Hallo Henrike BL,
ich bin nicht mehr so oft im Forum, deshalb habe ich Deine Frage erst jetzt zufällig gefunden. Mein Pferd, 8 Jahre PRE, hatte vor 3 Jahren im August 2007 einen Strecksehnenabriss. Weil es ein paar Stunden gedauert hat, bis der Unfall (der "klassische" Elektrokabel-Weideunfall) bemerkt wurde, konnte nichts mehr zusammen genäht werden o.ä.. Die Sehnenenden sind am Knochen hoch quasi aufeinander zu "gekrochen". Da sich auf der Narbe dickes Horn gebildet hat, das ich immer wieder abrasple, konnte bis heute kein Ultraschall gemacht werden, aber es ist anzunehmen, dass die beiden Enden heute ziemlich nah aneinander am Knochen festgewachsen sind. Der kleine Gehfehler, den mein Pferd durch den Unfall, zurück behalten hat,fällt nichtmal Leuten auf, die von dem Unfall wissen.
Die OP war in seinem Fall das saubere Ausschneiden der inzwischen schon stundenalten Wunde. Dann hat er 5 Wochen in der Tierklinik gestanden, wo täglich der Verband gewechselt und das Ganze gereinigt wurde. Dann ist er für rund 5 Wochen eingegipst und nach Hause entlassen worden. Als der Gips ab kam, hatte sich neues Gewebe über dem zuvor komplett freigelegten Knochen gebildet. Auch ich musste alle 3 - 4 Tage Wundverbände mit Rivanol erneuern. An die 3 Monate komplette Boxenruhe haben wir uns nicht ganz korrekt gehalten, sondern haben ihm zunächst statt einer zwei Boxen gegeben und später dann ein sich stetig vergrößerndes Paddock dazu. Unser TA wollte lieber korrektes ganz extremes Stillstehen, aber es gibt inzwischen auch die Meinung, dass ein kleines bisschen Bewegung die Sehnen und Bänder elastisch hält, außerdem hatten wir die Befürchtung, dass das Pferd, das normalerweise in Robust-Herdenhaltung lebt, sonst durchgedreht wäre. Auch aus dem Grund habe ich mit ihm schon in der Klinik angefangen, Zirkuslektionen im Stand zu lernen. Nach ca 9 Monaten haben wir angefangen, wieder vorsichtig an der Hand spazieren zu gehen. Im Sommer 2008 habe ich wieder angefangen zu reiten. Wir haben die Arbeit des TA durch Akupunktur und Homöopathie unterstützt (auch Magnettherapie ist wohl sehr empfehlenswert, haben wir aber nicht gemacht). Der Heilvorgang ging im Vergleich mit ähnlichen Unfällen extrem schnell. Ob es davon kam, wissen wir natürlich nicht.

Das sind Bondi und ich im vergangenen Sommer. Die Verletzung ist hinten links.
Es war durchaus nicht alles easy und hat auch viel Geld gekostet, da muss man sich nichts vormachen. Auch kämpfen wir heute mit einer Schiefhaltung die er sich unmerklich angewöhnt hat, nachdem das verletzte Bein eigentlich schon wieder in Ordnung schien. Erst kürzlich hat der Osteopath festgestellt, dass nicht ich, mein Sattel oder die Boshaftigkeit meines Pferdes uns beim Reiten immer schiefer aussehen ließen, sondern dass eine Entlastungshaltung dafür verantwortlich ist, die jetzt schnellstens korrigiert werden muss, weil sie bereits den Meniskus am noch gesunden Bein angreift.
Ich habe übrigens sehr sehr viel Hilfe und gute Vorschläge aus diesem Forum bekommen.