Autor Thema: dominanz oder ...  (Gelesen 21357 mal)

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osch

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dominanz oder ...
« am: 08.06.07, 11:30 »
Ich habe seit einiger Zeit ein Problem was ich schwer einordnen kann.
Ich arbeite normalerweise grundsätzlich frei mit meinem Pferd kein Halfter keine Longe,
ihm macht die Arbeit spass biegungen um Hindernisse, mal über flache Stangen springen,
gelassenheit mit Planen etc.. er wirkt immer so als ob er sich wirklich freut wenns was neues
gibt, ich brauche nur richtung Reitplatz gehen selbst wenn er auf der Weide steht kommt er
schon angerannt und will was tun, nach dem Motto Putz mich (mach aber schnell) und nimm mich
mit, auch Reiten macht spass.
Will ich aber freies longieren mit ihm machen kommt in letzter Zeit immer öfter grosse Ablehnung,
er kommt dann schnell in die Mitte senkt seinen Kopf und bleibt stur stehen, wegschicken keine chance.
Rückwärtsrichten ja aber danach sofort wieder einen Schritt nach vorn um meinen Bewegungsradius
einzuschränken. Nicht falsch verstehen er versucht dabei nichts bösartiges es geht einzig darum sich
der Arbeit zu entziehen.
Einzige möglichkeit ihn wirklich wieder auf den Hufschlag zu bekommen ist eine Plastiktüte (Longierpeitsche
nimmt er nicht ernst Parelli Stab wirkt nicht und Gerte interessiert ihn auch nicht in dieser Situation). Wedel
ich mit der Plastiktüte 2 mal vor seinem Kopf dreht er auf den Hufschlag und ich kann 'normal' mit ihm arbeiten.
Ich hab versucht die selbe Situation mit longe zu lösen, denkste interessiert ihn auch nicht er will nicht.
Ich muss dazu sagen das war nicht immer so es schleicht sich halt langsam aber sicher ein, die sache mit der
Plastiktüte kann doch nicht die Lösung sein. Hab auch schon an schmerzen etc... gedacht aber er läuft wirklich
gut tritt sauber unter und wirkt gelöst auch beim Reiten keine anzeichen für schmerzen etc...
Habt Ihr Tips

Offline tara

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #1 am: 16.07.07, 13:51 »
Dein Pferd hat dich gut im Griff. Wer arbeitet hier frei mit wem?  ;D

Wo arbeitest du mit ihm? Roundpen?

stimmt deine Körperhaltung/stellung? Du könntest ihn unbeabsichtigt zu dir einladen...

Wenn er zu dir reinkommt, laß ihn was anstrengendes machen: enge Volten gehen, übertreten. aber oft, und lange!!! Dann biete ihm wieder an, auf dem äußeren Zirkel zu laufen. kommt er wieder rein, laß ihn weiter ackern: enge Volten, übertreten. wieder das Angebot zur einfacheren Übung. irgentwann müßte er es einsehen, daß es besser/bequemer ist, außen auf dem Hufschlag zu laufen.

oder nimm die Doppellonge. Mit dem äußeren Zügelmkannst du ihn in der Spur halten (wenn du dich nicht verknotest...)
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

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Offline Olli

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #2 am: 16.07.07, 14:30 »
Dein Pferd hat dich gut im Griff. Wer arbeitet hier frei mit wem?  ;D
genau mein gedanke!
super was du mit deinem pferd machst,aber im ernst?
der nimmt dich kein stück ernst....

da nützt dann auch die ganze bodenarbeit nix,wen ner selbst im roundpen dich nicht für voll nimmt

wie alt ist dein pferd?
wenn jung,dann änders es schnell,bevor das mal in gefährlich ausartet!!

taras idee ist super,mach ihm das was er will umbequem...
will er rein,muß er rein,aber dannauch richtig!
will er rennen? dann schick ihn,auf engen kreis voran...
laß dir nicht seinen takt aufdrängen,er sol lauf deine exakten komandos hören

wenn er beim longieren reinkommt,mit der longe auf die schulter zu und einen deutlichen satz(schirtt) in diese richtung
ha,der soll weichen!!!
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

osch

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #3 am: 16.07.07, 23:24 »
Ich hab die letzte Zeit den Raum enger gemacht, damit ist es etwas bequemer und
der Sturkopf hat mehr Druck und reagiert eher auf Körperspannung. Trotz allem ich kann auch
gern unbequem werden wenn er kein bock mehr hat versucht er es immer wieder, Schritt auf mich zu.

Plastiktüte war mir  dann auf dauer doch zu albern, hab jetzt ne kleine Klimperbox, einmal hochhalten und
schwups ist er wieder auf dem Hufschlag.

Longe bringt keine wirkliche Verbesserung, er merkt einfach nach ein paar Runden das  es zwecklos ist und dann ist
auch schluss mit rumgezicke. AAAber beim nächsten mal selbiges Spiel wieder von vorne.


osch

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #4 am: 17.07.07, 23:14 »
Hab heute nochmal intensiver dran gearbeitet.

Sofortiges reagieren führt zum Ergebnis - und ihr habt recht dann sofort druck aufbauen und Ihm energischer Entgegentreten hilft.
Ich darf einfach nicht zu lange warten, das ist häufig mein Problem das ich nicht schnell genug reagiere dann fängt er halt an zu
diskutieren.
Doppellonge etc.. will ich allerdings vorerst weglassen da ich damit nicht umgehen kann. Ich vertüddel mich zu schnell mit dem
ganzen zeugs und dann fängt er erst recht an zu diskutieren.
Heute war er dann auch wieder wirklich gut drauf hat mitgemacht. Scheint ähnlich wie beim Reiten zu sein (so die Hoffnung) dort
hatte er lange Zeit die Angewohneit in die Mitte abzudriften. War wirklich nervig. Sicher auch durch Reitfehler aber auch sein Sturkopf
bis er gemerkt hat es hat keinen Sinn. Da läuft er mitlerweile wirklich brav auf dem Hufschlag. Ich denke mit konsequenz wird es
am Boden auch wieder klappen, im Grunde hat er ja wirklich spass dabei, ich biete ihm ja nicht nur harte Arbeit sondern es ist auch
immer spielen etc.... drin.

Offline Aleike

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #5 am: 18.07.07, 01:48 »
Schreck statt Gerte/Peitsche dürfte nur so lange funtionieren, bis er es kennt. Außerdem sollen unsere Freizeithoppel ja im Gelände vor Plastik, Gerappel und Co. gerade nicht flüchten ...

Von daher würde ich zweckmäßigerweise lieber den Respekt vor Gerte und Peitsche "reinstallieren", die können nämlich beißen, wenn es sein muss! *fiesgrins*

Bei jeder Art Körpersprache reagieren die Pferde deutlicher auf schnelle und abrupte Bewegungen aus dem ganzen Körper als auf langsame, weiche nur aus dem Arm.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Mönchen

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #6 am: 18.07.07, 09:02 »
Sorry, du gehst schon wieder einem Problem aus dem Weg, wie beim anbinden e.t.c. wenn Dein Pferd keine Gerte ,Longe akzeptiert, verarscht er Dich.
Du bist der Chef, dem er sich vertrauensvoll anschließen soll, da gibt es kein wenn und kein aber. Da mußt Du auch mal " Zähne" zeigen, im Klartext: er sollte die Gerte um die Ohren bekommen wenn er so dreist ist auf Dich zuzukommen.
Wenn Du nicht konsequent bist und ganz eindeutig durchsetzt was Du willst wird er Dich nicht als Chef akzeptieren und Dir Vertrauen.
Denn: würdest Du z.B.in einer Gefahrensituation Dich auf jemanden verlassen der sonst nicht so genau weiß was er will oder was er tun soll? Nö, dann verläßt Du Dich auch lieber auf Dich selbst und ergreifst die Initiative. Also er wird Dir nicht Vertrauen.

Ein Pferd ist kein Spielzeug, spielen würd ich nicht mit ihm, solange Eure Standpunkte nicht geklärt sind, kann das schnell ausarten so das er mit Dir spielt.
Entschuldigung aber das zu erkennen da fehlt Dir als "Anfänger" noch die Erfahrung, daher reagierts Du noch zu langsam und Dein Pferd ist schneller.

Simone

Offline tara

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #7 am: 18.07.07, 09:49 »
, hab jetzt ne kleine Klimperbox, einmal hochhalten und
schwups ist er wieder auf dem Hufschlag.



 ???  so was kenne ich nur aus der Hundeschule.

ob das für Pferde so angebracht ist? *zweifel*  (scheufrei, erschrecken...wurde schon mal gesagt...)

irgendwann stumpft auch dein Pferd gegen das Gerassel ab. Aber ein 'Biß' der Longierpeitsche in die Schulter wirkt immer!

Wichtig ist bei solchen renitenten Pferden, daß man schnell und effektiv reagiert.

Schnell: am besten noch, bevor das Pferd etwas macht. Es ist immer anzustreben, daß der Mensch agiert, und das Pferd reagiert, nicht umgekehrt.
Also, beobachte dein Pferd genau. Dann erkennst du schon die ersten Anzeichen, wenn er nach innen kommen will: verhaltenes Tempo, ein Ohr nach innen, Kopfschlenkern...etc. Und dann wirst DU sofort aktiv: entweder treibst du ihn energisch vorwärts, forderst eine höhere Gangart, oder DU holst ihm bewußt rein, läßt ihn schaffen (s. o.)

effektiv: der Situation angemessen; wenn das Pferd auf Körpersprache, winken mit der Gerte nicht in der gewünschten Weise reagiert (in diesem Fall: nach außen weichen) dan setzt es was, aber gewaltig. Soll heißen, daß was du forderst, soll auch gemacht werden. Bei sensiblen Tieren (z. B. Araber) reicht oft ein massiver Einsatz, dann reagieren sie beim nächsten mal auf Fingerzeig. Bei etwas dickfelligeren Rassen (Tinker, Haflinger) muß man manchmal öfter richtig hinlangen. aber immer erst die feinere Hilfe anwenden, wie beim Reiten.
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Offline Aleike

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #8 am: 18.07.07, 15:49 »
Wobei natürlich die Gefahr besteht, dass das Pferd erst ungewollt und unbemerkt durch kleine Ausweichbewegungen des Menschen nach innen eingeladen wurde und dann zur Strafe für sein vertrauensvolles Kommen für Ungehorsam gestraft wird.

Osch, vielleicht solltest Du Dich beim Longieren erst nochmal auf Deine klare Körpersprache hin kontrollieren lassen, und im Zweifel lieber zuerst Dein Pferd freundlich nach draußen weisen, bevor Du zu drastischeren Ansagen greifst.
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Offline Tüpfel

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #9 am: 18.07.07, 16:14 »
Osch,
an deiner Stelle würde ich jemanden, der Ahnung hat zuschauen lassen, oder einen guten Trainer aufsuchen. Für mich hört sich das nach Mißverständnis an.
Vielleicht bittest du dein Hotte ja ohne es zu merken herein. Oder du bist in deinen Anfragen nicht klar.

Bevor ich irgendwelche "Dominanzproblem" herbeirede würde ich mich erst mal selbst überprüfen. Am Ende bist du der Auslöser für Pferdchens Kommen und wenn er dann kommt, bekommt er die Gerte um die Ohren ? Das ist nicht fair ! :-\
LG vom Tüpfel

osch

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #10 am: 18.07.07, 22:41 »
@Tüpfel ja ich lass mich regelmässig von meiner Trainerin überprüfen (zur Zeit ist sie allerdings im wohlverdienten Urlaub).
Wie schon gesagt es ist kein Dauerproblem ich zweifel auch ein wenig an der Dominanz Nummer da ich inzwischen auch als Anfänger schon einiges gelernt habe und doch recht sicher im Umgang mit ihm geworden bin.
Es sind nur ganz bestimmte Situationen in denen es einfach nicht klappt. Ich hab mich versucht heute selber zu beobachten wo der Schwachpunkt ist. Pferd hat heute wirklich hart gearbeitet es ging von anfang an super. Dann ein Fehler von mir (passt zu dem was schon gesagt wurde ich war kurz abgelenkt und schwups kam er rein) Natürlich wird er gedacht haben jetzt muss  ich rein. Schon klar jetzt mit Gerte oder Peitsche gegenan kann nicht der Weg sein. Also kurz das Programm umgestellt um hindernisse laufen und folgen stehenbleiben. Bis dahin muss ich meinem Pferd also recht geben Punkt.
Aber da ich eigentlich nicht fertig war muss jetzt wieder weitergemacht werden also energischen Schritt auf seine Schulter und ab auf den Hufschlag weiterackern - beim 1. versuch Pferd bleibt stehen und lacht mich aus grrrrr - 2. Versuch (Nein klimperbox ist wirklich nicht die Lösung) Longierbeitsche ohne zu treffen (ich weiss ich bin zu weich zu ihm) in die Luft und noch energischer auf ihn zu und siehe da wir sind wieder im Spiel.
Hab ihn dann eine Runde laufen lassen dann absichtlicht reingeholt und um das ganze zu festigen nochmal auf ihn zu und raus auf den Hufschlag er hat es für besser gehalten diemal gleich rauszugehen.
Ich denke ich muss jetzt 2 Tage sacken lassen und andere Dinge machen danach selbiges wiederholen bis zum abwinken.
Danke nochmal für die Tips ich denke grösstes Problem ist wirklich Körpersprache die noch nicht immer ganz passt und meine Einstellung alles ohne Druck zu erreichen. Klingt vielleicht blöd (ist es vielleicht auch) mit viel geduld erreiche ich bei ihm halt eine ganze Menge - was hat er mich am Anfang beim Putzen verarscht, inzwischen putze ich unangebunden genau wie angebunden er steht wie eine eins und macht keinerlei Probleme mehr.

Offline Aleike

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #11 am: 19.07.07, 07:26 »
Hallo Osch, schön, dass Du den Ansatz gefunden hast.
Ich finde es übrigens ganz spannend, in Deinen Boxen Deinen Lernprozess mit dem Pferd mitzukriegen. :)
Vieles erinnert mich an meine eigene Pferdeanfangszeit, nur hatte ich damals kein Internet und kein Forum, sondern habe bei anderen Leuten abgekupfert, mich intensiv mit Fachliteratur befasst und auch Videos inhaliert. (Tipp zur Körpersprache übrigens: Horst Becker - Pferdeausbildung nach klassisch-iberischen Methoden, Teil 1)
Weiter viel Erfolg!
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Offline tara

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #12 am: 19.07.07, 08:27 »
ich denke grösstes Problem ist wirklich Körpersprache die noch nicht immer ganz passt und meine Einstellung alles ohne Druck zu erreichen.

ja ja, wie immer, es sind die eigenen Unzulänglichkeiten. Die alte Weisheit, daß  das Pferd selten Schuld hat, stimmt auch hier.

...alles ohne Druck zu erreichen...

was ist für dich 'Druck'?

Druck ist auch schon der energische Schritt auf die Schulter zu.
Druck ist auch, das Pferd reinzuholen, arbeiten zu lassen, und dann wieder rauszuschicken.
Druck ist auch das Wedeln mit der Longierpeitsche, oder dem Seil.

ohne Druck geht es nicht. auch nicht unter Pferden.
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Gruß tara

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Offline Aleike

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #13 am: 19.07.07, 22:23 »
Typischerweise fängt der Mensch an, ungerechten Druck auszuüben/an den Zügeln zu ziehen/zu brüllen/... , wenn ihm nichts Vernünftiges mehr einfällt.
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osch

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Re: dominanz oder ...
« Antwort #14 am: 19.07.07, 22:59 »
Zitat
ungerechten Druck auszuüben/an den Zügeln zu ziehen/zu brüllen/... ,

genau das meine ich mit 'Druck', im letzten Stall wo wir waren konnte ich das zur Genüge beobachten wenn Pferd nicht wollte
ordentlich eins drüber und ohhh toll Pferd läuft wieder oder Mensch weiss besser wie Pferd richtig läuft also Ausbinder
etc... drangeschraubt und das Pferd gaaanz super in 'Haltung' gebracht, guck mal wie schön er läuft.
Mich gruselt es einfach wenn ich das sehe. Sicher ist einiges davon bei richtiger Handhabung nicht schlecht kann ich aber schlecht werten und
will es auf keinen Fall selber ausprobieren.
Der Weg den ich mit Murphy gehe ist manchmal nicht einfach, aber mit Geduld und auch manchmal ganze Schritte von Vorn anfangen
wird es irgendwie immer besser.
Er reagiert auf alles was ruhig und für ihn klar verständlich ist gut. Je mehr Hektik und 'Druck' z.B. durch Gerte reinbringe um so schlechter wird es.
Ich weiss noch wo ich ihn vom letzten Stall zu uns nach Hause geführt habe das erste mal für uns so eine grosse Strecke (ca. 12 km) ich hatte irre Bammel vor einer Autobahnbrücke. vorher sagte mir jemand der meint Jahrelang Erfahrung mit Pferden zu haben wenn er nicht will zeig ihm wo es lang geht nimm dir eine Gerte mit und wenn er nicht will kräftig eine auf den Arsch wirst sehen wie schnell er rüber geht. Klar mag so richtig sein. Letztenendes stand ich dann vor besagter Brücke, hab tief durchgeatmet, den Zügel lang gelassen auch als er einmal aufgeschreckt ist und bin lobend mit ihm weitergegangen. Jetzt beim Training hier sind kleine Brücken etc.. kein Problem er folgt mir freiwillig. Ich denke hätte ich die Gerte genommen würde ich jetzt wohl mit Schlagstock unterwegs sein. Er ist halt extrem Sensibe was sowas angeht. Daher auch beim Arbeiten auf dem Platz nehme ich nur selten eine Longierpeitsche mit und wenn dann eigentlich nur um ihn
ab und zu etwas zu korrigieren also ein wenig rausdrängen wenn der einfache Schritt auf ihn zu nicht reicht. Aber das ich ihn treffen 'beissen' muss versuche ich immer zu vermeiden.
« Letzte Änderung: 20.07.07, 00:30 von osch »