Oh jeh. Gute Besserung fürs Pony! Gut das du auf dein Bauchgefühl gehört hast. Früh genug erkannt kann da eine Menge retten. Was spritzt du ihr denn jetzt immer?
Bei Rehe hab ich sehr gute Erfahrungen mit Blutegeln gemacht. Schmerzlindernd, entzündshemmeld und Blutverdünner. Dem Pferd meiner Freundin haben die kleinen Tierchen vermutlich das Leben gerettet -der TA wollte einschläfern. Bei einer anderen Freundin haben wir (dank der Erfahrungen mit dem Pferd der anderen Freundin) die Rehe auch im Frühstadium erwischt. Da war es wirklich nach 1x Blutegel und natürlich mit danach Diät und angepasster Bewegung getan.
Und noch mal kurz klugscheißen (sorry) - wenn Pony Ekzem und jetzt Rehe hat, solltest du ggf. mal in Richtung Stoffwechselkur gucken. Immer leichter als gesagt - aber Rehe und Ekzem passen leider auch irgendwie zusammen, wenn man sich umhört.
Deine Shettygeschichte

Shettys sind schlau.
Der Rest - ich glaube die meisten von uns haben mehr oder weniger gravierende Fehler aus Unwissenheit begangen. Als Kind hattest du ja im Prinzip da auch wenig Chance. Und irgendwann hast du ja auch angefangen zu lernen bzw. lernen zu wollen - das ist halt das wichtigste.
Mir ging es da nicht viel besser. Meine Eltern haben mit Pferden nichts am Hut, mein Cousin und Cousine hatten aber Pferde als wir Kinder waren (was uns wenig genützt hat, weil die 200 km weit weg gewohnt haben) und ich war sehr neidisch. Damals hielt ich vor allem meine Cousine für Allwissend. Mittlerweile bin ich entsetzt was sie alles nicht weiß bzw. das sie auch an Dingen rechts und links von dem, was sie seit 30 Jahren macht, wenig Interesse hat.
Ich habe irgendwann Reitstunden erbettelt. Meine Mutter hat den Reitverein nach der verkehrsgünstigen Lage gewählt, Qualität von Unterricht konnte sie ja gar nicht beurteilen. Ich war gut 10 Jahren in diesem Verein. Rückblickend kann ich sagen, dass ich davon in fast 6 Jahren außer Festhalten eigentlich nichts gelernt habe. Danach hatte ich ein RB Pferd und konnte mir Reitlehrer aussuchen und auch mal selber was ausprobieren. Da habe ich ein bisschen gelernt und da das Pferd sehr nett war, dachte ich irgendwann ich hätte das voll im Griff

(Meine RL sagt übrigens das aus diesem Verein bis heute die schlechtesten Reiter kommen. Ist mir auch klar - die Leute, mit denen ich Reiten - nicht - gelernt habe, haben dort später Unterricht gegeben).
Dann bekam eine Freundin von mir von ihren Eltern ein Pferd geschenkt, das alleine bei denen im Garten lebte (wobei wir wieder die nicht sachkundigen Eltern hätten). Dieses Pferd war erst 5 Jahre alt und ich habe gemerkt was mir mein RB Pferd alles schenkt. Wir haben uns da ein bisschen durchgebissen und hatten Kompromisse, die funktionierten. Also dachte ich wieder ich hätte eine Menge gelernt und weiß jetzt wie es geht.
Und dann hab ich Frau Pony gekauft... Ganz klar, wenn ich nicht durch Zufall auf meine jetzige RL gestoßen wäre, hätte mich Frau Pony vermutlich umgebracht - oder ich hätte sie verkauft.... Ich habe viel Lehrgeld bezahlt in den nächsten Jahren - sowohl metaphorisch wie auch wörtlich. Und leider Frau Pony auch. Einige Sachen wären im Nachhinein echt vermeidbar gewesen.
Im Endeffekt bin ich sehr dankbar, das Frau Pony so eine Herausforderung war. Ich hätte sonst viele Dinge nicht ausprobiert und in Frage gestellt. Aber auch diesmal - sobald die Probleme halbwegs im Griff waren, dachte ich, ich weiß zumindest theoretisch wie es geht (das ich praktisch nicht der beste Reiter und Bodenarbeiter bin, war mir aber immerhin klar geworden).
Dummerweise bin ich dann nach Umzug auch in einem Stall gelandet, wo ich echt die Einäugige unter Blinden war. Hatte zur Folge das ich eigentlich jedes Pferd reiten durfte und auch fast jedes Pferd mindestens 1x geritten bin. Das hat auch immer irgendwie geklappt. Im Rückblick sträuben sich mir aber teilweise die Haare, was ich da alles gemacht hab. Trotzdem hat auch die Zeit mir eine Menge beigebracht. Zum einen wegen der vielen unterschiedlichen Pferde (teilweise bin ich die nur 1x geritten, teilweise regelmäßig) und dann haben wir nach langer Suche damals eine gute RL gefunden (meine alte und jetztige war da eben 400 km weit weg).
Na ja und dann kam irgendwann Shayla bzw. sie war ja schon da. Aber als sie Reitpferd werden sollte, hab ich wieder jede Menge neue Erfahrungen gemacht. Und die Erkenntnis was mit Frau Pony funktioniert hat, funktioniert bei Shayla nur begrenzt oder gar nicht. Und Shayla braucht sehr viel mehr Führung als Frau Pony - und das war echt ein Problem (und ist es heute teilweise noch, wobei es besser geworden ist). Wegen Shayla hab ich mich dann doch noch mal mit Natural Horsemanship beschäftigt und das hat uns eine Menge gebracht. Aber auch hier war die Suche nach dem richtigen Trainer ein Problem. Aber eins haben mir die Jahre gebracht - ich kann mittlerweile schneller beurteilen ob ein Trainer was für mich ist oder nicht. Und nur wenn man einen (oder mehrere in diesem Fall) schlechte Trainer gesehen hat, heißt das nicht unbedingt das das ganze System schlecht ist. Von daher gucke ich mir inzwischen immer gerne neue Trainer oder neue Sachen an. Dümmer wird man nicht.
Nächste Herausforderung war der eigene Stall mit Fütterung (Heu satt ist in der Theorie toll - klappte bei meinen Ponies aber gar nicht), Weidepflege usw.
Und jetzt ist halt Honey da (neben der immer noch bestehenden Shayla Herausforderung, die keinesfalls gelöst ist) und stellt wieder andere Ansprüche an mich. Wobei sie mich eher an Frau Pony erinnert als an Shayla. Also bin ich frohen Mutes das ich es diesmal vielleiht hin bekomme

Für noch eine Shayla bin ich mittlerweile auch irgendwie zu alt.
"Beißhemmung" gegenüber Unwissenden oder generell ist ein schwieriges Thema. Ich denke momentan generell viel über Toleranz nach und wie tolerant ich eigentlich bin. Ich behaupte mal ich bin toleranter als früher, habe in den letzten Jahren auch versucht daran zu arbeiten. Umso mehr hat es mich getroffen das ich in den letzten Woche (im nicht pferdischen Bereich) ein paar Begebenheiten hatte, die bei mir auf völliges Unverständnis gestoßen sind. Da denke ich gerade drüber nach. Bedingt hilft das die spontane Reaktion meiner Schwester meiner total entsprach - aber wir wurden eben auch von den gleichen Eltern erzogen und haben damit ähnliche Wertvorstellungen und vorgefasste Meinungen.
Grundsätzlich ist für mich Unwissenheit zumindest ein gewisser "Schutz". Bei Kindern sowieso. Womit ich ein Problem hab (jetzt im Pferdebereich speziell) sind Leute, die ein Problem haben und trotzdem nicht Willens oder in der Lage sind sich über Lösungsmöglichkeiten zu informieren. Andererseits gibt es anscheinend Leute die das Problem für den Normalzustand halten...
Auf einem Horsemanshipkurs war mal ein Mutter - Tochter Gespann dabei. Die Tochter hatte irgendwann die Nase voll sich von den Pferden durch die Gegend ziehen zu lassen und ist im Internet auf Natural Horsemanship gestoßen. Die Mutter war völlig hin und weg das es möglich ist Pferde auf eine Weide zu führen ohne das sie sich los reißen. Und die kam aus einer Züchterfamilie und hatte immer Pferde. Als sie das erzählte, dachten wir alle die veräppelt uns. Aber ihr war das völlig Ernst. Das man ein Pferd am Halfter irgendwo hin führen kann und dort auch ohne ziehen gemeinsam ankommt, war ihr völlig unbekannt.
Also insgesamt ein schwieriges Thema. Und ich lass es zu dieser späten Stunde lieber ruhen, bevor es noch endloser wird.
Morgen hab ich noch einen Tag Urlaub und noch mal volles Programm. Heute hab ich nicht so viel geschafft wie geplant, da ich mich noch etwas (so 4 Stunden oder so

) bei meiner Nachbarin festgequatscht habe. Jetzt bin ich wieder auf dem Laufenden was den Dorftratsch an geht (da verpasse ich ja immer 90%).
Aber das wichtigste hab ich geschafft. Mit Honey hab ich ein paar schöne Spaziergänge gemacht und heute hatten wir wieder Unterricht. Wir hatten jetzt ja zwei Wochen frei. Verlernt hat Honey nichts. Aber Übergänge mag sie nach wie vor nicht. Ich weiß auch nicht wie ich das ändern soll. Die Ausführung funktioniert gut. Ich denke aber demnächst wird sie mir mal den Stinkefinger zeigen.
Dann war Honey gestern und heute wieder auf dem Anhänger. Gestern hatten wir kurze Diskussionen ob sie wirklich oben bleiben muss, sie hat sich aber schnell in ihr Schicksal gefügt. Süß war als ich sie wirklich runterlocken wollte - da war sie sehr zögernd. Nach weitern rauf und runter war aber alles ok. Dann haben wir gestern das erste mal angebunden. Heute dann angebunden, Knotenhalfter ab (zum hochschicken mag ich das lieber, darunter ist dann das Stallhalfter zum Anbinden) und sie alleine gelassen und Tür zu gemacht. Das haben wir nicht zu lange gemacht, ging aber gut. Nächste Woche hat meine Freundin leider nicht viel Zeit. Also mal gucken. Eigentlich wäre als nächstes eine Probefahrt durch den Ort fällig.
Shayla ist nach wie vor etwas gestresst und hibbelig. Auch darüber hab ich nachgedacht. Es gibt für ihr Verhalten eigentlich zwei Erklärungen. Bei Shayla ist es so, dass sie sowieso schon eine recht kleine Komfortzone hat. Wenn man die nicht öfter ausreizt bzw. auch hin und wieder überschreitet (aber nicht zu viel, dann geht der Schuss nach hinten los), wird die Komfortzone kleiner (und leider geht das bei ihr schnell). Dann reichen schon Kleinigkeiten, dass sie auch zu Hause Stress hat. Jetzt ist halt Anweidezeit mit anderen Routinen und sie musste lange nicht mehr aus ihrer Komfortzone. Kann sein das das schon wieder alles zuviel ist. Müsste dann aber mit Routine wieder besser werden.
Dazu kommt das sie jetzt wohl wieder Eifersüchtig auf Honey ist und gerne wieder was tun würde. Sie ist mir dieses WE 2 in Honeys Führstrick gelaufen als ich Honey aufgehalftert hatte. Und das war nicht weil sie hysterisch war, sondern mit voller Absicht.
Ich werde also vielleicht doch früher wieder mit ihr anfangen. Erstmal sehr klein und nur ein bisschen Jojo spielen. Das macht sie ganz gerne und ein bisschen Rückwärts und Vorwärts müsste sie ja aushalten. Dann sehen wir weiter.