Pferdeforum

Rund ums Reiten => Allgemein => Thema gestartet von: Aibi am 08.08.08, 11:12

Titel: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aibi am 08.08.08, 11:12
Hi,
ich reite seit etwa 10 Jahren (oder länger) und habe mich nun in eine süße, fast fünfjährige Stute verliebt. Diese hat keine Papiere, ist jedoch ein wunderschönes Warmblutpferd, eingeritten, etc.
Wie viel zahlt man für ein Pferd ohne Papiere? Die Preise sind so unterschiedlich, und ich habe gar keine Erfahrung mit dem Pferde-Einkauf.
Gibts da irgendwelche Richtlinien? Etwas, auf das ich aufpassen muss?
Danke für eure Hilfe!
Liebe Grüße
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Ladylike am 08.08.08, 11:17
Hallo!

Andere Frage...was möchte der Besitzer für dieses Pferd haben?
Wie weit ist sie ausgebildet? Was kann sie?

Ich würde wahrscheinlich auf einen Preis zw. 2.000 und 5.000 € tippen. Aber das ist reine Spekulation nach Gefühl.

LG
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: ahpe am 08.08.08, 11:21
Jedes Pferd kostet soviel wie irgendjemand bereit ist dafür auszugeben  ;D 8)!

Nen gutes Preisgefühl bekommst Du, wenn Du die Pferdebörsen im Internet regelmässig checkst. Zum Beispiel dhd24.com oder kijji.de.
Da gibt es echt viele Faktoren: Gesundheit, Rasse, Alter, Grösse, Ausbildungszustand, Farbe sind so die wichtigsten.
Aufgrund Deiner Angaben lässt es sich schwer bestimmen: Irgendwas zwischen 4.000-10.000 dürfte es sein.... ;D

2.000 finde ich sehr wenig, ladylike, ist immerhin im besten Alter und leicht ausgebildet, aber auch das ist möglich.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aibi am 08.08.08, 11:28
3.000 Euro
Okay, wenn das so ist, dann bin ich jetzt absolut beruhigt. Sie geht super im Gelände, ist jedoch gelegentlich etwas Nervös und Ängstlich. Denke aber mal das wird besser,  sie ist ja noch ganz jung. Bin ja bisher Reitbeteiligung, bis die Besitzerin einen Käufer gefunden hat. Hatten erst einen Pferdeunfall, weil sie mich nicht aufsteigen lassen wollte und losgebuggelt ist -> Platzwunde...

Dankeschön!
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Ladylike am 08.08.08, 11:31

2.000 finde ich sehr wenig, ladylike, ist immerhin im besten Alter und leicht ausgebildet, aber auch das ist möglich.


2.000 sind auch wenig...aber bei einem beispielsweise gerade mal angerittenem Allerwelts-Freizeitpferd relativiert sich das schon wieder. Kommt ja auch darauf an (sagtest du ja schon) welche Rasse, Linie, Zustand ect.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: ahpe am 08.08.08, 11:36
Sabine,

3000 hört sich sehr vernünftig an. Ich würd wahrscheinlich aber doch eine Ankaufsuntersuchung machen mit Röntgen der Beine. Ich find nix ist schlimmer als ein junges Pferd an der Backe zu haben, was dann evtl. noch 10-15 Jahre nur sehr beschränkt reitbar ist aufgrund irgendwelcher Aufzuchts-/Vererbungs-/Schicksals- Fehler, die man damit schon frühzeitig hätte erkennen können.

Aber das ist -wie vieles- auch ne Ansichtssache.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aibi am 08.08.08, 11:41
Okay, etwas genauer:
Vater Rassepferd, Opa Turnierpferd, Mutter jedoch ohne Papier -> Pferd auch ohne Papiere
Wird demnächst 5 Jahre alt, ist 1,63 Meter groß, fährt brav im Hänger, sehr zutraulich, geht barfuß.
mehr weiß ich nicht, außer dass ich sie unbedingt haben möchte, aber das ganze halt ein ziemlich teuerer Spaß wird.
Der Stall kostet 150 Euro im Monat (inkl. Futter), was zwar spottbillig ist, aber als Schüler trotzdem einen Haufen Geld bedeutet. Und dann die Tierarzt kosten. Bisher ist sie gesund, aber man weiß ja nie, was passiert.
Aber ich hab mich so in sie verguckt..
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Ladylike am 08.08.08, 11:49
Schüler? Darf ich fragen wie alt du bist? Stehen ggfs. deine Eltern hinter der Entscheidung? TA kann schnell nötig sein.

Persönliches Beispiel: Eines meiner Pferde laboriert derzeit mit einer Fleischwunde rum die noch mindestens 2 weiter Monate braucht, bis sie verheilt ist. Der TA steht bisher 1x die Woche auf der Matte und bereits jetzt stehen wir schon bei ca 400-€. Und das obwohl ich die Verbände selber wechsel und die Wundversorgung ganz alleine tätige.

Zu den laufenden Kosten wie Stall, Futter, Schmied kommen beispielsweise auch noch Kosten für Wurmkuren, Impfungen, Versicherungen, Instandhaltung/Erneuerung von Ausrüstungsgegenständen (Bsp.. Sattel nachpolstern lassen ect).
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aibi am 08.08.08, 11:53
Genau das ist ja das Problem...
Ich bin 19, kann also selbst entscheiden, ob ich das Pferd kaufe oder nicht. Ich muss also arbeiten, um die Kosten für das Pferd tragen zu könne, denn von meinen Eltern bekomm ich nur 200 Euro pro Monat, und die werden nicht für uns beide reichen.
Sagt jetzt nicht, ich weiß, vielleicht geht meine jungendliche Naivität mit mir durch, aber ich überlege jetzt auch immerhin schon seit 2 Monaten... Ich mag dieses Pferd einfach so gerne, und zu wissen, dass es irgendwann weg sein wird, bricht mir einfach das Herz. Deshalb möchte ich es gerne versuche, verkaufen kann ich es dann immer noch... (Was hoffentlich nie sein müsste...)
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Ladylike am 08.08.08, 11:56
Dann würde ich mir zumindestens schnellstmögliche einen nebenjob suchen...auf 400,- Basis o.ä. Andernfalls kannst du das Thema wohl erstmal abhaken. Man sollte sich auch der Verantwortung bewusst sein, sich zu fragen ob man sich das Pferd auch wirklich langfristig leisten kann. Wenn das aber schon im Vornherein nicht gewährleistet ist.....? :-\
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aibi am 08.08.08, 12:00
Ich weiß, aber dieses Jahr bekomme ich noch mein BaföG, Mir stehen also 500 Euro pro Monat zur Verfügung. Nur nächstes Schuljahr geht das nicht mehr (bin dann an der Uni). Hätte halt gehofft, dass ich nebenbei noch einen Puffer sparen kann...
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Jezabel76 am 08.08.08, 12:28
Sabine,
überleg dir das gut.... ich weiß, das ist leicht zu sagen, wenn man sich mal verliebt hat, aber ich hab mir mein Pferd erst nach Studium und Referendariat gekauft und muss trotz Festanstellung  manchmal schlucken, wenn ich seh, was ich für ein Geld ausgebe.

Meine Stute hab ich mit 4,5 gekauft.

Denke dran, dass das Pferd noch jung ist und sicher so den ein oder anderen Sattel verschleißt,weil es rauswächst, aufmuskelt... dann kriegst du den alten nicht verkauft ( so wie ich grade) und dann liegt da totes Kapital im Keller und du brauchst trotzdem nen neuen Sattel...

Ich will jetzt doch mehr Reitstunden machen als ich ursprünglich dachte - das sind dann auch 25 euro in der Woche.
manchmal auch 2 Reitstunden. Mit so einem jungen Pferd geht es meiner Meinung nach nicht ohne, wenn man möchte, dass das Tier anständig ausgebildet wird. So eine tolle Reiterin bin ich nicht, als könnte ich das ohne. Du?

Wurmkur, Impfungen, Schmied, Tierarzt, Versicherung Da kann man richtig arm werden. Und vergessen wir nicht den Zahnarzt- oder den Osteotermin, falls irgendwo was klemmt.

Abitur mit Pferd wird hart werden.
Mit den neuen verschulten BA-Studiengängen und einem Nebenjob und einem Pferd wird es auch nicht einfach.


Wenn du es doch tun willst, dann denke daran, dass du eine OP-Versicherung abschließt - stell dir vor das Pferd hat ne Kolik und du kannst die OP nicht zahlen...... 


LG Isa


Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Fritzi am 08.08.08, 13:02
Ich habe mein Pferd auch nach dem ABI gekauft und bereue es nicht, zumindest nicht wegen dem Pferd. Ich hatte absolutes Glück und kann es fürn Appel und n Ei einstellen. Er ist kaum krank, die HO macht Freundschaftspreise und die Wurmkuren ... reden wir nicht drüber. Es ist also ein günstiges Pferd, aber ohne die großzüge Hilfe meiner Eltern könnte ich ihn nicht halten. Gerade weil ich studiere und ich mich auch ausreichend um das Pferd kümmern will habe ich keine Zeit zu arbeiten. Ist dann noch das Auto kaputt wirds richtig knapp. Außerdem ist man gebunden. Das kann man schön, aber auch nervig finden. Man kann ja auch nicht unbedingt sagen wo man später einen Beruf bekommt. Das heißt, das Leben wird im schlimmsten Fall komplett durch das Pferd entschieden, wenn man sich nicht trennen möchte ... Da sind Kinder echt harmlos. Stell Dir vor, Du bekommst später einen Job der einen Auslandsaufenthalt in USA beinhaltet. Pferd einpacken wird da schwierig und teuer ... Kinder sind mit 20 (vielleicht  ::) ) aus dem Haus. Ein Pferd ist viel länger von Dir abhängig.

Überlege es Dir gut! 2 Monate sind da nicht viel   ;)
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: carola am 08.08.08, 13:13
Und wenn man böse wäre, würde man sagen, Fritzi hat "nur" ein Shetty. ;) Das sie, soweit ich weiß, nicht reitet, fährt etc. pp. Das heißt konkret: Das Shetty ist für Fritzi teuer im Unterhalt und braucht dabei aber weder einen passenden Sattel, der ggf. auch nachgekauft werden muss, es braucht keinen Beritt, es braucht keine Reitstunde (Fritzi selbst natürlich) und so weiter. Es verursacht "nur" die Haltungskosten, die jedes andere Pferd auch verursacht, sprich: Stall, Grundausrüstung, Tierarzt, Schmied/Hufpfleger, Hufschutz, Impfungen, Wurmkuren... Und wenn Fritzi da schon sagt, dass ihr die oft genug weh tun, kann man sich ausrechnen, wieviel das ist, wenn man den ganzen "Reitkram" noch dazu rechnet. :-X
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: sasthi am 08.08.08, 13:28
Irgendwo weiter oben war mal ne Box, wieviel man von seinem Nettogehalt ins Pferd investiert.

Mit 17 hatte ich mich auch schwer in ein Pferd verliebt und wollte es unbedingt. Mit 19 in ein anderes. Gottseidank siegte die Vernunft, und so habe ich mir zum Ende meiner Ausbildung erst mein Pferd gekauft.
Und wenn ich meine lfd. Kosten von ca. 450-500 Euro pro Monat fürs Pferd sehe... ist kein billiges Hobby und ich bin saufroh, dass ich bis letztes Jahr gewartet habe.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: McFlower am 08.08.08, 13:47
Zitat
Ich mag dieses Pferd einfach so gerne, und zu wissen, dass es irgendwann weg sein wird, bricht mir einfach das Herz.
Zitat
verkaufen kann ich es dann immer noch...
Wie passt das denn zusammen?

Als Schülerin und zukünftige Studentin ein eigene Pferd, ohne dass die Eltern den Unterhalt sponsern? Finger weg! Ein eigenes Pferd ist toll, aber wenn die Geldsorgen und Zukunftsängste überwiegen, ist das kein Spaß.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Fritzi am 08.08.08, 13:57
@Flower: Das ist fürs Gewissen, weil einem bewusst ist, dass es nicht reichen _kann_.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Jezabel76 am 08.08.08, 17:57
Also ich bin kein Sparbrötchen *g, verdiene mittlerweile aber genug Geld, und doch, durch meinen Sattelkauf neulich wird mein neues Auto, welches ich in spätestens 2 Monaten kaufen muss doch mal rund 1500 euro billiger als ohne Pferd. Die meisten Leute würden mich für bekloppt halten, wenn sie wüssten, dass ich lieber nen sauteueren Sattel kaufe statt ein Auto,  was NICHT das Prädikat Rostlaube verdient (für ein Auto mach ich keine Schulden...).

Aber wenn ich mir diese Situation im Studium vorstelle, dann aber gute Nacht. Meine Eltern haben ehrlichgesagt auch ohne Pferd schon genug Geld in mich reingebuttert.

Außerdem... ich weiß ja nicht wie es den anderen geht, aber ich habe mich auch jetzt, nach 8 Monaten noch nicht wirklich an die Last der Verantwortung gewöhnt, die so ein Pferd mitbringt. Es ist wunderschön, aber irgendwie ist man auch immer in Sorge, dass man was falsch macht, was besser machen könnte. Wenn ich mir dazu noch finanzielle Angst vorstelle, dann würde mir das den Spaß echt vermiesen!

LG Isa

Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Lucy am 08.08.08, 20:23
ich überlege seit 9 Jahren mir ein eigenes Pferd zu kaufen, aber das liebe Geld hat mir immer einen Strich durch gemacht....

man kann noch so viel rechnen, was ein Pferd kostet, so schnell kommt was dazwischen, und dann? Pferd einschläfern oder verkaufen, nur weil ich mir den TA nicht leisten kann? oder die Miete für meine Wohnung oder die Pferdebox nicht zahlen??

Auch wenn Deine Eltern dich derzeit finanziell nciht unterstützen, ist es soch wünschenswert, wenn sie den Kauf beführworten und vllt. im Notfall Dir zur Seite stehen.

Meine 12-Jährige Terrierdame hatte kürzliche eine OP waren locker 800,00 Euro  >:( einige haben mir geraten sie einzuschläfern. Aber das kommt für mich nur in Frage, wenn es dem wohl des Tieres zugute kommt. nicht weil ich vor 12 Jahren nicht damit gerechnet habe, das mal eine höhere Ausgabe ansteht.

Man geht eine Verantwortung ein, die nicht beim Geld aufhören kann. Vorher denken und das für viele Jahre, nicht nur für die nächsten zwei.

Beachte auch die tollen Threads hier im Forum über Sättel, da geht auch so mancher Euro drauf.

Ich möchte Dir nicht vom Kauf abraten, wenn es das richtige Pferd ist, solltest du sie kaufen. Aber bitte mit bedacht.


Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Jezabel76 am 08.08.08, 21:12
Tja, Lucy ... ich kann dir nur zustimmen - man braucht gar kein Pferd zu haben, mein (mittlerweile 14 Jahre alter) Kater hatte während ich Studentin war mal einen Harnstau mit einhergehender Harnstoffvergiftung - Er wäre dabei fast drauf gegangen. Es war nie die Frage, dass ich ihn nicht behandeln lasse, aber wenn man mal rechnet was die Aktion da so gekostet hat mit Not - OP und kurz danach noch einmal Notdienst wg. der Vergiftung und danach Kontrolltermine. Ich wollts damals gar nicht so genau wissen, aber ich glaube es waren am Ende so ca 700 EUR. Das war für mich als Studentin schon ganz schön heftig. Und ab da nur noch schweineteures Spezialfutter vom Tierarzt - nix mehr mit "Aldifutter" (hat er aber ohnehin nie bekommen, das billige Zeug...)

Was ich auch noch sagen muss: Ich wollte auch mal meine RB kaufen - ich wollte schon die AKU veranlassen. Ich mochte das Pferd sehr gerne und wollte nicht dass es an jemand fremdes geht. Tja - dann war ich ne Woche weg und das Pferd wurde für viel mehr verkauft, als ich es mit den Besitzern ausgemacht hatte. Mir war schlecht, ich war traurig und stinksauer zugleich....

Aber heute muss ich sagen, dass das Schicksal nett zu mir war: Jetzt habe ich wirklich mein Traumpferd gefunden.


LG Isa
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: baura am 08.08.08, 21:23
*verwirrtsei*
Du bekommst 200 EUR von Deinen Eltern im Monat, und das scheint Dein einziges Einkommen zu sein, gehe also davon aus, dass Du zuhause wohnst (ganz schön großzügiges Taschengeld übrigens), und dass Deine Eltern nicht auch noch für das Pferd zahlen werden. Bzw. wenn sie es tun sollen, kommst Du wohl nicht umhin, Deine Eltern an dieser Entscheidung zu beteiligen (so viel zum Thema, ich bin 19, und kann das alleine entscheiden).

und wie, bitte (falls Deine Eltern nicht mit beibuttern), willst Du denn das finanzieren?
150 EUR kostet der Stall, und dann bleiben noch 50 EUR für alle anderen Eventualitäten.
Wie soll das denn gehen?
Und nein, es geht auch nicht mit einem zusätzlichn 400 EUR Job.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Eva am 08.08.08, 21:57
Das geht wirklich nicht mit Deinen Finanzen, mein Pferd ging auch laaange barhuf, im neuen Stall: *zack* Vollbeschlag notwendig. Freut mich zwar nicht gerad, zwingt mich jetzt aber nicht dazu, nur noch Reis zu essen, Reitstunden zu streichen oder auf wirklich wichtige Dinge zu verzichten. Es könnte ja auch ein orthopädischer Beschlag mit Einlagen und Gedöns für noch mehr Geld sein, ich finde, sowas muss "drin" sein.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Fritzi am 09.08.08, 11:51
Ich muss grad total grinsen. Warum ist eigentlich jeder Pferdebesitzer so wild drauf einem anderen Menschen davon zu überzeugen, dass der Pferdekauf der SuperGAU fürs Leben ist? Klar das es in dem Fall noch schwieriger wäre ein Pferd zu halten, aber immer in den Sommerferien kommen diese Anfragen und alle (ich inklusive) fangen an nur negative Horrorvostellungen aufzulisten. Es kann ja auch klappen, ein Pferd kann einem Verantwortungsgefühl entwickeln lassen, einen von Drogen, Alkohol und wilden Partys fernhalten und kann sich auch nicht unbedingt wehren, wenn man im Stall sitzt und ihm seine Lebensgeschichte erzählt wenn man depri ist. Manchmal kann es einen sogar von größeren Dummheiten abhalten, weil man weiß, dass da jemand ist, der einen braucht...
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Bantu am 09.08.08, 11:57
Naja, es gibt halt genug Fälle, wo am Schmied gespart wird oder im Krankheitsfall kein TA gerufen wird, weil der Besitzer kein Geld hat.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: sasthi am 09.08.08, 13:51
Fritzi, ich denk, es geht nichtmal um den Kauf an sich, aber um den Kaufzeitpunkt.
Und da ist es halt die Frage, ob man das wirklich unbedingt schon in der Schulzeit/Beginn der Ausbildung/Studienanfang machen muss, oder ob man da nicht noch ein, zwei Jährchen warten sollte, bis die erste Geldquelle halbwegs sprudelt...
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: christi281 am 09.08.08, 14:14
Es geht tatsächlich um den Kaufzeitpunkt.
Ich selber musste 26 Jahre auf mein erstes eigenes Pferd warten.
Aber ich weiß jetzt auch das mir ein TA keine schlaflosen Nächte bereitet weil ich nicht weiß wie ich den bezahlen soll.

Die Verantwortung kommt mit der Zeit und wird zur Routine. Und die Haltung optimiert man auch mit der Zeit.

Anfangs hatte ich kosten von ca 200-250 euro im monat. (Bin Einsteller aber Selbstversorger)
Durch Haltungsoptimierung und Unkostenrechnung bin ich jetzt bei ca 150 Euro angelangt. Inkl Reitunterrricht.

Bedenken muss man bei einem 400 Euro Job immer das man nur das Geld bekommt für die Stunden die man auch arbeitet.
Und das kann im Krankheitsfall üble Folgen haben.
Und ein Polster sollte auch angelegt werden.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aleike am 11.08.08, 15:44
*in den chor einstimm*

Zu den Stallkosten (und womöglich stellt sich nach 1/2 Jahr heraus, dass das Pferd in dem Stall nicht klarkommt und einen anderen/teureren braucht) kommen noch Fahrtkosten, Ausrüstung, Unterricht, Schmied, regelmäßige TA-Kosten, besondere TA-Kosten und Zusatzfutter.

Nach meiner bisherigen Buchführung komme ich da locker auf ca. 150-200 € zusätzlich zur Stallmiete pro Monat, durchschnittlich - auch mal mehr. Dabei sind die Sattelprobleme noch nicht mal berücksichtigt! Und ich kaufe keine Markenschabracken und Nobelreithosen, mein Pferd hat keinen Beschlag, braucht kein teures Zusatzfutter ...

Ich bin jedenfalls im Nachhinein sehr froh, dass ich mit der Pferdeanschaffung noch bis zum sicheren, ordentlich bezahlten Job gewartet habe (7 Jahre) und solange RBen hatte.
a) habe ich viel gelernt, wofür mein eigenes Pferd dann nicht mehr herhalten musste :-[ und
b) hat mich eine gewisse Erfahrung aus den Jahren auch beim Kauf vor diversen Fehlern bewahrt. Ok, gibt noch genug andere, die man machen kann - aber wenn ich sehe, was für Wracks (sorry) sich manche unbedarfte Menschen so anschleppen - da muss ihnen erst der TA sagen, dass die Beine krumm und schief sind oder andere wirklich auffällige Exterieurprobleme, die die zukünftige Reitbarkeit sehr in Frage stellen.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aibi am 11.08.08, 20:03
Hallo,
vielen Danke für eure lieben und ernst-gemeinten Ratschläge!
Ich weiß, es gibt tolle Pferde, aber ich hab mich noch nie so in ein Pferd verguckt, wie in dieses (und dabei war ich schon in vielen Ställen und bin schon die unterschiedlichsten Pferde geritten)
Zu mir: Klar, Klamotten müssen gelegentlich sein, aber im großen und ganzen bin ich ein sehr sparsamer Mensch, auf Urlaub, etc. kann ich dankend verzichten, da ich mich eigentlich nur zu Hause wohlfühle.
Ihr kennt euch doch bestimmt mit den Pferdeversicherungen aus. Was bedeutet der einfache und der zweifache Satz der Tierarztkosten? Sind bei diesen Pferde-Sicher-Plus - Versicherungen auch Tierarztkosten infolge einer Beinverletzung mitversichert, die nicht operiert werden muss? Habt ihr schon gute Erfahrungen mit einzelnen Versicherungen gemacht?
Ich bin im Moment dabei, alle Kosten aufzulisten, und dazu gehört natürlich eine Rundum-Versicherung.
Nur wenn ich trotz dieser (enormen) Kosten mit meinem zur Verfügung stehenden Geld auskomme, bzw. denke, den Rest (ich bekomme ab nächstes Jahr August noch 200€ von meinen Eltern) durch einen Nebenjob zu verdienen, will ich es kaufen. Hilft ja nichts.
Ein Pferd ist nur mein größter Traum, und in letzter Zeit sind einfach zu viele meiner Freunde gestorben, als dass ich sage, ich möchte noch warten, da ich nicht weiß, wann es mich trifft...  :'(
Ich möchte einfach gelebt haben, falls ich auch schon so früh sterben muss, wie die anderen...

*in den chor einstimm*

Zu den Stallkosten (und womöglich stellt sich nach 1/2 Jahr heraus, dass das Pferd in dem Stall nicht klarkommt und einen anderen/teureren braucht)

Das Pferd würde (Gott-sei-dank) in dem Stall bleiben, in dem es steht (also bei seiner jetztigen Besitzerin). Dort ist es prima, es gibt große Koppeln, und eine Box hat 5 x 6 Meter (also Luxus pur) und ein Fenster und der Stall ist lichtdurchflutet, es versteht sich mit allen Pferden... also, darüber mach ich mir eigentlich keine Sorgen.

Herzlichen Dank nochmal!

Liebe Grüße
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Jezabel76 am 11.08.08, 21:07
Hallo Aibi,

schau doch einfach mal auf der Website der Uelzener Versicherung nach  (www.uelzener.de) - nur mal als Beispiel,  da sind alle möglichen Versicherungen mit Preisen aufgezählt. Es gibt da auch Versicherungspakete, die Haftpflicht, OP und Unfallversicherung beinhalten.
Haftpflichtversicherung ist ein muss. Übrigens gelten die Preise die da stehen nur für den Fall, wenn du jährlich zahlst.
Wenn du monatlich oder quartalsweise zahlen willst, dann kostet es mehr.

Bei der OP-Versicherung bekommst du nur Operationen unter Vollnarkose (also die, die normalerweise in der Tierklinik vorgenommen werden) bezahlt. Nicht inbegriffen ist die Nachbehandlung in der Klinik oder daheim, was im Endeffekt noch viel teuerer werden kann als die OP an sich. Eine Liste der Operationen die bezahlt werden gibts auch auf der Website.
Auch hier kann man wählen, ob man den einfachen oder doppelten Satz der Gebühren versichert haben will.

Es gibt auch eine Krankenversicherung, aber die ist verdammt teuer. Ich hab sie nicht abgeschlossen. Außerdem zahlen die nur 60 % vomn einfachen Satz soweit ich weiß.

Was die Gebürenordnung der Tierärzte angeht, so richtet sich der einfache bzw. zweifache Satz nach der Komplexität / Schwierigkeit des jeweiligen Eingriffs.

Als Privatpatientin kann ich dir sagen, dass ich noch nie eine Rechnung von einem Humanmediziner bekommen habe, wo nur der einfache Satz berechnet wurde und ich glaube auch nicht dass ein Tierarzt dies tut. 

LG Isabel

PS: Siehste, Aibi, nun fängts ja schon an mit den Kosten, wie ich es in deiner Box lese mit der abgebrochenen Sturzfeder...

Und wenn du jetzt schon anfange musst zu knapsen und dir letztenendes "nur" (provozierend gesagt) einen Wintec Sattel leisten kannst, dann muss man sich halt schon fragen, ob du den Kosten, die da auf die zukommen, gewachsen bist.

Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aleike am 11.08.08, 23:32
Tja, was soll man sagen?
Viele haben Glück, ihr Pferd entpuppt sich als leichtfuttrig, gesund und unkaputtbar und verursacht nur die Basiskosten für Stall und Impfungen (schwupp, wieder 50 € weg) und Wurmkuren.
Diejenigen, deren Pferd aus Geldmangel keine angemessene Behandlung bekommen kann, z.B. Chiropraktiker (leicht 130 € weg) oder eine aufwendige Diagnostik bei unklaren Problemen, keinen passenden Sattel (weil die passenden Modelle leider die teuren sind) und sich bei unvorhergesehenen Tierarztkosten zwischen verschulden und schlachten entscheiden müssen (denn wer kauft schon ein krankes Pferd), deren Pferd nicht bei Hustenproblemen Späne und nasses Heu kriegt, weil das ständige Mehrkosten verursacht, werden sich nur selten zu Wort melden. Leider sieht man das in den Ställen aber öfter. 

Wahrscheinlich wirst Du auch später noch ein Pferd zum Verlieben finden (wie beurteilen eigentlich unanhängige Fachleute das Exterieur Deines Traumpferds?), und der Stute wird es auch bei einem anderen Besiter gutgehen.

Dein Argument mit dem Traum kann ich schon verstehen, aber einen Großteil dessen, was einem ein eignes Pferd bietet, hat man auch bei einer langfristigen passenden RB.

Wenn Du es wirklich versuchst, wünsche ich Dir jedenfalls Glück, dass alles möglichst glatt läuft und Du den frühzeitigen Pferdekauf später nicht bereuen oder die Augen vor kostenverursachenden Problemen erschließen musst. Zuraten kann ich bei den äußerst knappen und unsicheren finanziellen (und zeitlichen, Ausbildung etc. pp.) Voraussetzungen aber nicht, denn der Leidtragende wäre im Fall der Fälle das Pferd ...
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: donau am 12.08.08, 14:45
ich hab mir mein pferd während des studiums gekauft, allerdings mit 21. da hatte ich schon ein paar jahre studiert, und mit einer selbst und komplett finanzierten RB vorher getestet, dass ich das geld auftreiben kann, für stall, impfen, wurmkuren, unterricht und beschlag. diese RB hab ich dann aber nicht gekauft, aus vernunftgründen (hatte röntgenbefund an der hufrolle, ausserdem zu teuer), und mich dann mehr oder weniger intensiv nach einem jungen, gesunden pferd umgesehen. ein paar monate später hats dann "klick" gemacht, ich hab MEIN pferd gefunden gehabt- aber dann noch monate gezögert mit dem kauf, zum einen weil die noch sehr jung war, und übern sommer noch auf der weide bleiben sollte, zum anderen weil´s geld nicht gleich da war.

tja- alles in allem hatte ich hm... fast 2 jahre vor dem kauf ein quasi eigenes erhalten und fühlte mich gut vorbereitet. tja, und dann haben sich meine lebensumstände (nix mehr hotel mama) geändert, das pferd wurde krank mit bis heute dauerhafter einschränkung, und ich hab den stall gewechselt. und plötzlich war meine ganze rechnerei nunja... eher witzlos. mein pferd kommt auf lockere 450-500 euro im monat, da sie zusatzmittelchen für die gelenke braucht, alle 5 wochen beschlag, und immunstärker.

in diesen kosten ist NICHT einberechnet: sattel (wir haben 4 gebraucht, bis einer passte, ich hatte teilweise 2000 euro leer herumliegen), sattel anpassen, sonstige ausrüstung (hab mal eben im letzten jahr zb. für ein notwendiges neues zaumzeug 190 € ausgegeben ::) ), sachen für mich (reithosen halten nicht ewig, schuhe auch nicht...), teilnahme an kursen/turnier/veranstaltungen sowie die anfahrtskosten zum pferd. die werden nämlich, wenn man das auto sonst eigentlich nicht benutzt, beträchtlich.

ob ich das bereue? nein, definitiv nicht, ich hab mein traumpferd gekauft. aber ja, es war und ist hart- ich bin nämlich eine von denen, die sich verschuldet, damit pony bekommt was es braucht ;D  hat mich viele schlaflose nächte gekostet, in denen ich mir um miete, pferd etc. sorgen gemacht hab, trotzdem würde ich´s wieder machen (manche würden das blöd nennen *g*).

man muss sich aber darüber im klaren sein, dass studieren mit pferd heisst, keine freizeit zu haben, das pferd teilweise kaum zu sehen, ständig von geldsorgen geplagt zu sein und dass man eisernen willen braucht. man lernt aber auch einiges dabei, angefangen davon, verantwortung zu tragen, für seine entscheidungen gerade zu stehen und für seine ziele zu arbeiten bis hin zu sehr effektivem zeitmanagement, die 400 euro monatlich zusätzlich muss man erst mal auftreiben, studium, bücher, wohnen, essen kostet ja zumeist auch noch was ;)

für mich gabs halt damals keine andere lösung... das war die pferdeliebe auf den ersten blick ;D
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Krümel 99 am 12.08.08, 19:38
Hallo,

ich habe quasi ab Beginn meiner Ausbildung vor 12 Jahren meine Pferde selbst finanziert. das Erste Jahr noch auf dem Hof zu hause, da hielt es sich in Grenzen mit den kosten, aber im nächsten jahr habe ich meine Stute dann mit meinem Auszug mitgenommen, fortan also umgerechnet 150 EUr Stallmiete plus Schmied und den ganzen Kram..

Leisten konnte ich mir den Spass nur weil ich 2 zusätzliche Jobs gemacht habe zu meinem 9 Stunden Job  :-X da ich mich natürlich auch täglich um mein Pferd gekümmert habe kannst du dir ausrechnen wieviel Schlaf ich hatte und wie oft ich Freunde gesehen habe.

Ich hatte ein Schweineglück immer ein fittes und gesundes Pferd zu haben, aber grossartig Reitunterricht war nie drin, wovon denn auch  ??? Ich sag dir, irgendwann kannst du keine Nudeln mehr sehen, und es kotzt dich an, weil der tank schon wieder leer ist und du eigentlich nicht so eine Strecke mit dem rad fahren kannst..

In der theorie hatte ich mir das ganz anders ausgemalt  ::)  :P

Heute habe ich das Glück erstmal nicht Alleinverdiener zu sein und die Möglichkeit zu haben die Pferde am haus in Eigenregie zu halten. Allerdings sind die Kosten für die Unterkunft lachhaft im gegensatz zu dem was dir ein Pferd sonst noch kostet... Ich habe zb ein chronisch krankes Pferd, was mich allein dieses jahr schon über 2000 EUr an TAkosten gekostet hat und was auch in Zukunft immer mehr Geld kosten wird, dieses Pferd hätte mich vor 12 Jahren in den Ruin gebracht..

Mein persönliches Fazit, solange du nicht ein dickes Polster für Tierarzt und co hast und mindestens 500 EUR locker jeden Monat lass bloss die Finger von einem Kauf und wenns Pferd noch so lieb kuckt..
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: McFlower am 13.08.08, 10:29
Mein persönliches Fazit, solange du nicht ein dickes Polster für Tierarzt und co hast und mindestens 500 EUR locker jeden Monat lass bloss die Finger von einem Kauf und wenns Pferd noch so lieb kuckt..

Das unterschreibe ich so mit.

Die Berichte von denen, die es solche finanziell unsicheren Zeiten mit Pferdebesitz irgendwie hinter sich gebracht haben, klingen im nachhinein immer so heroisch, aber die Realität sieht anders aus. Es kann nicht zielführend sein, selbst am regelrechten Hungertuch zu nagen und in sozialer Isolation zu leben, um ein Pferd halten zu können.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Eva am 13.08.08, 11:00
Womit wir auch bei Deinem Satz "Du möchtest leben" wären. Wenn Du alle Energie ins Geldverdienen fürs Pferd stecken musst, bleibt nicht mehr viel Zeit und Geld fürs normale Leben übrig. Reisen, Unternehmungen, usw.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aleike am 13.08.08, 11:46
... und auch nicht mehr viel fürs Pferd ...

Meinen habe ich von einer gekauft, die mit zwei Nebenjobs gerade mal noch ansatzweise die Basisversorgung der zwei Pferde geschafft hat. Meiner war ungefähr 100 kg zu fett, der andere klapperdürr. Hufschmied, Impfungen: Fehlanzeige.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: donau am 13.08.08, 14:53
heroisch ist das weniger, und ich hab mehr als einmal geflucht und geheult, weil das alles nicht wahr sein kann so...
man wird recht erfinderisch, was das essen angeht, ernährt sich von saison-gemüse (nach den erntemaschinen findet man zb. noch jede menge kartoffeln auf den feldern.... ) und mehr als 6 stunden schlaf gibts nicht. wobei die 6 stunden schon "ausschlafen" sind ;D

ich hatte 2-3 jobs, jetzt die letzten jahre einen- insgesamt ca 30h/woche job, 15h die woche uni, und gelernt und arbeiten geschrieben werden eben nachts bzw. am WE. kommen dann längere transferzeiten zum pferd dazu (weil auto nicht drin ist, bzw. der tank leer oder brauchbare, günstige ställe nicht in stadtnähe), sieht man das tier dann oft tagelang gar nicht. oder, noch schlimmer, man steht morgens um 7h im stall, weil man´s pferd versorgen muss, und fährt dann weiter in einen 16h-tag. durchschnittlich war ich 8h/tag daheim, und in diesen muss man einkaufen, lernen, hausarbeit auch noch unterbringen.

schön ist anders ;) trotzdem hat mir das pony immer mehr gebracht als es gekostet hat, an seelischem ausgleich, kraft zum weitermachen und willen...

alles in allem muss man aber 500 euro monatlich haben, wenn man ein pferd halbwegs ruhigen gewissens unterhalten will (das muss einem erst mal überbleiben... zumal als student :P )

Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Aleike am 13.08.08, 15:12
schön ist anders ;) trotzdem hat mir das pony immer mehr gebracht als es gekostet hat, an seelischem ausgleich, kraft zum weitermachen und willen...
Da muss man aber ganz schön hart im Nehmen sein, Respekt.
Ich würde das nicht länger durchhalten - ich geh schon am Stock, wenn das Pferd krankheitsbedingt vier Wochen zweimal täglich neben der Arbeit besucht und gepflegt und verarztet sein will.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Fasani am 13.08.08, 15:37
man wird recht erfinderisch, was das essen angeht, ernährt sich von saison-gemüse (nach den erntemaschinen findet man zb. noch jede menge kartoffeln auf den feldern.... )

**giggel** und das hatte dann auch noch den angenehmen nebeneffekt von ungefähr 4 kilos weniger auf den hüften. also bei mir jetzt.  ;D
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: McFlower am 13.08.08, 15:55
trotzdem hat mir das pony immer mehr gebracht als es gekostet hat,

Das gilt aber nur dann, wenn man es trotz so ungünstiger Umstände schafft, einen für die eigenen Möglichkeiten optimalen Abschluss zu schaffen. Sobald die Schul- oder Uni-Noten in den Keller wandern, weil man nur nachts oder am Wochenende Zeit zum Lernen hat, hört der Spaß für mich definitiv auf.

Man will ja nicht sein ganzes Leben lang Saisongemüse von den Feldern klauben, gelle?
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Mim am 13.08.08, 16:15
Hallo

"heroisch" ist ein tolles Wort.

Bei mir hört/e der Spaß auf, als fürs Pferd Einstellkosten fälllig wurden ergo mehr Geld fürs Pferd als für 2 Schulkinder (Klamotten etc.). Da hätte ich null Verständnis für, dass eine ganze Familie sparen muss nur um sich ein Luxushobby zu leisten oder Trennungsängste zu pflegen.

Mir tun schon alleweil die Partner von Pferdeliebehaberinnen leid, da gibts ja schon die tollsten Geschichten von geschädigten Landwirten  8) *das-war-ein-Scherz!* **mit-realem-Hintergrund**

@ Shastii *unterschreib*. Und ggf. für sich selbst eine Altersvorsorge oder Renten/Berufsunfähigkeitsversicherung nicht vergessen, Reiten ist eine Risikosportart. Und schlimm wirds ja erst, wenn man sich einen Traum erfüllt hat und dann erkennt, dass man ihn sich nicht leisten kann und ins Desaster kommt siehe manche Ausschreibungen von RB...

Mim


Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: donau am 13.08.08, 17:02
@ fasani ;D
nur der nebeneffekt war´s nicht so ganz, das teure gemüse war ja nicht drin. aber gesund war die ernährung allemal, das teuerste ist ja fleisch- meine cholesterinwerte waren IMMER traumhaft *auchgiggel*

Das gilt aber nur dann, wenn man es trotz so ungünstiger Umstände schafft, einen für die eigenen Möglichkeiten optimalen Abschluss zu schaffen. Sobald die Schul- oder Uni-Noten in den Keller wandern, weil man nur nachts oder am Wochenende Zeit zum Lernen hat, hört der Spaß für mich definitiv auf.

Man will ja nicht sein ganzes Leben lang Saisongemüse von den Feldern klauben, gelle?
auch das gilt es zu bedenken, stimmt. ich hab aber das glück, einer von jenen hochbegabten (??) menschen zu sein, die leicht und schnell lernen, und das dann auch noch umsetzen können. hat zwar gedauert, bis ich "mein" studienfach gefunden hatte, aber da gab´s dafür abschluss mit auszeichnung (vor hmm.. 2 monaten ;D ). davor waren die noten auch gut, aber nicht das, was ich den rest meines lebens machen wollte... dieses problem hatte ich also nie ;D
und wenn´s wirklich eng war, dann eben nur 2x die woche zum pferd, überlebt sie auch. hab ausserdem sehr effektive techniken entwickelt, krankes pferd zu bespassen und dabei zu lernen *aufderwiesehock* *büchermitzerr*, wenn´s denn sein musste.

nochmal müsst ich das nicht unbedingt machen, soooo hart im nehmen bin ich gar nicht ;)

ps.: partner hab ich immer genauso verwöhnt und verzogen wie´s pferd ;D wobei das pferd immer das war, das am ehesten gekürzt wurde. das pferd ist aber mein ausgleich für das alles, und da zuviel zu kürzen tut mir weh, nicht dem pferd. nur dass mann dann halt kuchen und leckeres essen bekommen hat, statt leckerlie und müsli, nicht dass da was verwechselt wird *kicher*

Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: sasthi am 13.08.08, 17:25
Richtig, grad was Altersvorsorge angeht, werden "wir Jungen" uns eh noch ganz schön umschauen. BU bekomme ich nicht wg. Rheuma, fällt also schonmal weg. Trotzdem habe ich - soweit es geht - vorgesorgt, dass im Falle eines Falles zumindest mein Überleben gesichert ist.

Und der Rest findet sich mit der Zeit.

Ja, ein Pferd gibt einen schon ne Menge wieder zurück, grad der Seelische Ausgleich ist nicht in Stallmieten aufzuwiegen. Und mein täglicher Urlaub nach Feierabend ist mir auch wichtig.
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Carlotta67 am 13.08.08, 19:59
*gerade zufällig reingeguckt hab*
da gibts ja schon die tollsten Geschichten von geschädigten Landwirten  8) *das-war-ein-Scherz!* **mit-realem-Hintergrund**
??? ???

Du meinst, daß z.B. in einschlägigen Foren viele LW schon keine Reiterinnen mehr wollen, weil die immer gleich reden von wegen die suchen doch bloß einen fast-gratis Platz fürs Pferd?  ???

Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: christi281 am 16.08.08, 14:22
Na deswegen wollen Reiterinnen doch einen LW oder ;) ;D
Titel: Re: Was kostet ein Pferd?
Beitrag von: Kathrin am 17.08.08, 19:47
Ich habe meine Stute vor 13 Jahren nach dem Vordiplom gekauft - ich hatte vor dem Abi und auch während der ersten jahre des Studium keine Zeit für ein Pferd/geschweige Zeit für einen Job... Habe dann von meinen Eltern 300DM Kindergeld bekommen und dann mit einer RB angefangen - als die Weg ging, habe ich ein Pferd mit einer Freundin für ein Jahr übernommen (Besitzerin ging ins Ausland) und größtenteils gepflegt - de Herr hatte kaputte Beine - aber ich habe mir dann meine Stute gekauft - und sie selbst ausgebildet (war 2,5) und es nur sleten bereut... Habe viel dazugearbeitet - das Studium hat deshalb auch etwas länger gedauert (9 Jahre + 4 für die Doktorarbeit) - aber diese Zeit war toll!!! Hatte mein Pferd extra so ausgewählt, dass sie leichtfuttig ist - max. 148 (geht bei allen Ställen noch als Pony durch und dadurch Ponypreis ;)), und im Offenstall steht - erster Winter Madam brauchte eine Decke - da schreckliche Pimpernelle - 4 Jahre Offenstall, mit viel Eigenarbeit, dann als ich einen lukrativen Nebenjob hatte, Winter Box, Sommer Weide - da habe ich mich nicht wohl gefühlt - also in einen Stall mit Halle (nicht deshalb - die leute waren netter!) Die Unterstellpreise sind von 120 DM auf 450 DM angestiegen - jetzt 310€ :o Aber ich fühle mich wohl und kann es mir auch leisten... Allerdings hatte ich von Anfang an (naja nach einem Jahr) eine RB, so konnte ich auch weiter studieren und arbeiten!!!

Wenn du studieren willst - kannst du nicht täglich zum Pferd - du musst lernen und eben auch arbeiten - das schafft man nicht jeden tag inkl. Pferd.

Ich werde dir nicht abraten - aber nach dem Abi verändert sich dein Leben komplett - das ist einfacher ohne Pferd...
Kannst du nicht erstmal weiter RB bleiben mit Kaufoption???

Wobei ich auch ein kleinen Notgroschen hatte - da mein Opa mir Geld für ein Auto hinterlassen hatte - das habe ich nicht gekauft - aber wenn TA gebraucht worden wäre, hätte er sein geld bekommen - ohen ein paar Tasend Euro als Sicherheit sollte man sich kein Pferd leisten -

Ahcja habe auch mit mir geknausert: fürs Pferd gab es immer das Beste - aber bitte günstig - für mich Klamotten vom Flohmarkt....