hatte ich jetzt nicht vor, ist vorab eine Kontaktaufnahme mit der DTTO trotzdem zu empfehlen?
- Die Wiegung erfolgt mit Fahrer und allen Betriebsstoffen, klar soweit. Kein nachtanken ohne nachwiegen. Wird der Warmlaufsprit dann im Kanister mit gewogen und nur aus dem darf getankt werden? Ich sag mal ein paar Kilo vorne mehr oder weniger machen schon einen Unterschied oder ist das Haarspalterei?
- Nach dem Wiegen darf der Luftdruck im Reifen nicht mehr erhöht werden. Nur so verständnishalber---> Warum?
- Wenn ich den Not-Aus so gestallte, dass das komplette Fahrzeug stromlos wird, also auch das Motorsteuergerät mit den Zündungstreibern ist das regelkonform, oder muss ich noch die Hochspannung gegen Masse erden o.Ä.?
- "Alle Not-Aus müssen in alle Richtungen funktionieren." Das verstehe ich gar nicht.
- Der Motor darf mit eingelegtem Gang nicht gestartet werden können. Jetzt ist es so, dass ich überhaupt keinen Anlasser und keine schwere Startbatterie an Bord haben möchte. Der soll wie die V8 der Minis mit einem aufzusetzendem Starter und externer Batterie angelassen werden. Wie kann ich das da machen? Eine kleine Steuerleitung für den Anlasser durch den Neutralschalter legen?
- Woran erkenne ich einen fürs Pulling zugelassenen Rennanzug? Bei einigen Kartanzügen nach FIA Level 2 steht das die Nomex drin haben, bei anderen steht nur Codura und Baumwolle, ich bin verwirrt. Ich gehe aber mal recht in der Annahme das ein neuer, geeigneter Overall nicht unter 100 Euro zu bekommen ist, oder?
Das sollen erstmal alle noch offenen Fragen sein.
Dann hab ich mir noch den Kopf zerbrochen wie man ohne eine Bahn und einen Bremswagen zumindest den Antriebsstrang abstimmen/ überprüfen soll. Gerade mit einem Komplettumbau auf Turbo, EFI etc. bekommt man ja in vertretbarer Zeit gar nichts auf die Reihe.
Kernaufgabe ist es die Leistung zu "vernichten". Herkömmliche Dynos sind viel zu aufwändig und zu teuer. Außerdem kann man damit nicht mal annähernd den Zugkraftverlauf beim Pulling simulieren. Da kam mir folgende Idee:
Man nehme eine alte, billige Achse mit Druckluftbremse von einem schweren LKW Anhänger. Diese schneide man durch und drehe die Radnaben in die Mitte. Die Reifen des Schleppers werden durch entsprechende Flansche o.Ä. ersetzt.
Ein Gestell das die Achse und den Schlepper sicher hält ist ja schnell geschweißt. Mit den Vorderrädern stellt man den Schlepper - so denn vorhanden- auf eine Bodenwaage. Dieser wird hierbei vorne so stark aufballastiert, dass ein Abheben unmöglich ist.
Jetzt kommt Trick 17
: Die Bremszylinder ersetzt man durch Pneumatikzylinder damit man durch Druckaufbau bremsen kann. Die Zylinder werden über ausreichend dimensionierte Schläuche mit einem Druckbehälter verbunden. Über ein Rückschlagventil wird der Behälter mit einem Druckminderer an eine Pressluftquelle angeschlossen. Damit kann man dann den "Startwiderstand" einstellen.
Eine weiterer Druckminderer mit dem die Maximalbremskraft eingestellt werden kann wird über ein Drosselventil und einen Kugelhahn o.Ä. ebenfalls mit dem Druckbehälter verbunden.
Der Ablauf sieht jetzt so aus: Der Druckbehälter wird mit dem kleinen Startdruck gefüllt, die Bremsen liegen leicht an. Man fährt den Motor hoch und sobald eingekuppelt wird und die "Räder" sich beginnen zu drehen wird der Kugelhahn geöffnet. Über das Drosselventil strömt langsam Luft in den Druckbehälter und erhöht stetig die Bremskraft bis zum eingestellten Maximum.
Der Witz ist das man diese Zeitspanne immer wieder "trocken" einstellen kann.
Einziges Manko ist die Lasterhöhung über die Zeit und nicht über den Weg.
Sind die Bremskräfte nicht gleichmäßig, könnte man die beiden Achsteile über eine Kettenwelle o.Ä noch zwangssynchronisieren.
Mit einer GoPro o.Ä zeichnet man Werte der zuvor tarierten Waage auf damit kann man sich das Drehmoment errechnen. Macht man mit einer zweiten Kamera (Synchronisation über einen Lichtblitz) eine Aufnahme von der Drehzahl kann man später sogar eine Leistungskurve schreiben. Die meisten Motorsteuergeräte erlauben eine Aufzeichnung aller Werte auf einen Laptop, da hat man dann wirklich alle Daten zusammen.
Sicher, die Pullingrealität sieht dann später doch anders aus (unbekannte Zugkraft, springen uvm.) alles in allem sollte sich aber schon mal eine Grundabstimmung finden lassen und das für recht wenig Geld.
Gruß
Stefan