Pferdeforum

Rund ums Reiten => Western => Thema gestartet von: sliding_tina am 18.04.14, 18:43

Titel: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 18.04.14, 18:43
Ich bin schon seit Jahren begeisterte Westernreiterin, auch im Turniersport, und nebenberuflich unterrichte ich auch... aber über die letzten Jahre habe ich so das Gefühl, dass es mit der Westernreitszene bergab geht. Pferde werden immer jünger, es wird brutaler, immer mehr Blödsinn wird aus den USA übernommen etc etc.. ganz ehrlich? Ich bin frustriert und frage mich manchmal, ob ich da überhaupt noch mitmachen möchte... Ich habe viele damalige Westernreiter-Freunde, die begeistert im Turniersport tätig waren, bis es ihnen zu blöd wurde und sie es satt hatten. Die meisten davon reiten jetzt hauptsächlich im Gelände, stehen in einem Freizeitstall und das wars. Nicht weil ihnen das Turnierreiten oder das Training keinen Spaß machen würde - es sind die anderen Leute die es einem versauen. In meinem Stall versuche ich zu Zeiten zu reiten, wo ich niemanden anderen sehen muss, weil es mich so aggressiv macht...

Ich beziehe mich hier auf Western, da ich in einem Westernstall stehe und nicht weiß, wie es derzeit in Englischställen zugeht.

Geht es anderen auch so??? Ich will schon gar nicht mehr auf Turniere, weil 80 % der Leute dort meiner Meinung nach beim Tierschutz angezeigt werden müssten... Ich bin zu sensibel um von all dem unberührt zu bleiben..
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Hexle am 19.04.14, 19:59
hi SL .. das ist mittlerweile in allen Reitszenen so ..  :-[

es gibt nur noch wenige Reiter (unabhängig von der "reitweise" ) denen ich überhaupt zuschauen möchte - die galoppierende Dummheit hält überall Einzug und auf den Turnierplätzen ist es ganz schlimm  :-X ganz besonders schlimm, wenn ich bedenke dass die Reiter dort sind um zu zeigen, was sie sich mit ihren Pferden erarbeitet haben und nicht wie trickreich/brutal sie sein können - das Ganze noch geheiligt und bestätigt durch Richter die auch Augen und Ohren zumachen .. wenn ich mir anschaue was da alles olympische Medaillen bekommt für Tierquälerei  :-X
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 29.04.14, 21:10
hach das ist so traurig... ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich bin in letzter Zeit total gefrustet...

Einerseits denke ich, dass ich weitermachen muss um etwas zu verändern, aber manchmal fühlt es sich so an, als ob meine Arbeit total umsonst wäre.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 30.04.14, 10:17
Ich war letztes WE in Kreuth, an Ostern in Einöd und möchte euch eigentlich widersprechen.  Dass es immer wieder Reiter gibt, die man vom Pferd ziehen und verprügeln würde, gerade auf dem abreiteplatz - klar, aber die gibt es quer durch ALLE Sparten des Reitsportes, egal ob FN, Western, Barock....

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 01.05.14, 17:38
Der Thread war nicht dazu gedacht, andere Sparten besser aussehen zu lassen. Ich selbst bin im Moment nur in der Westernszene aktiv, und habe das Gefühl, dass es in den letzten Jahren schlimmer geworden ist.

Wie waren deine Kreuth Eindrücke?
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 05.05.14, 11:42
Zu Kreuth:
in der Pleasure wird wieder Wert auf taktklare Gänge gelegt - im Moment ist da zwar oft noch der Einäugige König unter den blinden, aber die Tendenz ist deutlich erkennbar. Es werden auch kein Peanuts mehr gerollt.

Hunter: kenne ich mich zu wenig aus, das sind Disziplinen, die mir überhaupt nichts sagen.... vielleicht verknüpfe ich Hunter auch zu sehr mit Jagdpferd ;D

HMS/SMS: auf den Punkt gerittene Pattern, ansonsten siehe Pleasure

Trail: die Künstlichkeit über den Hindernissen nimmt ab, das Tempo zwischen den Hindernissen zu. Pferde laufen "freier"

Reining: Die Einführung der Abreiteregelungen ist ein Gewinn. Pferde laufen wieder in ihrer körperbaubedingten Haltung - manche höher, manche flacher  (eine Zeitlang wurde ja auch hier der "Kopf runter" trainiert ohne Rücksicht auf Verluste)

Es ist noch vieles in einer Nebelzone, aber die positive Tendenz ist erkennbar.

Problem ist natürlich die "Materialschlacht" - sowohl bei den Pferden als auch bei den Reitern - aber das ist wieder reitweisenübergreifend ....

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: baura am 05.05.14, 14:49
mich würden die Abreite-Regeln zum Reining interessieren.

und sprichst Du von EWU, oder DQHA?
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 05.05.14, 16:04
nix EWU - die kochen nochmal ne andere Suppe, die mir aber nicht besser gefällt.

AQHA vierfach Shows und daran angeschlossen VWB (rasseoffen) incl. der hochdatierten Golden Series - da geht es in Kreuth richtig international zu .

Die NRHA hat letztes Jahr Abreiteregeln eingeführt, vorgegeben von der FEI - begrenzt die Zahl der Spins, das Fencen, etc.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 05.05.14, 20:24
Ich denke ich sollte mich mehr auf diese kleinen Lichtblicke konzentrieren..
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Monnef0805 am 06.05.14, 09:38
Mir persönlich gefällt seit Jahren nicht was da so zusammen geritten wird. Aber egal ob englisch, western oder sonst was. Schade ist auch das Richter einfach weg schauen obwohl es klare Regeln gibt.

Ich höre auch oft das viele sagen ich reite da nicht mehr mit das gefällt mir nicht was da so abgeht. Die Aussage finde ich schade denn ich denke man sollte weiterhin mit mischen um zu zeigen das es auch anders geht. Das man nicht wie ein schwer bewaffneter aufs Pferd steigen muss.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 06.05.14, 12:25

Die nicht nach den Regeln richtenden Richter werden m.M.n. weniger. Die Richterausbildung läuft derzeit definitiv in die richtige Richtung.  Sehgewohnheiten ändern sich aber nun mal nur langsam.

"Was heute so zusammen geritten wird " - gut gesagt, Monnef  ;) - hat mir früher aber auch nicht besser gefallen

Wobei mich das in der Freizeitszene sogar mehr nervt, als im Turnierkarussell.
Begründung: die meisten Freizeitreiter (im Gegensatz zu den Sportreitern) reiten ja angeblich pferdefreundlich, wollen "Kumpel" sein, und dann wird eben irgendwie rumgemurkst - besonders nett, wenn man dann auch noch eine "Gurufiigur" (PK, Penquitt, etc) vorschiebt "nach der man reite".

Der Turnierreiter, der "anders" reitet, stellt sich trotzdem immer wieder der Bewertung und wird auch immer wieder Erfolg haben, wenn er auf dem richtigen Weg ist. 

Ich kenne auch einige "enttäuschte" Tunrierreiter.
Wenn man das Ganze dann hinterfragt, findet man als Aussenstehender oft die Gründe (z.B. das falsche Pferd für den Menschen obendrauf, die falsche Disziplin, fehlende reiterliche Grundlagen, "Nerven"...)

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Monnef0805 am 06.05.14, 13:21
Wobei mich das in der Freizeitszene sogar mehr nervt, als im Turnierkarussell.
Begründung: die meisten Freizeitreiter (im Gegensatz zu den Sportreitern) reiten ja angeblich pferdefreundlich, wollen "Kumpel" sein, und dann wird eben irgendwie rumgemurkst - besonders nett, wenn man dann auch noch eine "Gurufiigur" (PK, Penquitt, etc) vorschiebt "nach der man reite".

Gut Freizeitreiter ist aber die Mehrheit von uns, denn wir reiten ins unserer Freizeit und die wenigstens verdienen wohl ausschließlich ich Brötchen damit  ;) ;D
Aaaaber ganz wiedersprechen kann ich Deiner Aussage nicht. Gerade was NHS betrifft finde ich es teilweise erschreckend das es pferdefreundlich reiten heißt und die Pferde auf der VH latschen, die HH nicht mal richtig einsetzen und vor sich hin schlurfen, solche Pferde auch oft dauert mit dem Schweif schlagen und völlig genervt aus der Wäsche schauen. Dort kann man auch oft von Problemen hören/lesen: mein Pferd läßt sich nicht anbinden, reisst sich ständig los, steigt, dreht im Gelände um.

Allerdings finde ich im Bereich Western, dass es Zeiten gab wo es nicht so extrem war bzw. soviel härte an den Tag gelegt wurde.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 06.05.14, 14:18
Deshalb habe ich begrifflich doch Freizeitreiter gegen Sportreiter gesetzt und nicht gegen Profis  ;D 

Siehst Du und ich habe hier regional bei den Westernreitern nur Unfairheit dem Pferd gegenüber erlebt - Angefangen vom Sattelweitwurf über Kopfhochbinden (wohlgemerkt bei Reitern OHNE jegliche Tunrierambitionen) zu intensivstem Jungpferdetraining (das Weib hatte allerdings Turnierambitionen - bis zum ersten Start war allerdings jeweils "der Bock platt" >:()
Dagegen empfinde ich den heutigen Umgang vielleicht nicht weniger hart im Turnierbereich, aber weniger ungerecht, einfach professioneller.

Mit NHS haben unsere hier wenig am Hut, dafür durfte ich einige PKler erleben - weggedrückter Rücken, aber piaffieren wollen.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Beagle-Petra am 22.05.14, 12:00
Die VWB hat ja auch noch mal ihr eigenes Weltbild, als kleine, überschaubare Vereinigung. Wenn auch an die DQHA angelehnt, hat sich hier wohl eine dem gepflegten Reiten näherstehende Grundtendenz gebildet, die VWB-Turniere haben ein gewisses Ansehen.

Regional gesehen gibt es über ganz Deutschland verteilt Trainingsoasen. Stellvertretend möchte ich den Trainingsstall Leckebusch in NRW nennen, für Bayern Stossberg Quality Horses. Auffallend ist, dass besser durchgerittene Pferde immer öfter vorn platziert werden. Auf den ganz großen Turnieren ist das wohl noch ein bisschen anders, da dominieren teilweise noch die alten Bilder, Peanut Roller, ruppiges Abreiten, Hilfszügelgedöns ... Das ist abhängig von dem Image, das der Turnierveranstalter unterstützt. Will er die "großen Namen im Sport" an den Start kriegen, wird er andere Richter buchen, die konservativen, die die pferdefreundlicheren Änderungen nicht wirklich mittragen, um entsprechende "Top"-Reiter an den Start zu kriegen. Ich sach mal, was ist eine Europameisterschaft ohne gewisse Namen aus Italien oder Berlin oder ... Diese Leute starten natürlich nicht auf Turnieren wie der VWB Spring Show oder den Bayerischen Meisterschaften der VWB.

Bis die NRHA über das Dressierniveau herauskommt, wird noch einige Zeit vergehen. Geritten ist da wirklich kaum ein Pferd, bis ins Top Level dominieren die punktgenau abgerichteten Zirkelidioten. Gerittene Pferde können die gewünschten Leistungen meiner Meinung nach auch gar nicht erbringen, da gerittene Pferde immer auch ein Stück weit "sie selbst" sind und damit anfällig für Fehlerchen und Ungenauigkeiten, die bei dem groben Bewertungsschema für Reining zu drastischen Abzügen führen können. Zudem kann man Reiningpferde so zurechtbiegen, dass sie im Ring gefällig laufen und man ihnen nicht anmerkt, wie sie daheim drangsaliert werden - z.b. durch die geeignete Auswahl an Tieren, die für jede Misshandlung auch noch Danke sagen und sich noch mehr bemühen. Grischa Ludwig hat mal in einem Interview gesagt, das ideale Reiningpferd ist ein dummes Pferd. Und ich schreib das alles jetzt mal so hin, weil ich über Monate beobchten konnte, wie Pferde von einem Trainer "gearbeitet" wurden, der dann wie heute einem der Top-Profis Europas zuarbeitet, z.B. durch Anreiten der Zweijährigen.

Zusammenfassend meine ich, dass die Situation im Mittelfeld besser wird und dass die Trainer und ihre Reitschüler, die durch pferdefreundliches und korrektes Reiten Erfolg haben, nach und nach ihre Stempel deutlicher aufdrücken. Wenn man natürlcih ein Turnier erwischt, bei dem solche Reiter nicht am Start sind, ist man allderdings oft zu Recht enttäuscht und entsetzt.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: baura am 22.05.14, 20:04
schön, von Dir zu hören, Petra.

und danke für den fundierten Beitrag!
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 23.05.14, 09:52
Schön geschrieben, Petra  :D


Hast recht, Reining ist schon irgendwie Pudeldressur ::) Und die Aussage, dass Reiner dumm sind und auch sein müssen habe ich schon öfter gehört  ;) 
Zu dem, was ich in den letzten Jahren bei der NRHA Futurity beobachtet habe: die Top-Reiner erinnern mich immer an dressierte Meerschweinchen (fragt bitte nicht warum, ich weiss es selbst nicht). Vor einiger Zeit war nur die "Gunner-form" erwünscht, und da wurde auch auf Teufel komm raus hingepresst - zwischenzeitlich darf der Kopf auch wieder getragen werden  ;D

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 16.06.14, 21:15
ebenfalls danke Petra


Meerschweinchen sind definitiv günstiger in der Haltung als Pferde. Ich sollte umsteigen
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 17.06.14, 04:46
Egal was du machst, es wird immer Leute in dem Bereich geben, die es "falsch" machen. Man sieht Leute die unfair zu ihren Kindern sind, Leute die keine Hunde haben sollten, Partner die sich gegenseitig schlecht behandeln... usw. Dem kann man nur entfliehen, wenn man in der Einöde lebt.

Es ist schwer, all das mitansehen zu müssen - früher hatte ich damit auch große Probleme und auch heute fällt es mir manchmal noch schwer. Aber ich möchte mir mein Hobby nicht vermiesen lassen also habe ich einfach einen Weg gefunden, abzuschalten. Das gelingt mir wesentlich besser, seitdem ich versuche mich für das Richtige einzusetzen und den Mund aufmache. Früher habe ich nie etwas gesagt, dass ist heute anders. Man denkt zwar immer, dass man doch eh nichts bewirken kann, aber das stimmt nicht. Und wenn du nur eine Person positiv beeinflussts - vielleicht wird diese Person eines Tages ein sehr gefragter Trainer und beeinflusst dadurch 200 andere Leute positiv, usw...

Versuche einfach deinen Teil zur Verbesserung beizutragen und schau auf die positiven Sachen, nicht auf die Negativen. Überleg doch mal wie Pferde noch vor 100 Jahren gehalten wurden und wie viele Pferde heutzutage ein "Luxusleben" in schönen Aktiv- oder Offenställen führen um nur ein Beispiel zu nennen.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Binesdiva am 17.06.14, 09:58
Ich glaube, in jedem Sport, den man zusammen mit Tieren betreibt, geht es zumindest eine Zeitlang mal bergab, wenn plötzlich finanzielle Interessen oder der persönliche Ehrgeiz einiger in den Vordergrund treten. Da ist das Lebewesen Pferd dann einfach mal egal. Ich meine auch, daß es solche Tendenzen auch im Hundesport gibt.

Wichtig ist nur, daß es immer noch Menschen gibt, die merken, daß es gerade in die falsche Richtung geht. Nur muss dann jeder für sich entscheiden, wie er damit umgeht. Klar, es ist leicht gesagt, daß "man was sagen muss", "dagegen dringend etwas tun muss" und so weiter, es ist aber schwer, tatsächlich etwas zu tun, erst recht, wenn man alleine steht.

Was mir gerade beim Westernreiten auffällt:
früher habe ich Westernreiten etwas belächelt, muss ich zugeben, ich bin eingefleischter FN-Reiter, Trainer A und FN-Richter. Dann durfte ich mal auf einem wirklich gut und reell ausgebildeten Westernpferd reiten, das von jemandem ausgebildet wurde, der offensichtlich viel Gefühl und Verstand hatte. Und ich muss sagen, das war toll. So ein durchlässiges, arbeitswilliges Pferd, das auch noch klar im Kopf war, sieht man selten. Das Pferd ist jetzt über 25 Jahre alt und bis auf ein paar Alterswehwechen gesund. Auch das spricht mM nach für die gute Ausbildung und Gymnastizierung. Hilfszügel, Gewalt o.ä. habe ich übrigens bei diesem Reiter nie gesehen. Das war alles immer sehr pro Pferd, jedoch gleichzeitig in einem festen Rahmen mit guter Erziehung und das alles immer noch so, daß das Individuum erhalten blieb. Also kein abgerichtetes Zirkeltier. Also hatte ich dann eine sehr hohe Meinung vom Westernreiten.
Dann wurde mein damaliges Pferd krank und ich wollte es umstellen. In der Nähe gab es einen Westernstall mit Paddockboxen und Halle. Ich hatte mich also gefreut. Was aber dann kam, hat mich schockiert. In diesem Stall standen nur überehrgeizige Damen, es war eine einzige Materialschlacht (soviel bling-bling sieht man selten). Eigentlich eher das, was man gemeinhin von einem typischen Dressurstall gedacht hätte.  Es herrschte Neid und Missgunst, so viele Hilfszügel habe ich nicht mal in dem Springstall, in dem ich stand, gesehen. In diesem Stall habe ich gesehen, was Rollkur eigentlich heisst, es wurden 2jährige geritten, die 3jährigen mussten teilweise 40-45 min auf einem Zirkel galoppieren, konnten sie nicht mehr, wurde ihnen derart in die Rippen getreten, daß man das noch in der Stallgasse gehört hat. Es wurde nur an Zügeln gezogen und die Gebissauswahl war auch abenteuerlich. Das alles aber unter dem Deckmantel, daß man ja so pferdefreundlich reitet, bloß weil man ja western reitet. Die Pferde hatten alle "tote" Augen, man sprach aber immer von seinem "Kumpel", der ja "Mitdenkt" und der ja nicht so unterjocht wird, wie das ja bei der pösen FN so ist. Das war nicht mehr das Westernreiten, was ich kennen- und auch schätzen gelernt hatte. Viele Pferde waren schon sehr jung sehr platt, dann kam aber gleich ein neues.

Erst dachte ich, das sei eine Ausnahme, habe dann aber ähnliche Erfahrungen gemacht wie andere hier. Vermutlich hat es mich auch nur so schockiert, weil ich es anders kennengelernt habe. Von gewissen Springställen erwartet man ja nie Gutes, wird also auch nie dahingehend enttäuscht, beim Westernreiten war es irgendwie anders.

Ich hoffe aber, daß sich dieser negative Trend wieder umkehrt. Gsd habe ich mittlerweile auch wieder andere Westernreiter getroffen, die so mit ihrem Pferd arbeiten, wie der Reiter aus dem ersten Positivbeispiel.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 17.06.14, 21:21
Ich bin kaum mit dem Westernreiten selbst konfrontiert, da ich in einem reinem Englischstall stehe. Eine zeitlang war ich aber neugierig und bin leider auch nur auf Extreme gestoßen und war dementsprechend abgeschreckt. Trotzdem bin ich mir sicher, dass es nicht bei allen so ist, und dass man immer seinen Teil beitragen kann. Wenn man in einem Stall steht, in dem es wirklich zu schlimm zugeht, dann sollte man einen Wechsel in Betracht ziehen denke ich. Zumindestens habe ich es so gemacht, denn ich möchte einfach nicht von soviel negativer Energie umgeben sein. Jetzt habe ich ein Mittelmaß gefunden...
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 19.06.14, 13:41
stimmt, v. a. die negative Energie, die bei "gewaltsamen", stark ehrgeizgesteuerten Zeitgenossen freigesetzt wird, ist nicht zu unterschätzen.
DIE merken Deinen missbilligenden Blick, den Du gar nicht unterdrücken kannst. DU merkst den Aggress und den Druck, den die entsprechend bei jeder Trainingseinheit aufbauen.
Muss ja zu gegenseitiger Reiberei führen. Auch unausgesprochen.
Selber erlebt, eine "Dame", die ihrer alten Stute Sporenlöcher bohrte, oder die andere, die allabendlich ihren Friesen quer durch die Halle drosch: Wenn die drin waren, war für einen zweiten Reiter kein Platz. Weder psychisch noch physisch. Sagen durfte man als Freizeitfuzzi nix, weil man kann ja nichts und hat keine Ahnung und nur mit Utzi-Dutzi gewinnt man nun mal nichts, all diese Sprüche halt...  ::)
Da hilft nur, das Feld zu räumen.

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 19.06.14, 17:43
@ bambina

Das stimmt, aber ich kann leider nur sehr schwer abschalten und mich distanzieren. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und wenn ich zB schlimmen Missbrauch sehe, dann schwirrt mir das ewig im Kopf rum. Ich versuche möglichst viele Leute positiv zu beeinflussen, aber es  fällt mir schwer es so positiv zu sehen wie du und ich weiß nicht so recht, wie ich das ändern kann. Natürlich sehe ich auch die kleinen Verbesserungen, aber im Gegenzug dazu auch die extremen Verschlechterungen die das wenig Gute total verblassen lassen.


Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 19.06.14, 20:39
Wenn es für dich wirklich so schlimm ist, dann würde ich an deiner Stelle in Betracht ziehen, etwas zu verändern. Du bist ja anscheinend in der Turnierszene unterwegs - ich kenne mich beim Westernreiten überhaupt nicht aus, aber laut Aussagen der anderen gibt es Verbände, bei denen es nicht so schlimm zugeht. Vielleicht ist also ein Wechsel dorthin und weg von den ganz schlimmen Turnierszenen eine Möglichkeit. Genauso ein Stallwechsel, falls es in deinem Stall so schlimm zugeht.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 20.06.14, 12:40
Im Turniersport darf man einfach nicht "zart besaitet" sein, egal  wo und welche Reitweise...
und bei groben Missständen sollte man sich trauen, auch mal laut was zu sagen und/oder den Abreiterichter/Steward/Ringsteward oder die Meldestelle zu informieren. Dass man dann vom Betroffenen u.U. als Ar....ch tituliert wird, muss man leben, ggf eine schlagfertige Antwort bereithalten .....
Vielleicht habe ich da aber auch einen "Seniorenvorteil", ne laute Stimme habe ich schon immer  ;D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 20.06.14, 13:57
Im Turniersport darf man einfach nicht "zart besaitet" sein, egal  wo und welche Reitweise...
meinst Du in Punkto Pferdebehandlung oder was das Durchsetzungsvermögen gegenüber schrägen Leuten betrifft?

Ich hab mich schon als Kind mit Leuten gestritten, die aus mir unerfindlichen Gründen Pferde vermöbelt haben. Man hat mich dann aber streng in die Ecke verwiesen, klar, was hast für eine Chance, mit 10?
 :'( Hat lang gedauert bis ich den Mund wieder aufgemacht hab. Die so reiten oder umgehen, sind obendrein tief überzeugt, dass das RICHTIG ist.
Die verfechten auch noch den Standpunkt, dass PFerde auf Koppeln "auseinanderfallen" oder dass Rollkur sein muss für die Biegsamkeit.
Oder dass Barren ok ist, wenns richtig gemacht wird... öhm... manchmal hat Diskutieren keinen Zweck, nur auf Distanz gehen.
Ist nur traurig, denn es gibt irre viele Pferde, die von sich aus alles geben, ohne dass man ihnen mit Gewalt "Beine macht"...
Dass man die Gutwilligen, Begabten für den Ehrgeiz über die Uhr drehen MUSS und über die "Schwierigen" schweigen wir lieber gleich u.s.w.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 20.06.14, 16:19
meinst Du in Punkto Pferdebehandlung oder was das Durchsetzungsvermögen gegenüber schrägen Leuten betrifft?



Beides, Zaino, beides  ;D

"zu Hause" bin ich eh für mein recht loses Maul diesbezüglich bekannt  ;D Lieber gleich was ausdiskutiert, als irgendwann der grosse Knall. Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, dass es in unserem Stall sehr zivilisiert in Sachen Umgang mit den Pferden und untereinander zugeht. Deppen wird recht schnell nahe gelegt, sich doch bitte was anderes zu suchen ....

Und auf Turnier:  ich habe bislang immer Unterstützung von offizieller Seite bekommen, wenn ich sie gebraucht habe! (kommt vielleicht daher, dass ich manchmal auch "offiziell" unterwegs bin  ;D) Übrigens hilft DA der Verweis auf das Regelwerk!
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 21.06.14, 14:38
"Bisschen Härte muss sein", sagte der Jugendkadertrainer, als er einem der Pferde einen Damenstrumpf um die Zunge knotete und nach der Reiteinheit das Blut floß... Ohne Worte. Schon erlebt.
Das ist nicht "zart besaitet", wenn mich das stört, das ist einfach nur noch pervers. V. a. wenn jungen Sportlern diese Einstellung zum vierbeinigen Sport-Kameraden *hohnmodusan* vermittelt wird.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 21.06.14, 17:34
DAS ist Tierquälerei, wobei der Strumpf noch die harmlose Variante darstellt, Kadertrainer hin oder her.


Ich glaube allerdings, dass es hier im Thread nicht darum gehen soll, sondern eher um den allgemeinen Umgang.
Blut am Pferd führt auf Westernturnieren zur Disqualifikation - bei der NRHA wird selbst auf dem kleinsten Dorfturnier nach jedem Ritt kontrolliert. Andere Verbände kontrollieren weniger streng, manche Disziplinen sind ja auch weniger sporenlastig. Übermäßiger Einsatz kann und wird aber überall sanktioniert ....
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 23.06.14, 16:38
das mit dem Damenstrumpf ist ja schrecklich....  :o... aber ja.. habe auch schon einige Methoden gesehen, die man als Tierquälerei bezeichnen kann..

Ich überlege mir, ob ich nicht wirklich aufhöre mit dem Turniersport. Ich unterrichte ja auch und bereite, aber nur in einem 15 - 20 Stundenausmaß. Vielleicht werde ich mich ein wenig umorientieren und lieber korrektes Reiten für Freizeitreiter anbieten. Hätte die Idee, dass ich einfach ein gutes Programm für diejenigen biete, die an Turnieren nicht interessiert sind, aber ihr Pferd auch nicht durch nur Ausreiten und/oder Rumlatschen lassen egal in welcher Form kaputt reiten wollen.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 23.06.14, 17:12
ja, und ich finds grässlich vom TRAINER, dass er den jungen Reitern vermittelt, wie man mit dem Pferd umgehen muss, eben um zu gewinnen. Also ich FORME quasi meine minderjährigen Schützlinge in diese Richtung.  >:(
Umso mehr hats mich vor Jahren gefreut, dass eine - von den Turnierfreaks vielgeschmähte - junge Reitlehrerin sich mit ihrer jungen schicken Welsh-Cob-Stute direkt nach dem Anreiten sofort auf den ersten Dressurwettbewerben mühelos durchsetzen konnte, ganz ohne unlautere "Nachhilfe", einfach mit Sachkenntnis und Liebe (und einem tollen kleinen Strahlemädchen von Pferd :), das darf man nicht unerwähnt lassen).
Gibt also beide Seiten.
Bei uns am Hof wird derzeit ein dickes Kaltblut zum Gelände-Wanderreitpferd ausgebildet, mit 3x begleitetem Ausritt pro Woche und etwas Nacharbeit am Platz. Von einer kompetenten und geduldigen Frau, die auch der Besitzerin RU gibt und sie auf dem eigenen, friedlichen Pony parallel arbeiten und üben lässt. Sehr schöne Ergebnisse bis jetzt und eine freudestrahlende Besitzerin.
Du siehst, tina, "Marktlücken" gibt es, wenn Dich der Turnierzirkus anödet. Du musst sie halt aufstöbern und ein bissl Selbst-Marketing machen.
Die GUTEN Trainer, die die Menschen wie die Viecher mögen und das auch zeigen, die haben ihre Kunden.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 24.06.14, 18:20
@ tina

Ich finde, dass klingt nach einer guten Idee. Am besten mal hinsetzen und Ideen niederschreiben, dich ein wenig in deiner Gegend umhören woran es so fehlt etc. Wie Zaino sagt... gute Trainer, die wirklich erstklassig mit den Pferden umgehen, sind immer gefragt!
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 26.06.14, 12:59
Gute Trainer sind  Mangelware - ich würde allerdings versuchen, mich nicht ganz von der Turnierschiene zu entfernen, denn gerade im "Freizeitturnierbereich", für die gelegentlichen Wettbewerbsreiter fehlt es an Ausbildern.

Mir machen z.B. Orientierungsritte sehr viel Spass, so mit kleinen Trailaufgaben am Ende. Jemanden zu finden der auch einen erwachsenen Umsteiger auf NichtQH nimmt, ernsthaft arbeitet ohne den Spassfaktor zu vergessen - war ganz schön schwierig. Irgendwie hatte man bei uns -überspitzt gesagt- nur die Wahl zwischen: "wie kann man nur Wettbewerbe reiten wollen, das ist Tierquälerei" duzi duzi Streichellehrern  und "Leistungssport um jeden Preis"-Ausbildern. 
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 26.06.14, 15:13
dabei ist konsequentes pferdefreundliches Arbeiten nach klassischen Richtlinien ja in der goldenen Mitte angesiedelt, kein krampfhaftes Dutzi, aber eben auch keine Härte. Sondern eben liebevolle Konsequenz nach bewährten Regeln. Pferden tut es bekanntlich auch besser, wenn sie ihre Hinterhaxen mitnehmen und ihren Rücken aufwölben lernen  ::) :P statt zu schlurchen, mithin lernen, an den Zügel zu treten u.s.w.
Bei guten Reitlehrern blüht das Pferd förmlich auf und ist leistungsbereit, auch wenns mal anstrengend wird, bei schlechten wird es wehrig, lustlos und zwider. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ob der RL nun Turniere reitet oder nicht, kiddies fördert oder erwachsene Umsteiger, die Terra erwähnt, die Qualität und Einstellung zählen und die Fähigkeit, den Schüler da abzuholen, wo er steht.

Ansagen wie "Kauf dir erstmal ein gescheits Pferd" übrigens find ich disqualifizierend. Klar, auf einem kranken Pferd gibts keinen Unterricht. Ansonsten gibts da drauf nur eine Antwort: Dann such dir deine Schüler woanders.

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 26.06.14, 18:05
Zaino, gemeinsam mit dem Pferd Umsteiger und langjähriger Reiter ist keine einfache Kombination, das muss man sich als RL auch erstmal zutrauen - vor allem, wenn dann auch noch ein grosser Altersunterschied besteht.





Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 26.06.14, 19:43
Ne, einfach ist das nicht, aber ich hab da schon ein paar wirklich geniale Leut getroffen ;) Es gibt sie und sie sind Goldstücke.
Und wurscht ob FN oder "klassik" oder auch aus dem Westernlager (wo ich nicht unterwegs bin).
Wenn man sowas findet, gibts eigentlich nur 1: Hegen, Pflegen, Zucker in den A** pusten, Füße küssen.
Ok, das kitzelt immer so, egal, Ihr wisst, was ich meine  :D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 27.06.14, 16:38
Ich habe mir die letzten Tage näher Gedanken gemacht, und mir auch ein paar Ställe angesehen. Nachdem was ich so hier gelesen habe und auch recherchiert habe, wäre es wohl wirklich eine gute Idee Training für anspruchsvolle Freizeitreiter und auch für Freizeitreiter mit Turnierambitionen anzubieten. Wobei ich mich dabei auch sehr gerne auf Training im Gelände konzentrieren würde. Es gäbe auch einen Stall, der mir sehr zusagt und wo es erwünscht wäre, wenn ich dort Unterricht anbiete.

Ich danke euch für eure Hilfe.. :) .. irgendwie.. war ich so versteift auf das was ich jetzt tue, dass ich diese Möglichkeit gar nicht gesehen habe. Unter anderem auch, weil ich mir eben vor nicht zu langer Zeit noch ein recht teures Jungpferd angeschafft habe mit der Absicht, im Turniersport weiterzukommen. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich mit meinen 2 Pferden doch nicht in den Freizeitbereich wechseln kann... als ob das "Verschwendung" wäre, aber ich versuche diesen Gedanken zu verbannen, denn im Endeffekt ist es doch egal..... Pferd ist Pferd.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 27.06.14, 17:50
Schließt denn das eine das andere aus? Gerade im Freizeitbereich gibt es doch auch Leute, die sehr gut reiten, ohne jemals auf Wettbewerbe zu gehen.  Oder sind die Kriterien auf den Wettbewerben dermaßen daneben, dass man bei gelegentlicher Teilnahme Kompromisse machen müsste, die dem Pferd sogar in den 5 Minuten, die so eine Prüfung dauert, schaden?
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Russell am 27.06.14, 20:07
Und dann gibt es noch die Leute, die gerne ernsthaft trainieren, aber nie auf ein Turnier fahren. Oder die, die versuchen, einen gesunden Mittelweg zwischen allem zu finden.
Und man ist dann froh, wenn man ein solches "Goldstück" gefunden hat, das einem einfach mit Ideen, Kreativität und Hartnäckigkeit zur Seite steht.

Nur Mut!
Die Mund-zu-Mund-Propaganda kommt dann ganz von allein!
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 28.06.14, 22:16
Eigentlich schließt das eine das andere nicht aus. Ich könnte meine Pferde weiterhin showen bzw den Kleinen in der Zukunft showen. Allerdings ist das nicht gerade ein günstiger Spass, und ich gehe eigentlich nur aufgrund des Werbeeffekts auf Turniere und weil es mir eine zeitlang auch sehr wichtig war, viele Erfolge zu erzielen. Aber mich freut es nicht mehr. Ich hab das Turnierreiten eigentlich satt. Kleine Turniere, die nicht weiter als 1 Stunde entfernt sind könnte ich mir schon vorstellen, aber ich hab den Stress, die Ausgaben und die Leute und Szenen auf den großen Turnieren einfach satt.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 29.06.14, 08:49
Muss gerade schmunzeln - ich finde gerade die großen Turniere gemütlicher und zickenärmer (man kann sich  irgendwie besser aus dem Weg gehen). Aber kostenmässig hast du natürlich recht...dafür hat man aber auch meistens bessere Reitbedingungen.

In welcher Region bist du eigentlich heimisch?
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 29.06.14, 09:09
Darf man mal fragen, was so ein Turnier kostet?
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 29.06.14, 10:50
Kommt drauf an ;)

Mal ne Rechnung von mir: Box 150E, pro Start 20E, Office Fee 20E ... I.d.R. Überweise ich 250-300E, liege dabei aber noch günstig.
Mit QH könnte ich mehr starten und die Starts sind teurer, weil zweifach Show. 500E sind dann für die allrounder schnell weg. auf großen NRHA - Shows können einzelne Starts bis zu mehreren hundert E kosten...

So, dazu kommen dann Sprit und Übernachtungen für den Reiter - das kann ganz schön ins Geld gehen. Ich campe zwischenzeitlich und nehme dafür lieber weniger Heu mit ...
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 29.06.14, 20:01
autsch, das haut rein. Dann sollt man sich natürlich auch noch weiterbilden um weiter "oben mitspielen" zu können und so weiter und so weiter...

Aber Tina, wenn Du den Rummel satt hast, dann ist das einfach eine persönliche Entwicklung, und zu der sollst Du stehen (dürfen).
Verweise doch einfach ungeniert auf Deiner Webseite auf frühere Erfolge, und dass Du jetzt einfach Deine Freude an solider Ausbildung entdeckt hast und dieses Wissen weitergeben möchtest, weil sich darauf ALLES aufbauen lässt - reines Spassvergnügen, sicheres Reiten, aber auch eben später Turniererfolg, wenn gewünscht. Und ja, dass Du es ablehnst, z. B. Pferdekinder verfrüht zu verheizen. 

Und ja, ich weiß schon, in Freizeitpferden liegen oft viele Talente und Stärken "brach" - wichtig ist aber, dass Ross und Reiter miteinander Spass haben und gesund bleiben. Das geht nur mit guter Ausbildung: Pferd sollte sicher und rittig sein, und sich ohne Knäckse reiten lassen, Reiter sollte nicht bei jedem Wetterumschwung tief fliegen u.s.w.

Nur Mut, die ökologische Nische für Dich existiert!  :D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 30.06.14, 16:36
danke zaino! Dein Post macht mir Mut und ich denke es wäre wirklich gut, dass so umzusetzen und offen dazu zu stehen. Ich bin noch ein wenig unschlüssig, aber das ist bloß so, weil ich immer Angst vor größeren Veränderungen habe.


Ein Turnierwochenende kostet mich im Normallfall 300 - 600 Euro, Sprit inkludiert.


Ich bin in Bayern zu Hause.

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 30.06.14, 16:59
Und ich dachte immer, Distanzreiten sei teuer :o
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 30.06.14, 17:04
Ich bin noch ein wenig unschlüssig, aber das ist bloß so, weil ich immer Angst vor größeren Veränderungen habe.
Das ist auch komplett normal, denn für jede Veränderung muss man die vertraute "Komfortzone" verlassen, auch wenns da grad sch*** läuft. ;)


Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 30.06.14, 18:19
Da wo die Angst ist, da geht's lang (http://www.zeitzuleben.de/22257-wachstum-erfordert-mut/)  ;)
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Monnef0805 am 01.07.14, 14:27
Oh für Westernturniere kann man echt Geld lassen Kio.

Allerdings muss ich sagen kenne ich solche Härtefälle wie sie teilweise beschrieben werden nicht. Zum Glück. Allerdings vom Hörensagen das es auf den großen Kreuth und Co teilweise schon heftig abgehen soll.

Klar auf den kleineren sieht man auch mal unschöne Dinge aber genauso unschöne und unschönere Dinge habe ich zu Zeiten als ich noch engl. geritten bin auch bei den engl. Reitern gesehen. Ein Grund warum ich das Pfingsturnier in WI meide.
Ich war einmal mit einer Freundin dort und nie wieder. Sie gehört aber zu der Fraktion Mund aufmachen und blaffte die Werth an sie solle die Sporen noch etwas fester reinhauen da wäre noch zuviel Fell am Bauch  ;D

Beide Seiten geben sich nichts, es gibt auf beiden Seiten gute wie schlechte.
Manchmal frage ich mich auch warum die engl. nicht endlich dazu lernen...das man nicht mit einem verschnürten Pferd bis unter die Zähne bewaffnet reiten muss.

Und freue mich immer wieder über die, die zeigen das es auch anders geht.


Aber Tina, wenn Du den Rummel satt hast, dann ist das einfach eine persönliche Entwicklung, und zu der sollst Du stehen (dürfen).
Verweise doch einfach ungeniert auf Deiner Webseite auf frühere Erfolge, und dass Du jetzt einfach Deine Freude an solider Ausbildung entdeckt hast und dieses Wissen weitergeben möchtest, weil sich darauf ALLES aufbauen lässt - reines Spassvergnügen, sicheres Reiten, aber auch eben später Turniererfolg, wenn gewünscht. Und ja, dass Du es ablehnst, z. B. Pferdekinder verfrüht zu verheizen. 


Hier kann ich nur zustimmen. Die Tendenz geht ein kleinwenig in solide und vernünftige Ausbildung und die sollte man unterstützen und dazu beitragen wenn man es kann  ;)
Es wird sich schon durchsetzen das es der bessere Weg ist.
Und genügend Trainer beweisen es auch schon wie K. Hasenfuss, B. Hackl, der leider verstorbene J.C. Dysli, jetzt seine Tochter etc.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 01.07.14, 21:33
@ kiowa

danke! Toller Link!

Und aus Neugier.. was kostet Distanzreiten?

@ monnef

Ja, gsd gibt es Leute, die in die richtige Richtung hinarbeiten! Dysli war trotzdem nie mein Fall... ich schätze die Grundidee, die Ausübung jedoch nicht.. zuviel zu bemängeln..
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Monnef0805 am 02.07.14, 06:49
Ich denke man muss nicht jeden mögen. Es ging mir rein um den richtigen Weg den diese, und auch noch andere, Trainer eingeschlagen haben. Und hoffentlich noch weitere Folgen.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 02.07.14, 09:04
Stand Dysli denn für "neue" Entwicklungen? Er hat doch das Westernreiten Anfang der 80er in Deutschland überhaupt erst so richtig verbreitet. Und ich weiß noch, dass es Anfangs auch mal recht robust zuging. Andererseits hat er halt die "alten" Werte bis zum Schluss hochgehalten, vielleicht auch neu entdeckt oder sich darauf besonnen, so dass er dann vielleicht schon wieder als fortschrittlich galt, weil er moderne Extreme nicht mitgemacht hat? Ich habe das nicht ausreichend verfolgt, um das zu wissen. Mein Kontakt mit Dysli (nicht direkt) stammt aus Mitte der 80er und Ende der 90er.

Was Distanzreiten kostet, hängt wesentlich davon ab, wie weit man reitet, wie viel man reitet und wie weit man fährt, um zu reiten. Nenn- und Startgeld dürfen pro Km nicht mehr als 80 Cent betragen. Dazu kommen dann Kosten für Weide (das sind meist aber nur so 5,00 Euro pro Nacht) und Verpflegung. Dazu kommen Sprit und Verpflegung.  Ich fahre zu nahe gelegenen Ritten ca. 150 km. Für so einen kleinen Einführungsritt kommen da nicht mehr als 50 Euro zusammen. Neulich wäre ich beinahe zu einem Ritt am Harz gefahren, dafür hätte ich beschlagen müssen, das wären dann 400km Autofahrt plus 130 Euro Beschlag gewesen, um 40km zu reiten ...

Hat man einen Tross, der einem hilft, einen auf der Strecke betreut, verfährt der auch Sprit, will essen und ein Dach über dem Kopf - Distanzreiten ist ja praktisch Camping mit Pferd, denn sobald die längeren Strecken anfangen, reist man abends an und reitet am nächsten Tag, bei den langen Strecken (ab 80km) muss man bis zum Folgetag bleiben, bevor das Pferd transportiert werden darf.  Fahre ich zu einem großen Mehrtagesritt auf die Schwäbische Alb, hab ich 1.600 km zu fahren, plus das, was während der 5 Tage vom Tross verfahren wird, muss in Hufschutz investieren, gehe abends wahrscheinlich essen mit 2-3 Leuten usw.

Ausrüstung ist ein großes Thema:  Auf einen normalen Ritt nimmt man mind. 2 gute Regendecken mit, einige Abschwitz- und Wolldecken, Fliegendecken usw. Man hat diverse Futtermittel mit (Heucobs, Mash, Hafer, Rübenschnitzel, evtl. Müsli, Luzerne und natürlich viel Heu). Paddockmaterial, Zaungerät, diverse Eimer. Waschflaschen, Schwämme, Handtuch, Abzieher. Kanister. Alles 2x, einmal für den Platz und einmal für die Strecke. Wir haben in den letzten Jahren Thermoskannen mit heißem Wasser dabei, weil das Pferd in den Pausen die Sattellage gewaschen haben möchte, aber bitte nicht mit kaltem Wasser (Rücken muss locker bleiben, heißes Wasser wird dann in einer Flasche mit kühlem gemischt), also braucht man auch einen Gaskocher, Töpfe usw.

Auch im Training steigt der Aufwand an Material (Beschlag, Ausrüstung, irgendwann vielleicht auch Futter) mit der Streckenlänge. Wenn ich mein Pferd optimal versorgen möchte, kann ich den Schmied nicht nur alle 9 Wochen holen, sondern muss evtl. alle 4-6 Wochen neu beschlagen oder umschlagen. Viele lernen deswegen selbst, die Hufe ihrer Pferde zu bearbeiten und kennen sich super mit allen Arten von Beschlagsmaterial und -methoden aus oder reiten mal mit Schuhen, mal barhuf und mal beschlagen. Extrem sind da natürlich internationale Ritte auf hartem Geläuf oder Pferde, die besonders verschleißfreudig laufen - da kann es sein, dass man sogar während eines Wettkampfs noch mal neu beschlägt. Stell dir dann vor, Dein Pferd läuft am besten mit einem Beschlag, den's nur in USA zu bestellen gibt, und Du nimmst auf diesen Ritt 2 Sätze je unterschiedlicher Beschläge mit, weil Du nicht weißt, ob die Strecke trocken oder nass, mit Gras oder mit Sand, mit Geröll oder viel Asphalt und mit welcher Mischung aus dem Ganzen ist -- und es wird fix richtig teuer.

Im Breitensportbereich braucht man u.u. kein eigenes Gespann, aber sobald man öfter oder weiter oder auch länger unterwegs sein möchte (Mehrtagesritte), möchte man sich den Hänger so herrichten, dass man auch Futter, Wasser, Zaunmaterial usw. an Bord haben kann, und man möchte das Auto so benutzen, dass man darin schlafen kann oder auch mal ein Wochenende im Regen verbringen kann. Spätestens dann schafft man sich ein "Zeltvermeidungsmobil" an  ;D Das kostet auch, wenn man es gar nicht benutzt. Fährt man damit zur Arbeit, hat man auch im Alltag höhere Spritkosten als man eigentlich bräuchte.

Fürs Pferd schafft man über die Zeit viele, viele Decken an, man investiert in Hufschuhe und Beschläge, man hat so einiges an Sattelunterlagen und Gurten - Ausrüstung wird stärker beansprucht und verschlissen, und es werden auch höhere Ansprüche daran gestellt. Vieles, was für 60km bestens funktioniert, funktioniert bei 80km nicht mehr. Vieles, was auf einem Ein-Tages-Ritt sich super bewährt, kommt am Mehrtagesritt an seine Grenzen.  Ein hartes, leichtfuttriges Pferd kostet weniger als mäkeliges Pimpelchen, für das Du spezielle Sattelunterlagen brauchst, die Du regelmäßig wechseln musst, das nur mit einem bestimmten Sattel läuft, nur bestimmtes Futter frisst (und das dann im Wettkampf verweigert, um sich das Müsli seines Nachbarn reinzuhauen ::)).

Dazu kommt, dass es mehrere Jahre braucht, um ein Pferd auf längere Strecken zu bringen, mehrere Jahre, in denen man u.U. mehrere Sättel probiert und Ausrüstung und Beschläge testet ... Wird ein Pferd mit 4 eingeritten, geht es mit 6 seine ersten kurzen Ritte und ist mit 9 dann allmählich auf den längeren Strecken, um mit 11/12 dann stabil für lange Strecken zu sein oder auch mal schneller zu gehen. Wenn keine Verletzung oder grobe Fehler dazwischen kommen.

Ach, und dann kann man natürlich auch noch richtig viel Geld in Technik investieren: Pulsmessgeräte für Mensch und Tier, GPS, auf denen man dann alle Pulse ablesen kann - auch eine schöne Methode, Geld auszugeben *g*

Aber es gibt aber auch die Glücklichen, die gut Karte lesen können und 20 Jahre lang mit demselben gebrauchten Kieffer-Vielseitigkeitssattel, einer Neuseelanddecke und 3 Schabracken unterwegs sind, weil das Nachwuchspferd mit demselben Sattel läuft wie der Alte  *g*
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 02.07.14, 12:55
Dysli hat sich m.M.n. zum Schluss ziemlich "verselbstständigt"

Zu den Distanzkosten: Ich denke, bei jeder nicht ganz so verbreiteten Disziplin sind die "drumherum"Turnierkosten für das Einstiegs und mittlere Niveau höher wie im Dressur- und Springsport  Grössere Entfernungen und erforderliche Übernachtungen gehen einfach ins Geld. Weshalb sich recht viele einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil anschaffen.... und wenn ich die Gespanne auf den Turnieren (auch D, S und VS) sehe, also autotechnisch gesehen spielt Geld doch offenbar keine Rolle : SUVs, grosse Geländewagen, grosse Pickups, auf der letzten Futurity habe ich ein Gespann aus Porsche Panamera und Nobelhänger in Wagenfarbe gesehen dazu div. schicke LKW für die ganz grossen (und die die es sein wollen), damit man dann selbst im SLS vorfahren kann - und dann komme ich mit meinem italienischen Bauerndieselkombi und meine RL mit dem alten VW-Bus ;D

Der Aufwand, der zwischenzeitlich  mit Futter betrieben wird, ist ebenfalls disziplinübergreifen. Heu muss man meistens auch selbst mitbringen. Paddocks gibt es auf den grossen Turnieren nicht, wer übernachtet braucht ne Box - und da schlagen manche Veranstalter so richtig zu!

Ausrüstung: Nee, Kiowa, an die Allaroundfraktion bei den Westernreitern kommt kein Distanzreiter ran  ;D  Ich bin jedesmal verwundert, was die Mädels da alles mitschleppen   :o
Das sind schnell mal drei Sättel pro Pferd im Gepäck (ein Showsattel mit viiiiel Silber und BlingBling, ein Sattel fürs Abreiten und ein Huntersattel) dazu div. Pads und unterschiedliche Blankets.
Pferd nackig geht auch nicht - Sleazies und Decken sind ein Muss, auch bei 35° im Schatten.
Putzzeug und "Pferdekosmetik" kofferweise und dann kommen ja noch die Outfits für den Reiter dazu. Möglichst massgeschneidert und mit viel BlingBling (da wird auch gerne mal selbst gebastelt) und natürlich nicht nur eins für die Saison, sondern für jede gestartete Disziplin eins, oft auch mehr.  Für einen ordentlichen Hut kann man ein kleines Vermögen hinlegen und der will im Vergleich zum Helm dann auch noch gepflegt werden.

TTs oder Tross - mich persönlich nervts, andere fahren noch nicht mal zu Kursen ohne Begleitung. Für Distanz halte ich einen Helfer allerdings schon für erforderlich und klar: der muss die Strecke begleitend abfahren

Allein der Beschlag, der ist vielleicht bei den Reinern etwas speziell und ggf. auch teurer, beim Rest der Westernreiterschaft aber "stinknormal"


Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 02.07.14, 14:09
Ja, ich glaub ja jetzt auch, dass Distanzreiten zwar aufwändig, aber im Vergleich zum Westernreiten wohl doch nicht so teuer ist ;D

Wobei die Ausrüstung da zwar auch einer gewissen Mode unterliegt, aber wenn man sich mal vorstellt, man reitet drei Tage lang jeden Tag so 6 Stunden Trab und Galopp mit 3 Pausen à 45 Minuten unter freiem Himmel dazwischen an irgendeinem Feldrand, und es regnet Tag und Nacht - dann erschließt sich recht schnell, warum man für so einen Ritt ein paar Decken mehr braucht, um am letzten Tag noch trockene zu haben (auch gute Decken ziehen Feuchtigkeit, wenn sie nicht mehr auf dem Pferd liegen) und warum man für solche Ritte eine andere Sattelunterlage braucht, als für einen Ritt im Herbst bei frischer Kälte oder einem im Hochsommer. Lammfell bei Regen ist in Verbindung mit Sand udn Pferdschweiß schon nach einigen Stunden ... unsäglich, und es wird nicht angenehmer, es nach der Pause oder morgens wieder nass aufs Pferd zu klatschen, denn das braucht ein paar Tage zum Trocknen :P Da hat man dann doch lieber Kunstfell oder andere Materialien. Während wiederum im Herbst zum Fellwechsel Lammfell oder Rentier das Einzige sein kann, was gegen Haarbruch und Hautempfindlichkeit vorbeugt, während im Hochsommer ... ... Daher würde ich sagen, dass 2/3 des Ausrüstungswahnsinns von Distanzreitern auf längeren und Mehrtagesstrecken (dass Einsteiger schon vor den ersten 30 km meinen, sie bräuchten ein Pulsmessgerät, einen Spezialsattel und eine Biothane-Trense verbuche ich unter Ahnungslosigkeit der Jugend), durchaus gerechtfertigt ist. Wieso man für eine Prüfung von 3 Minuten noch einen extra Sattel zum Abreiten braucht, erschließt sich mir dagegen nicht wirklich. Aber mir erschließt sich in den diversen Turnierzirkussen so manches nicht ;)
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 02.07.14, 15:25
Aufwändig ist das Distanzreiten ohne Zweifel.
Die Langstreckler brauchen zwar viiiele Klamotten, aber eben praktisch und haltbar. Und nicht weil dieses Jahr grün in und blau out ist

Die Allaroundfraktion trägt jährlich wechselnde Mode  ;D Die Erdtöne vom vorletzten und die Fransen von letzten Jahr kann man jetzt "billig" kaufen. Dieses Jahr sind wieder Westen IN - über und über mit Swarowski belegt. So ein Teil kostet dann schnell mal einen Tausender  ::) oder eben unzählige Bastelstunden zu Hause am Küchentisch  ;D

Wenn Du mal einen Showsattel geputzt hast, weisst du warum die normalerweise in einer Tasche aufbewahrt und nur für den Ritt der Ritte ausgepackt werden. Fürs Aufwärmen direkt vorm Start wird der schon genommen - abgeritten werden die Pferd aber zu anderen Zeiten - frühmorgens, nachts....  >:(  (mache ich zwischenzeitlich aber auch - meine Zicke muss nach spätestens einer dreiviertel Stunde kacken und wird dann unterm Reiter unleidlich. Also abreiten - Pferd mind. ne halbe Stunde in die Box zum K&P - zwei, drei Starter vorher wieder aufs Pferd - und gut)
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 02.07.14, 15:31
Da ja bei uns am Ende nur Kilometer und Zeiten zählen, spielt die Mode dann doch mehr eine soziale Rolle. Aber am Ende verdient man sich den Respekt der anderen nicht mit einem dicken WoMo oder teuren Outdoor-Klamotten oder der neuesten Magnetfelddecke, sondern damit, sein Pferd gut zu managen, es lange Jahre gesund über möglichst viele Kilometer zu bringen und sich anderen gegenüber sportlich und fair zu verhalten. Da bekommt man unter Umständen mehr Respekt, wenn man mit einer 25 Jahre alten Stute 10 Tage lang jeden Tag 50km reitet oder einen Isländer, Tinker oder Norweger gesund über 160 km bringt, als wenn man mit einem 9-Jährigen Renner tolle Zeiten über 120km hinlegt. Und da spielt die Farbe der Ausrüstung keine Rolle. 8)
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 03.07.14, 02:38
oh wow, mir war nie bewusst wie aufwändig Distanzreiten ist. Sehr interessant.

Und wenn ich die Kosten für Westernturniere lese bin ich echt froh, dass ich nur auf Dressurturniere gehe. Die sind mMn preislich vertretbar.

@ tina

Es ist normal Angst vor Veränderung zu haben - doch lass dich davon niemals abhalten!
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Monnef0805 am 03.07.14, 09:40
Ich finde es auch immer wieder erschreckend was manche für Ihre Slinkys etc ausgeben und dann nächstes Jahr was neues kaufen weil man damit ja schon letztes Jahr gestartet ist. Plus neues Pad, neue farbliche Gamaschen etc pp.

Da frage ich mich immer ist nun ein REITturniere oder ein Modewettbewerb  ;D Oder will man mit dem ganzen blingbling über schlechtes reiten hin wegtäuschen.
Mein erstes Plätscher was ich mir angeschaut habe war echt erschreckend. Mädels in teuren farblich abgestimmten Outfit, schief gesattelten und lahmenden Pferden kamen auf den 1. Platz  :o
Beim einreiten konnte ich mir das Kommentar: "wirf mal einer Geld nach das Pferd geht gleich aus" nicht verkneifen.  :-X :-X

Ein Grund warum ich die Rinderarbeit vorziehe... da reicht nen Hut, ne Jeans und die Stiefel. Fettisch  ;D

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 03.07.14, 10:48
Mein erstes Plätscher was ich mir angeschaut habe war echt erschreckend. Mädels in teuren farblich abgestimmten Outfit, schief gesattelten und lahmenden Pferden kamen auf den 1. Platz  :o
Beim einreiten konnte ich mir das Kommentar: "wirf mal einer Geld nach das Pferd geht gleich aus" nicht verkneifen.  :-X :-X
Ja, das sieht grässlich aus. Die aufgebretzelten Tussen auf diesen gehirntoten Viechern... Omas täten sagen: außen hui, innen pfui.
Zum Glück ist das jetzt nimmer so im Trend, also das Geschlurche mit der Nase am Boden, oder?

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Monnef0805 am 03.07.14, 11:10
Zum Glück ist das jetzt nimmer so im Trend, also das Geschlurche mit der Nase am Boden, oder?

Diese Suchhundfunktion soll es eigentlich nicht mehr geben aber die Mehrheit der Richter scheint es noch nicht umzusetzen.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 03.07.14, 11:31
Klar definierte Gangarten wären ja auch schon mal was,
nicht das Zeug, wo man dazu ein Schild hochhalten muss, auf dem "Lope" oder "Trot" stehen, damit die Zuschauer auch wissen, was angesagt ist  :P ::)
*läster*
Naja, war schon lang immer auf sowas. Englisch-Turniere öden auch teilweise an, Ponys, sie ausgebunden und unentspannt warten müssen, bis das Schratz vom Eisessen zurückkommt, falsche Knicke und Rollhälse, mechanisch runtergenudelte Dressuren u.s.w. Springen gucken macht noch am meisten Spass, oder am besten VS  :D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Monnef0805 am 03.07.14, 11:56
Klar definierte Gangarten wären ja auch schon mal was,
nicht das Zeug, wo man dazu ein Schild hochhalten muss, auf dem "Lope" oder "Trot" stehen, damit die Zuschauer auch wissen, was angesagt ist  :P ::)
*läster*

Liebe Zuschauer das ist der Trot  ;D ;D  (http://www.wuerziworld.de/Smilies/les/les20.gif)

Naja, war schon lang immer auf sowas. Englisch-Turniere öden auch teilweise an, Ponys, sie ausgebunden und unentspannt warten müssen, bis das Schratz vom Eisessen zurückkommt, falsche Knicke und Rollhälse, mechanisch runtergenudelte Dressuren u.s.w. Springen gucken macht noch am meisten Spass, oder am besten VS  :D

Ich denke so richtig haut keinen Dressur oder Plätscher mehr vom Stuhl. Wenn man so rund herum hört ist Springen der Magnet. Da ist eben nicht alles gleich. Und selbst Laien erkennen sofort die Fehler  ;D ;D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 03.07.14, 13:42
genau - das normale Fehler-Zeit-Springen ist ja fast idiotensicher  :D Bei Stilspringen und Springpferdeprüfungen wirds wieder unübersichtlicher.

Bei der Plätscher: das Regelbuch zumindest der AQHA ist zwischenzeitlich eigentlich eindeutig .... was die Richter draus machen  ::) ...und erst die Reiter  >:(  Ich habe mich ja u.a. wegen meiner Kritik an der Pleasure mit meiner "Umstiegstrainerin" zerstritten (oder besser: sie mit mir). Das ist jetzt ein paar Jahre her - und so schlechte Bilder wie damals, dass wirklich die Pferde "lahm" und mit der Nase im Dreck vorgestellt wurden habe ich schon lange nicht mehr gessehen, auch auf kleinen Turnieren nicht. Zumindest auf den Takt wird zwischenzeitlich doch recht stark geachtet - ist zwar immer noch absolut gewöhnungsbedürftig, aber eben nicht mehr krank ....

Eines der damals von mir bemängelten Pferde wurde dann von den Trainern, bei denen ich jetzt seit langen Jahren bin, wieder ins vorwärts gebracht.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 03.07.14, 20:28
Vor etlichen Jahren habe ich mir mal ein größeres Westernturnier angesehen - da haben sich ähnliche Bilder gezeigt. War nicht mein Fall... Und es wäre mir definitiv zu blöd, ständig viel Geld für neue Outfits auszugeben. Das gefällt mir im Englischsport dann doch sehr gut.

Spring- und VS-Turniere sehe ich mir sehr gerne an. Ich denke Dressur ist nur dann interessant, wenn man entweder selbst viel davon versteht, oder es eine wirklich schöne und tolle Darbietung ist.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 04.07.14, 09:05
@Dressur: nicht nur was davon versteht, sondern auch weiss,  auf was die Richter achten und wie generell bewertet wird. :D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 04.07.14, 14:50
Man kann auch Spaß an der Dressur haben, wenn man weiß, wie's aussehen sollte und sieht, dass die Richter auch das hoch bewerten, statt den großen Namen auf dem Badewannenpferd, das sich mühsam durchdie Pirouette ächzt, zu honorieren. Schon erlebt, dass ein Pferd, das alle Lektionen noch etwas größer anlegen durfte, vor einem Badewannenpferd unter einem sehr großen Namen, das zwar alles auf dem Punkt, aber eben nichts über den Rücken machte, platziert war :D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 04.07.14, 15:33
Schwank aus meinem Leben: Als Schreiberling in der S-Dressur - zwei hiesige Richter, ich sass beim einzigen Auswärtigen bei C. Und der hat munter seine Noten und Kommentare runterdiktiert und sich mehrmals über seine Abweichungen nach unten gewundert. "Wieso sehen die Kollegen das denn soviel besser" ... in einigen Fällen konnte ich weiterhelfen, ein paar Mal hatte ich Einzellektionen selbst besser bewertet - daraufhin "Sowas müssen Sie mir doch sagen!" Der Fairness halber: er hat sich nicht von Namen beeinflussen lassen, sondern weiterhin die gezeigte Leistung bewertet, allerdings mit Rücksprache a la "wie würden Sie den letzten Wechsel bewerten?"


 
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 04.07.14, 19:08
weils mir grad in die private Mailbox gesegelt ist, Tina, wär das ein Kandidat für DICH?
Ich kenns Schwesterlein von diesem Pony persönlich, total süße Maus mit großem Will to Please.

Das ist die Anzeige:
http://www.ehorses.de/shagya-araber-wallach-6jahre-160-cm-fuchs-freizeitpferd-veitshoechheim/909548.html

Und das  dazu:
http://www.vorreiter-deutschland.de/top-horse-of-the-year/setcard-anlegen-und-bearbeiten/setcard-ansehen?setcard_id=4353

Sorry, ich möcht Dich natürlich nicht mit einem Horse Wrangler verwechseln, aber vielleicht ist das ein Fall, bei dem Du helfen könntest?
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 07.07.14, 18:28
Sucht Tina denn ein neues Pferd? Hab ich was überlesen?

@ Dressur

da habe ich mich ein wenig falsch ausgedrückt. Ich meinte eher, dass es für Nicht-Pferdemenschen im Normalfall interessanter ist, sich ein Rennen oder einen Springbewerb anzusehen. Ausnahmen hievon sind (mEn) Darbietungen wie von Totilas. Den sehen sich sogar meine nicht-reitenden Bekannten gerne an, ohne jetzt eine Totilas-Diskussion vom Zaun brechen zu wollen.. :)
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 07.07.14, 22:40
Schönen Montag!

Danke zaino, aber ich bin gerade nicht auf der Suche, auch wenn das Pferdchen sehr nett klingt!

Ich habe die letzten Tage sehr intensiv überlegt und habe mir am Wochenende gemeinsam mit meinem Mann Offen- und Aktivställe angesehen. Die ganze Zeit war er recht still und beobachtete einfach nur. Als wir dann beim Abendessen waren, meinte er aus dem Nichts heraus, das sich doch einfach meinen eigenen "Pferdespielplatz" führen sollte, aber in Kombination mit einer Anlage, die für "richtiges Reiten" (entschuldigt die Ausdrucksweise meines Mannes) gedacht ist. Und da hat er recht.. die Ställe die wir uns ansahen, waren zwar ein Paradies für das Pferd, aber entweder gab es keine Halle, oder die Halle/das Viereck waren in einem inakzeptablen Zustand, es gab kein Roundpen oder nur eines, dass zu klein/uneben etc war usw.

Ich muss sagen, an diese Möglichkeit habe ich gar nicht gedacht, schon alleine wegen den Kosten! Er meinte aber, dass er mich voll unterstützen würde und es wäre ihm sowieso lieber, wenn er eine Kreditrate abbezahlen würde, anstatt jedes Monat Geld aufgrund einer überteuerte Einstellgebühr zu verlieren. Da hat er natürlich absolut recht. :-*

ich bin ganz schön durch den Wind seitdem... sowas hätte ich mir gar nicht erträumt und ich muss schon gestehen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich sowas überhaupt auf die Beine stellen kann...
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 08.07.14, 09:28
Das kannst Du ja rausfinden, indem Du Angebot einholst, Dir noch mehr Anlagen anschaust und v.a. die Stallbetreiber fragst, wie sie es organisieren, was die Probleme sind, worauf man ganz besonders achten muss usw. Einfach recherchieren, und Du wirst irgendwann wissen, ob Du es dir vorstellen kannst und wenn ja, zu welchen Konditionen und wie das finanziell aussehen müsste.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 08.07.14, 11:10
Hi, falsch ausgedrückt, das arme Zausel steht zum Verkauf, weil wohl kein Anfängerpony. In solchen Fällen könnte man ja DICH holen statt ihn zu verhökern.  ;)

Ja, warum solltest Du das nicht hinkriegen, eigene Anlage.
Zu beachten sind
- Lage und Verkehrsanbindung
- Pacht- oder Kaufkosten
- das richtige Händchen für die Einsteller. Selbige haben schon manchen SB den letzten Nerv gekostet

Wenn man ordentlich Grünland dabei hat, kann man noch ein paar junge Hengstis zur Aufzucht nehmen. Die machen relativ wenig Arbeit,
aber ordentliche Hengstaufzuchten werden meines Wissens gesucht.
Da gibts viele Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Nur Mut.
Und gratuliere zu dem tollen Mann  :D
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Christine am 08.07.14, 16:26
Hallo,
.....ich hoffe ich zieh mir jetzt keinen Schiefer ein, da ich die handelnden Personen ja nicht persönlich kenne.
Ich hoffe Tina, wenn es zur Umsetzung des Projektes kommt, dass es dir (und evt. Einstellern) dann nicht so geht wie es weitläufigen Bekannten von mir gegangen ist, die sich den Traum von einem eigenen Stall/Anlage erfüllten. Eine Traumanlage übrigens. Alles vom Feinsten. Und in jeder Hinsicht Pferdegerecht und auch jedem Reiter gerecht. Alles da, was man sich vorstellt und wünscht. Ist für die Betreiber eine Anlage im Vollerwerb.
Vorher waren sie immer Einsteller mit ihren Pferden - da habe ich sie auch kennengelernt, da wir mal im gleichen Stall waren. Das sind durchaus nette Leute, die reiten können und auch Know How Pferde betreffend haben. Also auch hier alles im grünen Bereich.
Sie haben dann irgendwann den Stall in dem wir gemeinsam standen verlassen, weil dies und jenes nicht so war/gepasst hat, wie man es sich wünscht oder auch vorstellt. Hab ich auch getan - bereits vor ihnen.
Nicht menschlicherseits sondern von Abläufen her. TA darf nicht auf den Hof, wenn Stallruhe ist, rigide Öffnungszeiten am Wochenende wenn arbeitende, zahlende Kundschaft endlich mal Zeit für`s Pferd hat - auch im Sommer am Samstag/Sonntag um 18Uhr zusperren, Pferde kommen trotz Zusicherung und zusätzliches Entgelt eben nicht auf die Koppel und noch mehr von solchen Dingen - also nachvollziehbar und Kritik durchaus angebracht und berechtigt.
Sie waren dann in mehreren anderen Ställen, in denen halt dann andere Dinge nicht passten - was kann ich nicht sagen, da ich dort nicht war. Ich weiß es aus eigener Erfahrung nur vom ersten Stall, da ich da auch war. Aber das waren, so wie ich sie kannte, durchaus vernünftige Menschen - ich gehe also davon aus, dass auch diese Gründe nachvollziehbar und gerechtfertigt waren.
Irgendwann sind sie dann wohl auf die Idee gekommen einen "idealen" Stall (und das ist ihnen gelungen) zu bauen und zu betreiben. So stell ich mir das zumindest vor. Die Tochter ist eine ambitionierte und auch ganz gute Reiterin, hat Kurse belegt und sich einen fachlichen Hintergrund zugelegt. Das Geld war da (davon gehe ich aus) und sie haben diese tolle Anlage hingestellt und der Stall war auch ratzfatz voll.
Es dauerte nicht all zu lange und die ersten "Regularien" wurden installiert. Die Reglementierungen wurden immer mehr und immer ähnlicher denen, wegen denen sie selber die Ställe verließen, als sie noch Einsteller waren. Nach meinen Informationen unterscheidet diesen Stall heute nur noch sein tolles Exterieur von anderen Mietställen und die Fluktuation hat dementsprechend eingesetzt.
Es scheint doch einen Unterschied zu geben - wie man die Dinge sieht - auf welcher Seite man steht: Einsteller oder Stallbetreiber.
Vielleicht tut man besser daran einen kleinen Stall/Anlage nur für sich und sein(e) Pferd(e) zu bauen. Mit kleiner Infrastruktur dabei (Platz/Roundpen.....).
Irgendwie hat mir diese Geschichte doch sehr zu denken gegeben, denn dieses Verhalten, dass sie jetzt zeigen, war ihnen als Einsteller zuwider und der Grund Ställe zu wechseln und letztendlich hat es auch zu dem beigetragen es besser machen zu wollen - mit der eigenen Anlage.
Nachdenkliche Grüße
Christine
 
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 08.07.14, 16:31
Oh - das mit der Verkaufsanzeige habe ich falsch verstanden dann. sorry

Jaaa.. ich hab meinen Mann gar nicht verdient. Da hatte ich viel Glück.

Hengstaufzucht fände ich super, besonders da ich ja auch gerade einen 1-jährigen habe, und weiß wie schwer es ist, was vernünftiges zu finden.

Omg.. Einsteller.. ja... da gibt es etliche Leute, die ich mir nicht antun möchte. Ich halte es für wichtig, dass der SB für Harmonie sorgt, und sich auch traut Einsteller zu kündigen bzw einfach mal nein zu sagen. Hängt natürlich davon ab, ob man sich das leisten kann. Aber eine gute Stallgemeinschaft ist Gold wert.

Ich versuche gerade Kosten für einen Aktivstall herauszufinden.

@ christine

Interessante Geschichte. Ich denke, das sollte ich definitiv im Hinterkopf behalten. Für mich ist es nicht so, dass ich mich jetzt total an anderen Ställen störe oder mich die Regelungen stören. Ich bin kein Kontrollfreak und recht umgänglich und anpassungsfähig. Die Idee zum eigenen Stall kam von seitens meines Mannes eher daher, dass ich ja sowieso so gerne mit Pferden arbeite und mir ja eine Veränderung  wünsche. Ich möchte in eine andere Richtung im Reitsport gehen und deswegen habe ich mich ja nach Ställen umgesehen und dabei ist uns eben aufgefallen, dass es diese Art von Ställen kaum gibt. Ich brauche keinen eigenen Stall, nur damit alles 100 % nach meinem Kopf rennt, sondern eher um beruflich voranzukommen in dem Bereich
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Christine am 08.07.14, 16:39
........dann hast du einen anderen Ansatz.
Zumindest wenn ich den Ansatz, den Menschen in meiner Geschichte, richtig unterstellt habe. Die wollten`s halt einfach besser machen.
Hab ich es richtig verstanden, dass du jetzt bereits beruflich mit Pferden zu tun hast - sozusagen deinen Lebensunterhalt damit verdienst?
Neugierige Grüße
Christine
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 08.07.14, 19:22
Wie aufregend! Ich finde, dass ist eine super Idee, solange die Nachfrage in dem von dir gewählten Gebiet vorhanden ist!

Ich wäre vielleicht so ein Fall von Person, die sich mehr und mehr für Offenställe interessiert, jedoch auf keinen Fall auf den gewöhnten Luxus einer guten Anlage verzichten möchte. Ich bin jedoch in einer anderen Gegend und Sparte unterwegs.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: charona am 09.07.14, 12:43
noch mal kurz wegen des eigenen Stalles: ich habe auch sehr lange bei diversen Ställen gestanden und mich teilweise doch sehr an den verschiedensten Regeln gestört. Seit 2004 habe ich meine Pferde daheim und habe mich bewust gegen Einsteller entschieden. Warum? ganz einfach: es ist viel, viel Arbeit, die eigene Anlage sauber und anständig zu halten, das beginnt schon beim Abäppeln des Reitplatzes nach dem Reiten, bei der Hufschlagpflege, wenn longiert wurde und ein Pferd mal etwas temperamentvoller -räusper- war. Dann geht's weiter beim Ein- und Ausschalten der Lampen, beim Aufräumen der Utensilien usw usw usw. Ich musste ja nur meine pubertierende Tochter "in Schach" halten, was manchmal ein echte Herausforderung war. Und dann kommen Gastreiter. Was passiert? der Reitplatz darf unentgeldlich genutzt werden, die Pferde äppeln fröhlich auf dem Platz, auf den Laufwegen, im zur Verfügung gestellten Paddock. Die Regeln des Anstands würden gebieten, dass der/die Gastreiter zumindest die Hinterlassenschaften aufräumen, weit gefehlt, das darf ich dann manchen. Zu Gast bei anderen Ställen durfte ich dann die Mentalität diverser Einsteller beobachten: auch hier werden die Hinterlassenschaften nur aufgeräumt, wenn der Stallbetreiber oder andere Einsteller in der Nähe sind. Wenn nicht, dann bleibt's liegen, Hufe auskratzen auf der frisch gefegten Stallgasse und den Mist liegenlassen. So könnte man die Reihe der kleinen Ärgernisse beliebig fortsetzen. Ich kann also gut verstehen, wenn jemand mit Idealismus eine Anlage beginnt, keine bis wenig Stallregeln aufstellen will, weil er vertraut auf den Anstand der Einsteller. Leider ist das tatsächliche Leben aber anders und -angemessene- Regeln sind unerlässlich, leider.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 09.07.14, 16:05
Also Regeln wie, dass jeder seinen eigenen Dreck wegräumen muss, dafür bin ich absolut. Aber da wären wir wieder bei einer guten, funktionierenden Stallgemeinschaft die aus Leuten besteht, die Rücksicht aufeinander nehmen und ein gewisses Maß an Verantwortungsgefühl und Respekt mitbringen. Ich muss sagen, für mich ist das jetzt nichts Außergewöhnliches. In den Ställen in denen ich bisher stand, war das nie ein großes Problem. Hin und wieder gab es Einsteller, die meinten, andere sollten doch ihren Dreck wegräumen - da wurden aber ganz schnell darauf hingewiesen, dass es so nicht geht, und das finde ich absolut legitim und wäre bei mir im Stall auch so. Sobald mehrere Menschen zusammentreffen, muss man sich an gewisse Regeln halten, damit die Gemeinschaft gut funktioniert.

Im Normalfall stört sich ja auch keiner an solchen Regeln, denn jeder ist froh wenn alles gut klappt und die anderen sich ebenfalls daran halten. Problematisch finde ich Regeln, die nicht mehr dem Zwecke dienen sondern willkürlich erscheinen und einem das Gefühl geben, total eingeschränkt zu sein. Zum Beispiel hätte ich persönlich mit strengen "Öffnungszeiten" ein Problem. Ich bin oft schon um 5.00 morgens im Stall, damit ich noch vor meiner Arbeit trainieren kann. Genauso gibt es bei uns Leute, die nicht vor 20 oder 21 Uhr in den Stall kommen können. Für mich wäre dann 23 oder 24 Uhr die Deadline, damit die Pferde ihre Ruhe haben.

Also ich brauche Leute um mich herum... ich genieße es gemeinsam auszureiten, zu reden, und einfach das Hobby zu teilen. Plus.. der berufliche Aspekt. Aber da ist jeder anders.

@ christine

Ich arbeite hauptberuflich als Bilanzbuchhalterin und nebenbei gebe ich Stunden auf Privatpferden bzw bereite ich auch, wobei meine Kapazität natürlich sehr eingeschränkt ist, da ich mich ja auch noch um meine 2 eigenen Pferde kümmere. Beritt erledige ich morgens vor meiner regulären Arbeit, Stunden gebe ich hauptsächlich am Wochenende oder auch unter der Woche abends.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Christine am 09.07.14, 17:46
Hallo,

es geht nicht um solche Selbstverständlichkeiten wie den eigenen Dreck bzw. den vom eigenen Pferd wegzumachen sondern um Regeln die den Besitzer einschränken - wie Tina geschrieben hat. 
So da wären: Stallöffnungszeiten die nicht kompatibel mit den Möglichkeiten der Einsteller sind oder Stehtage für alle Pferde, an denen der Stall tatsächlich "geschlossen" ist und nicht mal der TA zu einem kranken Privatpferd auf den Hof darf. Ja, das gibt es, habe es selber erlebt. Oder eben auch Koppel im Sommer, die nicht immer nutzbar gemacht wird. Oder die Zusicherung Pferd wird (gegen zusätzliches Entgelt) rausgebracht - und es passiert halt nicht.......Dergleichen gibt es sicher noch mehr.

Da kollidieren die Bedürfnisse der Stallbetreiber (Freizeit) mit den Erwartungen der Einsteller. Und das sollte man nicht unterschätzen - die eigenen Interessen als Stallbetreiber diesbezüglich.
Schliesslich ist auch ein Stallbetreiber ein Mensch mit eigener Familie, deren Mitglieder nicht zwingend alle hinter den Pferden anderer Leute und deren Erwartungen zurückstehen wollen. Auch wenn diese eigentlich verständlich und gerechtfertigt sind und man das, als man selber noch Einsteller war, durchaus so empfunden hat.
Aber dann, als SB, sitzt man halt auf der anderen Seite des Tisches.

Das ein Stall voller Pferde nicht gerade Arbeitszeiten von "nine to five" bedeutet und Pferde auch am Sonntag, an den Weihnachtsfeiertagen und Silvester zu fressen brauchen, ist jedem klar - in der Theorie.
Aber wenn es dann an die Praxis geht und man nachts raus muss, weil einer kolikt .........
Ganz zu schweigen von den Einstellern, denen man unter Umständen Hilfestellung leisten muss, weil sie im Handling einfach zu unbedarft sind und z.Bsp. die Wurmpaste nicht ins Pferd kriegen - und eine saubere Entwurmung aller Pferde ist nun mal auch im Interesse des Stallbetreibers.
Und es gibt sicher noch mehr Dinge, die für einen reibungsfreien Ablauf wichtig sind und bei denen man als Stallbetreiber besser selber (mit) Hand anlegt und dafür sorgt, dass diese Dinge zur Vermeidung von Schwierigkeiten im Nachgang ordentlich erledigt sind. Und damit meine ich Schwierigkeiten, die am SB hängenbleiben.
Da muss man schon sehr "mit Leib und Seele" SB sein und diesen Beruf "leben" und als Berufung verstehen. Das kann schwierig werden, sogar dann, wenn Pferde für einen selber das ein und alles sind.
Ganz zu schweigen von einer großen sozialen Kompetenz - die unbedingt vorhanden sein sollte - wie bei allen Berufen in denen man mit Menschen zu tun hat.
Und da es bei den Einstellern um deren Freizeit und Hobby und um das (manchmal auf die falsche Weise) geliebte Pferd geht, seht man diesbezüglich vor besonderen Herausforderungen.

@ Tina: mein ältester Sohn ist auch Bilanzbuchhalter - und er liebt diesen Beruf so sehr, dass er diesen Herbst mit dem Steuerberater anfängt.
Grüße

Christine
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: Kiowa am 09.07.14, 17:58
Dass man als SB oder derjenige, der mit den Pferden umgeht, diese oft besser handeln kann / können muss als die Besitzer, damit muss man in Pensionsställen rechnen. Wie oft kauft ein Besi ein Halfter, das im Nacken zu öffnen ist, weil das Pferd ja so empfindlich an den Ohren ist und der SB deckt das Pferd ein und aus, ohne die Decke vorne aufmachen zu müssen ;D Auch die sich nicht einfangen lassen, kommen meist freiwillig zum SB. Ordnung und Sauberkeit muss man halt auch durchsetzen, das geht aber auch, wenn's von Anfang an nicht müllig ist, so dass es auffällt, wenn einer nicht fegt.

Was aber wirklcih nervig ist, ist, wenn man direkt am Stall wohnt. Dann kann es schon sein, dass man gern mal irgendwann Feierabend hätte und keine Lust darauf hat, dass nach 21:00 Uhr noch rauschende Partys im Stübchen gefeiert werden, dass zu jeder Zeit irgendwer klingelt, weil er irgendwas möchte usw. usf. Da würde ich ggf. ein paar Tage mit langen Öffnungszeiten machen und ein paar mit kurzen. Wobei eben zu berücksichtigen ist, dass viele es vor 19:30 nicht zum Pferd schaffen und dann auch noch ausreichend Zeit haben müssen. Der zweite Punkt sind Streitigkeiten zwischen Einstellern, auch da muss man mit klaren Regeln und Abgrenzungen von Anfang an ein eindeutige Linie fahren, sonst wird man hineingezogen oder hat niemals Frieden auf dem Hof. Andererseits muss man sich bewusst sein, dass man einen Ort betreibt, an dem viele Leute den wichtigsten und teuersten Teil ihrer Freizeit verbringen, und eine entsprechend angenehme Atmosphäre gewährleisten. Diese Sachen sind viel schwieriger zu handeln als wen einzustellen, der regelmäßig die Pferde versorgt oder Regelungen für Wochenenden und Feiertage zu finden. Auch kleine Stallgemeinschaften brauchen klare Regeln, die Einsteller müssen sich aber genauso auch auf den SB verlassen können.
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: zaino am 09.07.14, 18:23
omg... das ist ein Thema.
Zickenterror unter den Einstellern oder gspinnerte Stallbesitzer - ich hab alles erlebt in 20 Jahren, wirklich alles...  :P ::)
Derzeit haben wir einen unheimlich netten SB, der zwar nicht immer alles "richtig" macht, aber umgänglich ist und gut mit den Pferden umgeht.
Trotzdem gibts eine Truppe, die NUR über ihn mault... dass ihn das nicht grad motiviert, wen wunderts?
Für mein Teil bin ich dankbar - denn was ich früher so an SBs oft hatte, da könnt ich Bände mit füllen.
Manchmal war ich kurz davor, denen zu sagen: Gib mir 5 Euro, da hast men Pferd, und nun tschüss. Du führst dich sowieso auf als wäre ich hier nur geduldet, immer wenn Zahltag ist, also kannst gleich ALLES haben.  :( >:( Dagegen haben wir jetzt (fast) reines Gold, sprich, die Basics stimmen und man lässt uns einfach iin Ruhe.

Wer so einen Stall selber aufziehen will, der braucht ein gutes Händchen und auch Glück: Manchmal rücken die Idioten schneller nach als du sie feuern kannst...
Hm, Hengstis aufziehen und 4, 5 Boxen und Koppeln für handverlesene Berittpferde wo die Besitzer dann halt zum Unterricht kommen, aber nicht quasi da "einziehen"?
Lass Dich nicht entmutigen in Deiner Idee. Trotz aller Geschichten hier  :-*
Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: bambina am 09.07.14, 21:02
Eine andere Idee wäre, dass man das Ganze nicht alleine betreibt. Wer kann sich schon komplett alleine um eine Stallanlage kümmern UND Beritt & Unterricht anbieten?? Das geht meiner Vorstellung nach nur dann, wenn man keine Kunden hat - und das ist bestimmt nicht Tinas Ziel.

Ich bin mir zwar nicht sicher wie viel Zeitaufwand es ist, wenn das Rein- und Rausbringen wegfällt (Aktivstall?) oder wenn man sogar über diese Futterautomaten verfügt. Aber prinzipiell gibt es immer und ständig etwas zu tun. Und wenn eben Probleme dazwischenkommen, wie zB dass man hilft ein Pferd in die Klinik zu bringen, oder ein Pferd für 2 Stunden geführt werden muss etc, dann kann man nicht einfach die Berittpferde stehen lassen und die Stunden ausfallen lassen. Trainer und Stallleiter lassen sich meinen Beobachtungen nach nicht miteinander vereinbaren. Es gibt Gründe, warum das in aller Regel getrennt ist. Anders natürlich, wenn man keinen einzigen Einsteller hat und der Arbeitsaufwand wirklich so gering ist, dass die Stunden die man täglich zur Verfügung hat, auch tatsächlich ausreichen.

An deiner Stelle, Tina, würde ich jemanden einstellen, der den Stall eben leitet. Wenn man Wohnraum und 1 - 2 Einstellplätze zur Verfügung stellt, muss man auch kein Riesenvermögen in Cash an Gehalt bezahlen. Wenn du dir ausrechnest, wie viel Geld du in der Zeit, die du dir einsparst, verdienen könntest, dann denke ich, dass da ein Gewinn rausschauen würde. Und solange du nicht genügend Kunden hast, könntest du ja sogar deinen Job als Bilanzbuchhalterin behalten, oder eventuell die Stundenanzahl reduzieren.

Wie sieht es eigentlich mit Kindern aus? Bist du da irgendwie zeitlich eingeschränkt?

Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: terra am 10.07.14, 12:20
Tina, da habt ihr euch aber was vorgenommen  :o

Ich kann Dir nur einen Rat geben: lasst es klein und langsam angehen - so ein Projekt wächst einem schneller zeitlich über den Kopf als man gucken kann  ;)  Allerdings: Plane grosszügig, es gibt nichts schlimmeres wie fehlender Paltz, wenns an Erweitern geht  :D

Hier haben die letzten Jahre 3 grössere Reitanlagen eröffnet - jede hatte erst mal einen riiiiesen Zulauf, leider als Sammelstelle der ewig Unzufriedenen. Daraus resultiert natürlich erstmal weitere Fluktuation .... und zwischendrin reichlich Leestand, bis sich ein fester Einstellerstamm gebildet hat  (bei uns im Stall muss man Glück haben, wenn überhaupt eine Box frei ist - ich bin im Moment immerzu am Planen, dass nicht irgendwann eines der Rehapferde "vor der Tür steht" und ich keine Box mehr habe. Ich mache drei Kreuze, wenn die " alte Schulpferde gehen in Rente - Nachwuchspferde werden gesucht" Aktion rum ist  :-*)


Titel: Re: Irgendwie geht es bergab.. oder?
Beitrag von: sliding_tina am 10.07.14, 14:04
An einer großen oder größeren Anlage habe ich eigentlich wenig Interesse - wie du schreibst, terra, sowas wächst einem schnell über den Kopf! Ich habe genug in Ställen gearbeitet in meiner Teenager- und Studienzeit und weiß wie viel Aufwand so ein Stall ist.

Ich wäre an folgendem interessiert:

- ein Aktivstall, sehr großzügig angelegt für Wallache und Stuten. Er könnte ja für mehr Pferde angelegt sein, als man tatsächlich erstmal aufnimmt.

- und gleichzeitig ein Aufzuchts-/Pensions-Aktivstall, für pensionierte Wallache und Junghengste oder natürlich auch Jung-Wallache. Das ist in meiner Umgebung nicht vorhanden und mich stört es, dass Youngsters komplett ohne Erwachsene groß werden, da die eine mMn wichtige Bereicherung sind.

Und wie jemand vorschlug - Boxen (am besten mit großem Paddock und gutem Auslauf), für Berittpferde, die nur vorübergehend da sind und daher nicht integriert werden in die Bestandsgruppe.

Ich bin gegen Öffnungszeiten. Wie gesagt - selbst wenn ich am Grundstück wohnen sollte. Das würde ich auf den angestellten SB abschiebenn. Ich sehe das so wie Bambina - ich kann nicht Trainieren und SB sein, denn das ist ein Vollzeitjob... Mein Ziel ist das Training!

@ bambina

Also ganz alleine schaffe ich das auf jeden Fall nicht, und ich möchte auch nicht unbedingt unser Haus aufgeben. Könnte mir also durchaus vorstellen, dass direkt am Stall eine Wohnmöglichkeit für den SB vorhanden ist. Ich halte es ebenfalls für gut, meinen Job erstmal nicht komplett aufzugeben. Ich verdiene in meinem Job sicherlich wesentlich besser, als wenn ich meine Zeit als SB investieren würde.