Hi Rosa, also 20km ist für mich ehrlichgesagt noch kein richtiger Wanderritt, aber zum Einsteigen, wenn Du so etwas noch nie gemacht hast, völlig ausreichend. Vor allem wenn Ihr noch gar nicht Kartensicher seid und Eure Pferde auch nur die direkte Umgebung kennen.
Normalerweise plane ich Strecken so um die 30km. Das können auch schon einmal in der Planung 35 oder 40 km werden, je nachdem wo man eben ein Quartier findet. Und ich reite immer nur zu vorher ausgemachten Übernachtungsstellen. Es gibt auch Menschen die reiten einfach so los und suchen sich dann unterwegs etwas - das würde ich nicht machen mögen. Aber es funktioniert auch. Mein Pferd braucht immer ganz viel Kraftfutter unterwegs, deshalb weiss ich immer gerne wo ich hin kann und dass es dort auch Kraftfutter gibt.
Meine längsten Ritte sind so um die 300 km in 2 Wochen. Dabei sind immer 1 oder 2 Pausentage.
20 km kann man normalerweise gut in 4 Stunden im Schritt erreiten. Wenn man allerdings davon ausgeht, dass man Päuschen macht, hier und da mal anhalten muss um den Weg zu suchen, Pipipausen, mal ein Foto machen, kannst Du in einer Stunde ca. 3,5 km rechnen. Das sind gut 5 einhalb Stunden, dann noch eine Stunde Mittagsrast, dann habt ihr einen schönen gemütlichen Ritt gemacht ohne Euch und Eure Pferde zu überlasten. Was sehr gut ist, ab und an absteigen und ein Stück neben dem Pferd laufen, dann wird man selber nicht so steif. Und den Pferden gefällt das total gut, wenn ihr Mensch mal nebenher läuft.
Das Schlimmste was mir einmal auf einem Wanderritt passiert ist: die Satteldecke war etwas verrutscht. Ich hatte ein Gelkissen drunter und das rutsche raus. Ich bin abgestiegen, habe den Sattelgurt gelöst und meine Mitreiterin hat mir geholfen das Gelpad wieder richtig hin zu schubsen. So musste ich nicht komplett das Gepäck abmachen, Sattel runter, neu satteln und Gepäck wieder aufpacken. Das dauert dann ja schon etwas länger. Nun, der Sattel mit dem Gepäck lag wieder schön auf dem Gelpad, als ein Ast - völlig ohne ersichtlichen Grund, es war kein Wind oder so - aus einem Baum krachte. Der Bube sprang entsetzt los, der Sattel stürzte ab und blieb ihm vorne am Hals hängen, weil ich den Anbindestrick um den Hals geschlungen hatte und am Sattel befestigt. Taboun ist wie gestört mit dem Sattel um den Hals den Berg runter galoppiert. Was glaubst Du, was ich für weiche Knie bekommen habe.........
Zum Glück ist er nicht sehr weit gelaufen und hat sich dann relativ schnell beruhigt und einfangen lassen. Und es ist ausser dem Schrecken nichts passiert.
Seitdem mache ich keinen Strick mehr am Sattel fest

So, jetzt habe ich mal geguckt, so richtige Wanderreitquartiere hat es in erreichbarer Umgebung von Roth nicht.
Aber Du kannst Dir natürlich auch etwas privat suchen. Setz Dich ins Auto und fahre in die Gegend wo Du gerne hinreiten würdest. Und da guckst Du entweder nach Koppeln, oder fragst beim Bäcker/Metzger/Kaufladen wer Pferde hat. Und da gehst Du einfach hin zum fragen.
Oder, Du holst Dir die Broschüre Ferien auf dem Bauernhof, die gibt es in jedem Touristbüro, kann man auch per Post anfordern und schaust da nach Adressen. So habe ich auch schon oft übernachtet. Wenn es nicht so unheimlich weit weg ist, kann man prima vorher E-Zaun, Futter und auch sein eigenes Übernachtungsgepäck hin birngen. Irgendetwas findest Du bestimmt. Wenn man fragt, sind eigentlich immer alle Leute total freundlich und bereit einen aufzunehmen. Vergiss auch nicht nach Verpflegung - Abendessen und Frühstück - für die Reiter zu fragen. Es gibt nämlich kaum etwas öderes als morgens ohne Frühstück losreiten zu müssen
