Pferdeforum

Rund ums Reiten => Allgemein => Thema gestartet von: esge am 04.01.08, 17:21

Titel: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: esge am 04.01.08, 17:21
Habt ihr euer Pferd schon einmal in Beritt gegeben und hattet nach kurzer Zeit ein ungutes Gefühl, ob das auch alles so läuft, wie ihr euch das vorgestellt habt? habt ihr schon mal euer Pferd vielleicht sogar vor der vereinbarten zeit abgeholt, weil ihr fandet: So nicht! oder habt ihr es vielleicht gerade nicht getan und euch hinterher tierisch darüber geärgert, weil euer Pferd veilleicht krank, verunsichert oder verdorben war?

Und wie ist das beim Reitunterricht? Ein bisschen muss man sich ja immer erstmal auf einen neuen Lehrer einlassen, sonst bringt es nichts - aber woran merkt ihr, dass es "nicht passt"? Haben euch schon mal Lehrer total in die Irre geführt und ihr habt später bedauert, nicht früher ausgestiegen zu sein?

Oder vielleicht war es auch umgekehrt: Ihr wart mit dem, was der RL/Bereiter sagte überhaupt nicht einverstanden, habt aber später erkannt, dass er vielleicht doch recht hatte?

Ich möchte KEINE Namensnennungen hier hören. Es geht auch nicht um Anklagen. Es geht mir um die Symptome, anhand derer ihr festgemacht habt, dass etwas schief läuft. Und was würdet ihr anderen Reitern raten?

Ich habe mich zweimal auf Reitunterricht eingelassen, für den ich mich hinterher hätte ohrfeigen können. Einmal war mein Pferd anschließend fast ein jahr lahm/rekonvaleszent. Einmal war es so sauer geritten, dass es für ein Vierteljahr völlig den Dienst quittierte. Beide Male meinte ich, doch mal durchhalten zu müssen, obwohl mein Bauch Nein sagte. Beide Male musste mein Pferd dafür büßen. ich könnte mich heute noch in den Hintern beißen dafür. Beim ersten Mal war ich grundsätzlich zu grün (reiterlich) um die Anzeichen richtig deuten zu können. Beim zweiten Mal verschloss ich die Augen vor der Verspannung und Unzufriedenheit meines Pferdes, weil ich zu ehrgeizig war. Allerdigns war es immerhin das letzte Mal, dass sowas passierte...

Heute sehe ich immer wieder, dass Pferde anderer Leute krank, lahm, zornig aus Beritt wiederkommen und frage mich, ob ihren Reitern denn nichts auffällt. Sie sind aber genauso verblendet wie ich es damals war. Manche schicken ihre Pferde gar mehrfach an dieselbe Adresse und bekommen es mehrfach krank zurück.

Wo ist für euch die Grenze zwischen "man muss dem Ausbilder vertrauen" und "ich habe die Verantwortung für mein Pferd" ?
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 04.01.08, 17:31
heißes thema @esge

aber gutes thema  ;D

es ist soo soo soo schwer jemanden zu finden der das pferd verbessert,für mich als laien es so "einstellt" das es leichter
geht und so weiter.....

ich haben einen RL erlebt,der unterricht  war nicht schlimm aber nicht meins!
das was hier immer so als FN verpönt wird, aber ok, für ab uns zu wäre es ok gewesen.bis ich den mann aufm pferd gesehen habe...
feinste niederländische reitweise.....dankeeeee,da war auch der unterricht vorbei!

ich hab zum glück 2 RL die am gleichen Strang ziehen ( an mir talentfreiem etwas)  aber andere worte nutzen, gold wert  die beiden!!
auch der beritt wunderbar, uuppss ,ic komme vom thema ab!
also zu RL von oben, die pferde maschierten,toll, toll! wahnsinn einen ausdruck,die augen ....
werd mag......
schade das reiterlein nix nachreiten konnte...

das zu meinen "erfahrungen"
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: sasthi am 04.01.08, 17:35
Ich denke, der Grat ist sehr, sehr schmal.

Es gibt sicher Ausbilder, wo man sich denkt, das passt. Manchmal passt es auch länger, vielleicht merkt man aber auch erst später, dass der Weg, den man einschlägt, nicht der ist, der Reiter und Pferd in die richtige Richtung lenkt. Manchmal kann es auch sein, dass man selbst andere Ziele setzt.

Ich denke, es sind Kleinigkeiten, die einem das Gefühl geben, ob es nicht mehr passt, zumindest war es bei mir so. Stunden waren 1a, Pferd war rittig, entspannt, so gut lief es wahrscheinlich noch nie. Allerdings bin ich ein Mensch, der "Hausaufgaben" braucht, sprich, ich konnte das, was in den Stunden war nicht nachreiten. Das ergibt irgendwann Frust. Ich hab es angesprochen, es änderte sich nichts, also geht man irgendwann getrennte Wege.

Raten kann ich nichts, außer, dass man mehr auf sein Gefühl vertrauen sollte.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Terrier am 04.01.08, 17:43
Ich reite ja schon sehr, sehr lange. Ich hatte bis jetzt 2 RL bei denen einmal mein Pferd und bei der Anderen, ich die Panik geschoben hatte. ALs ich merkte, dass mein Pferd  AMore, nur noch Panik hatte, bin ich 10 Jahre mit ihr da nicht mehr geritten, aber mit anderen Pferden, womit es auch klappte.
Die RL, die ich nicht abkonnte, war es schon virl schwieriger ;D. Ich MUSSTE da reiten. Zum Glück nicht allzuoft. Auch versuchte ich dann, mein Pferd "krank" zu melden, damit ich auf einem anderem Pferd reiten konnte. Am Liebsten ein Schulpferd, was nicht gleich die Krise bekam, wenn die RL stuss korrigierte.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 04.01.08, 17:48
Allerdings bin ich ein Mensch, der "Hausaufgaben" braucht, sprich, ich konnte das, was in den Stunden war nicht nachreiten.

gaaanz wichtig!!!!
das ist ein ziel was oft unterbunden wird um eine gewissen abhänigkeit einzuleiten....
der unterricht muß schon so sein,das ich sachen verstehe und nachreiten kann!
ohne worte!!
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: zaino am 04.01.08, 18:24
Klar, Pferd sagt einem meist "Ja" nach dem ersten Gemaule von wg. Neuer Konsequenz, Anstrengend, pfui bäh... aber wenn dann die ersten Sachen klappen, u. man sich freut u. das Pferd noch kräftig gelobt wird, werden die meist richtig feurig wenns passt.

Genau, UND der Rote Faden zum Alleine-Weitermachen - wer einem den nicht mitgeben kann, den würde ich schonmal kritisch sehen.

Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Safira am 04.01.08, 18:53
Werde den Fall (Reitlehrer-Suche für Unterricht) wohl auch im Frühjahr haben....
Aber allgemein würde ich sagen: Nach einiger Zeit mal`ne gute (ehrliche!!) Freundin oder Bekannte, die das Pferd von "vorher" kennt mal zum zugucken einladen. Wenn man selber ein wenig "blind" geworden ist, wird derjenige schon eher Kommentare abgeben wie "Hey, der läuft ja viel besser!" oder etwa "hmm irgendwie wirkt er ziemlich verspannt/unzufrieden/...)
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: piramessu am 04.01.08, 19:31
Ich habe feststellen müssen, dass der Dritte im Bunde, das Pferd, ebenfalls schnell über geeignet oder ungeeignet entscheidet.

Ich hatte eine geniale Reitlehrerin, die mein Pferd und mich in vergleichsweise kurzer Zeit spielerisch und ohne Zwang sehr, sehr weit gebracht hatte (war aber auch ein geniales Pferd  ;D). Das Reiten wurde wunderbar leicht und tänzerisch, das Pferd war zufrieden und wurde ein gelassenes, zuverlässiges Muskelpaket, das sich für den Reiter ein Bein ausgerissen hätte und ungeahnte Talente zeigte.
Nachdem ich das Pferd leider schon nach anderthalb Jahren krankheitsbedingt einschläfern lassen mußte, habe ich mit dem Nachfolger ebenfalls bei dieser RL Unterricht genommen. Und was soll ich sagen - das ging gar nicht.
Das vorher ruhige und unter dem Sattel gelassene Pferd wurde unruhig, verspannt und teilweise unkontrollierbar, das gegenseitige Vertrauensverhältnis, das diese RL vorher beim Vorgänger so wunderbar fördern konnte, wurde gestört. Man könnte fast sagen, dass das Pferd mit ihrem Unterrichtsstil nichts anfangen konnte.
Ich habe schon nach zwei oder drei Unterrichtsstunden gemerkt, dass da was nicht paßt, aber aufgrund der sehr guten Erfahrung mit dem Vorgängerpferd erst mal weitergemacht. "Zum Glück" ::) war bei mir in der Zeit (Examen) das Geld knapp (okay, wann ist es das nicht  ;D) und ich habe den RU auf Eis gelegt - und bei ihr nie wieder angefangen. Später bin ich bei einem anderen RL weitergeritten, der zu meinem Pferd "besser paßte". Trotzdem kann ich diese RL immer noch empfehlen - wenn die Chemie zwischen allen dreien paßt.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Mönchen am 04.01.08, 20:55
Ich finde die Verantwortung fängt schon damit an das das ich das Pferd nicht in Beritt gebe (sorry) ich möchte gern mit meinem Pferd selbst Fortschritte erarbeiten, außerdem hab ich dann alles selbst im Gefühl.
Leider muß man auch vielen den Vorwurf machen  zu vertrauensvoll sein Pferd aus der HAnd zu geben, ohne Kontrolle, mit hohen Erwartungen in kürzester Zeit, das setzt Ausbilder unter hohen Druck macht es Stümpern leicht.Manchmal würde richtiges hinschauen schon Augen öffnen.
Meine RL setzt sich  nicht auf die Pferde ihrer Schüler, reitet wohl bei Intressierten ihren klassisch/iberisch ausgebildeten Spanier vor, das reicht um zu überzeugen.
Ich nehme jetzt seid einem Jahr im 14 tägigen Rhytmus Unterricht bei ihr, es war ein tolles Jahr, von einem hektischen Pony welches keinen Schritt konnte nur rumzackelte und rennen rennnen rennen wollte haben wir ein locker im Schritt schreitendes Pony gemacht, welches jetzt auch vesammelt traben kann, an Seitengängen arbeiten wir an der Hand und unterm Sattel.
Mein Sitz hat sich total verbessert und meine innere  Einstellung auch. Ich der Angst bei meinem Jungpferd zu grob zu sein, ritt ich viel zuviel im leichten Sitz mit weggestreckten Beinen und kaum Führung, dadurch hab ich mein Pony zu sehr allein gelassen, ihr zuwenig Sicherheit gegeben und mit der FÜhrungslosigkeit überfordert.
Das habe ich erst durch meine RL erkannt und mit ihr daran gearbeitet, nach fast jeder Reitstunde hatte ich das Gefühl wir sind enorm viel weitergekommen, sie war immer an meiner Seite und konnte mir auch bei schwierigen Situationen vom Boden aus die richtigen Tip´s geben um selbst damit fertig zu werden, das nenn ich guten Unterricht.
Ich bin froh das ich sie gefunden habe, denn ich wußte lange was ich wollte aber den passenden RL dafür zu finden war echt schwer.Dafür nehm ich den höheren Preis gern in Kauf und auch andere Umständlichkeiten wie z.B zum Unterricht zu fahren.
Die billige RL gegenüber im Verein wäre für mich nie in Frage gekommen, ich wollte dem blöden Gaul nicht mal eben zeigen wer der Chef ist, sie riegelt übelst, reitet mit Kraft und hau ruck, hat genug Reitschüler, meist Kinder deren Eltern keine Ahnung haben und auch immer mal wieder Berittpferde, sehen die Leute das echt nicht oder wollen das nicht sehen? 
Simone 
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Terrier am 04.01.08, 21:02
Ich werde sicher mein Pferd mal in Beritt geben, wenn es nötig ist. Ich mache es ja auch mehr oder weniger, wenn ich in den Urlaub fahre. Ich kenne die RL, die reiten oder die Bereiter, die es dann machen. Das einizige was mich stört ist, dass er beim " fertig machen" nicht soviele Streicheleinheiten bekommt ;D
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: sasthi am 04.01.08, 21:08
Mönchen, es gibt aber leider auch Situationen, wo ein weiteres Zusammenarbeiten mit dem Pferd auch mal heißen kann, (kurzfristig) getrennte Wege gehen zu müssen. Aus welchen Gründen auch immer.

Meine Stute ist derzeit in Beritt, bei ihr ist in der Vorausbildung einiges schief gelaufen, und ich habe nicht das Können und die Erfahrung, ihr die Konsequenzen ihres Verhaltens klar zu machen. Es bringt auch nichts, wenn man immer den Weg des geringsten Widerstandes geht.

Allerdings habe ich sehr wohl ein Auge darauf, was gemacht wird, weshalb ich mich auch dagegen entschieden habe, sie kilometerweit weg zu stellen.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Muriel am 04.01.08, 21:14
hm, ich hatte mein Pony in Beritt und hab da schon einiges  vorbereitet, damit das Pferd es auf meine Art kennenlernt.
der Trainer wollte dann doch noch was erarbeiten, da hatte ich Bauchweh - und habe dem zugestimmt, und zugeschaut - und es war in Ordnung.
Ich hätte das nie so gemacht, aber das war sicher eins der dinge, wo dem Laien der Durchblick fehlt, für was das letztenendes gut ist.

andrerseits vertraut man genau aus dem Grund oft mehr demjenigen "der wird schon wissen was er tut".

ein anderes Mal war ich auf einem Kurs, bin aber schon (da ich den Kursleiter nicht kannte) mit dem Vorsatz hingegangen, wenn es nicht ok ist oder nix bringt, bleibt das Pferd im Stall.
es blieb dann am zweiten Tag im Stall.  ::) Wir hatten ein gespräch, aber ich stiess auf Unverständnis - war mir aber auch egal.

aber ob ich das ohne den vorher fest gefassten Vorsatz durchgehalten hätte, weiss ich nicht. jeder Teilnehmer kam an und fragte "warum" und "Wieso" und das ist schon nervig und braucht etwas Selbstbehauptung, etwas was ich mir nur sehr mühsam habe angeignen müssen.

Ich finde es schon sehr schwer, sich gegen jemanden zu entscheiden, dem man ja im Grunde eine höhere Kompetenz zugesteht, indem man ihm sein Pferd anvertraut.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: baura am 04.01.08, 22:11
hmmh, interessantes Thema.
Meine ersten beiden Pferde hatte ich ein paarmal im Beritt - meistens Kurzberitt 1 Woche mit abschließenen Unterricht für mich -  bei der Trainerin, bei der ich sie auch gekauft hatte, und bei der ich auch regelmäßig an Kursen teilgenommen hatte. Meine Bára hatte ich damals auch 4 Wochen zum "geländefertig machen" weggeben (Vorarbeit selbst gemacht), weil ich da zugegenermaßen etwas Schiß hatte.  Da war ein sehr großes Vertrauensverhältnis da und ich habe die Pferde dort bedenkenlos dortgelassen und bin immer gut damit gefahren. Heute bin ich reiterlich etwas weiter, würde den Beritt in dieser Art nicht mehr benötigen, aber damals war das eine gute Entscheidung und auf jeden Fall pro Pferd.
Diese Trainerin würde ich auch jederzeit empfehlen.
Habe schon einige Reitkurse besucht und auch den ein oder anderen Reitlehrer gehabt, neben meiner "festen" (FN-)RL, bin jedoch niemals in einer Situation gewesen, dass ich gesagt hätte, das ist jetzt ganz schrecklich und geht voll und ganz gegen das Pferd, Quälerei, Vergewaltigung oder was weiß ich.

Einzig mein Einstieg ins Springen gestaltete sich - rückblickend gesehen - als suboptimal. Ich war damals froh, dass ich mit meinem Isländer überhaupt in einem Springreiter-Stall in Nachbarschaft für Stunden angenommen wurde. Springen klappte danach zwar ganz gut, aber aufgrund von ständigen Auffordern zum "treiben treiben treiben", kein Anpassen der Kombinationen und Reihen auf Ponymaß (Pony sprang Kombinationen oft mit der gleichen Anzahl Galoppsprünge wie die Großen!) hatte ich am Ende ein Pony, dass den 1. Sprung sah, losraste, zuverlässig auch alles sprang, aber erst wieder zu regulieren war, wenn der Parcours beendet war. Pony war sowieso von sich aus schon ein Raser-Pony und ich fühlte mich der Sache hilflos ausgeliefert.
Mit meinem Nullwissen über das Springen konnte ich damals überhaupt nicht abschätzen was da passiert, dachte halt, ich bin ein Feigling, und kann nicht anständig drauf zu reiten.
Ist dumm gelaufen, muss man halt unter "Erfahrung" abhaken und weiter machen.

Jetzt erlerne ich gerade eine etwas andere Art des Reitens und habe auch noch keine ganz genaue Ahnung, wo es hingeht und muss mich erstmal auf das verlassen, was andere mir sagen. Da hilft es auch nicht, 10 Bücher zu lesen, das ist nicht das gleiche, wie selbst erfühlen, und manchmal muss man auch sich auch auf etwas einlassen und warten, wo es einen hinbringt.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Peron am 05.01.08, 01:23
Ich finde die Verantwortung fängt schon damit an das das ich das Pferd nicht in Beritt gebe (sorry) ich möchte gern mit meinem Pferd selbst Fortschritte erarbeiten, außerdem hab ich dann alles selbst im Gefühl.

Mönchen, da möchte ich dir einfach mal widersprechen - denn, es kommt ganz und gar darauf an, wo man sein Pferd in Beritt gibt. Im Idealfall dort, wo der/die Bereiter/in dir und dem Pferd die gemeinsamen Fortschritte leichter macht. Wo der Beritt durch den Profi dir das nachfühlen vereinfacht, und dich dadurch auch weiter bringt. Und natürlich, die Begleitung im Unterricht ist wichtig, aber ich habe ja auch den besten Fall, eine SB/RL die auch Beritt anbietet, d.h. mein Pferd muss ich dafür nicht weg geben  ;).

Zugegeben, so jemanden zu finden ist sicher nicht leicht. Aber Beritt pauschal abzulehnen, finde ich auch nicht richtig. Warum setzt sich deine RL nie auf die Pferde ihrer Schüler?
Meine RL könnte durchaus auch jeden durch das Vorreiten ihres, selbst ausgebildeten PRE´s beeindrucken, gibt auch tollen Unterricht, aber noch mehr beeindruckt sie dadurch, dass ihre Schüler, wenn sie deren Pferde reitet, einen deutlichen Unterschied spüren, wenn sie sich selbst wieder drauf setzen. Es kann durchaus sein, dass während des Unterrichts der RS mit seinem Pferd an einen Punkt kommt, wo es so nicht weiter geht. Und wo es eindeutig am RS liegt. Dann setzt sie sich drauf, erklärt von oben, und wenn der Schüler wieder reitet, gibt es meist ganz schnell diesen Aha-Effekt, auf dem der RS dann auch aufbauen kann. Ich finde, das bringt unheimlich viel. Und ich bin halt immer wieder fasziniert, dass sie halt nicht nur ihre Pferde toll reiten kann, sondern andere ganz genau so, egal welche Rasse und welcher Ausbildungsstand.

esge, sorry, ein wenig vom Thema abgekommen  ;).
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: geolina am 05.01.08, 13:12
hallo,

ich habe mein pferd schon mal aus einem beritt herausgenommen, da es einfach nicht passte. pferd (4jährig) von der sommerkoppel gekommen, im jahr vorher schonmal 3 mon bissl grundprogramm unter dem sattel, davon auch 1 mon bei dieser rl, die ich da einfach genial fand. die rl kam da zu uns in den stall. in diesem jahr sollte pferd dann zu ihr. passte mir auch gerade gut, da ein examen anstand, ich also nicht viel zuhause war und ich mich sicher fühlte. (und da die rb dort wohnte und fast täglich dort war)

pferd, das vorher mit spass das trensengebiss nahm, ruhig gelassen beim aufsteigen stand, nie sattelprobleme hatte, nahm plötzlich das gebiss nicht mehr, stand nicht mehr ruhig und legte die ohren beim satteln an. ich konnte mir das nicht erklären, rb und rl sagten, das macht das pferd nur bei mir, sonst wäre immer alles total toll. ich sollte ja nur ausreiten gehen, um den spassfaktor zu bieten, bin dann aber nach den examen mal in die halle, um einfach zu sehen, was ist denn los und war ziemlich schockiert. im vergleich zum jahr vorher, wo ich ein kooperatives pferd hatte, hatte ich ein pferd, das total unmotiviert und unkooperativ war.

rl war nicht gesprächsbereit, mir wurde gesagt, dass so wie ich reite mein pferd zum verbrecher wird und 100% unreitbar für mich. ich solle das pferd besser an die rb verkaufen, damit wäre dem pferd und mir gedient.

ende vom lied pferd wurde (leider erst muss ich heute sagen) nach 1,5 mon geholt - ausgemacht waren eigentlich 3, mit immer mehr reitunterricht für mich (nach den examenswochen). alles endete vor gericht, wo sich die rl eine erfüllung/ bezahlung des vertrags einklagte.

 8) tja, die dame konnte anscheinend unzufriedenheit mit ihrer art des reitens so nicht nachvollziehen.

seitdem ist meine dame bei meiner jetzigen rl in beritt, die erstmal ziemlich schockiert war, dass ein junges pferd so in die aufrichtung geknallt wurde, da stellten sich dann auch rückenprobleme heraus und da ich da über nicht genug erfahrung besaß wurde auch hier erstmal halbberitt erforderlich. die rl brachte mich solange gutes longieren bei und immer mehr übernahm ich das reiten. erst noch nach anfänglichem longieren, dann ohne. anni ist 1x die woche bei der rl in beritt. die rl damals hat mir mein selbstvertrauen so gründlich genommen, dass es mir so lieber ist. obwohl ich durch schwangerschaft meiner jetzigen rl und somit eine lange zeit total selbstständigen reitens, ohne unterricht und beritt, eigentlich weiss, dass ich es wohl auch ohne beritt durchziehen könnte.

mein pferd wurde - obwohl seitdem immer mehr und mehr von mir geritten nicht zum verbrecher und das, obwohl ich echt über jahre so schrecklich geritten bin, dass man das wohl nur ihrem guten charakter zuschreiben kann - pferd wird jetzt 10 ... aber egal, pferd wird nächstes jahr bestimmt (wenn es gesund bleibt) noch ganz ganz toll werden und ich bin total begeistert (wenn auch gerade wieder so ein paar tage dabei sind, aber ich glaube kleine abs sind ok).

unterricht habe ich noch nicht abgebrochen, habe aber gerade einen kurs hinter mir, bei dem ich daran gedacht habe.

rl ist eigentlich sehr gut, mit meinem rb pferd hatte ich dort auch schon unterricht und war total begeistert, aber mit meiner anni hat es nicht geklappt. ich sollte komplett anders aufwärmen (mach ich normal im schritt, mit vielen seitengängen) und schritt wurde fast total gestrichen. das passt irgendwie nicht zu uns. bei gesprächen fühlte ich mich nicht ernst genommen, mir wurde erklärt, dass mein pferd bestimmt ganz anders ist, das würde er sehen, obwohl meine normale rl sagte, doch, sie würde das pferd auch so beschreiben .... naja, der unterricht hat mir theoretisch viel gebracht, da hab ich echt so einiges aufsaugen können, praktisch dachte ich immer - hm, geht scho, aber wenn ich da so und so rangegangen wäre, dann wäre das viel schneller so gewesen. rl fand mich dann auch ziemlich zickig, als ich bei nachfragen immer sagte, ja fühlt sich gut an, wie immer halt. hab davon videoaufnahmen, genervtes gesicht bei rl und rs, pferd läuft aber recht ok und damit hab ich den kurs dann auch durchgezogen.

hm, weiss heute noch nicht ganz genau, was ich von dem wochenende zu halten habe ... *grübel*

habe zum glück meine (fast) traum rl gefunden, wenn die nun noch etwas konsequenter wäre und noch mehr am sitz feilen würde und bissl besser auf meine rechte hand aufpassen würde ... hach ja, aber pferd hat endlich trabtakt gefunden (schlechteste gangart bei ihr), läuft zufrieden und ich glaube im nächsten jahr können wir den trab noch richtig verbessern und gut machen, ist im galopp ein traum geworden. ich finde, wir sind auf einem tollen weg. evtl. können wir so die wünsch und träume 2008 erreichen, auch die versammlung im galopp. ;D

alex
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Aleike am 05.01.08, 21:50
Gleich knicken würde ich den Unterricht,

- wenn der RL praktisch oder verbal grob mit Reiter und/oder Pferd umgeht oder grobes Reiten verlangt.

Nach einigen oder längeren Stunden würde ich den Unterricht beenden,

- wenn ich merke, dass mein Pferd oder ich die Motivation verlieren, wenn das Pferd und/oder ich regelmäßig hinterher vergrätzt/verspannt/unzufrieden sind.
- wenn Gang/Willigkeit/Beweglichkeit anhaltend nachlassen statt sich zu verbessern.
- wenn sich auch nach längerer Zeit gar nichts verändert.
- wenn der RL offensichtlich nicht daran interessiert ist, uns voran zu bringen, also z.B. kaum was sagt, ständig telefoniert oder schwatzt, immer dieselben 08/15-Kommentare abgibt und dergleichen oder jede zweite Stunde abgesagt oder vergessen wird ...
- wenn ich den RL persönlich überhaupt nicht leiden kann (da müsste er/sie schon überragend hilfreich sein, dass ich mir das trotzdem antun würde).
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: feuerblitz am 05.01.08, 22:05
Ich selbst habe noch nie ein Pferd in Beritt gegeben.
Allerdings das Pony meiner Tochter da ich mich NICHT mit meiner Grösse und meinem Gewicht draufsetzen werde.

Ich bin sehr sehr kritisch was diese Dinge angeht.

- die Einstellung des RLs/Bereiters muss sich zu annähernd mind. 95% mit der meinigen decken

Das heisst im Klartext, dass ich sehr viel Wert auf ein lockeres Pferd lege. Hinten treten und vorne halten geht nicht. Genauso wenig wie "Nase lang und rumschlurfen"

Eine sofortige Beendung wäre für mich die Gefährdung des seelischen und körperlichen Wohlbefindens des Ponys.

Beim Unterricht sehe ich das ähnlich. Es kann auch ruhig mal lauter werden... ein kleines Hallo-wach hat noch nie geschadet.
Allerdings finde ich es auch sehr wichtig, dass ein RL erkennt, wenn das Reiter/Pferdepaar mal einen schlechten Tag und und somit mal fünfe gerade sein lässt.

Und das allerwichtigste... das was der RL unterrichtet soll er bitte auf dem Pferd/Pony das er gerade im Unterricht hat, auch selbst reiten können..... ;D

Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: geolina am 06.01.08, 10:10
Und das allerwichtigste... das was der RL unterrichtet soll er bitte auf dem Pferd/Pony das er gerade im Unterricht hat, auch selbst reiten können..... ;D

stimmt, für mich auch wichtig - genauso wichtig, ich nehme bevorzugt unterricht bei leuten, die selber auch noch unterricht bekommen. die können sich einfach besser in die lage von schülern versetzen. und sind selber auch noch bestrebt was zu lernen ... das mag ich einfach.

alex
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 06.01.08, 10:25
Und das allerwichtigste... das was der RL unterrichtet soll er bitte auf dem Pferd/Pony das er gerade im Unterricht hat, auch selbst reiten können..... ;D
das sagen viele,
hab grade ein beispiel, unser richter/RL  ist mit einer gbrochenen hüfte nicht mehr fähig zureiten.
das hat echt leute abgehalten bei ihm untercricht zu nehmen.

ich hatte noch nie das problem, bzw das bedürfniss das während des unterrichts RL aufs pferd müssen*frohbin*
aber bei zb jungpferden, da würde ich es für wichtig empfinden das RL auch in de rlage ist zu reiten.

ich geh mal jungpferdreiten,was ich im übrigen, gerne in beritt geben würde,aber leider das geld und der besitz dazu fehlt..

ich hab 2 RL den ich das pferd vertrauensvoll geben würden,die auch beide in den stall kommen würden.

Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Aleike am 06.01.08, 10:31
Und das allerwichtigste... das was der RL unterrichtet soll er bitte auf dem Pferd/Pony das er gerade im Unterricht hat, auch selbst reiten können..... ;D

Solange er es mir gut und richtig beibringen kann, braucht er selbst meinetwegen überhaupt nicht reiten zu können. ;D

Etwas anderes ist es, wenn der Reiter auf seinem Pferd koplett verzweifelt, und jemanden braucht, der es ihm erstmal vormacht oder das völlig verrittene Pferd wieder auf den richtigen Weg bringt, wenn der Reiter noch in den Anfängen steckt.

Olli, Du weißt Deine luxuriöse RL-Situation hoffentlich zu schätzen. *staun*
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: esge am 06.01.08, 10:34
Wenn ein RL aufgrund von Alter, Krankheit oder Unfall nicht mehr reiten kann, wäre es ziemlich dämlich, deshalb auf seine Erfahrung zu verzichten. Aber ich möchte die Gewissheit haben, dass der RL selbst Pferde von Grund auf bis in hohe Lektionen ausgebildet hat. Und mir reicht keineswegs, dass er hohe Lektionen geritten hat. Er muss sie AUSBILDEN können.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: terra am 06.01.08, 11:37
Wenn ein RL aufgrund von Alter, Krankheit oder Unfall nicht mehr reiten kann, wäre es ziemlich dämlich, deshalb auf seine Erfahrung zu verzichten. Aber ich möchte die Gewissheit haben, dass der RL selbst Pferde von Grund auf bis in hohe Lektionen ausgebildet hat. Und mir reicht keineswegs, dass er hohe Lektionen geritten hat. Er muss sie AUSBILDEN können.

Grundsätzlich d´accord, esge....aber auch dieser individuelle Mensch muss auf das individuelle Pferd passen :D

Ich hatte mein eigentlich sehr nettes, kooperatives und turniererfahrenes Urviech nur zur SLP weg - wurde in der Prüfungsanstalt auch von einer sehr qualifizierten Reiterin soweit ordentlich geritten (zumindestens an dem Tag, an dem ich beim Training zugeschaut hatt, nicht einfach bei 200km Anfahrt) - Prüfung lief besch... und danach durfe ich bei Minus 100 wieder neu anfangen....Pferd war regelrecht durch den Wind >:(

Wenn ich sehe, wie die hiesige Grösse reitet :-X - aber der Unterricht ist so genial, da denk ich als zwischenzeitlich Westernreiter übers zurückwechseln nach...wenns geht höre ich zu, ist besser als jedes Lehrvideo... :D

Meine ehemalige Westerntrainerin hatte sich übrigens von mir getrennt - weil ich den von ihr geplanten Weg( Pleasure) nicht folgen, sondern weiterhin Springen und Jagden reiten und mich auch mal im  Reining versuchen wollte
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: geolina am 06.01.08, 11:45
Wenn ein RL aufgrund von Alter, Krankheit oder Unfall nicht mehr reiten kann, wäre es ziemlich dämlich, deshalb auf seine Erfahrung zu verzichten. Aber ich möchte die Gewissheit haben, dass der RL selbst Pferde von Grund auf bis in hohe Lektionen ausgebildet hat.

ok, alter, krankheit, unfall wird ausgeblendet ... daran hab ich gar nicht gedacht. aber bei uns gibt es eben viele, die theoretisch so viel können und die praktisch so wenig vorzuweisen haben, da wird man vorsichtig.

übrigens, zum thema verantwortung für`s pferd bei unterricht.

unsere sb hat mal einen rl auf die straße gesetzt, vorfall, ein schlaufzügel wurde in die kandare verschnallt ... einige reiter gingen mit dem rl mit und verließen den stall. der mann war eben erfolgreich. (war vor meiner zeit in dem stall ... nur nebenbei)

finde ich prinzipiell schon mal gut, wenn auch ein sb ab einem gewissen punkt einen schlussstrich zieht und verantwortung für die bei ihm eingestellten pferde übernimmt.

alex
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: zaino am 06.01.08, 13:43
rl war nicht gesprächsbereit, mir wurde gesagt, dass so wie ich reite mein pferd zum verbrecher wird und 100% unreitbar für mich. ich solle das pferd besser an die rb verkaufen, damit wäre dem pferd und mir gedient.

Sowas kömmt öfter vor als man denkt, und ich würde es mit in die Liste der KO-Kriterien aufnehmen - nur weil eine bestimmte Nase trotz Profistatus nicht in der Lage ist, auf mein Pferd einzugehen, ist nicht alles was mein Pferd und ich zusammen machen, gleich gefährlich, blödsinnig, kontraproduktiv... vielleicht ist einiges falsch, aber grad darum GEHE ich ja in Unterricht oder buche Beritt.
Manchmal denkt man, wenn so Typen einem erklären, man müsste gefälligst gleich bei 0 wieder anfangen, wollen sie sich einfach nur per Einschüchterung und Kleinmachen eine dauerhafte Pfründe suchen.  :(
Oder gar so Ansagen wie: Ja mit DIESEM Pferd können Sie eh dies und das nie erreichen...  >:( >:( >:( *groll* - es sind immer die Grenzen von BEIDEN die sich begegnen.
Und es will auch gar nicht jeder in die Olympiaequipe.

Psychospielchen haben beim Reitunterricht genausowenig zu suchen wie in sonstigen Geschäfts- und anderen Beziehungen.
Wenn ich was lernen will, nehme ich entsprechende Kritik an und versuche Korrekturen und Tips und Anleitungen nach Kräften umzusetzen. Wenn wir was (noch) nicht können, müssen wirs halt probieren. Wenns gar nicht geht, umdenken, neu probieren - oder sich von der Idee trennen. Je nach Sachlage und Fall und Status.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 06.01.08, 17:15
Olli, Du weißt Deine luxuriöse RL-Situation hoffentlich zu schätzen. *staun*
sollte ich?
ich hielt es fast für normal..*auchstaunt*
@zaino- stimmt, olympia reite ich nicht mal im traum und denke,tue ich auch nict dran!
ich möchte für den hausgebrauch mein pferd gesund erhaltent reiten!
und das gerne auch mit (wenn möglich) bis M lektionen,wobei ich nie unmögliches dem pferd abverlangen möchte!
aber zusammen lernen und immer schöner harmonieren!
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Mönchen am 06.01.08, 17:42
@ Peron
Klar möchte ich auch Ausnahmen gelten lassen, aber selten, sicher mag es Situationen geben wo guter Beritt sinnvoll ist für mich käme es nicht in Frage.

Ich versuche mal zu erklären warum und da seh ich auch die Einstellung meiner RL warum sie sich nicht auf die Pferde ihrer Schüler setzt.

Wenn man sehr intensiv und schon von jungen Jahren an mit seinem Pferd arbeitet, entwickelt sich eine sehr intensive Beziehung. Man reagiert gegenseitig auf Launen, Gesten, e.t.c. versteht sich blind? Vielleicht wie in einer guten EHe/ Beziehung?   
So und da möchte man keinen dritten mit im bunde haben. Selbst muß man durch Höhen und Tiefen und sich entwickeln.( Find ich übrigens sehr wichtig auch in einer Ehe sich zu entwickeln und immer! weiter daran zu arbeiten)
Schön wenn man da jemanden an seiner Seite hat der einem dabei Hilft. Meine RL vermittelt mir in jeder Situation wie ich was machen muß damit es besser klappt, sorry, es gibt dabei kein da komm ich nicht weiter, sie hilft mir immer weiter.
Das ist es ja was ich so schätze; ein guter RL holt seine Schüler da ab wo sie sich ausbildungsmäßig befinden und fördern sie zu besseren Leistungen. Der Weg ist aber nicht der schnellste und am wenigsten anstrengensten.
Hoffe das klingt nicht zu abgehoben, ist auch nur mein Weg.
Simone       
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Aleike am 06.01.08, 18:18
Netter Vergleich! ;D
Der RL als Eheberater, aber im Bett hat er nichts zu suchen. ;D
Allenfalls bei schweren Krisen mal ein Einzelgespräch ...
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 06.01.08, 18:21
du meinst einzlstunde  ;)
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Aleike am 06.01.08, 18:22
Von Gruppentherapie halte ich in dem Zusammenhang eh nix. ;)
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 06.01.08, 18:23
Von Gruppentherapie halte ich in dem Zusammenhang eh nix. ;)
*rollabgrööhl*
ich im übrigen auch nicht  ;D  ;D  ;D  ;D
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: feuerblitz am 06.01.08, 18:44
Ich finde es aber schon wichtig, dass ein RL oder Bereiter mir als Schüler zeigen kann wie es richtig gemacht wird.

Wie soll er/sie sich denn erfühlen können wenn er nicht von oben gefühlt hat? Natürlich kann ein sehr guter Reiter von unten Probleme erkennen UND lösen ABER er sollte sie selbst auch lösen können.

Natürlich gibt es auch RLs und Bereiter die keine grossartigen Turniererfolge vorweisen können, soll ja auch Menschen geben die an so etwas keinen Spass haben. Daran mache ich nicht unbedingt eine Qualifikation fest. Allerdings kann ich diese reinen Theorektiker nicht ab die von unten auf GP Niveau reden und im Sattel nicht mal ne E Dressur hinkriegen würden...(immer von einem gesunden Menschen ausgehend  ;D )

Ganz schrecklich finde ich dann noch weiterhin RLs oder Bereiter die sich auf angebliche frühere Lehrmeister und Erfolge berufen .... möglichst mindestens 20 Jahre zurückliegend. Forscht man dann ein bisschen nach, stellt man fest dass das auch nur heisse Luft war.

Ein wenig Understatement ist immer nicht verkehrt  ;D
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Safira am 06.01.08, 20:26
*feuerblitzzustimm* Mir würde es auch entgegen kommn, wenn meine zukünftige RL leicht genug für mein Pony ist.
Und Mönchen: Ja, ich kenne mein Pony auch lange; seit es 6 Stunden alt ist, habe es alleine ohne jegliche Hilfe angeritten und geländesicher gemacht. Da es mein erstes eigenes Pferd ist haben sich GARANTIERT hunderte von Fehlern eingeschlichen. Und da ich reiterlich auch nicht so das Genie bin, denke ich, dass es in MANCHEN Dingen schon besser ist, wenn die erfahrene RL sich kurz draufsetzt und es so dem Pferd "erklärt" und anschließend mich wieder rauflässt und es mir erklärt. Ist für Pferd und mich besser, als wenn wir uns Ewigkeiten herumquälen. Beritt möchte ich trotzdem nicht für mein Pony. Sie geht entspannt und locker und ich habe zu viel Angst, dass all das, was ich mir mit ihr erarbeitet habe plötzlich umsonst war, weil der Bereiter das Pferd eben "anders" reitet und mein Pony eben meine "Reitweise" kennt. Viele Pferde sind vielleicht besser ausgebildet als meines, aber sie ist im Umgang ok, beim Reiten vom Verhalten her ok (und für ihr Alter im Gelände wirklich cool drauf). Diese Dinge sind mir im Moment mehr wert und quasi die Basis für alles weitere, was nun kommt.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Mönchen am 06.01.08, 20:39
 ;D ihr habt´s begriffen.

Schön ist das ich meiner RL zuschauen kann wenn ihre RL mal kommt, da kann man dann mal einen Vorgeschmack bekommen was so möglich ist,--------- werd ich nie schaffen. Warscheinlich kann ich im Mai auch an einem Kurs bei ihr teilnehmen und das ist dann noch ´ne Steigerung oben drauf.
Ich freu mich über Erfolge die ich mir erarbeitet habe tierisch und bin stolz drauf, auch wenn es manchmal lange dauert oder gerade dann.
So hab ich fast 3 Jahre gebraucht um meinen Traum ganz allein zu verladen und zu fahren umzusetzen. Angefangen vom richtigen Auto erstehen über Hänger kaufen, Verladeängste überwinden............... aber wir fahren!
Für die weitere Ausbildung meines Pony´s stehen mir ja hoffentlich noch über 15 Jahre zur Verfügung ;D
Simone
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Mönchen am 06.01.08, 21:03
@Safira
ich habe auch tierisch viele Fehler gemacht, teilweise aus übervorsicht, aber das ist ja nicht schlimm. Du kannst ja daran arbeiten es zu verbessern. Darum hab ich mir ja guten Unterricht gesucht, nicht so lange rumgemurkst.
Aber ich verstehe nicht warum sich einer drauf setzen muß um dem Pony was zu zeigen damit Du es nachreiten kannst, wenn es gut erklärt wird kannst Du doch selbst das herausarbeiten, wird beim erstenmal nicht so perfekt aussehen, wird aber immer besser werden.
Versuche das mal am Schulterherein zu erklären:
Wir haben erst mal vom Boden aus angefangen, so lernte sie die Zügeleinwirkung, meine Gerte führe dort wo später das Bein liegt und so lernte sie den Bewegungsablauf und was gemeint war.
Wenn meine RL sie jetzt geritten hätte, hätten die Beiden bestimmt ein schönes Schulterherein gezeigt.
Da ich aber nicht die richtigen Hilfen gebe, geht das mit dem nachreiten dann nicht, weil mein Bein nicht an der richtigen Stelle liegt mein Aüßeres nicht anliegt, ich versuche sie mit den Zügeln rumzuziehen oder in der Hüfte abknicke. All das sind Dinge die man vom Boden aus sehen kann und  immer wieder, unermüdlich korrigieren muß bis sich die Bewegungsmuster richtig zusammenfügen und das Pferd dann aufeinmal spielend leicht im Schulterherein schreitet und dann erscheint es ganz easy.

Meine RL hat ständig, unermüdlich, ausdauernd meinen Sitz korriegiert, danke für die Ausdauer, weil ich mir eine falsche Haltung angewöhnt hatte, ich hab das nicht gefühlt, auf Video dann aber selbst gesehen, wenn sie dann gesagt hat Beine mehr dran hab ich oft gedacht die sind doch dran, waren sie aber nicht, ich mußte erstmal lernen das zu fühlen, darum nützt es mir nicht`s wenn einer mein Pony schön reitet,dh ja nicht das es bei mir dann auch klappt, ich muß selbt den Weg dahin fühlen.
Simone     
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Terrier am 06.01.08, 21:23
Ich denke, wenn ein Pferd was Neues lernen soll und man es als Reiter selber noch nicht kann, sollte es der RL machen. Wenn das Pferd es beherrscht, kann der Reiter von ihm besser lernen.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Safira am 06.01.08, 21:44
Hmm, vielleicht liegt es daran, dass ich ein paar mal schon dachte in einer Sackgasse zu sein (z.B. Pferd fiel immer über die innere Schulter) und es dann irgendwann (war sehr lang) plötzlich durch Zufall "klick" gemacht hat und ab da war die Sackgasse dann auch keine Sackgasse mehr. Da ich mit meiner Stute noch keinen RU hatte, kann ich es auch nicht beurteilen, ob es der RL gelingt es mir so gut zu vermitteln, dass es schneller "klick" macht. Ich steh/stand, wenn was nicht "funktionierte" halt oft vor der Frage: Will Pferd nicht (warum sich anstrengen)??? Kann Pferd nicht(Balance- und/oder Muskelproblem)??? Versteht Pferd nicht (weil Reiterlein es nicht vernünftig rüberbringt)??? Bis heute weiß ich bei einigen Dingen immer noch nicht, was denn nun wirklich die Ursache war. Und da würde ich es als hilfreich ansehen, wenn sich die RlL für 5 Minuten raufsetzt und mir demonstriert: so machst du es und so reagiert dein Pferd. So mach ich es und voilá, dein Pferd reagiert anders. Bei meinem Pferd ist es so, wenn es einmal klick gemacht hat, dann ist es drin (sowohl positiv als auch negativ)vorher ist es sehr bescheiden. Klar bin ich stolz, wenn ich mir alles selber erarbeitet habe, aber wenn ich zu "blöd" bin, dann gönne ich meinem Pony jemanden, der klarer sagen kann, was er grade will ;)
Das mit dem Schulterherein sehe ich übrigens genauso wie du :D
 
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Mönchen am 06.01.08, 22:05
Klar bin ich stolz, wenn ich mir alles selber erarbeitet habe, aber wenn ich zu "blöd" bin, dann gönne ich meinem Pony jemanden, der klarer sagen kann, was er grade will ;)

 



Du bist nicht zu blöd wenn Dir jemand genau sagt was Du tun sollst.
Simone
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Safira am 06.01.08, 22:13
Du bist nicht zu blöd wenn Dir jemand genau sagt was Du tun sollst.
SICHER???  ;)
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: esge am 07.01.08, 08:53
Terrier, da gibts einfach die verschiedenen Herangehensweisen. Wenn es vordergründig darum geht, dass das Pferd relativ rasch weiterkommt, dann ist es besser, den RL draufzusetzen, und ihm das Beibringen neuer Übungen zu überlassen. Der Reiter kann es dann in der Regel tatsächlich ebenfalls schneller nachlernen, weil er schon fühlen kann, wo es hingehen soll und das Pferd schon ungefähr weiß, was es soll.

Aber mit einem halbwegs geschickten Reiter kann man tatsächlich auch Übungen zusammen mit dem Pferd erarbeiten. Es dauert länger, ist im Endeffekt aber nicth unbedingt schlechter. Allerdings muss der RL ertragen können, dass es erstmal nicht perfekt wird und länger dauert. Ich glaube, da haperts bei deinem ein bisschen, oder?  8)

Bei der einen Methode gehts einem ums Ziel, bei der anderen um den Weg.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Nattrun am 07.01.08, 10:26
Falsche Entscheidungen einsehen ist ja schon mal was  ;)
Ich hatte, als ich mein Pferd bekam, überhaupt keine Erfahrungen, bewegte mich in der Isländer"blase" (die, wo alles supereasy ist und Spaß macht) und hatte kaum Vergleichsmöglichkeiten, weils damals im Rheinland kaum Trainerauswahl gab und man recht hofgebunden war. In der Blase lebte es sich zunächst ganz gut.
Mein Pferd war schwierig, kaum ausgebildeter passiger Fünfgänger von der Sorte wo sich kein Trainer drum reißt. Daß das gesundheitliche Gründe hatte, daran denkt man bei einem 7-jährigen lebenssprühenden Knackpopo nicht. Ich als Späteinsteiger war sicher auch ne spezielle Nummer  ;D - zusammen waren wir ein Traumpaar *spei*
Das was ich an Kursen und Beritt mitgemacht habe, war aus heutiger Sicht wirklich bullshit, mein Pferd hat vor allem gelernt sich zu entziehen und festzumachen, damit unpassender Sattel/Trainersattel und Druckdruckdruck irgendwie erträglich blieb. Für mich waren es hauptsächlich Frusterfahrungen, weil sich nichts, aber auch garnichts verbesserte.
Was da genau schief lief, war mir damals nicht klar - ich sah wohl, daß mein Pferd sich quälte und mir war unwohl dabei, aber mein Respekt vor den Trainern war zu groß weil ich selber ja keine Ahnung hatte und irgendwie noch an den großen Zusammenhang glaubte und daß bald - nächstes Jahr alles gut werden wird.
Niemals hätte ich den Mut aufgebracht, jemanden zu bitten abzusteigen oder das Pferd vor der Zeit abzuholen  :-X
Es hat mich zB viel gekostet zuzugeben, daß ich Angst habe, einen steilen Berg volles Tempo runterzutölten. Die Trainerin lachte mich aus und meinte, das sei aber wichtig für die Hinterhand und ich müsse das machen. Also hab ich mich zusammengerissen und diesen Schwachsinn mitgemacht.

Aus heutiger Sicht weiß ich aber auch, daß die guten Isitrainer nicht unbedingt im Rheinland sitzen  :P
Aus der Not heraus, weil ich mit dieser Art zu reiten und das Pferd zu sehen, so gar nicht klarkam, habe ich mich dem Unterricht komplett verweigert und mein eigenes Ding durchgezogen.
Hab mich auf eine Art (für die mich viele auslachen und für bescheuert erklären) verbissen selbst schlau gemacht und probiere soviel wie möglich selber aus - das Pferd hat wieder genug Vertrauen gefasst, mir zu sagen, was richtig ist, und was falsch, und es lässt sich auf alles ein. Anderen beim Reiten zuschauen, auf gut ausgebildeten Pferden selber reiten (leider nur selten möglich) um fühlen zu lernen, hinschauen und probieren, probieren, probieren.
Das was ich bei den "Légèristen" sehe und lerne, gefällt mir sehr gut und mein Pferd spricht gut darauf an, er bietet sich an, was er früher NIE gemacht hat. Je weniger ich an den Tölt denke (und dran tu), desto mehr wird er mir geschenkt. Alles was dieses Pferd leistet, ist ein Geschenk, denn eigentlich ist er aufgrund seiner Erkrankungen nur bedingt belastbar.
Für Unterricht hätte ich so langsam wieder Mut und Vertrauen, leider leben wir am A*** der Welt und ohne jede reiterliche Infrastruktur, und ein gesundes Pferd, mit dem man richtig lernen kann, liegt in weiter Ferne.
So habe ich theoretisch mehr drauf als praktisch und muss das halt akzeptieren bzw daraus umsetzen wies eben geht.

In meinem nächsten Leben werde ich vieles anders machen. ;)  In jedem Fall hätte ich mehr Mut, die Notbremse zu ziehen.
Wo mir aufgrund meiner Erfahrungen der Mut fehlen würde, wäre mich auf Dinge einlassen, deren Sinn ich nicht sofort verstehe. Dazu gehört, glaube ich, eine andere Vergangenheit.

Es gibt nur einen Menschen, dem ich (m)ein Pferd noch mal geben würde *zwinker*
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: mari am 07.01.08, 11:31
tolles thema, esge!

schade, kam erst jetzt dazu, hier mal mitzulesen - von daher: ich habe jetzt die beiträge "nur" überfliegen können.....

ich selbst hatte noch nie ein pferd für längere zeit in beritt weggegeben. der grund liegt darin, daß ich aus meinem bekanntenkreis schon einige negative erfahrungen mitnehmen durfte. jungpferde wurden zur ausbildung für 3 monate weggegeben und kamen mit teilweise üblen "schäden" wieder - 2 hatten einen sehnenschaden, das 3. eine fissur im hufbein! *grusel*! in keinem der 3 fälle wurde dem besitzer vom bereiter bescheid gegeben. erst als der besitzer sporadisch "zur kontrolle" hingefahren ist und nachfragte, wie es denn so ausschaut, kamen diese dinge heraus. ich weiß, das hört sich ziemlich übel an, ist aber genau so abgelaufen.

da ich selbst reiterlich nicht so fit bin, würde ich mir jemanden bei mir in der nähe suchen, der mein pferd an unserem stall ausbildet (oder meinetwegen auch im stall des bereiters). aber ich möchte, wenn es mein job zuläßt, immer dabei sein und zu schauen und dann die lektionen ggf. nachreiten - unter fachkundiger anweisung. nur so, glaube ich, sicher stellen zu können, daß es meinem pferd dabei gut geht.

es sollte eine gesunde mischung sein, wobei es natürlich keine unerhebliche rolle spielt, wie der besitzer mit dem RL kann bzw. RL und pferd harmonieren. ich finde es außerordentlich schwierig, das passende deckelchen zu finden.

natürlich ist das von mir oben beschriebene wirklich "worst case", aber auch so kann es ausghen - muß aber nicht!
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Orion am 07.01.08, 12:48
Hallo,

das ist ein wirklich tolles Thema hier. Auch ich habe so meine Erfahrungen. Mein Knakpunkt war bei meinem ersten Pferd, das partout nicht am Zügel gehen wollte. Mein damaliger RL hat eine geschlagene Stunde erfolglos versucht dieses Pferd runterzuriegeln. Das war das erste und letzemal, das er das Pferd geritten hat. Ich habe danach auch keinen Unterricht mehr bei ihm genommen.
Meine Erkenntnis war: Reiten ist Hobby, es soll mir und meinem Pferd Spaß machen. Und ich habe keinen Zeitdruck. Ob etwas in einem Monat oder in einem Jahr klappt, ist egal.

Seitdem gehe ich da wesentlich entspannter ran. Ich habe auch immer wieder Unterricht, bei verschiedenen RL. Ich bin nicht für das Trainer - Hopping, aber leider muß man aus verschiedenen Gründen schon mal den RL wechseln. Meist gibt es dann 1 - 2 Probestunden, wenn es nichts bringt oder keinen Spaß macht oder ich das ganze nicht alleine nachreiten kann, brech ich das ab. Das ist mein Hobby und ich gebe kein Geld aus für Dinge, deren Sinn sich mir nicht erschließt.

Guter Beritt macht sicher Sinn, aber ich habe bi jetzt noch keinen gefunden, der sich auf einen Haflinger setzt und den reell ausbildet. Haflinger bringen eben nicht das Renommee.

Gruß

Orion
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 07.01.08, 13:06
Guter Beritt macht sicher Sinn, aber ich habe bi jetzt noch keinen gefunden, der sich auf einen Haflinger setzt und den reell ausbildet. Haflinger bringen eben nicht das Renommee.
uupss,ich habe wie schon erwähnt gleich 2 davon!
die alles reiten,vom shetty über shire horse  ;)
wenn du ausm raum hamburh kommst und fn(ja schlagt mich alles,aber es gibt auch da gute) reitest,kann ich dir 2 RL/bereiter  nennen.
die eine hat auch meinen als gefährlich geltenden haflinger korrkertur beritten und auch noch erziehen können.

im übrigen würde ich so einen menschen wie du ihn beschriebst, gandenkos vom pferde zerren!
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Thesi am 07.01.08, 13:19
Ich bin froh, dass ich mein Pferd für Beritt nicht weggeben muss... meine Reitlehrerin hat fast alle ihre Schüler bei uns im Stall.
Ich hätte vermutlich kein gutes Gefühl, wenn ich das Pferd längere Zeit weggeben muss und weder ich noch meine Schwester einen Blick aufs Pferd hätten.

Meine RL ist unser Pferd immer wieder mal geritten... oft, wenn ich selbst gerade angestanden ist. Manchmal ist es für mich besser, wen anderen draufzulassen, als mich selbst zu quälen, weil etwas nicht geht.

Im Moment bin ich zum ersten Mal in der Situation, mein Oferd bereiten zu lassen... weil meine Schwester wegen Verletzung mehrere Monate ausfällt und ich 1) beruflich nicht jeden Tag zum Pferd kann und ich 2) zwar ausreichend Leute habe, die das Pferd bewegen, aber die ganze Arbeit mit dem Pferd würde an mir hängen bleiben... da hätte ich vermutlich ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie nur 2 Mal in der Woche arbeite und einmal ausreiten gehe (sie ist ein Pferd, dass viel eher jeden Tag - zumindest leichte - Arbeit braucht als einen Stehtag).
Zur Zeit ist es so, dass ich entweder Unterricht habe oder allein selbst reite oder die RL reitet. Wir nutzen jetzt die unglückliche Situation, dass das Pferd auch weiterlernt - ihr neue Dinge zu lernen übersteigt in den meisten Fällen leider meine Fähigkeiten.

Meiner Meinung nach muss der RL nicht unbedingt jedes Pferd reiten, aber (wenn nicht Krankheit,... entgegenstehen) finde ich es durchaus von Vorteil, wenn er es zumindest könnte.
Ein wichtiges Argument für die Springtrainerin meiner Schwester war neben der Qualifikation und ihrer Art zu reiten, dass sie im Gegensatz zu vielen (meist männlichen) Springtrainern auch auf unserer zierlichen Stute springen könnte... bis dato war es nicht der Fall, weil es nicht notwendig war, aber wenn einmal was zu korrigieren ist, soll es nicht daran scheitern, dass der Trainer nicht aufs Pferd passt bzw. soll.

Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Orion am 07.01.08, 14:17
Olli, wirklich beneidenswert.
Leider sitze ich im Rheinland und da ist es nicht einfach, jemanden Guten für unsere Blondies zu finden. J ich reite FN - mäßig, aber eben nicht turniermäßig. Das Pferd soll locker vorwärts über den Rücken laufen, und nicht im Renntempo mit runtergeriegeltem Kopf um den Reitplatz wetzen.
Meine letzte RL ist FN geritten mit Anklängen an die Barockreitweise, das hat sehr gut gepaßt. Leider gibt sie kein Unterricht außerhalb ihres Stalles mehr. Bs jetzt habe ich leider noch keinen adäquaten Ersatz gefunden.
Meine jetzige RL ist zwar nicht schlecht, aber ich wünsche mir da etwas mehr Flexibillität, da ich mit meinem geschädigten Rücken (Bandscheibenvorfall im 5. LW) eben lange Trabphasen und Galoppphasen nicht gut vertrage.

Gruß

Orion
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Lucie am 07.01.08, 14:53
Terrier, da gibts einfach die verschiedenen Herangehensweisen. Wenn es vordergründig darum geht, dass das Pferd relativ rasch weiterkommt, dann ist es besser, den RL draufzusetzen, und ihm das Beibringen neuer Übungen zu überlassen. Der Reiter kann es dann in der Regel tatsächlich ebenfalls schneller nachlernen, weil er schon fühlen kann, wo es hingehen soll und das Pferd schon ungefähr weiß, was es soll.

Aber mit einem halbwegs geschickten Reiter kann man tatsächlich auch Übungen zusammen mit dem Pferd erarbeiten. Es dauert länger, ist im Endeffekt aber nicth unbedingt schlechter. Allerdings muss der RL ertragen können, dass es erstmal nicht perfekt wird und länger dauert. Ich glaube, da haperts bei deinem ein bisschen, oder?  8)

Bei der einen Methode gehts einem ums Ziel, bei der anderen um den Weg.

Es gibt halt aber auch eher ungeschickte Reiter (so wie mich) und da ist es doch echt hilfreich, wenn sich die RL aufs Pferd setzt. Für den Reiter, weil er sieht das es geht (mein Pony weiß anscheinend wie Travers geht), fürs Pferd, weil ihm klar wird, was es eigentlich soll und nicht zu letzt auch für den RL, der merkt wo die Probleme beim Pferd sind und wie es reagiert. Ich bin mir ja immer unsicher ob mein Pferd nicht will oder nicht kann oder mich nicht versteht. Und es ist wohl so, dass mein Pony mich nicht verstehen will, was durch meine nicht sehr sichere Hilfengebung begünstigt wird (weil ich selber zuviel nachdenken muss wie das nun geht). Aber so langsam hab ich Hoffnung das wir es auch noch zusammen kapieren können. Sorry für das Abschweifen....

Ich hatte in meiner Schulpferdezeit jahrelang relativ schlechten Untericht. Damals kannte ich aber nichts anderes. Heute würde ich so etwas nicht mehr mitmachen.

Bei meiner jetzigen RL bin ich vor einigen Jahren schon eine ganze Zeit lang geritten, so dass ich weiß wie ihr Untericht auch mit anderen Pferden ist. Ich habe auch gesehen wie sie mit jungen Pferden arbeitet. Von daher wird mein Nachwuchspferd zu gegebener Zeit dort in Beritt gehen, ohne das ich deswegen schlaflose Nächte haben werde. Dass ich da regelmässig vorbei gucke, wird aber auch so sein. Generell ist es üblich den Besitzer mit in die Ausbildung einzubeziehen, also relativ früh Reitstunden auf dem eigenen Pferd. Das finde ich auch gut so, denn ich muss das Pferd ja später reiten können.

Da ich zwischenzeitlich mal ein ganzes Stück weiter weg gewohnt hab, war ich dort mal auf RL Suche. Das gestaltete sich etwas schwierig - man hat halt so seine Ansprüche.
Bei einem RL wusste ich schon vom zugucken nie im Leben. Bei einem anderen wusste ich, dass es nicht meine Art zu reiten ist, aber ich hätte es wohl (wenn wir nicht doch noch was passendes gefunden hätten) zumindest mal ausprobiert, aber eben kritisch. Ein weiterer RL war eigentlich zu inkonsequent, aber immerhin bekam man dort input und es wurde nichts kaputt gemacht - da bin ich auch ne ganze Weile geritten, weil es besser war als gar kein Untericht. Die danach folgende RL hat uns in der ersten Probestunde überzeugt. Die Inhalte des Unterichts und auch ihre Nervenstärke, weil irgendwie an dem Tag alles chaotisch war (u.a. musste ich spontan mein Pferd reiten, das noch ein Fohlen bei Fuss hatte, was lustig in der Halle rum tobte während der Stunde, anstatt mein RB Pferd) haben gleich für sie gesprochen.

Ich denke man muss einfach ausprobieren und im Zweifelsfall mal nein sagen können. Beim Untericht ist das ja noch relativ einfach - da fährt man einfach nicht mehr hin bzw. reitet nicht mehr mit. Bei Beritt sicherlich nicht so einfach, das Pferd einfach weg zu holen (schon wegen Vertrag und so), aber ich denke bevor man sein Pferd in Beritt gibt, sollte man sich mehrmals den Stall und die Arbeit mit den Pferden angeguckt haben.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Frau Peh am 07.01.08, 15:13
Mit Beritterfahrung kann ich leider nicht dienen (schon allein weil ich mir das nicht leisten konnte), mir wäre damals aber auch eher unwohl gewesen, das junge Pferd aus der Hand zu geben. Bei meinem jetzigen RL hätte ich damit allerdings überhaupt kein Problem. Einfach weil ich weiß, wie er (auch mit schwierigen) Pferden umgeht. Da paßt einfach die ganze Einstellung.

Unterrichtsmäßig hatten wir (mit der Vorgänger-RL) auch mal eine Zeit, wo der Pony immer schlechter lief und dann plötzlich fast gar nix mehr ging  :-X  (ja klar, sicherlich auch deutlich mitbedingt durch meine eigene Unfähigkeit). Und das einzige, was von der RL dann noch kam waren Sprüche wie "da muss er jetzt aber durch" "jetzt sei doch mal energischer, dass muss doch jetzt klappen" "Laß dich nicht veralbern von dem Pony!!"  (Sätze, die ich heute ohne Wut nicht mehr hören kann)  :P  Im Nachhinein gesehen hätt ich viel früher die Reißleine ziehen sollen (und ich bin mir auch sehr sicher, dass ich heute so lange nicht mehr zu warten würde damit), der Pony hat mich nicht veralbert, er KONNTE einfach nicht und weder ich noch die RL waren in der Lage, ihm zu erklären, was wir von ihm wollen. Heute könnte ich mich dafür ohrfeigen. Irgendwann war es dann so schlimm, dass wir linksrum nicht mal mehr angaloppieren konnten *reiterliche Bankrotterklärung abgeb*  Gottseidank - sonst hätt ich vermutlich nie nach einer Alternative zu vorne schön gegenhalten und hinten ordentlich Dampf machen gesucht.
Ich hab dann versuchsweise einen dreitägigen Kurs beim RL einer Freundin mitgeritten *wink zu Wanderlusier*, der mir dann plötzlich erklären konnte WARUM der Pony so reagiert, wie er eben reagiert hat (weil er nämlich gar nicht anders kann). Und vor allem WAS ich dann machen kann. Und dass das eben nicht mit noch mehr Druck und "durchsetzen" gehen muss, sondern dass man das dem Pony einfach so erklären muss, dass er es kapieren kann. Und der Pony hat in den 3 Tagen Kurs so deutlich JA! gebrüllt, dass ich gar nicht anders konnte, als mich näher mit der Sache zu befassen, auch wenn vieles doch recht ungewohnt und eben genau anderschter war, wie bei dem Unterricht, den ich in all den Jahren vorher hatte. Ich bin die erste Zeit nach diesem Kurs dann trotzdem noch bei der alten RL weitergeritten, hab das dann aber recht schnell beendet, nachdem der Pony im Unterricht und am Tag danach immer wesentlich schlechter lief, als wenn ich allein ohne Unterricht versucht hab, das was wir aufm Kurs gelernt haben, weiterzuüben.  :-X
Mittlerweile höre ich sehr viel mehr auf den Pony, im Normalfall hat er eigentlich immer Recht, wenn er meint, da paßt was nicht. Und er hat sich seither sehr zum Guten gewandelt.  :D
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Terrier am 07.01.08, 17:41
Heutzutage bin ich auch vorsichtig beim Unterricht mit fremden RL. Erstmal versuche ich einer STunde beizuwohnen, ohne das ich auf dem Pferd sitze. Wenn es nicht möglich ist, nehme ich bei einem Kurs erst ein anderes Pferd. Danach entscheide ich dann, ob ich ein Kurs mit meinm Pferd da mache.
Oder ich nehme erst nur 1 Std. Naja ;D Ausnahmen bestättigen die Regel ::) Demnächst fahre ich zu einemKurs und die RL kenne ich noch nicht. Aber es sind nur zweimal eine halbe Stunde. nDAS werde ich sicher auch mit meinem Pferd schaffe ohne uns zu sehr zu ärgern ;D wenn es nicht passen würde.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: esge am 07.01.08, 18:18
Orion, ein RL, der sich mit Haflingern nicht abgeben möchte, stellt sich selbst nicht eben ein gutes Zeugniss aus! Haflinger können eigentlich alles, wenn man sie dazu bringen kann, mit dem Reiter zu arbeiten anstatt gegen ihn. Dafür braucht man Grips, Witz, ein gewisses Durchsetzungsvermögen, Geduld und ein paar Pfund Leckerli...
Haflinger haben zwar gelegentlich etwas zu kurze Beine aber dafür ein riesiges Herz, mit dem sie alles wettmachen.

Wenn ein RL das nicht kapiert, ist er euch intellektuell sowieso unterlegen  ;D
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Orion am 08.01.08, 09:00
Esge, wem sagt du das  ;)

Es ist nur so, da meine Stute und ich uns so auf A - L Niveau bewegen. Travers ist die Lieblingslektion meiner Stute. Aber die meisten RL glauben einfach nicht, das ein Haffi mehr kann als E - Dressur und das ein Haffi Reiter auch mehr will.
Und da wir (nicht) mehr auf Turniere gehen (die Richter wollen auch keine 46 jährige Frau mit Haffi in der A - Dressur, da kann Pony so gut laufen wie es will), ist damit eben auch keine Werbung zu machen. Du mußt dir mal die Blicke der RL anschauen, wenn ich auf das Thema Unterricht komme.
Und wenn dann mal ein Fremder auf meiner Stute sitzt, höre ich nur mit Erstaunen in der Stimme: "Das ist aber ein fein gerittenes Pferd". Was mir eben jedesmal bestätigt, das ich das ganze doch wohl irgendwo richtig mache.  :)
Aber das macht die Suche nach einem passenden RL eben nicht einfacher.

Gruß

Orion
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Nattrun am 08.01.08, 10:10
Orion, das passiert Dir mit nem Gangpferd auch :P
Meine Freundin wollte Dressurunterricht mit ihrem Isländer nehmen und musste sich richtig krummmachen, damit die RL (FN, aktive S-Dressurreiterin) sich überhaupt interessiert und zu einem Termin herablässt.
Nach der ersten Stunde war letztere doch bass erstaunt, was für ein fein gerittenes, aufmerksames Pferdchen da gekommen war.
"Gehen Sie mit Ihrem Isländer doch lieber ausreiten" hab ich auch schon mal gehört.  ???

Vielleicht liegt es daran, daß man Ponyrassen nicht so "knechten" kann wie handelsübliche Warmblüter,daß sie sich schneller verweigern oder sich was einfallen lassen und man als Ausbilder entsprechend quick im Kopf sein muss, um ihnen gerecht zu werden.
(mal abgesehen von anderen Schwierigkeiten wie isländischem Gangsalat und Gebäudeproblemen)
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Mönchen am 08.01.08, 10:42
Ich bin echt überrascht das sich so viele RL ein gutes Geschäft durch die Lappen gehen lassen, kann das aber nur damit erklären das sie nicht gut genug sind ;D.
Bei uns im Dorf gibt´s einen Ponyhof!!! Mit vielen Isländern und einer Mega angagierten RL, sie bildet sich und ihren Tinker regelmäßig bei Bent Branderup aus,ein Piaffierender Tinker ist auch selten, reitet erfolgreich Distanzen mit, organisiert Kurse auf ihrem Hof z.B Bent Branderup(mit sämtlichen Rassen), Bogenschießen e.t.c. ist sich aber auch nicht zu schade hauptsächlich Kinder zu unterrichten, auf super ausgebildeten Pony´s die in den Ferien von ihr regelmäßig nachgeritten werden.
Wenn wundern da  jahrelange Wartelisten die ihr Einkommen auf Jahre im vorraus sichern. Monatsgehalt durch Monatspreise gesichert!
Hoffentlich lesen hier auch ein paar RL mit die sich davon inspirieren lassen. Ansonsten kann ich nur Mut machen sich nicht mit was zufrieden zu geben das einem nicht zusagt sondern lang genug das passende zu suchen.
Auch wenn ich hier öfter schon gelesen habe, zu lange gewartet, nicht getraut zu wiedersprechen........
Vielleicht sollten wir RL User auch deutlichere Forderungen stellen und wirklich den Mund auf machen, nachfragen und erklären lassen wiso und warum.
Simone
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Nattrun am 08.01.08, 11:04

Vielleicht sollten wir RL User auch deutlichere Forderungen stellen und wirklich den Mund auf machen, nachfragen und erklären lassen wiso und warum.
auf jeden Fall!
Für die meisten ist Reiten ein Hobby, was Spaß machen soll (sach ich ma so :P )
Aber je nachdem, wo man herkommt, muss das das erst mal lernen ... Für mich nagte der Druck, den ich im Unterricht bekam, so am Spaß, daß nur Druck übrig blieb.
Ergebnis heute: Nervös, Herzklopfen, fast zu blockiert, um den Mund aufzumachen. Klassische Prüfungssituation. Ganz toll auch fürs Pferd  ;D :P

Dein Hof klingt toll!
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Orion am 08.01.08, 11:49
Ich kann da nur zustimmen.

Vor allem, da ich selbst Reitunterricht gebe (die Reitbeteiligungen, die meine Pferde reiten, werden von mir unterrichtet).

Ich habe vor Jahren die Reitwart - Prüfung gemacht, das entspricht dem heutigen Trainer C. Und wenn das heute noch so läuft wie damals. haben in der FN außer Warmblütern und Reitponies die anderen Pferde keinen qualifizierten Reitunterricht nötig. Und die Nichtturnierreiter sowieso nicht. Sowas ist schade, und da ist es kein Wunder, das die Freizeitreiter mit anderen Rassen den diversen Gurus hinterherrennen. 

Gruß

Orion

(die immer noch einen guten RL sucht)
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 08.01.08, 12:01
(die immer noch einen guten RL sucht)
sagt dir rick classen was?
ist der aus deiner ecke?
ich such mal die anschrift raus
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: FNB am 08.01.08, 13:30
Gute Frage!

Richtigen "Beritt" hatte ich nicht, wohl aber "müssen" meine RL / Trainer auch mal auf mein Pferd... schließlich sollen sie das Pferd auch kennenlernen. Folgende Erfahrungen habe ich während der Ausbildung von mir und meinem Pferdchen gemacht:

- Anreiten bei Profi (aus der sog. Alternativen Szene, mit Tendenz zum klassischen Reiten): Eine Woche, im Beisein von mir, 2 mal täglich 30 Minuten, keine Probleme, alles easy, am 5. Tag bin ich selber geritten. Pony fand es super.

- Nach ca. 1 Jahr Ausreiten mit mir dann "Teilberitt". Sprich: einmal wöchentlich 3/4 Stunde Dressur bzw. Springausbildung bei Trainerin C mit Erfahrung in der Vielseitigkeit. Leichte Probleme zwischen Pony und RL, jedoch alles noch im Rahmen (beim Springen waren sie füreinander geschaffen, die Dressur lag den beiden nicht). Dann Umstellung: Unterricht bei eben dieser Trainerin mit Pony. Erfolg: na ja, die Grundlagen wurden geschaffen, aber viel weiter kamen wir nicht. Irgendwie passte es nicht, obwohl ich von den Reitleistungen der Trainerin begeistert bin und sie mit wirklich viel Gefühl reitet. Aber sie hat uns nicht richtig "gefordert", wollte erst Grundlagen schaffen, im Prinzip richtig, aber wohl nicht, wenn Pony sich dabei zu Tode langweilt und nicht besser wird.

- Trainerin Richtung klassische Reitweise, hohes Niveau, ca. 6 Monate, Unterricht alle 14 Tage ca. Super. Chemie stimmt, Pony macht begeistert mit, schnelle Erreichung von diversen Lektionen (nicht in Perfektion, aber viel rittiger und besser).

- Aus persönlichen Gründen musste ich Trainer wegen Erreichbarkeit wechseln. Ausgebildeter Bereiter, Erfolgreich bis Dressur Klasse S und schwere Vielseitigkeit. Super. Machte dort weiter, wo ich aufgehört hatte. Brachte uns schnell auf für mich bis dato traumhaftes Niveau (durfte zum ersten Mal Kandare benutzen  :o), gute Ideen, aufschlußreich, von der Dualaktivierung über Kandare bis hin Gymnastikspringen umfassender Unterricht. Viel Lob, viel Fördern, wenig Strafen (Lob ihn , wenn er bockt. Immerhin zeigt er eine Reaktion Zitat Ende). Leider zog Pony wieder um aus persönlichen Gründen.

- Jetzt wieder Möglichkeit, bei o.g. klassischen Trainerin Unterricht zu nehmen. EIN TRAUM!!!!! Ich habe das Gefühl, doch endlich mal reiten zu lernen... und vielleicht mein Pferd nicht zu verhunzen. Toller Unterricht, hohes Niveau mit viel Spaß. Viele Herausforderungen, viel Lob für das Pony, viel Lachen und neue Dinge. Auch welche, die einen auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Hoffe, ich kann diesen Unterricht jetzt lange, lange Zeit genießen (wenn auch Aufgrund der leider hohen Entfernung nur ca. einmal im Monat). Bei dieser Trainerin hab ich "Fühlen mit dem Hintern" gelernt, und dafür werde ich immer dankbar sein!!!!

LG
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Peron am 09.01.08, 22:10
Gell, Lucie, wir sind halt ein wenig verwöhnt  ;).

Mönchen, klar, es ist immer wichtig einen RL zu haben, der dir alles von unten erklären kann, der ein gutes Auge hat und dessen Anweisungen sinnvoll und punktgenau kommen. Und der dich und dein Pferd zusammen weiterbringt. Aber wenn das alles stimmt, dann habe ich kein Problem damit, wenn sich die RL auf mein Pferd setzt. Und mir dadurch den Aha-Effekt bietet, der mich halt ein wenig schneller voran bringt  ;). Auch wenn ich gar keine Eile habe  ;).

Ich habe lange bei meiner RL "nur" Unterricht gehabt, ich, eher mittelmässig begabt, aber kein absolut hoffnungsloser Fall, mit meinem exterieurmässig und motivationstechnisch nicht für die Dressur begabten Araber. Mit einigem Abstand musste ich mir eingestehen, dass ich dieses Pferd heute nicht mehr kaufen würde, für das, was mir noch so vorschwebt. Aber jetzt ist er da, mein Herzenspferd, und das beste Geländepferd, das ich mir vorstellen kann. Durch seine Spat-Erkrankung ist die "Dressurkarriere" eh beendet  :(. DAS macht ihm an diesem Punkt wohl eher weniger zu schaffen..Und mir, ehrlich gesagt, auch nicht  ;).
Es gab immer Fortschritte, aber die grössten, als ich ihn dann bei ihr in Beritt hatte. Immer in enger Zusammenarbeit mit mir, ich habe mich dann anfangs gegen Ende der Reiteinheit drauf gesetzt und durfte im Schritt einige Dinge nachfühlen (später dann natürlich auch ganze Reiteinheiten).
Und das war ganz oft einfach unbeschreiblich erleuchtend für mich und hat mir persönlich ganz viel gebracht. Ganz eng im Zusammenhang muss man sehen, wie mein Pferd ausgebildet wurde, bevor ich ihn gekauft habe, und vor allen Dingen, was mir so in meiner reiterlichen "Laufbahn" eingebläut wurde. Das ist alles meilenweit von dem entfernt gewesen, was meine jetzige RL von Pferd und Reiter möchte. Verlorene Jahre, schade drum, aber nicht mehr zu ändern.

Den richtigen Kick nach vorn für mich gibt es allerdings jetzt. Jetzt darf ich Pferde reiten, die zum grössten Teil durch sie oder mit ihrer Hilfe (Beritt und Unterricht) ausgebildet wurden, die talentiert sind, und teilweise in ihrer Ausbildung schon sehr weit. Was ich da jetzt erfühlen darf und auf einmal reiten kann, ist schon der Hammer. Das Risiko war, sich auf diese Pferd zu setzen und kläglich zu scheitern  ;) ;D. Ist aber ok, und beschert mir schon den einen oder anderen Gänsehautmoment  ;). Und einen ganz enormen Lerneffekt.

Wenn ich natürlich hier lese, was für Erfahrungen teilweise gemacht werden, dann kann ich die Skepsis ganz und gar verstehen. Ich habe mein Pferd aus einem Stall, dem Ausbilder würde ich mein Pferd auch nie und nimmer anvertrauen  ::). Ich glaube, ich habe diesmal einfach nur Glück gehabt, und bin dafür echt dankbar.

Und jemand, der meint, alles andere als ein WB oder wahlweise Iberer oder was auch immer, bringt kein Renomme, ohne Worte, da wär ich dann auch nicht traurig drüber, mein Pferd nicht hinzugeben.

Gerade was Haffis angeht, da habe ich schon einige gesehen, die bei uns zur Ausbildung waren, die haben uns alle mit offenem Mund dastehen lassen  :D.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 10.01.08, 07:48
himmel,
was habt ihr alles erlebt??
is ja echt krass,ich fühle mich immer mehr wie im paradis!!!
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Nattrun am 10.01.08, 09:29
 ;D stehst Du auf Horrorstories? :P 
Mein Pony ist nach dem Longeren mit mir als Reiter mal zusammengebrochen - nachdem der RL uns 45 Minuten lang in Trab und Galopp geschleudert hatte, "damit du's lernst". Als ich das Pferd trockenführen wollte ("brauchste nich"), sank es nach wenigen Schrtten neben mir zu Boden, mit Sattel drauf, völlig weggetreten.

RL sah das, zuckte mit den Schultern, "der erholt sich schon wieder" und verließ die Halle ohne mir zu helfen.
Ich glaube, ich habe niemals mehr Angst um mein Pferd gehabt.

Es ist offenbar ein himmelweiter Unterschied, ob einer so im Leben, im Alltag, ein netter Typ ist, mit dem man gut auskommt, oder ob er das auch auf die Arbeit mit Pferden ausweiten kann.
Den Unterschied lernt man nur durch ausprobieren kennen - und das hat für mich inzwischen den Charme von zum Gynäkologen gehen.  ::)
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Aleike am 10.01.08, 09:38
is ja echt krass,ich fühle mich immer mehr wie im paradis!!!
Sach' ich doch! ;)

Mein Pony ist nach dem Longeren mit mir als Reiter mal zusammengebrochen
...
RL sah das, zuckte mit den Schultern, "der erholt sich schon wieder" und verließ die Halle ohne mir zu helfen.
Ich glaube, ich habe niemals mehr Angst um mein Pferd gehabt.
:o :o :o :o :o

Den Unterschied lernt man nur durch ausprobieren kennen - und das hat für mich inzwischen den Charme von zum Gynäkologen gehen.  ::)
*gröhl*

So Schlimmes habe ich zum Glück noch nie erlebt, aber es gibt halt (wenige) RL, die wirklich Pferd und Reiter auf dem angestrebten Weg weiterbringen, und viele, die so làlà bis hinderlich sind.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Nattrun am 10.01.08, 11:59
Hinderlich ist gut.  :P
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Olli am 10.01.08, 12:19
krasss!!@nattrun!!!

solche kenn ich aber auch,man man man

reiten soll doch freunde machen,auch dem 4beiner!!
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: kalea am 17.01.08, 23:41
als ich mich für unterricht bei un am stall interessiert habe, habe ich die ersten wochen nur zugesehen....zu dem zeitpunkt war das pfed einfach noch nicht so weit ernsthaft geritten zu werden.

ich hatte mehrere gespräche mit der RL (ritt den kleinen da grade an) und eines tages kam sie in die halle als ich schritt ritt und fing an mir gratis tips zu geben (ergo ne gratis probe stunde, ohne das ich drum gebeten hatte) die mich in der situation auch ein wenig weiter brachten (hatte den kleinen beim antraben zu sehr alleine gelassen, das erklärte sie mir). letzten endes sah ich aber immer noch bei ihren stunden zu (bestimmt 2 monate jeden sonntag) und kam zu dem schluss, dass mir nicht gefiel wie die pferde liefen und mir das preis-leistungs-verhältnis (keine sitzkorrektur, nicht korrekt von hinten nach vorne..) einfach überhaupt nicht passte.

nun reite ich bei unserer "kinder" RL deren kinder stunden ich furchtbar finde...aber eine andere reiterin schwärmte so und die ist eigentlich sehr kritisch. und erstaunlicher weise, obwohl ich die RL vorher nichtmal wirklich mochte.. es passt!

ich brauche für mich keinen RL der mir theorien großartig erkärt...sondern jemanden, der mir punktgenau dann sagt was ich falsch mache, wenn ich es falsch  mache! "JETZT nachgeben" "verwahrender schenkel!" etc.und natürlich auch mal den reiter ordentlich schimpfen und loben und das tut sie super!

generell würde ich mein pferd nicht in beritt geben, ohne IMMER dabei zu sein. ich hab nen 4 jährigen, selbst angeritten...da funkt mir keiner unkontrolliert zwischen. meine RL würde ich immer erst mehrere einheiten beobachten und zwar wenn schüler auf pferden unterrichtet werden, deren potential (mensch wie tier) ich einschätzen kann, um zu sehen was der RL daraus macht. ausnahme ist dann, wenn ein reiter den ich für wirklich kompetent und auf meiner wellenlänge halte mir den RL empfiehlt und die probestunde nicht gleich nen halbes vermögen kostet.

absolutes no-go:
-ungeduldiger RL
-grobheit im physischen wie psychischen sinne für pferd und reiter
-keine sitzkorrektur..ohne korrekten sitz, kein korrektes reiten.

wichtig finde ich auch, das der RL sich feedback vom reiter holt! z.b. ob mensch oder tier ne pause brauchen, wie es sich für den reite ranfühlt, was für ein gefühl er beim pferd grad hat etc.

man muss aber dazu sagen,wir arbeiten grad an takt und losgelassen und anlehnung.. und im galopp noch an der balance. der kleine ist 3 monate unterm sattel..mag sein wenn ich (schön wärs..) L niveau anstreben würde hätte ich mehr anspruch. aber das jetzt könnte ich zur not auch alleine, es geht eben nur besser, wenn mir jemand auf die finger guckt!


der beste RL ist immernoch ein unbeeindrucktes unverdorbenes pferd! "ähm wie jetzt, also wenn du den linken gesäßknochen belastest weiche ich nach rechts, ist ja klar, ne?.. aber dann bitte umgekehrt genauso, wieso hängst du dich jetzt rechts runter?!" schön wie einem das pferd die logik der hilfengebung beibringen kann, wenn man es eben nicht mit "hau dem eine mit der gerte...los sporen rein in den wanst!" machen KANN..wie es viele RL verlangen.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: sahen am 07.02.08, 10:21
Ich verstehe Reitunterricht als Hilfe zur Selbsthilfe. Denn meine RL kann nicht jeden Tag, wenn ich reite, neben mir stehen und mich coachen. Das wäre zwar ein Traum, aber zeitlich und finanziell nicht erfüllbar.

Ich will eine gute Mischung aus Theorie und eine Kommunikation, d.h. ich sage kurz, wie es sich jetzt in diesem Moment für mich anfühlt und erwarte Feedback, ob es von unten so auch aussieht bzw. wenn was nciht gut läuft erwarte ich Lösungswege. Eventuell durch back to the basics oder eben gezielte Lektionen, die das entsprechende Problem bearbeiten.

Was ich nicht brauche, sind stupide Anweisungen hinsichtlich der Hufschlagfiguren, die kann ich und bemühe mich um korrekte Ausführung einfach zur Selbstkontrolle, ob das Pferd meine Hilfen versteht. Was ich will, ist das die RL das Pferd und mich durch geschickten Stundenaufbau an unsere Grenzen und darüber hinweg bringt. Das  darf uns auch gerne ins Schwitzen bringen, muss aber mein Reitergefühl voranbringen und darf nie nie nie zu unlösbaren Verspannungen im Pferd führen.

Ausschlusskriterium sind für mich
- Anweisungen ohne dass ich eien Begründung bekomme, wenn ich danach frage
- Spannungen im Pferd, zu wenig Pausen für uns beide
- das Gefühl, wochenlang am selben Problem zu arbeiten, ohne vorwärts zu kommen

Wenn ich selber Unterricht erteile, bitte ich übrigens immer die Reiter, mich mal 15 min auf ihr Pferd zu lassen. Manche Dinge sehen nämlich von unten anders aus, sind anders zu werten, als sie sich dann im Sattel anfühlen.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Figonero am 15.03.08, 12:55
Sowas ist mir bisher auch zweimal passiert.
Einmal habe ich mich mit meinem Pferd in eine Springkursus eingeschrieben, und dem RL gesagt, dass weder ich noch das Pferd das koennen. Das Pferd hatte ich bis dato zusammen mit einer Reitvereinskameradin, die gerade ihr Nachwuchs-Vielseitigkeitspferd einsprang, im Freispringen ausgebildet. Sie meinte, er haette Talent und Freude am Springen.
Im Kurs war dann das Niveau sehr unterschiedlich, ein paar Turnierspringer, ein paar Normalos und ich.
RL hat dann den Parcours fuer uns niedriger gebaut, etwa zwei Mal. Dann war ihm das wohl zuviel und wird mussten ueber die selbe Hoehe, wie die Mehrzahl der Anderen. Fuer die Cracks wurde am Ende hoeher gebaut.
Ich erinner mich, dass wir gerade im Parcours unterwegs waren, am Ende stand ein recht imposanter Oxer (ich fand ihn jedenfalls imposant), Pferd springt, quikt in der Flugkurve vor Entsetzen und das war dann der letzte Sprung, den er im Leben genommen hat. Zumidest mit Reiter drauf. Selbst vor einer am Boden ligenden Stange hat er danach verweigert. Freispringen ging weiterhin und so ist aus uns eben kein Springnachwuchs geworden.....

Das zweite Mal war jetzt erst kuerzlich, allerdings nicht mit eigenem Pferd, sondern mit seinen. Ich habe recht lange gebraucht, um zu merken, was da ablaeuft. Bei meiner eigenen Reiterei war ich eher geneigt, ihm einen Vertrauensvorschuss zu geben und seine Anweisungen so zu akzeptieren. Erst nachdem ich bei Schuelern auf einem geringeren Niveau, das ich dann besser beurteilen konnte, feststellte, dass er eigentlich den Schuelern "nach dem Mund" redet, Schwierigkeiten nicht loest, sondern umgeht, so dass der Schueler davon nix mitbekommt, fing ich an, misstrauisch zu werden. Zusammen mit Kommentaren von den anderen Bereitern, die mir sagten, dass seine Pferde bei mir wesentlich besser gingen, als bei ihm selbst und der Langzeitbeobachtung, was aus den Pferden wird, haben mich dann ueberzeugt, dass er niemand ist, dem ich vertrauen moechte. Nicht alles war Mist, dann waers ja einfach gewesen, aber es war zuviel Kompromiss, zuviel Zugestaendnis an die Finanzkraft des Schuelers, als dass ich ihn weiterhin als Autoritaet akzeptieren konnte. Eine Weile habe ich dann einfach meinen Stiefel gefahren, was dazu fuehrte, dass ich seine Pferde ritt, er dabeistand und zuguckte, Kommentarlos. Doof war, dass ich danach feststellen musste, dass er Uebungskombinationen von mir abguckte und bei anderen Schuelern verwendete. Kann er ja machen, aber zumindest stellt sich dann doch die Frage, wer hier von wem lernt.....
Kerstin
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Aleike am 15.03.08, 22:50
Na super ... :P

Gerade erlebt (zum Glück nicht selbst als Reiter):

Dressurkurs, Dreiergruppe. Der RL kannte die Reiterin nicht, und mit das erste, was er sagte war: Warum das Pferd denn keinen Sperrriemen trüge? Und das Reithalfter sitze auch viel zu lose (korrekte zwei Fingerbreit Luft).
:P ::) ???
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Ayla am 06.04.08, 11:15
Tolles Thema hier, habe ich gerade erst entdeckt. Meine Güte, was habt Ihr schon für Horrorgeschichten erlebt!
So richtige Katastrophen waren bei mir nicht dabei, aber schon vieles, worüber man den Kopf schütteln kann. Und gerade wenn das Schiefgehen nicht so offensichtlich ist, wie bei manchen hier angeführten Horrorgeschichten, ist die Frage, woran man merkt, dass es nicht geht, schwieriger. Ich habe eine ganze Zeit lang bei jedem Nichtklappen die Schuld in meinem Unvermögen gesucht. Schließlich ist der/die RL der Profi und ich nur eine mäßig talentierte Hobbyreiterin - dachte ich. Bis eine Freundin, die eine total missglückte Stunde beobachtet hatte, mir sagte, die RL ist doch dazu da, Dir zu helfen. Wie kann es da sein, dass Du allein viel besser reitest?? Der Satz ist für mich inzwischen zum Maßstab geworden. Der RL muss Hilfe sein, nicht Störung - so banal sich das auch anhört.
Was ich weiterhin nicht mehr akzeptieren kann, ist, wenn ich ein richtiges Problem habe, was sich auch nach vielen Versuchen auf keine Weise in den Griff kriegen lässt, dann erwarte ich von einem RL, dass er/sie sich auch mal selbst aufs Ross schwingt, um fachmännisch zu fühlen, wo das Problem her kommt. Wenn das immer wieder mit irgendwelchen Ausreden verweigert wird, dann habe ich ein Sch..gefühl und frage mich, ob der RL überhaupt weiß, wovon er redet und selbst überhaupt das kann, was er von mir verlangt.
Zum Glück habe ich seit einem Jahr zwei ganz tolle RLs, wo ich mir über solche Dinge keine Gedanken mehr machen brauche.
Titel: Pferd in Beritt. Besitzer unzufrieden
Beitrag von: Gomera-Hit am 08.05.11, 21:02
Hallo, aus gegebenen Anlass möchte ich mich erkundigen ob in solchen Fällen Anspruch auf Schadensersatz gibt. Hier der Fall:

Habe 4 ziemlich teure Dressurpferde in Beritt gegeben, 1 Jahr insgesamt. In dieser Zeit wurden alle 4 Pferde  auf irgendein Grund lahm, steiff und dadurch 2 Monaten  nicht geritten, teure TA Behandlungen wurden gemacht, Beritt für die Zeit wo die Pferde nur Schritt gegangen sind wurde reduziert aber weiter bezahlt. Aus der versprochenen Turniervorstellung wurde nichts, es gab immer irgendeine Ausrede, die Pferde wurden nur von Lehrlingen geritten, (verriten) und Interessenten für den Kauf der Pferde gabs auch keinen einzigen.

Nach 1 jahr wurde mir klar dass ich als dumm verkauft wurde... die Pferden sind natürlich nicht mehr dort. Das investierte Geld hat nichts gebracht, da die Pferde nicht weiter ausgebildet wurden. Gibt es irgend eine Regelung dass dieses Abzocken reguliert? Habe ich Anspruch auf Schadensersatz?
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: ahpe am 08.05.11, 22:44
Das kann Dir hier keiner beantworten, wenn wir nicht wissen, was für eine Art Vertrag Du geschlossen hast.

Wird aber wahrscheinlich extrem schwierig da was zu machen...hast Du wenigstens ne Rechtschutzversicherung? Ansonsten bitte anwaltlich beraten lassen.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Hexle am 09.05.11, 11:48
Gomera-hit wie ahpe schon gsat hängt das zu einem grossen teil von deinem vertrag ab und du wirst dich natürlich auch fragen lassen müssen warum du das alles erst nach einem jahr merkst
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: terra am 10.05.11, 08:31
Gerade der Nachweis, dass die Pferde durch falsches Reiten und nicht durch "auf der Koppel vertreten" lahm gingen, dürfte schwer fallen. Egal wie der Vertrag aussieht - ein lahmendes Pferd kann nicht auf Turnieren vorgestellt werden (da soll es so böse Leute an einem Tisch geben - die melden das auch noch an die Lk und die fordert sogar Nachkontrollen, wenn das Pferd die nächsten Male an den Start geht), auch ein Käufer wird sich  dann nur schwierig und unter erheblichen Preiseinbussen finden lassen.

Und das Problem war ja wohl bekannt - siehe Ermässigung wegen Schrittführen. Dass Berittpferde (auch, und gerade beim Anreiten, weil leichter) von Lehrlingen bewegt werden, ist eigentlich auch nix ungewöhnliches. In einem guten Betrieb lernen die gemeinsam mit den Pferden.
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Maltez am 11.05.11, 10:09
Hallo an alle!
Esge, Du kennst ja meinen Schimmel Maltez. Den habe ich mit 3 1/2 Jahren zu einer renomierten und bekannten Trainerin gegeben, weil ich das Beste für ihn wollte und mir das Einreiten nicht ganz zugetraut habe (man will ja nichts falsch machen!). Ich habe ihn öfter besucht und die Trainerin sagte mir, daß er nicht so mitmachen würde und nicht besonders kooperativ sei, was mich gewundert hat, denn so kenne ich ihn nicht. Es war vereinbart, daß nur sie den Beritt macht. Als ich einmal unvorangemeldet kam, ritt ihn ein ganz junges Mädchen. Ich war außer mir und hab ihn am nächsten Tag heimgeholt. Für das ganze hatte ich schließlich vor 15 Jahren schon 1.600 DM/Monat bezahlt.
Dann hatte ich einen Warmblüter, der war während eines längeren Urlaubs ebenfalls in Beritt bei jemanden anderen. Ich wollte ihn nach dem Urlaub heimholen, aber die Bereiterin erzählte wie gut er sich machen würde und ob ich ihn nicht noch etwas zum Beritt dalassen könnte. Hab ich gemacht. Am Sonntag war ich da und bin geritten, am Mittwoch abend war ich wieder da und bin geritten - die Steigbügellänge war immer noch auf mich eingestellt. Filou trat seine Heimreise noch am selben Abend an.
Ich geb meine Pferde nicht mehr aus der Hand, weil ich einfach sehen will, was mit denen passiert. Beim Einreiten meiner jungen Stute kam eine Bereiterin 2-3 x die Woche zu mir und ich war immer dabei.
Liebe Grüße
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: terra am 11.05.11, 12:25
Maltez - wenn was nicht so funktioniert wie ausgemacht, würde ich auch mein Pferd schnellstmöglich einpacken  :D 
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: esge am 11.05.11, 17:28
Mensch, das Thema gibts ja noch!

Gomera Hit, leider kenne ich mich in diesen Dingen nicht aus. Der nachweis ist fast immer schwierig bis unmöglich.

Vollberitt im Sinne von gänzlich aus der hand geben, gibts für mich schon lange nicht mehr. Bei einer guten RL vor Ort, könnte ich mir vorstellen, das Pferd neben dem unterricht auch mal reiten zu lassen. Aber selbst da bin ich komisch und mache meine Fehler im Allgemeinen lieber selbst.

Inzwischen stehe ich ja eher auf der Gegenseite: Ich kriege Pferde gegen Geld zu reiten. allerdings nehme ich auch hier kein Pferd in Vollberitt. Erstens, weil das in dem Stall, in dem meine Pferde stehen, nicht geht. Zweitens, weil ich nicht furchtbar viel davon halte. Die beste Variante finde ich, wenn das Pferd in Teilberitt ist und nebenher der Besitzer Unterricht bekommt. Je besser alles läuft, desto schneller verschiebt sich der Beritt in Richtung Unterricht, bis der Beritt überflüssig wird und ich mich nur noch alle Vierteljahr oder so mal aufs Pferd setze, um nachzufühlen, wie es jetzt von oben so ist. Oder halt als Urlaubsvertretung, wenn der Besitzer nicht da ist.
Auf diese Weise entsteht auch der Erfolgszwang nicht, dass der Bereiter binnen einer verabredeten Zeit was bestimmtes abzuliefern hat. "Gemeinsam lernen" ist nichts, was man in Wochen oder Monate fassen kann. Meiner Meinung nach hat aber nur so das Pferd die Chance, in seiner eigenen benötigten Zeit zu lernen, zu reifen und zu wachsen.

wink zu Maltez! Was machen deine Buben?
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: geolina am 11.05.11, 18:31
hallo,

meine rl lehnt vollberitt auch kategorisch ab. auch bei jungpferden. sie sagt, der besitzer muss ja nicht unbedingt dressur reiten, aber longieren, spazierengehen und auch mal nur pflegetage, das kann auch jeder besitzer und sie will eben, dass kein besitzer plötzlich nach 3 monaten überrascht ist, wie sein pferd sich entwickelt hat.

teilberitt 2-3x die woche und dann den besitzer immer mehr über unterricht mit einbeziehen, das ist auch ihr erfolgsmodell. zur zeit probiere ich ja, ob ich meine junge stute ohne regelmäßigen beritt trotzdem irgendwie ausbilden kann. meine rl meint, sie sagt mir schon, wenn sie das gefühl hat, das nein. hmmmm ich war dennoch froh, als sie mal draufsaß und immer noch sagte: fein, so weiter.

na also ;). klar werde ich länger brauchen, aber ich hab das glück, dass wenn ich in not gerate, dann dann sofort jemand da ist, den ich ohne irgendwelche bedenken auf mein pferd setzen würde. sowas ist luxus pur, dessen bin ich mir bewusst.

desweiteren muss ich dir leider auch sagen, der nachweis wird schwer. ich hab das ganze schonmal vor gericht gehabt. und zwar war ich auf der anklageseite. ich habe auch nach problemen beim beritt das pferd sofort abgeholt und fristlos gekündigt. diese fristlose kündigung wurde nicht akzeptiert und da ich ja nicht beweisen konnte was so abgesprochen war, oder dass das nicht so gemacht wurde, wie ich das wollte (alle anzeichen, die ich schriftlich anführte wurden eben bestritten und bei aussage gegen aussage zählt die normale kündigungsfrist  :'(), hab ich eben gezahlt.

daraus lernen und zu den akten legen. das ist bitter, ich weiss ...

alex
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Maltez am 11.05.11, 21:21
Hallo Esge,
ich hab nur noch einen Buben (den schönen Quiebro gibts doch nicht mehr) und ein Mädchen: Allegra. Sie ist seit ca 2 Jahren unter dem Sattel (wenn sie nicht grad operiert wird). Da sie so wahnsinnig an der Longe gebockt hat und teilweise mit allen vieren 1,50 m in der Luft, hab ich mich nicht getraut, das Einreiten alleine zu machen. Hab die  Pferde bei mir am Haus und wenn ich mir die Knochen brech, lieg ich ewig bis mein Mann mich evtl spät abends mal vermisst und nachschauen kommt. Deshalb hab mich mir jemanden gesucht, der bezahlt die Knochen hinhält. Aber Wunder o Wunder: Unter dem Sattel hat sie so gut wie noch nie einen Bocksprung gemacht und ist ziemlich brav beim Reiten. "Verloren" hat sie mich nur einmal als das Gebiss im Galopp auseinander gebrochen ist, da ging dann aber richtig die Post ab....  Die Bereiterin war super, hat sie locker und unverkrampft eingeritten, nie zuviel verlangt, Zügel immer recht lang, wir haben nicht mal einen Nasenriemen in die Trense geschnallt. Ich war immer dabei und hab gesagt, was ich will und was mir gefällt und was nicht.
Das es so unproblematisch war, liegt -denke ich - an der langen Bodenarbeit und die feine Einstellung auch Kopfmäßig, die sie dadurch bekam. Bevor ich draufsaß bzw. die Bereiterin konnte sie schon vorwärts, seitwärts, rückwärts, SH und Spanischen Schritt, kannte Arbeit am Langen Zügel. Das hat sich auf alle Fälle ausgezahlt und das Pferd ist so rittig, sie macht wirklich Spaß. Geritten wird sie nach Grundsätzen der Legerte. ABer noch heute bockt sie teilweise wie eine Wahnsinnige beim Ablongieren, daß Zuschauer ganz blaß um die Nase werden. Sobald man aufsteigt - nix mehr! Hat da jemand einen Reim drauf?!
LG
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: esge am 12.05.11, 07:39
Hm, vielleicht ein bisschen.

1. Auch Saltim hat in seiner Jungpferdezeit an der Longe gebockt, dass ich dachte, da setze ich mich NIE drauf! Es gibt aber Pferde, die sind einfach zu anständig, um es unter dem Reiter zu tun, selbst wenn ihnen sonst danach ist.
2. Longe bedeutet für manche pferde echten Stress, selbst wenn sie ihn so nicht so zeigen. Aber das sinnlose im Kreis rennen zerrt an ihren Nerven und das kann bei sensiblen Pferden in Bockeskapaden münden.
3. Schierer Übermut, den sie, siehe 1., unterm Reiter aus Anstand nicht rauslassen.

Ist ja fein, dass du so schönen Beritt gefunden hast!

Kommst du am WE nach Trebur?
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Maltez am 12.05.11, 08:16
Morsche! Ich muß mal dumm fragen, was ist denn in Trebur und wo ist das überhaupt?! Ich bin so weit vom Schuß, daß ich überhaupt nichts mehr mitbekomme. Mich hats doch in die Oberpfalz verschlagen, da sitz ich nu auf meinem Berg und meinen Viechern. Klär mich doch bitte auch und mach mich schlau.
LG
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Gomera-Hit am 18.06.11, 07:12
Hm, vielleicht ein bisschen.

1. Auch Saltim hat in seiner Jungpferdezeit an der Longe gebockt, dass ich dachte, da setze ich mich NIE drauf! Es gibt aber Pferde, die sind einfach zu anständig, um es unter dem Reiter zu tun, selbst wenn ihnen sonst danach ist.
2. Longe bedeutet für manche pferde echten Stress, selbst wenn sie ihn so nicht so zeigen. Aber das sinnlose im Kreis rennen zerrt an ihren Nerven und das kann bei sensiblen Pferden in Bockeskapaden münden.
3. Schierer Übermut, den sie, siehe 1., unterm Reiter aus Anstand nicht rauslassen.

Ist ja fein, dass du so schönen Beritt gefunden hast!

Kommst du am WE nach Trebur?

Das kenne ich auch, aber mir ist das mit Pferden passiert die extreme Verspannungen im Rücken hatten. Beritt geändert, problem gelöst. Die waren dann an der Longe wieder ganz relax. Es gibt sicher viele Gründe dafür
Titel: Re: Verantwortung fürs Pferd in Beritt und Unterricht
Beitrag von: Safira am 18.06.11, 19:19
Macht meine auch; da ist an arbeiten kaum zu denken. Unter dem Reiter Bocken? Nöö; sowas gehört sich nicht, sagt sich meine Stute ;) Was Abhilfe schaffen kann: Doppellonge; dann ist das durch die Zügeleinwirkung wie "reiten ohne Reiter" und da muss man sich ja benehmen ;-)
... und dann gibt´s halt noch die, die das Pferd vorher zum austoben an die Longe hängen. Verständlich, dass die dann regelmäßig zu Buckeleskapaden neigen :-X