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Aktuell & Interaktiv => Tierschutz => Thema gestartet von: SaoirseBlaithin am 08.04.05, 22:31

Titel: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: SaoirseBlaithin am 08.04.05, 22:31
Liebe Forumsteilnehmer,

gerne möchte ich Euch an dieser Stelle auf folgenden Bericht hinweisen:
http://www.welsh-pony.de/b_05/ponyschaender/f_ponyschaender.html

Mir fehlen bei solchen Tierquälereien immer wieder die Worte!
Doch vielleicht hilft dieser Bericht weiter, den Schuldigen zu fassen und veranlasst alle in der näheren und weiteren Umgebung Wohnenden, noch ein Auge mehr auf die Pferde zu werfen und sie abzusichern!




Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: annie am 08.04.05, 23:01
da kann ich echt... :-X
schrecklich sowas :(
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: lord91 am 09.04.05, 10:39
das ist echt heftig ich habe auch noch eine seite unzwar www.fohlenhilfe.de.vu bitte verbreitet diese seite und guckt euch die fotos und viedeos an danach seid ihr vegetarier!
denise
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: geolina am 09.04.05, 23:33
hallo lord,

was willst du uns mit der seite sagen - dass pferde getötet werden müssen bevor man sie essen kann?

sorry, aber das wusste ich schon, stell dir vor, sogar rinder, schweine und schafe werden erst getötet bevor sie gegessen werden und werden sogar zu fast 100% zum essen gezüchtet.

ehrlich, die geschichte ist alt. und ich finde es 1000fach besser und tiergerechter das süße fohlen auf der internetseite zu essen, dass ja auf so einer tollen almweide aufgewachsen ist und damit bis zum tod ein angemessenes leben hatte, als die armen kälber, die in dunklen ständern ohne mutter ihr schlachtgewicht erreichen mussten.

also wo ist das problem mit dem pferdefleisch, nur soviel - ich würde es aus sentimentalen gründen nicht essen, aber muss es jedem so gehen wie mir?

also lasst die hafizüchter in ruhe - kauft lieber ihre guten pferde und nicht so viele schlachtkrüppel, da sonst die wirklich gelungenen zuchterfolge auch noch in der wurst landen.

alex
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Coyana am 10.04.05, 07:51
Moin
Zu dem ersten fällt mir nur eins ein: Pervers..... :(  Ich sag lieber net was ich mit solchen Menschen machen würde (genau wie mit Kinderschändern und Vergewaltigern). Ist verfassungswidrig......

Zum zweiten: @geolina: Full Ack!
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: steffi81 am 11.04.05, 12:30
Im Grunde genommen hat @geolina recht. Die Haffis werden nur gezüchtet, weil einige Leute gerne Junges Tier essen. Genauso wie Lamm, Kalb und Ferkel.
Abgesehen davon, ist die ganze Gesellschaft daran mit Schuld. Im Endeffekt fahren Familien mit Kindern dahin, und die Fohlen sind ja so süss. Aber im nächsten Jahr sind sie nicht mehr süß und was dann? ... Wollen die Kinder neue sehen!
Und gerade bei Haflingern ist es schwer, die loszuwerden. Überall wo man hinkommt hört man nur wie diese Rasse verpönt wird. Da können nur die Besten überleben.

Pferde werden überall geschlachtet. Das wichtige ist aber nicht das es passiert, sondern wie.

Liebe Grüße, Steffi
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: SaoirseBlaithin am 11.04.05, 12:45
da muss auch ich geolina und steffi zustimmen! so traurig es ist!
Solange die Menschen die Schlachtfohlen überteuert abkaufen, wird sich daran nichts ändern, der Markt ist definitiv da!
Ändern tut man an dieser situation nichts, wichtig ist nur, dass die Tiere keine Qualen erleiden müssen.
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Fortuna-Diamant am 15.04.05, 13:39
Also ich muss sagen die Seite hat mich "geschockt" -natürlich weiss ein jeder wie sein "Schnitzel" starb -aber dies in "echt" zu sehen ist hart!

Dennoch muss ich mich meinen Vorschreibern anschließen, wenn es nicht so viele Menschen gäb die Fohlen sehen wollen oder gar wirklich kranke Pferde "durchziehen" müssten weniger gesunde gute Pferde sterben. Ich geh hier ein wenig von mir aus, bevor ich mein Pferd mit Kissing Spines, Spat, hochgradiger Arthrose usw "durchziehen" würde, würde ich es erlösen. Hier meine ich nicht den Gang zum Schlachter -ich persönlich würde dies nicht wollen. Natürlich argumentieren es viele "meinem Pferd geht es gut -es hat keine Schmerzen!" woher will unser eins das wissen -nicht einmal ein TA kann dies 100%ig sagen!
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: steffi81 am 24.04.05, 20:19
Also, ich muß mal sagen, das das Schlachten an sich gar nicht so schlimm ist, wie wir uns das vorstellen. Im Fernsehen bringen sie ja immer nur die Szenen der "schwarzen Schafe", von denen es leider viel zu viele gibt. Aber grade bei uns in Deutschland wird die Schlachtung doch ziemlich ordentlich gemacht, jedenfalls bei uns hier. Unser Chef hat schon einige Pferdis dorthin gebracht, aus verschiedenen Gründen. Es gab keine Wartezeiten, das Pferd mußte nicht sinnlos irgendwo rumstehen und wurde gut behandelt!

Ich glaube, Schlachtung kommt für mein Pferdi nicht in Frage, obwohl er als solches eingetragen ist. Aber grade wir Privatbesitzer tun meist alles, damit es im Notfall wieder gesund wird und da wird eh unmengen an Medikamenten reingepumpt. Daher kommt es sowieso nicht in Frage.

Liebe Grüße, Steffi 
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: SaoirseBlaithin am 24.04.05, 22:54
Hallo steffi,

es stimmt, das schlachten ist wirklich nicht so schlimm, wie es immer wieder in den Medien beschrieben wird. Zumindest dann nicht, wenn man sich im Voraus informiert und den besten Schlachter auswählt und nicht erst dann, wenn man sofort entscheiden muss und evtl. an einen Pfuscher gerät. ich musste mich bereits von 2 Pferden trennen :'( Meine erste Stute habe ich selbst zum Schlachter gebracht und war bis zum Ende bei ihr. Wie die Leute dort mit ihr umgingen, davon kann sich manch ein Pferdehalter viele Scheiben abschneiden. Sehr ruhig, aufmunternd und einfach nur sehr herzlich und ohne Stress zu erzeugen!
Meine andere Stute, die schon schwer krank zu mir kam, war nicht mehr transportfähig und musste eingeschläfert werden. Bie ihr war es das Richtige, da der Kreislauf sehr angeschlagen war und sie schon bei der Verabreichung der Beruhigung "einschlief". Dennoch wurde ihr auch noch das Mittel zur Tötung gegeben!

Ob ich es mit einem Tier machen würde, welches einen guten und stabilen Kreislauf hat??? ich weiß es nicht! Wichtig ist auch, der TA! Vorher informieren ist wichtig und nicht erst dann, wenn es soweit ist. Das ist leider eine sache, die viele versäumen oder verdrängen. Wenn es aber plötzlich so weit ist, kann es sehr wichtig sein, weil man eh durch den Wind ist. Und dann noch eine solche Entscheidung? Nein danke!

ich habe sie für meine Pferde situationsbedingt vorher gefällt. ich war damals froh darüber. Es holft einem schon, damit besser umzugehen!
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: steffi81 am 25.04.05, 09:21
Das ist wohl war. Aber da stehst Du wirklich vor einer bösen Entscheidung Einschläfern oder Schlachten?

Das Pony meiner Freundin wurde heute vor vier Wochen eingeschläfert, wegen Darmverschluss. Das Letzte Wort zur Spritze lag bei mir. Trotz das ich wußte, das es keine Rettung für sie gab, war es eine sehr schwere Entscheidung. Wir haben 24h um die Kleine gekämpft, sind über 12h gelaufen. Es war einfach nicht fair! Weiß auch nicht, warum ich das jetzt schreibe, es war das 1. Mal, das ich bei sowas dabei war, es belastet einen sehr.

Liebe Grüße, Steffi
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Viki am 25.04.05, 09:54
Ich glaub, ich weiß schon, warum du das schreibst - es belastet einen durchaus noch länger. Das Pony meiner Tochter wurde am 14. April vor 3 Jahren eingeschläfert - komplizierter Beinbruch nachts im OS, Ursache bis heute unklar. Der TA hat mich sehr unterstützt bei der Entscheidung - hab trotzdem monatelang dran gezweifelt. Wenn du deiner Freundin das abgenommen hast, ist es ein großer Freundschaftsdienst.
Ich heule heute noch beim Gedanken dran, die Abläufe sind so im Kopf als wär es gestern gewesen und meine Tochter hat nie mehr den Zugang so zu den Pferden gefunden wie vorher. Das Einschläfern als Solches war eine Sache von Sekunden.

Warum man ein Pferd, das man jahrelang privat im Stall hatte, zum Schlachthof fahren muss, um ein paar hundert € zu kriegen, verstehe ich persönlich nicht. Es geht nicht um die Behandlung dort, sondern um die Umgebung (Geräusche, Gerüche), die jedes halbwegs sensible Pferd einordnen kann. Was ich schon überhaupt nicht nachvollziehen kann, sind Leute, die ihr Pferd dort allein lassen. Wer den Schlachthofweg wählt, sollte die Örtlichkeit vorher anschauen und dabei sein.
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Mim am 25.04.05, 13:26

Hallo - Exkurs Schlachtung - da im o.g. Link

zuerst einmal wundert es mich, dass nicht hinterfragt wird, woher die besagten Bilder von der HP vom Fohlenhof stammen (welches Land?) und wie ALT! sie sind.

Meiner Meinung nach sind sie etwas "zusammengewürfelt", gibt es in D überhaupt noch EU-Rinderschlachthöfe ohne Lanzen-Stechenblutung? Die Einzel-Elektrozange an einem Großschlachthof, der einen wie auf den Bilder zu sehenden automatischen Hacker besitzt - bezweifle ich doch sehr..

Das Kalb in der Box - hat die Verletzungen (Atritis der hinteren Sprunggelenke und kaputtgetretener Schwanz) ganz sicher nicht erst seit dem Schlachthoftransport...?

Interessant finde ich, dass der geizigegeile dt. Kunde völlig perplex ist, wenn von "industrieller" Schlachtung liest oder Bilder sieht, aber dennoch eifrig zum Super-Sonderangebot greift: Wer will schon wissen, dass z.B. die Putenmäster je kg gelieferte Pute am Schlachthof KEINE Euro mehr kriegen? Aber das ist ein anderes Thema

Zur Pferdeschlachtung/einschläferung: Da eine erfahrene Tierärztin aufgrund von Stoffwechselschwierigkeiten bei meiner alten Stute 45 Minuten brauchte, davon eine ganze Menge das Tier liegend auf meinem Schoß bin ich mir sehr sicher, dass sollte ich wieder in eine solche Situation kommen, in jedem Fall geschossen wird oder aber der Schußapparat sollten Probleme aufkommen daneben liegt.

Zum Schlachtstress finde ich, darf man den Transport nicht "so" zählen, schließlich kutschieren wir die Pferde auch so alleweil ohne schlechtes Gewissen in der Weltgeschichte herum. Das letztendlich der Schlachthof/vorgang Stress ist - keine Frage.

Aber eine Reiter-Zeitschrift hat schon mal einen Tierschutzpreis an einen Pferdemetzger vergeben, WEIL er so gut ist.

Zur Überschuss-Fohlen frage denke ich mir manchmal wenn ich aus züchterisch-gesundheitlichem Aspekt, dass leider grad hier in D mit allem "vermehrt" wird, was so da ist und einfach zu wenig auf Gesundheit selektiert, was dann die nachfolgenden Pferdegenerationen mit Gesundheitsdefekten ausbaden.

Da ja Darwin nicht mehr funktioniert, muss der Mensch eben die Selektion übernehmen, wenn man Fohlen aus einem Schlachtmarkt herauskauft - "entlastet" man ja nur wieder den Markt - der Markt züchtet solange nach, wie die Kosten gedeckt werden... ein Kreislauf..

viele Grüsse

Mirjam





Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: steffi81 am 25.04.05, 22:27
Ja @Mim, solange man die Fohlen für viel Geld abkauft, wird sich daran auch nichts ändern! Das heißt, das diese sog. Fohlenretter einen Teil des Marktes bestimmen.

Zum Schlachten muß ich sagen, das man dies eher nach Situation einschätzen muß. Im Endeffekt weißt man ja nicht, inwieweit das Gift zum Einschläfern wirkt. Bei unserer Stute mußte er auch nochmal Nachspritzen, obwohl sie 24h ne Kolik hatte und der Kreislauf nicht mehr mitmachte.
 
Ich habe mir die Bilder nicht angeschaut, selbst wenn ich´s tun würde, würde sich nichts an der Tatsache ändern! Klingt vielleicht ein wenig primitiv, denn weggucken hilft auch nicht. Aber wenn ich jetzt vorm Bildschirm sitze und heule ist den Tieren auch nicht geholfen. Wir können nichts sowieso nicht gegen alle Tierschänder kämpfen, warum konzentriert man sich nicht auf das, was realistisch ist, bsp. den Verbot von ewig langen Tiertransporten oder das Verbot der Ständerhaltung. Es ist unrealistisch, irgendwelchen Bauern aus Hinter Polen zu erzählen, das die ihre Tiere so nicht schlachten können.   

@Viki, ja genauso ist es. Ich frage mich heute noch, ob wir vielleicht mehr hätten tun könne. Eher reagieren. Meine Schwester hatte in dieser Nacht, als Sunny die Kolik bekam, unbedingt das Bedürfnis in den Stall zu fahren. Ich frage mich, warum wir es nicht getan haben.

Die Ponys standen zusammen in einer Box. Irgendwie haben sie nachts in der Box randaliert und die Tränke kaputt geschlagen. jedenfall war der halbe Stall überflutet. Sunny lag in einer Ecke, auf dem Rücken, die Beine in die Luft. Als ich kam,, waren beiden schon in der Halle. Sunny hat am ganzen Körper gezittert und war völlig unterkühlt. Der Doc kam behandelte den Kreislaufkollaps. Gegen Mittag war er dann das 4. Mal da, sie hatte weder geäppelt, noch sonst irgendwas. Am Abend und die Nacht dasselbe. Immerwieder lag sie auf dem Rücken. Wahrscheinlich hatte diese Position ihren Darm entlastet. Am Morgen war es definitiv, das sie einen Darmverschluss hatte. Über die Nacht hat sie noch ein paar Mal getrunken. Das Wasser kam aus Maul und Nüstern wieder rausgelaufen.
Tja, man macht sich halt so seine Gedanken, ob man es nicht hätte verhindern können.

LG Steffi

Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Viki am 25.04.05, 22:58
@Steffi: Ich hab grad angefangen, alles aufzuzählen, was ich damals so gewälzt hab und habs wieder gelöscht - es nutzt nichts. Stell dir vor, du oder ich, wir hätten wirklich was falsch gemacht, einen klaren Fehler - damit müsste man auch leben. Es wird mit der Zeit besser, ich hadere nicht mehr damit, aber der Verlust und der Schock bleiben eben.
Letzte Woche hatte Viki (25) so einen Zug um die Augen, dass ich auch dachte, es geht zu Ende - ich werd die Woche mit dem TA vorbesprechen, wie es irgendwann vor sich gehen wird (altes Pferd), aber ich werd einen Teufel tun, ihn irgendwo hin zu fahren.
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: SaoirseBlaithin am 25.04.05, 23:00
Hallo,
ich muss dazu sagen, dass ich vor meinen Pferden, einmal bei einem Pferd dabi sein musste. Es war schlimm aber im Endeffekt hat es mir geholfen für mich die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

@Viki: Bei der Schlachtung ging es mir nicht um das Geld! Ich kann aber andererseits die Menschen verstehen, die ein Tier, in welches sie ihr Hab und Gut zur Genesung investiert haben, wo es aber keinen anderen Weg mehr gibt, dass diese das geld brauchen, um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.
man sollte sowas nicht pauschal als schlecht abtun!
Mien Pferd wurde bis zur Erkrankung ständig gefahren, hatte dabei auch keinen Stress. Sie war es gewohnt. Schlachthöfe sind übrigens auch nicht das Grauen, so wie du es dir evtl vorstellst! Gerade Pferdeschlachtbetriebe nicht. Der Pferdeschlachter den ich gewählt habe war sehr nett im Umgang mit dem Pferd. Als ich den Termin hatte, musste ich ihn vor der Abfahrt anrufen, damit er sich zuvor duschen kann und frische Kliedung anziehen konnte ohne dass wir warten mussten. Der Umgang dort war sehr sehr nett und liebevoll. Meine Stute war absolut vertrauensvoll, bekam auch noch Leckerlis und eine Schüssel mit Hafer vorgehalten. Ich stand dabei und glaube mir, es war einer der der schlimmsten Momente in meinem bisherigen Leben. Der Schlachter bat mich vorher nochmal es mir genau zu überlegen, ob ich das will. Als sie dann den Schuss erhalten hatte, hat man mich hinaus geschickt.
Ich muss sagen, dass es schlimm war, sie hergeben zu müssen. Aber ich kann guten Gewissens sagen, dass ich alles versucht habe und bis zuletzt bei ihr war.
Sie hatte keinen Stress und keine Angst. Die Hygienevorschriften sind nämlich extrem in Pferdeschlachtbetrieben und man roch nichts!!! und ich soll angeblich eine extrem feine Nase haben.
Sicher gab es dafür auch den "Schlachtpreis" und er ist in voller Höhe auf mein Pferdekonto gegangen. Dieses ist ausschließlich für anstehende TA-Kosten und somit nur für meine Pferde.

Und was den Schlachter angeht. Es gibt einige, die dies auch auf dem Hof erledigen.
Nur ganz ehrlich, ich dachte auch immer - bis zu der Stute bei der ich dabei sein musste - dass es besser wäre. War es aber nicht.

Was das Einschläfern angeht... ich würde es nur in Notsituationen und bei nicht mehr transportfähigen Tieren tun oder bei sehr schwachen Tieren. Pferde sind Fluchttiere und auch da könne  Situationen entstehen, die mehr als schrecklich sind.
Bei einem gegen den Tod durch Spritze kämpfenden Pferd dabei zu sein, ist schlimm, sehr schlimm! Und die Abholung ist auch nicht schön, zumal wenn die Tiere noch einen tag auf dem Hof liegen müssen.

Man sollte nicht zuviel aburteilen. Wichtig ist doch vor allem, dass es den Tieren gut ging, solange sie bei uns waren und man alles mögliche und dem Tier gut tuende getan hat bis man diese Entscheidung treffen muss, die auch dann möglichst stressfrei abläuft.

Das Wie, darüber muss jeder für sich, sein Tier und der Situation entsprechend entscheiden.

und @Mim: deinen Passus mit dem Vermehren...da hast du sooooo recht :-\ Es ist schlimm! Auch wenn ich immer lese "ich behalte es ja für mich", "meine Stute hat so einen tollen Charakter, das muss sie weitergeben" und dergleichen mehr. Dabei wird mir wirklich übel >:( Ich züchte selbst. Und ich mache mir mindestens ein Jahr vorher bereits Gedanken, welcher Hengst es sein soll, schaue mir die Mütter und Großmütter an, vergleiche wie diese zu meiner Stute und deren Vorfahren passen usw. Und dabei kann schon mal herauskommen, dass es nicht der Hengst ist, der mich optisch am keisten anspricht! Und ein Jahr vorher deshalb, weil ich sie nur allle 2 - 3 Jahre decken lasse, da dies auch dem natürlich Rythmus der Stuten entspricht.
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: steffi81 am 25.04.05, 23:07
Du hast ja recht, aber Fragen bleiben immer zurück. Man sieht das jetzt mit dem eigenen Pferd auch anders. Es kann jederzeit passieren, immer und überall. Wir haben immer gedacht, "Uns passiert das nicht." Es kann so schnell gehen und man steht hilflos daneben und schaut zu.

Danke @Viki. Ich glaube, jetzt kann ich´s irgendwo besser verarbeiten. Obwohl man das tief im Inneren auch weiß, hilft es trotzdem, es von einem anderen Menschen zu hören.

Liebe Grüße, Steffi   
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Viki am 25.04.05, 23:21
Ich hab dazu eigentlich nur noch zu sagen, dass selbstverständlich jeder diese Entscheidungen so treffen kann und soll, wie er will und es seinen Umständen entspricht.
Ich kenne Schlachthöfe (Rind und Schwein) sehr genau, weil sie jahrelang Teil meines Berufes waren.

@Steffi: Das ist genau das "uns passiert sowas nicht"... Es sickert irgenwann ins Innere und da hält mans dann auch aus. Es war aber gut, dran erinnert zu werden, dass Vikis Tod evtl. absehbar ist und geplant werden muss, damit es eben nicht über einen hereinbricht.
Dir auch liebe Grüße,
Karin
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: SaoirseBlaithin am 25.04.05, 23:36
Ich kenne Schlachthöfe (Rind und Schwein) sehr genau, weil sie jahrelang Teil meines Berufes waren.

Viki, ich denke, dass man diese nicht mit den Pferdeschlachtbetrieben vergleichen kann. Zumindest nicht in meinem damaligen Fall. Dieser war klein, sehr sehr sauber und hygienisch, betreibt keine Massenabfertigung und - das mag evtl. makaber klingen - der Schlachter selbst ist Reiter und hat seine Pferde am Haus, auf dem Gelände des Betriebes stehen.
Ich war bei ihr und sie hat nicht mehr leiden müssen - auch dort nicht. Alles war innerhalb weniger Sekunden vorbei, noch schneller und friedlicher als bei der Stute die ich sehr krank übernahm und einschläfern lassen musste!

Vielleicht sollte der Mensch sich enmal eine neue Bezeichnung für diesen Beruf überlegen. Ich denke nämlich, dass das schlimmste und abstoßendste immer noch der Begriff ist. Im Übrigen war aich auch mal eine Verfechterin davon, ein Tier nicht schlachten zu lassen.

Liebe Grüße
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: steffi81 am 26.04.05, 08:16
@viki, ich denke auch, das man nun realistischer an das Thema geht. Mein Großer ist zwar kerngesund, doch innerlich befasse ich mich damit, was wäre, wenn! Ich würde alles dafür geben, das er im Fall des Falles wieder gesund wird und von daher würde er auch mit Medikamenten vollgestopft werden. Er würde sicherlich eingeschläfert werden, wenn mal etwas sein sollte.

Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Mim am 26.04.05, 21:23

 Bei der Schlachtung ging es mir nicht um das Geld! 

Bei einem gegen den Tod durch Spritze kämpfenden Pferd dabei zu sein, ist schlimm, sehr schlimm! 

Hallo,

Man kann nämlich auch bei der Einschläferung sehr viel Geld lassen, bei mir warns dann über 300 DM, weils wie im zweiten Satz so lange gedauert hat (Stute regte sich auf -> Sedierung, durch Sedierung Blutkreislaufstörung -> Tötungsmittel kam nicht schnell genug im Körper voran..) - wie gesagt, das wiehernde, kämpfende Pferd am Schoß nach 13 Jahren Zusammensein..

Von der Verantwortung her würde ich mein Pferd sogar selbst töten  ~ können ~  (schließlich treffe ich auch die Entscheidung hierzu und sehe mich deswegen auch in der Verantwortung), allerdings gehört das wirklich in Fachhände; Ich könnte mir vorstellen, dass wie beim Rind im Alter eine verdickte Schädelplatte das mit dem richtigen Schießen nicht so einfach ist und die Aussicht auf ein dann am Boden um sich schlagendes Pferde hatte mich damals zur Entscheidung zur Spritze geführt... soweit zum Thema Planung  :-\.

Eine Tierarzt-Freundin meinte im Nachhinein zu mir, dass sie bei kranken (stoffwechsel/blutkreislauf Störungen) und alten Pferden IMMER einen geladenen Bolzenschuß parat hat, falls es mit der Einschläferung nicht klappt...

welch ein unerfreuliches Thema am Abend..

Mirjam
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: steffi81 am 27.04.05, 09:04
Ist wirklich kein schönes Thema, aber am Ende gehört es leider dazu. Ich denke mal, wenn man sich schon vorher mit dem Gedanken auseinandersetzt, verkraftet man es im Falle des Falles besser.
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: 1snowflake am 10.06.05, 18:41
Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass:

im Raum Ostallgäu, Schongau, Landsberg treibt mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit wieder ein Pferdeschänder sein Unwesen.... sein vermutlich erstes Opfer meine Stute. Der Tierarzt ist sich ziemlich sicher dass die Verletzungen meiner Stute im Genitalbereich (zum Glück nur kosmetischer Natur!!) nicht von anderen Pferden (Hengsten etc.) verursacht wurden sondern durch "Fremdeinwirkung".


Bitte liebe Reitersleut haltet daher in diesen Landkreisen die Augen auf!!!

Ich habe bei der Polizei in Marktoberdorf eine Anzeige gegen "Unbekannt" gemacht und hoffe immer noch dass diese Verletzung ein ganz dummer (Weide-)Unfall war .......

Sollte Euch irgendetwas verdächtig vorkommen meldet dies bitte der Polizeiinspektion in Marktoberdorf weiter. Aktenzeichen zu diesem Fall kann bei Bedarf mitgeteilt werden.

Traurige Grüsse,

Chris
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Sandra SA am 10.06.05, 19:22
 :o

Oh Nein!

hört das denn nie auf?

Chris, Du hast eine PM von mir...
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Fortuna-Diamant am 11.06.05, 09:33
Sehr beruhigend  :o Wir sind zwar ein Stück weg (Leutkirch) Aber wer weiss wie groß die Radien von diesen IRREN sind  :'(
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: holzwurm am 13.06.05, 09:16
Hallo

ich hab's nicht mehr genau im Kopf:

in unserer lokalen Zeitung war heute eine Nachricht, dass ein Pferdeschänder gefasst wurde (Mitte 40, psychisch gestört) der sich hauptsächlich an Shetty-Stuten vergangen hat.

Der Kerl ist jetzt in Sicherungsverwahrung.

Werde mir den Artikel noch mal raussuchen, da ich mir den Ort nicht gemerkt hab. *altersheimerlässtgrüßen*
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: Aske am 13.06.05, 12:19
Ich sage euch ganz ehrlich... wenn ich so einen M*stkerl mal erwischen sollte, ich reiß ihm die Klöten ab und nagel sie ihm an die Stirn!! *Schlagtacker raushol* *Munition reinstopf* *durchlad* *auf Lauer leg*  >:(
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: 1snowflake am 15.06.05, 10:33
Hallo Holzwurm,

danke für die Info... allerdings glaube ich dass der Kerl in einem völlig anderen Eck in Bayern unterwegs war. Muss noch einmal die Zeitungsberichte nachschauen.

Meine Stute ist auf dem Weg zur Besserung und hat sich zum Glück keine fette Infektion eingefangen. Eventuell ist allerdings eine "kosmetische OP" notwendig.

Ich bin jedenfalls so froh dass nix schlimmeres passiert ist.

Ich habe mich jetzt bei der "SOKO Pferd" registriert und hoffe dass ich demnächst ein Login auf deren Seiten bekomme.

Halte die Augen offen.

Gruss,

Chris
Titel: Re: Tierschänder - wozu "Menschen" fähig sind
Beitrag von: strubbert am 28.07.07, 20:18
Hallo JuStar, trotz des ekligen Themas, habe ich doch lachen müssen, aber mache es ohne Zeugen. Oder unerkannt. Menschen sind manchmal die schlimmsten Verbrecher und Menschen waren früher mal Tiere!!!! Affen. Haben wir nur vergessen.