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Das kranke Pferd => Hufschutz und Hufprobleme => Thema gestartet von: IceTear am 29.09.05, 20:13

Titel: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 29.09.05, 20:13
Hallo Ihr...
Ich bin gerade total am Ende und weiß überhaupt nichts mehr  :'( Aber am besten erzähle ich wahrscheinlich mal von Anfang an, auch, wenn das wohl etwas länger wird.

Nachdem mein Haflinger (Wallach, 10 Jahre alt) von heute auf morgen bei einem Ausritt anfing zu lahmen und das auch nach 6 Wochen nicht besser wurde, beschloß ich, ihn in eine Tierklinik zu bringen und das dort richtig durchchecken zu lassen. Zuvor hatte ich den üblichen Tierärzte- und Hufschmied-Marathon hinter mir, hab etliches an Geld für falsche Diagnosen und neue Beschläge ausgegeben, nichts half. Es wurde zwar nicht schlimmer, aber auch nicht besser.

Nun ja, in der Klinik wurden dann etliche Beugeproben, Lahmheitsuntersuchungen, longieren usw. gemacht. Heraus kam, daß er vorne links und hinten rechts lahmt. Dann in die Schmiede, Hufeisen ab, ab zum Röntgen, 5 Bilder wurden gemacht.
Diagnose: Arthrose im Vorderbein, am Fessel- und Krongelenk, also Schale. Die leichte Lahmheit hinten stammte wohl noch von seinem Einschuß vor einigen Wochen und wird mit der jetzt folgenden Behandlung mitbehandelt.

Dann  bekam er einen Spezialbeschlag vorne mit Polsterung und so einem Leder... Hinten hab ich ihm die Eisen jetzt mal runtergelassen, da ich ihn momentan sowieso nicht reiten kann, solange das akut ist mit der Entzündung und den Schmerzen im Gelenk und da seine Hufe momentan eine einzige Katastrophe sind.

Unterstützend zum Spezialbeschlag kriegt er momentan eine Therapie mit Hippopalazon, das ja entzündungshemmend und schmerzstillend wirkt. Dazu hab ich mich in letzter Zeit etwas schlau gemacht, was man da noch alles so tun kann und habe mich dazu entschlossen, ihm Ingwer zuzufüttern, da man damit wohl gute Erfolge erzielen kann bei Arthrose...

So, soweit ging das ja alles noch einigermaßen. Jetzt kommts:
Ich bekam eben einen Anruf von der Besitzerin des Offenstalls, in dem mein Pferd steht... Sie kümmert sich momentan um ihn, da ich gerade zu Hause bin und arbeiten muß (irgendwoher muß ich ja das Geld für seine Behandlungen kriegen und während des Semesters arbeiten kann man vergessen).

Die schlechte Nachricht: Er hatte letzte Woche sofort eins der Spezialeisen verloren und der Hufschmied von mir meinte, daß die einfach zu schwer und seine Hufe viel, viel zu schlecht sind momentan. Wenn man einen Nagel in den Huf schlägt, kann man ihn ohne Probleme mit der Hand wieder rausziehen  Ich hab noch nie ein Pferd mit dermaßen schlechten Hufen gesehen  :(

Seit Anfang des Jahres füttere ich ihm Biotin zu, wobei das ja wohl v.a. für das Hufwachstum gut ist. Seit einer Woche bekommt er etwas in der Art von HufVital, das sehr gut sein soll...

Aber das Hauptproblem jetzt: Diese Spezialeisen werden nie und nimmer lange halten. Die Hufwände brechen überall aus und da ist nirgendswo Halt für die Eisen. Im Nachhinein werden sie dadurch nur immer schlechter, da dort, wo die Nägel herausreißen, große Löcher entstehen.

Sprich, die Eisen müssen runter, mindestens für ein halbes Jahr, damit sich die Hufe von Grund auf regenerieren können. Er ist noch nie ohne Eisen gelaufen, da er schon immer recht schlechte Hufe hatte (allerdings noch nie dermaßen schlimm). Tja, nun weiß ich gar nicht, wie das gehen soll, denn:

1.) Soll er diese Spezialeisen ja haben, damit er mit seiner Arthrose besser und v.a. schmerzfreier abrollen kann. Ich weiß also überhaupt nicht, wie sich das in einem ganzen halben Jahr darauf auswirken kann. Wißt Ihr, ob man die Hufe vielleicht nach und nach so feilen kann, daß es eine ähnliche Wirkung/Stellung hat wie mit so einem Spezialbeschlag?

2.) Ohne die Eisen werde ich ihn kaum bewegen können, was man ja aber gerade bei Arthrose machen soll. Dazu hat er einfach zu schlechte Hufe, die wären in Null komma nichts total abgewetzt...

Was soll ich nur machen? Ich weiß einfach nicht mehr weiter  Es paßt momentan einfach vorne und hinten nicht zusammen, auf der einen Seite soll er bewegt werden, auf der anderen Seite geht das nicht...  :'(

Habt Ihr irgendwelche Ideen? Bitte helft mir... Ich weiß einfach nicht, was ich da tun soll, was gut oder schlecht für ihn ist und jeder rät mir da irgendwie zu etwas anderem...  :'(

Sehr traurige Grüße,
IceTear
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir
Beitrag von: remusv am 29.09.05, 20:32
a) überleg einen klebebeschlag (dallmer cuff mit kunststoff-nbs drauf)
b) statt biotin verwende ich den wesentlich günstigeren futterkalk, uU silicea (red mit einem HP)
c) massier den kronrand um hufwachstum anzuregen

und beweg ihn!!!
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir
Beitrag von: Nattrun am 29.09.05, 21:13
IceTear - hab Dir eine KM geschrieben. Bewegen kann man auch Pferd mit schlechten Hufen - geh mit ihm spazieren, marschier einfach über Wiesen. Auf Wiese läuft selbst meiner so gut, daß er an der Hand galoppieren will (leider bin ich zu lahm dafür  :-\ )
Und dann gibt es ja noch Hufschuhe, wenn das mit dem Klebebeschlag nicht klappt (gehört ja auch immer einer dazu, der das kann, und nicht nur anbieten kann  ::) )
Wie ist Dein Pferd denn untergebracht?
Box? Offenstall? Wie ist da der Boden? Unterschiedliche Böden regen neben der korrekten Fütterung auch das Hufwachstum an.
Bewegung ist Trumpf und ein echter Grund, ein Arthrosepferd in den Offenstall umzuziehen.

Übrigens: Biotin wird vom Körper nur aufgenommen und gespeichert, wenn die übrige Mineralstoffversorgung stimmt. Denn eigentlich ist der Körper in der Lage, selber Biotin zu bilden.
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: fiona5212001 am 29.09.05, 22:12
hallo,

also optimal wäre meiner meinung nach:

hufschuhe wenn du mit ihm spazieren gehst, ansonsten dorthin stellen, wo das pferd 24 stunden am tag auf weichem boden sich so bewegen kann, wie er will.
und was das barhuf laufen betrifft: ein hufspezialist (ob schmied, ho, oder sonstwer) der mit solchen diagnosen vertraut ist, soll in kurzen abständen kontrollieren wie der huf sich entwickelt und das ganze so hinkriegen, das der huf genau zum pferd passt.
kleben oder kunsthorn wäre ja noch eine möglichkeit, aber da habe ich keinerlei erfahrung mit.

ansonsten würde ich eher von ingwer abraten (habe jetzt schon so oft von magengeschwüren wegen ingwer gehört) und zu produkten mit glycosaminglykanen hinweisen.
das ist ja das "zeug das aus der muschel kommt" und sich beim knorpelaufbau positiv auswirken kann (die einen sagen es ist wissenschaftlich bewiesen, die anderen behaupten das gegenteil)

und kontaktiere einen tierheilpraktiker. es gibt bei den alternativen heilmethoden einiges, was man zumindest ausprobieren sollte.

aber das wichtige ist: viel bewegung, gutes futter (auf jedenfall mineralfutter checken) und vernünftige hufe!!

lg, fiona
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 29.09.05, 22:15
Hallo Ihr!

Vielen Dank schonmal für die schnellen Antworten! :)

Von diesem Klebebeschlag hab ich bisher kaum etwas gehört, hab damit also absolut keine Erfahrung. Wie lange hält soetwas? Hab mich ein wenig im Netz umgesehen und das scheint noch teurer zu sein als der normale Beschlag, oder? (zahle für 4 beschlagene Hufe 90-100 Euro)

Soll ich ihn wirklich bewegen? Die in der Klinik meinten, wo das jetzt so akut ist und er lahmt, solle ich ihn erstmal in Ruhe laufen... Er steht den ganzen Sommer komplett auf der Weide in einer größeren Herde, im Winter im Offenstall in kleiner Gruppe. Er kann sich also immer soviel bewegen, wie er möchte und wie er sich fühlt.
Hm, die Böden dort... Auf den riesigen Sommerweiden halt Gras, je nach Wetterlage matschige oder harte Stellen... Da die Weiden aber wirklich groß sind, können die Pferde immer dorthin, was ihnen selbst am besten gefällt. Gibt dann also nicht nur matschige oder harte Stellen...
Im Offenstall ist drinnen halt eingestreut, draußen ist je nach Wetterlage Sandboden oder Matsch...

Den Kronrand massieren? Wie denn das? Einfach mit den Fingern rummassieren? Denn die Stelle dort ist ja recht hart... Wenns was bringt, bin ich aber gern bereit, das zu probieren, auch, wenn ich nicht täglich zu meinem Pferd komme  :-\

Da komm ich auch gleich schon zu meiner nächsten Frage - wie händelt man es am besten, wenn man seinem Pferd nicht täglich Mineralfutter geben kann, sondern nur alle 2 Tage? Ist das sehr schlimm? Ich kenn mich damit kaum bis gar nicht aus, also mit den Auswirkungen, da ich mich bisher kaum damit beschäftigen mußte... :(

Tja, das mit den Hufschuhen hab ich auch schon überlegt. Was ich aber auch nach langer Suche im Netz nicht rausfinden konnte: Sind die denn auch bei Arthrose gut? Also, gibt es da auch so eine Art Spezialanfertigungen? Braucht man die dann überhaupt oder macht die Zeit des Reitens so wenig aus, daß man das nicht braucht, weil das Barhuflaufen ausreicht?
Kann man mit Hufschuhen eigentlich auch galoppieren?

Spazieren gehen ist gut... (Darin haben wir inzwischen Übung, machen seit 2 Monaten nichts anderes  ::) ) Ich war mir unsicher, ob ich das auch weiterhin machen soll... Solange er im Schritt nicht lahmt, dürfte ihm das doch auch nicht weh tun, oder? Das ist nämlich meine größe Sorge... Daß ich ihm unnötigerweise durch irgendetwas weh tue... :-[

Das mit dem Biotin ist ja mal interessant, das wußte ich noch gar nicht!! :) Ich schreib Dir gleich mal eine KM zurück, Nattrun...

Also, nochmal vielen, vielen Dank für die Antworten!

Liebe Grüße,
IceTear

P.S.: Ich werde am Sonntag mal Fotos machen von seinen Hufen... Bin gespannt, was Ihr dazu sagt - haltet schonmal die Beatmungsmasken bereit  ::)
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 29.09.05, 22:18
und vernünftige hufe!!
lg, fiona

Tja, das mit den Hufen ist ja mein Problem... Ich bin etwas ratlos, wie ich ihm zu besseren Hufen verhelfen kann  ??? Deshalb frag ich hier ja und v.a. Nattrun hat mir da sehr gute Tips gegeben :)

Ui, das mit dem Ingwer hab ich ja noch gar nicht gehört... Können die anderen das bestätigen? Wenn ja, dann laß ich davon natürlich die Finger! Wo kann man dieses andere Zeug da denn herkriegen, wißt Ihr das?

Wenn Hufschuhe, brauchen die Pferde dann wohl auf allen 4 Beinen welche? Oder reichen auch nur vorne welche? Wovon ist das abhängig?

Fragen über Fragen...  ??? ::)
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir
Beitrag von: remusv am 29.09.05, 22:20
@massieren:
kannst mit den fingern machen wenn du eine hufsalbe am kronrand einmassierst. ich hab mir aber  ein ausgedientes batteriebetriebenes massagegerät besorgt

mit hufschuhen kannst - wenn sie korrket angepasst sind - auch galoppieren

Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir
Beitrag von: Nattrun am 29.09.05, 22:25
Das Pferd zeigt dir schon, ws ihm angenehm ist und was nicht. Ob es barhuf beim spazierengehen aua hat, oder ob es geht.
Wenn die Hufschuhe passen, kann man alles damit machen. WENN sie denn passen - manchmal ist der Weg dahin so schwierig wie einen passenden Sattel zu finden.  :-\
Mineralfutter sollte täglich gegeben werden. Auch die Arthrosefutterzusätze zeigen natürlich größere Wirksamlkeit, wenn man sie sehr regelmäßig gibt.
Besteht denn nicht die Möglichkeit, daß du jemanden beauftragst? es gibt zur Not ja auch Minfu in Brickform oder Leckerliform. Aber Gluco täglich, darauf würde ich bei Schale schon gesteigerten Wert legen ...
Ingwer ist ne gute Sache - zu seiner Zeit. Würde dazu den Doc/THP befragen, ob es jetzt angezeigt ist. Die Gefahr der Magenprobleme ist nciht von der Hand zu weisen, vor allem, wenn das Pferd lange Zeiten am Tag 8zB im Winter) ohne Futter dasteht.
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: fiona5212001 am 29.09.05, 22:28
hallo,

es gibt gewiß genügend leute die anderer meinung sind, aber ich würde sagen, dass bei einem arthrosepferd der barhuf die beste stoßdämpfung und durchblutung bietet, die das pferd bekommen kann.
wichtig ist eben, dass auf eine zum pferd passende form hingearbeitet wird. mir ist schon klar, dass das unter umständen lange dauern kann, aber wie gesagt, darauf hinarbeiten.

zum thema hufschuhe gibt es ebenfalls unzählige meinungen. aber fakt ist (denke ich :-) dass diese den huf wesentlich geringer einschränken als ein beschlag, und das auch nur wenn überhaupt, während der nutzung. die dinger müssen eben passen. und dann kann man damit alles machen, ohne einschränkung.

informier dich im internet, es gibt mittlerweile sehr viele anbieter. bei www.hufshop.de gibt es auch unabhängige beratung (habe ich gehört)
wie werden jetzt die hufe bearbeitet?
wie wird er jetzt behandelt?
was hat dein ta dir mir auf den weg gegeben?

lg, fiona
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 29.09.05, 22:44
Hm, um zu den passenden Hufschuhen zu kommen, muß man dann jedesmal neue kaufen? Denn die sind ja ganz schön teuer und das könnte ich mir gar nicht leisten  :-X

Die Besitzerin vom Stall ist jeden Tag dort, die könnte ich sicherlich mal fragen... Oder ich schreibe eine Liste, wo jeden Tag angekreuzt werden kann, ob er das Futter schon bekommen hat oder nicht und wenn nicht, kann es ihm sicherlich auch jemand geben, der einfach so dort ist, um sein eigenes Pferd zu versorgen. Vor allem mit diesen Briketts dürfte das ja kein Problem sein und selbst, wenn es dann nicht täglich klappt, wäre die Chance schonmal größer... :)

Was kann man denn als Arthrosefutterzusatz füttern? Bis auf das Hippopalazon hab ich da gar nichts weiter gekriegt oder geraten bekommen...  ???

Hm, da ich den Ingwer mit etwas Müsli füttern würde und er in dem Offenstall ständig Streu knabbern kann, hätte er auf jeden Fall immer etwas zu Fressen dabei... Aber da werd ich doch lieber vorher nochmal den TA fragen.

Wie die Hufe bearbeitet werden... Tja, ganz normal beschlagen, würd ich sagen. Alle 7-8 Wochen kam der Hufschmied, alte Eisen ab, ausgeschnitten, geraspelt und neue wieder drauf...
Wie er jetzt behandelt wird, hatte ich ihm ersten Beitrag ja schon geschrieben: Er bekommt momentan eine Therapie mit Hippopalazon, das entzündungshemmend und schmerzmildernd ist... Ansonsten eben Mineralfutter und dieses HufVitalzeugs. Ach ja, und Biotin. Hm, er bekommt schon fast mehr Zusatzfutter als normales Müsli inzwischen  ::)

Die Ärzte der Klinik haben mir nicht wirklich viel auf den Weg gegeben... Eigentlich nur das Hippopalazon und den Spezialbeschlag, der ja aber nun hinfällig geworden ist. Eigentlich sollte ich mich nach 3 Wochen nochmal vorstellen, aber eigentlich möchte ich das nicht machen, denn die werden jetzt auch nicht mehr machen als letztes Mal. Wobei, doch, es gab noch die Möglichkeit, daß er eine Spritzen-Therapie kriegt, bei der in 3 Sitzungen Zeugs direkt in seine Gelenke gespritzt wird. Aber das, so leid es mir tut, kann ich mir momentan einfach nicht leisten und irgendwie sehe ich da auch keinen großen Sinn drin, da das ja nicht längerfristig hilft...
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: fiona5212001 am 30.09.05, 08:18
vielleicht würde es helfen, das pferd mit hufglocken auszustatten (so groß, dass der ganze huf bedeckt ist).
nachteil: es können scheuerstellen entstehen, es gibt aber auch schutzbänder die man zuerst um die fessel legt.
vorteil: das pferd kann die eisen nicht mehr durch drauftreten abreißen, dann sind vielleicht schon mal ein paar situationen in der die beschläge flöten gehen, ausgeschlossen.

lg, fiona

Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: Fah am 30.09.05, 09:22
Kriegt er HufVital oder was anderes? Wenn ja, welches Mineralfutter? Und fütterst Du das Biotin zusätzlich zu eben diesem Mineralfutter? Wieso? Minerafutter gibt man am Besten täglich, je nach Hersteller zeitweise auch in einer erhöhten "Kurdosierung", die dann nach einiger Zeit wieder auf Normaldosis runtergefahren werden kann (bei meiner 400 kg schweren Fjordstute reichen jetzt sogar 60 Gramm Senior-Vital pro Tag völlig aus).

Bis die Hufe in neuer Qualität runtergewachsen sind dauert's halt seine Zeit. Drei bis vier Monate, bis die aktuellen Nagellöcher mit der ganzen Bröselei komplett rausgewachsen sind und insgesamt rund ein Jahr, bis zum ersten Mal das komplette Hufhorn erneuert wurde. Auch wenn sich Dein Pferd zur Zeit wegen der Bröckelhufe nur auf weichem Untergrund bewegen kann ohne weiteren Hufschutz: das kommt alles wieder, braucht halt einiges an Geduld auch von Deiner Seite.

Hufschuhe gibt's auch bei Hufpflegern, z.T. auch bei Hufschmieden. Frag mal die Stallbesitzerin, ob sie Bekannte hat, deren Pferde barhuf und mit Hufschuhe unterwegs sind. Nimm mit diesen Leuten Kontakt auf und frage die, woher sie die Hufschuhe haben.
Zu einem bestimmten Typ Schuhe kann ich Dir nicht raten ohne zu wissen, wie die Hufe Deines Pferdes aussehen. Nur soviel: meine Stute trägt die SwissHorseBoot, welche sich mit Einlagen und Heissluftföhn an so manchen Huf anpassen lassen. Beim ersten Anpassen ist aber Hilfe von einer Hufschuh-erfahrenen Person sicher angebracht.
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 05.10.05, 19:00
Huhu :)

Sorry, daß ich mich jetzt erst wieder melde, zuerst war ich in Gießen, um endlich mal wieder mein Pferdchen zu besuchen und jetzt bin ich ganz doll krank, ergo lag ich mehr im Bett als vor dem PC zu sitzen  ::)

Ich hab mal ein paar Bilder von seinen Hufen gemacht, mal sehen, ob ich die hier reinkriege...

Huf hinten links:
(http://img379.imageshack.us/img379/3594/hintenlinks6ex.jpg)
(größer: http://img379.imageshack.us/my.php?image=hintenlinks6ex.jpg)


Huf hinten rechts:
(http://img379.imageshack.us/img379/9240/hintenrechts0az.jpg)
(größer: http://img379.imageshack.us/my.php?image=hintenrechts0az.jpg)

Huf vorne links:
(http://img379.imageshack.us/img379/3311/vornelinks5tq.jpg)
(größer: http://img379.imageshack.us/my.php?image=vornelinks5tq.jpg)

Huf vorne rechts:
(http://img379.imageshack.us/img379/3089/vornerechts4cc.jpg)
(größer: http://img379.imageshack.us/my.php?image=vornerechts4cc.jpg)

Jeweils vorne und hinten zusammen:
(http://img379.imageshack.us/img379/7695/sonstiges4rl.jpg)
(größer: http://img379.imageshack.us/my.php?image=sonstiges4rl.jpg)

Spezialbeschlag vorne:
(http://img379.imageshack.us/img379/6857/spezialbeschlagvorne6kd.jpg)
(größer: http://img379.imageshack.us/my.php?image=spezialbeschlagvorne6kd.jpg)

Wie Ihr seht, sind die Hufe sehr ausgebrochen und hinten meiner Meinung nach viel zu kurz... Bis zu dem Klinikbesuch war er auch hinten immer beschlagen, aber dort sind die Eisen jetzt erstmal runter, damit sich die Hufe regenerieren und v.a. die Nagellöcher rauswachsen können...

Er bekommt ein anderes Mineralfutter als HufVital, ich hab aber vergessen, nachzusehen, welches. Die Besitzerin des Stalls (Tierärztin) füttert es ihm, da ich ja momentan nicht da bin und von ihr ist das Futter auch. Sie versicherte mir, daß die Zusammensetzung fast genauso ist wie bei HufVital, nur ist das Futter etwas günstiger.

Biotin habe ich immer zusätzlich gefüttert, da mein Hufschmied meinte, es sei förderlich für das Hufwachstum...

Ich konnte es im Stall jetzt so abklären, daß mein Schatz jeden Tag sein Mineralfutter bekommt, was ja schonmal super ist :) Hoffentlich hilft es... Ansonsten möchte ich, sobald ich wieder da bin, ein Blutbild machen lassen, um zu sehen, wie sein Mineralstoffhaushalt aussieht.

Als ich da war, fiel mir auf, was für ein glänzendes Fell er hat... Wenn er einen richtig schweren Mangel hätte, würde es dann nicht total stumpf sein?

Was mich am meisten freute, war, daß er mir auf der Weide entgegen getrabt kam  :)  :) Scheinbar geht es ihm ja doch einigermaßen gut, denn sonst würde er das ja nicht tun... Er hat wohl neulich auch mit einem Fohlen herumgetollt :)

Ich war mit ihm spazieren, möglichst auf viel feuchter Wiese und Randstreifen, was ihm sehr viel Spaß zu machen schien (auch, wenn er teilweise etwas steif ging) - und er hat auch nicht gelahmt (allerdings ab und an gestolpert), wenn er dann doch mal ein Stückchen Straße gehen mußte und dort ein paar Steinchen lagen. Heiß waren die Beine zum Glück auch nicht, ich hatte da ja doch so meine Befürchtung, da er das erste Mal in seinem Leben ohne Eisen ist hinten...

Momentan hält der Spezialbeschlag noch (das eine Eisen hatte er ja bereits nach einer Woche verloren, aber es wurde nochmal draufgemacht), mal sehen, wie lange das noch geht... Ich möchte die Eisen vorne eigentlich auch gern abmachen lassen, weiß aber nicht, ob das wirklich so gut wäre - gerade vorne sehen die Hufe wirklich katastrophal aus (siehe Bilder).

Was meint Ihr dazu?
Ganz liebe Grüße... Ich muß erstmal wieder ins Bett *schnief*
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: gymmsteein am 05.10.05, 20:30
Hallo Ice Tear,

ich kümmere mich um die Fotos. Dauert aber ein Weilchen. Geht erst morgen abend.

Gruß
Gymmi
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 05.10.05, 20:31
Oh super, vielen Dank!! :)
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: gymmsteein am 07.10.05, 09:25
Hallo Ice Tear,

ja, die Hufzustände sind bedenklich. In der seitlichen Ansicht der Vorderhufe kann man deutlich die untergeschobenen Trachten erkennen. Das Pferd steht ja schon fast auf den Ballen. Die Vorderhufe sind mit NBS-Eisen beschlagen, sicherlich um dem Pferd einen günstigere Abfußung zu ermöglichen. Trotzdem bin ich der Auffassung, dass man ein Eisen an den Huf anpassen sollte und nicht den Huf an das Eisen. Hier wurde meines Erachtens viel zu viel an der Zehe geraspelt. Die Zehen-Fessel-Achse ist nach vorn gebrochen, bei beiden Vorderhufen, das Pferd sollte eigentlich viel steiler stehen. Vermutlich eine Art Schonhaltung, um die tiefe Beugesehne zu entlasten, die durch die niedrigen Trachten doch sehr in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Das Hufhorn sieht in seiner äußeren Struktur sehr unruhig aus, viele tiefere Rillen, eine grobe Hornröhrchenstruktur. Das alles sind Zeichen für eine bedenkliche Hufsituation. Am deutlichsten zeigt sich das an den Nagellöchern und am Hufrand im Zehenbereich.

Bei diesem Huf kann man ganz deutlich die abgeraspelte Zehe erkennen. Mich würde es nicht wundern, wenn zu der Diagnose Arthrose und Schale noch Hufrolle hinzukommt. Das hier sind Hufe, bei denen sich manche TÄ bei einer undefinierten Lahmheit gerne mangels Befunden mit einer Hufrollenerkrankung aus dem Schneider reden. Manche, nicht alle.
Was mir auch noch auffällt ist, dass die Aufzüge sehr eng gelegt sind. Sie üben sehr viel Druck auf die Hornkapsel aus. Normalerweise wird im Bereich der Aufzüge ein wenig Horn weggeschnitten, damit sich die Aufzüge in die Hornkapsel einfügen. Hier sieht es mir so aus, als wurden sie nur mal eben drangeschlagen.

Jeder Huf sollte eigentlich im Ganzen eher rund sein. Der linke Vorderhuf hat aber im Zehenbereich eine fast gerade Fläche. Durch ein bestimmtes Fußungsverhalten des Pferdes hat sich links und rechts der Zehe dickeres Horn entwickelt (durch höheren Druck beim Abfußen). Die HO nennen das Zehenabweiser. Diese Zehenabweiser werden von dem Druck der untergeschobenen Trachten nach vorn geschoben. Da vorn die Zehe immer dünner gehalten wird, kann sich dort der Druck hin entladen. Dadurch entsteht die glatte Fläche. Wenn der Druck höher wird kann sich dort sogar eine vertikale Senke im Hufhorn bilden. Dort wird dann die Hornkapsel nach innen eingedrückt, a la Gebirgsmassivverwerfungen. Schlimmstenfalls wird dann sogar das Hufbein in Mitleidenschaft gezogen.

Bei den Hinterhufen ist der Strahl schön entwickelt und bietet somit gute Voraussetzungen für das Barhuflaufen. ;D
Die Hufe finde ich persönlich nicht zu kurz, bzw. zu niedrig. Die Zehe ist aber definitiv zu lang, der Huf hat eine Herzchenform. Dabei sollte er eher längsoval sein. Außerdem hebelt´s auf der Zehe stark. Zu erkennen auch an den rötlichen Einfärbungen im Hufhorn. Das Eckstrebenhorn legt sich auf die Sohle und drückt somit langsam aber sicher die sowieso schon untergeschobenen Trachten nach außen.

Das war jetzt nur eine relativ oberflächliche Befundung der Hufe. Es gibt noch viel mehr zu sagen, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen. Eine eingehendere Befundung nur vor Ort und mit Bewegungstudie.

Gruß
Gymmi
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 13.10.05, 11:58
Hm, da ich immer nur die Meldung bekomme "Nachricht konnte wegen max. Limit nicht gesendet werden" (warum auch immer, andere können doch viel längere Nachrichten schicken  ??? ), hier die (verkürzte) Nachricht doch per Forum:

Hey Du...

Tut mir leid, daß ich mich noch nicht eher gemeldet habe  :( auf Deine so super ausführliche Beurteilung der Hufe!! Ich war (und bin immer noch) seit über einer Woche sehr krank, bin die meiste Zeit im Bett und kaum bis gar nicht am PC... Ich hoffe, Du bist nicht sauer auf mich  :-\

Kann ich Dich irgendwie per Email erreichen? Das wäre für mich einfacher als das per Forum zu machen... Ich hab da nämlich schon noch ein paar Fragen, weil ich mich mit Hufen bisher kaum auskenne und so viele Sachen nicht verstehe, die Du geschrieben hast...

Ganz, ganz liebe Grüße und nochmal sorry, daß ich so ewig nicht online war!
IceTear
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 27.01.06, 19:50
Hallo Ihr :)

Lang, lang war ich nicht hier :-[ und bekam heute eine liebe Nachricht, aufgrund dessen ich hier natürlich gern wieder schreibe und von Anton berichte :D

Wie es meinem Hafi geht... Bzw. sollte ich wohl erstmal erzählen, wie es denn dann weiterging mit ihm, denn seitdem ist einiges passiert. Zuerst einmal mußten beide Eisen vorne auch noch runter, da sie sowieso nicht mehr länger als ein paar Tage am Stück hielten, das Horn war inzwischen einfach zu schlecht und ausgebrochen. Der Hufschmied schnitt ihn noch ein paarmal aus, doch nach und nach bemerkte ich Veränderungen an seinem Huf, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Der Hufschmied (nichts gegen ihn, ich halte ihn für sehr kompetent und erfahren in Richtung Eisen) meinte, das sei alles nicht schlimm und das sei doch normal. Ich kenne mein Pferdchen aber inzwischen seit 8 Jahren und weiß, daß das für seine Hufe einfach nicht normal ist... Nun gut, was sollte ich machen, ich wußte mir ja auch nicht zu helfen...

Eine Freundin (Reitstallbesitzerin und hat auch schon einiges durchgemacht mit ihren Pferden) meiner Mutter gab mir ein paar Wochen später den Tip, mich an einen Huforthopäden zu wenden, der nach der Jochen Biernat-Methode ausgebildet wurde... Da ich sowieso nicht mehr weiterwußte mit meinem Pferdchen bzw. seinen katastrophalen Hufen, war ich bereit, nach jedem Grashalm zu greifen, der mir gereicht wurde und so suchte ich nach einem dieser Huforthopäden in meiner Nähe. Siehe da, ich hatte Glück und der erste Termin zum Ansehen wurde vereinbart. Ein ausführliches Beratungsgespräch, eine Stunde und einige digitale Fotos von den Hufen später und der Huforthopäde hatte einen neuen Kunden  ;D

Wir haben gerade den zweiten Termin hinter uns und ich habe bereits einige Veränderungen am Huf festgestellt. Vor allem ist er vorne runder geworden (vorher waren auch die Hufe vorne sehr oval), die Hufe insgesamt etwas kleiner (da war wohl eine dicke Schicht überflüssiges Horn oben drauf) und das Profil sieht etwas anders aus... Der Hurorthopäde versucht momentan v.a., die Eckstreben wieder herzustellen, die der Hufschmied vorher komplett weggeschnitten hatte und das Horn wieder gerade zu stellen...

Mal sehen, wie sich die Hufe nach ein paar weiteren Behandlungen verändern... Momentan überlege ich mir, ihm Hufschuhe zu kaufen, wenn die gröbsten Hufveränderungen abgeschlossen sind. Er geht nach wie vor unheimlich fühlig vorne, obwohl die Eisen jetzt seit inzwischen ca. 3-4 Monaten runter sind. Er hat eine extrem dünne Sohle, könnte das daran liegen?
Wobei er inzwischen sogar auf Asphalt wieder ganz gut läuft, das ging am Anfang noch gar nicht... Bei Matsch und Schnee ist es sowieso kein Problem, aber jetzt, wo es gefroren ist, kann er kaum laufen (da dann die Unebenheiten auf Feldwegen usw. natürlich steinhart sind)... Bessert sich das wohl noch etwas oder ist das normal?

Ach ja, bezüglich seiner Lahmheit/Arthrose: Eine gute Freundin aus dem Stall riet mir, ihm in angemessener Dosis Ingwer zu füttern und gab mir auch gleich ein Paket davon zum Ausprobieren mit und siehe da: Mein Pferdchen trabte nach bereits 3 Wochen über die Weide, als sei nie etwas gewesen  :o :D Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie ich gejubelt hab, als ich das sah :) Immerhin ging er da seit fast 5 Monaten lahm... Mal hoffen, daß das so bleibt, auch wenn ich ihn dann im Frühjahr (wenns mit den Hufen klappt) wieder langsam anfange zu reiten...  ::) Momentan gehen wir viel spazieren, wenns mein Studium und die Wetterverhältnisse (gefroren ist bei ihm halt schlecht) zulassen... :)

So, das waren die neusten Neuigkeiten über Anton... :)
Falls Ihr noch Fragen habt oder so... Immer her damit :)

Liebe Grüße,
Christine und Anton
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 08.02.06, 23:31
Hey Ihr...

Ich hab gleich mehrere Fragen und  hoffe, daß Ihr mir helfen könnt...

Kann man irgendwas dafür tun, damit die Sohle eines Pferdes dicker wird und es nicht mehr so extrem fühlig geht?

Außerdem... Bei meinem Dicken ist die weiße Linie so weit am Rand außen, daß sie am vorderen Rand des Hufes schon gar nicht mehr zu sehen ist... Ist das sehr schlimm, also kann ihm das weh tun?  :(
Und ist es normal, daß man in dem Bereich dann so ganz "läppchenförmiges" Horn hat?  ??? Schwer zu beschreiben... Es ist nicht so glatt wie Sohlen- und Wandhorn, sondern so, als würde man die Röhrchen sehen und dummerweise setzen sich dadurch ständig zig kleine Steine da rein, die ich kaum oder nur schwer alle da rauskriege...  :-[
Er wurde jetzt ja zweimal vom neuen HO (nach JB) bearbeitet und der meint, daß viel zu viel überflüssiges Horn auf seinem Huf an den Wänden war und raspelt da jedesmal was von weg... Kann das mit der weißen Linie damit was zu tun haben? So extrem am Rand war die vorher noch nie...

Och man, ich hab das Gefühl, daß ich nie den richtigen Hufbearbeiter für ihn finde und da ich selbst so wenig Ahnung von dem Thema hab, kann ich das auch alles nie so richtig beurteilen :( Dabei wäre das bei seiner Arthrose und seinen sowieso so empfindlichen Hufen doch so wichtig...

Kennt jemand von Euch einen super HO oder Schmied im Raum Gießen?  ??? *hoff*

Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Abend,
IceTear
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 08.02.06, 23:32
Ach so, ganz vergessen: Am Freitag könnte ich aktuelle Fotos machen, würden die wohl helfen? Mich würd auch sehr interessieren, was Ihr zu seiner Hufentwicklung meint, seitdem er die Eisen abbekommen hat und vom HO bearbeitet wurde...
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: Pferdefreundin am 11.02.06, 08:09
Hi Ice Tear,

das gummiartige "Horn" ist die Blättchenschicht. Wenn bis auf diese Schicht abgeraspelt wurde, wurde auf jeden Fall zuviel geraspelt. Manche Pferde laufen sich den Tragrand im Zehenbereich ab. Dann ist da halt nichts. (Auch daran kann man meist etwas ändern). Aber die Zehe so weit wegzuraspeln halte ich für falsch. Tortzdem möchte ich mich ohne Fotos nicht festlegen. Freue mich auf die Bilder und ich würde an deiner Stelle den HO fragen, warum er das macht. Evtl. gibt es ja eine einleuchtende Erklärung?

Viele Grüße
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: gymmsteein am 11.02.06, 09:38

Kann man irgendwas dafür tun, damit die Sohle eines Pferdes dicker wird und es nicht mehr so extrem fühlig geht?

Ja, klar, PM in deinem Postfach.

Zitat
Außerdem... Bei meinem Dicken ist die weiße Linie so weit am Rand außen, daß sie am vorderen Rand des Hufes schon gar nicht mehr zu sehen ist... Ist das sehr schlimm, also kann ihm das weh tun?  :(

In diesem Bereich hat sich das Sohlenhorn über das Blättchenhorn gelegt. Eigentlich sollte dein HO das entfernen, aber es fragt sich, ob dann nicht unnötig die Sohlendicke angegriffen wird. Da sollte von Fall zu Fall entschieden werden.

Zitat
Und ist es normal, daß man in dem Bereich dann so ganz "läppchenförmiges" Horn hat?  ??? Schwer zu beschreiben... Es ist nicht so glatt wie Sohlen- und Wandhorn, sondern so, als würde man die Röhrchen sehen und dummerweise setzen sich dadurch ständig zig kleine Steine da rein, die ich kaum oder nur schwer alle da rauskriege...  :-[

Das läppchenförmige Horn ist die sog. Blättchenschicht. Wenn diese noch sehr breit ist oder anfällig, d.h. die gefestigte Struktur noch nicht wieder da ist, dann setzten sich dort gerne Steinchen rein. Wenn diese Steinchen nicht besonders groß sind, dann laß sie einfach drin. Jedes Steinchen macht eine Vertiefung in das Horn. Wenn du es rausholst kann sich in diese Vertiefung ein neues, größeres Steinchen reinsetzen. Sind die Steinchen unter 2mm laß sie drin.

Zitat
Er wurde jetzt ja zweimal vom neuen HO (nach JB) bearbeitet und der meint, daß viel zu viel überflüssiges Horn auf seinem Huf an den Wänden war und raspelt da jedesmal was von weg... Kann das mit der weißen Linie damit was zu tun haben? So extrem am Rand war die vorher noch nie...

Die Bearbeitung der HO unterscheidet sich von den Bearbeitungsmethoden der anderen Hufexperten auch darin, das die HO bestrebt sind eine gesunde Hufmechanik herzustellen, damit genug Eigenbewegung im Huf vorhanden ist und dieser somit genügend durchblutet wird um qualitativ gutes, gesundes Horn zu produzieren. Das zeigt sich auch im Wandhorn beraspeln. Und manchmal, gerade in den ersten Bearbeitungsintervallen, ist es notwendig etwas mehr zu tun. Die Anfälligkeit der weißen Linie für Steine hat damit aber nichts zu tun.

Zitat
Och man, ich hab das Gefühl, daß ich nie den richtigen Hufbearbeiter für ihn finde und da ich selbst so wenig Ahnung von dem Thema hab, kann ich das auch alles nie so richtig beurteilen :( Dabei wäre das bei seiner Arthrose und seinen sowieso so empfindlichen Hufen doch so wichtig...

Dein HO war jetzt zweimal da, was erwartest du? Das dein Pferd nach jahrelanger andersartiger Bearbeitung nun auf Wolken schwebt? Bedenke, das ein Huf ein Jahr braucht, um einmal durchzuwachsen. GEDULD ist jetzt das Stichwort. Für Dich, dein Pferd und auch für die Änderung der Hufe.

Zitat
Kennt jemand von Euch einen super HO oder Schmied im Raum Gießen?  ??? *hoff*

Und das beantworte ich dir jetzt mal gar nicht, denn ich denke, man sollte nicht bei den ersten kleinen Unverständlichkeiten die Flinte ins Korn werfen. Dein HO ist auch in der Lage, dir diese Fragen zu beantworten. Frag ihm bitte während er arbeitet Löcher in den Bauch. IMMER! So lernst du die Zusammenhänge kennen.

Liebe Grüße
Gymmi
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 11.02.06, 16:21
Moin moin,

hier also erstmal die Bilder (für eine größere Ansicht einfach auf den Link unter dem entsprechenden Bild klicken - wenn Ihr wollt, lad ich auch Bilder in Originalgröße hoch, dann erkennt man einiges ja noch genauer):

Vorne rechts:
(http://img202.imageshack.us/img202/2452/vornerechts2fa.jpg)
(http://img202.imageshack.us/my.php?image=vornerechts2fa.jpg)

Hier sieht man auf dem rechten Bild genau in der Mitte seines Hufes vorne eine Kerbe, die der HO vor 2 Monaten ganz oben ins Kronhorn geraspelt hat, damit man sehen kann, wie schnell sein Horn wächst... Ich denke, von der Wachstumsgeschwindigkeit dürfte das ok sein, oder? Scheint ca. 1 cm pro Monat zu sein...
Was mir hier heute aber aufgefallen ist, daß die Sohle "Wellen" wirft, sie ist nicht in einer Ebene, sondern total huckelig... Was kann das bedeuten? Das ist neu...


Hinten rechts:
(http://img202.imageshack.us/img202/6447/hintenrechts4hl.jpg)
(http://img202.imageshack.us/my.php?image=hintenrechts4hl.jpg)

Hinken links:
(http://img478.imageshack.us/img478/7828/hintenlinks6ek.jpg)
(http://img478.imageshack.us/my.php?image=hintenlinks6ek.jpg)

Dieser Huf macht mir momentan am meisten Sorgen und zwar wegen diesen enormen Rissen, die sich an der Vorderseite gebildet haben... Sie sind seit ca. 2-3 Wochen dort...


Vorne links:
(http://img202.imageshack.us/img202/6311/vornelinks6db.jpg)
(http://img202.imageshack.us/my.php?image=vornelinks6db.jpg)

Hier sieht man ganz gut, was sich seit einigen Monaten auch verändert hat an seinem Huf, und zwar sitzt direkt am Kronrand noch eine dickere Schicht sehr elastisches Horn dem Huf auf. Sowas hatte er vorher noch nie, ist das normal und gesund?


Mein Pferdchen komplett:
(http://img152.imageshack.us/img152/3619/img27035pr.jpg)
(http://img152.imageshack.us/my.php?image=img27035pr.jpg)
--> ich finde, für einen Hafi, der seit inzwischen 7 Monaten nicht mehr geritten wurde und im Offenstall steht, hat er noch eine recht manierliche Figur  ::)


@ Pferdefreundin
Wie ich schon schrieb, er meinte anfangs, daß auf seinen Hufen viel zu viel überflüssiges Horn ist und deshalb raspelt er halt ganz viel davon weg bei jedem Mal. Deshalb denke ich auch, daß die weiße Linie auf einmal so weit am Außenrand ist (am besten zu erahnen auf dem Bild von dem Huf hinten links, ansonsten ist es aber vorne stärker)...
Ich werd ihn diese Woche (der nächste Termin) auch sofort darauf hinweisen, daß das noch nie so extrem war und daß da wohl irgendwas nicht so ganz richtig sein kann. Seitdem brechen seine Wände unten nämlich auch wieder wesentlich stärker aus, was sich zwischendurch mal gebessert hatte. Ich kann mir irgendwie nicht ganz vorstellen, daß es Sinn und Zweck der Angelegenheit ist, daß er dann zwar schön dünne Hufe hat, die Wände dadurch dann aber so schmal sind, daß sie innerhalb von wenigen Tagen wegbrechen am unteren Rand...

@ gymmsteein

Besteht bei so kleinen Steinchen nicht die Gefahr, daß sie dann die weiße Linie hochwandern und er dadurch dann Probleme bekommt? Davor hab ich nämlich ziemlich Bammel und hab deshalb immer versucht, sie vorsichtig rauszukriegen...

Ich glaub auch gar nicht mal, daß die weiße Linie auf einmal anfälliger geworden ist für Steinchen, normalerweise setzen sich da ja auch gerne mal welche rein, aber dadurch, daß die Linie an den meisten Hufen inzwischen genau am Zehenrand aufhört, ist dort wesentlich mehr Fläche von diesem Horn vorhanden, wodurch sich wesentlich mehr Steinchen da reinbohren...

*sfz* Ja, Geduld, ich weiß... Ich glaub aber nicht, daß man mir insgesamt wenig Geduld vorwerfen kann. Ich verzichte wegen seiner Hufprobleme (anfangs auch wegen seiner Arthrose) inzwischen seit 7 Monaten aufs Reiten, fahr meistens nur hin, um seine Hufe zu behandeln und (wenn der Boden es zuläßt) ein wenig mit ihm spazieren zu gehen... Nur, so langsam würd ich schon mal etwas Besserung sehen, aber er läuft immer noch so, als seien ihm die Eisen erst gestern abgenommen worden.

Es ist einfach schwer, noch zu irgend jemandem Vertrauen zu haben, der an den Hufen arbeitet, schon alleine, wenn sie sich dann so seltsam verändern (Riß im Huf hinten links, weiße Linie an allen Hufen auf einmal bis zum Rand usw.). Der HO hat seine Ausbildung noch nicht beendet (macht die Abschlußprüfung diesen Monat, glaub ich) und schon alleine deshalb frag ich mich dann doch öfter, ob er überhaupt genügend Erfahrung hat, sich da gut drum kümmern zu können...
Ich hab halt inzwischen soviel Mist erlebt, daß ich kaum noch weiß, wem ich da wirklich die Hufe anvertrauen kann und wo es vielleicht nicht schlimm ist, wenn sie sich erstmal so verändern, daß es gar nicht gut aussieht. Die vorherigen Schmiede haben mir vorher auch immer gesagt auf meine Fragen hin "Jaja, das ist nicht schlimm, das ist normal" und im Nachhinein hab ich dann immer herausgefunden, daß das ganz und gar nicht normal und sogar sehr schädlich war für seine Hufe   :( >:(

Na ja, auf jeden Fall bin ich jetzt erstmal gespannt auf Euer Urteil bezüglich der Hufe... Hoffentlich isses nicht ganz so schlimm, wie ich denke  :-\

Liebe Grüße,
IceTear
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: IceTear am 11.02.06, 16:36
Ach ja, was ich noch sagen wollte: Der HO ist wie gesagt gerade erst dabei, seine Ausbildung abzuschließen, arbeitet wohl erst seit 2 Jahren an Hufen und arbeitet noch dazu immer nur samstags... Irgendwie ist das meiner Meinung nach sehr, sehr wenig, um auf dem Gebiet wirklich Erfahrung zu bekommen... Was meint Ihr dazu?
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: Pferdefreundin am 12.02.06, 09:32
Hi Ice Tear,

die Wellen in der Sohle sind Sohlenwülste. Weil der Tragrand deines Pferdes stark ausgebrochen ist, muß die Sohle erst mal mittragen. Dadurch erhält sie mehr Druckreize und produziert so mehr Horn. Der HO sollte bei seinen Bearbeitungen diese Wülste glätten. (Je nach Hufzustand auch Sohle noch rausnehmen. Aber das kann man nur vor Ort nach Prüfung mit der Zange entscheiden). Wenn bei deinem Pferd der Tragrand nachgewachsen ist und -Wie der Name schon sagt - trägt, werden diese Wülste verschwinden. Der Huf hinten rechts hat sich für zwei Bearbeitungstermine schon gebessert. Die herzförmige Sohle ist auf dem Weg zu einer normalen Rundung. Die Risse hinten links zeigen, daß an dieser Stelle die Wand zu dünn gemacht wurde. Aber das ist auch eine schwierige Gratwanderung: Macht man zu wenig, ändert sich die Hufsituation nicht, macht man zuviel, bricht etwas aus. Wichtig ist sofort zu erkennen, wenn man auf dem falschen Weg ist und entsprechend zu reagieren. Die Risse werden rauswachsen und wenn die Wand nicht zu dünn gemacht wird werden keine weiteren kommen. Man braucht so 4-5 Termine, um die Hufe kennenzulernen.

Wenn du Zweifel an der Qualität deines HOen hast, dann wende dich doch mal an www.difho.de. Dort gibt es auch ein Forum. Oder schicke die Huffotos direkt an Jochen Biernat. (Mail-Adresse in o.a. Internetadresse unter Register) Eine kompetentere Information kannst du nicht bekommen.

Auch ich meine, daß du mit deinem HOen mehr Geduld haben solltest. 7 Monate aufs reiten zu verzichten zeugt ja nicht von Ungeduld, aber in diesen Monaten warst du offensichtlich nicht auf den richtigen Weg. Der fängt gerade erst an.

Ich glaube, daß dein Hafi bald wieder reitbar ist.
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: gymmsteein am 13.02.06, 22:37
Hier sieht man auf dem rechten Bild genau in der Mitte seines Hufes vorne eine Kerbe, die der HO vor 2 Monaten ganz oben ins Kronhorn geraspelt hat, damit man sehen kann, wie schnell sein Horn wächst... Ich denke, von der Wachstumsgeschwindigkeit dürfte das ok sein, oder? Scheint ca. 1 cm pro Monat zu sein...
Das ist so in Ordnung!

Zitat
Was mir hier heute aber aufgefallen ist, daß die Sohle "Wellen" wirft, sie ist nicht in einer Ebene, sondern total huckelig... Was kann das bedeuten? Das ist neu...
Wie Pferdefreundin schon schrieb sind das Sohlenwülste. Sie entstehen durch unterschiedlichen Bodengegendruck. Manchmal komprimiert sich auch sog. Zerfallshorn unter der Sohle, welches dann ganz hart wird und nur sehr schwer zu entfernen ist. Das sind normale Vorgänge, vor allem bei den momentanen Bodenverhältnissen.

Zitat
Dieser Huf macht mir momentan am meisten Sorgen und zwar wegen diesen enormen Rissen, die sich an der Vorderseite gebildet haben... Sie sind seit ca. 2-3 Wochen dort...

Kannst du ausschließen, das er irgentwo mächtig gegengetreten hat? Ich sehe häufig solche Hornbrüche, wenn Pferd mal wieder übermütig gegen die z.B. Freßstandwand getreten hat, um seinen Kumpel abzuwehren. Muss also nicht an Hufzuständen liegen.

Zitat
Hier sieht man ganz gut, was sich seit einigen Monaten auch verändert hat an seinem Huf, und zwar sitzt direkt am Kronrand noch eine dickere Schicht sehr elastisches Horn dem Huf auf. Sowas hatte er vorher noch nie, ist das normal und gesund?

Wurde die Fotos zu einer Zeit angefertigt, wo Pferd mehr auf feuchtem Boden gestanden hat? So sieht das Saumhorn aus, wenn es sich voll Wasser gesogen hat, aufgequollen.

Zitat
Ich kann mir irgendwie nicht ganz vorstellen, daß es Sinn und Zweck der Angelegenheit ist, daß er dann zwar schön dünne Hufe hat, die Wände dadurch dann aber so schmal sind, daß sie innerhalb von wenigen Tagen wegbrechen am unteren Rand...
Du solltest bedenken, das dein Pferd zurzeit noch qualitativ minderwertiges Horn hat. Da kann auch mal etwas wegbrechen. Das ist solange nicht beunruhigend, solange es nicht ins Leben reisst. Es sieht nicht schön aus und ist für das menschliche Auge gewöhnungsbedürftig. Spricht deinen HO darauf an, aber ich meine er hat in dieser Beziehung nichts falsch gemacht.

Zitat
Besteht bei so kleinen Steinchen nicht die Gefahr, daß sie dann die weiße Linie hochwandern und er dadurch dann Probleme bekommt? Davor hab ich nämlich ziemlich Bammel und hab deshalb immer versucht, sie vorsichtig rauszukriegen...
Das ist eine gern genutzte Schmiedemähr, bedenke, wenn Steinchen, Fremdkörper, die weiße Linie hochwandern sollten, um dann am Kronrand als eitriger Abzess wieder herauszukommen, dann wird dein Pferd beim ersten Eindringen des Steinchens in den enervierten Bereich des Hufbeinträger schon lahm gehen und es wird eine hochgradige Huflederhautentzündung bekommen. Aber dazu kann es nicht kommen, da die Steinchen durch den Druck, den sie ausüben, die Blättchenschicht zusammendrücken und sich unter den Steinchen somit eine etwas härtere Schicht bildet. Das ist eine Barriere.

Zitat
Ich glaub auch gar nicht mal, daß die weiße Linie auf einmal anfälliger geworden ist für Steinchen, normalerweise setzen sich da ja auch gerne mal welche rein, aber dadurch, daß die Linie an den meisten Hufen inzwischen genau am Zehenrand aufhört, ist dort wesentlich mehr Fläche von diesem Horn vorhanden, wodurch sich wesentlich mehr Steinchen da reinbohren...
Hat sich deiner Meinung nach die weiße Linie verbreitert? Ich meine nein, ich habe gerade die Fotos von vor ein paar Monaten mit den neuen verglichen.

Zitat
*sfz* Ja, Geduld, ich weiß... Ich glaub aber nicht, daß man mir insgesamt wenig Geduld vorwerfen kann. Ich verzichte wegen seiner Hufprobleme (anfangs auch wegen seiner Arthrose) inzwischen seit 7 Monaten aufs Reiten, fahr meistens nur hin, um seine Hufe zu behandeln und (wenn der Boden es zuläßt) ein wenig mit ihm spazieren zu gehen... Nur, so langsam würd ich schon mal etwas Besserung sehen, aber er läuft immer noch so, als seien ihm die Eisen erst gestern abgenommen worden.
Wo gehst du mit ihm denn spazieren? Was für Boden?

Zitat
Es ist einfach schwer, noch zu irgend jemandem Vertrauen zu haben, der an den Hufen arbeitet, schon alleine, wenn sie sich dann so seltsam verändern (Riß im Huf hinten links, weiße Linie an allen Hufen auf einmal bis zum Rand usw.). Der HO hat seine Ausbildung noch nicht beendet (macht die Abschlußprüfung diesen Monat, glaub ich) und schon alleine deshalb frag ich mich dann doch öfter, ob er überhaupt genügend Erfahrung hat, sich da gut drum kümmern zu können...

Dazu mehr per PM

Gymmi
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: Mahrus am 14.02.06, 15:34
Hi!

@gymmi: Bist Du nach Biernath ausgebildet, Du erklärst so schön ;D

Mahrus
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir!!
Beitrag von: gymmsteein am 14.02.06, 18:51
@ Mahrus

Och, ich hatte viele Ausbildungen, bei denen ich das erklären gelernt habe. Auch bei Biernat. Trotzdem versuche ich nicht irgentwelche Psalmen herzubeten.

Aber manches wiederholt man eben, weil man sich dann nicht immer etwas neues ausdenken muss. ;D (*auchfaulbin*)

gymmi
Titel: Re: Arthrose und Hufprobleme - weiß einfach nicht mehr weiter :( Bitte helft mir
Beitrag von: agrajag am 15.02.06, 07:25
moin!
auffällig an den hufen dieses pferdes sind v.a. die relativ dünnen, eher hafi-untypischen hornwände (also eher hafi mit einkreuzungen als "ur-hafi"?!). sie lassen vermuten, dass auch das sohlenhorn nicht allzu dick ausgeprägt ist.
es ist weiterhin zu vermuten, das in der vergangenheit eher zu wenig an den hornwänden korrigiert wurde, es könnten öfter zu starke nägel verwendet worden sein, es könnte eher mal in die wand als in die weisse linie genagelt worden sein, die eisen könnten zu schwer gewählt worden sein etcetcpp...
all diese fehler dürften sich so ausgewirkt haben, dass die hornwände immer weniger tragfähig und in sich immer weniger stabil wurden (keime, die in kleinste risse und ritzen im horn eindringen und zuallererst das zwischenröhrchenhorn, das massgeblich für die stabilität der wand in sich mit verantwortlich ist, zerstören, haben sicherlich auch noch einen einfluss auf die derzeitige hufsituation), was als endergebnis das starke ausbrechen der wände zur folge hatte.
zumindest bei den letzten beschlägen wurde nach den bildern relativ stark aussen an den wänden korrigiert, was aber in dem zustand der hufe keine wirklich "heilsame" wirkung mehr gehabt haben dürfte, sondern eher noch zusätzlich destabilisierend gewirkt haben dürfte.
wenn nun nach abnahme der beschläge zusätzlich über die wände korrigiert wird, diese also weiter geschwächt werden, bleibt dem tierchen garnix anderes übrig, als die last mehr oder weniger komplett über die trachtenecken und die vorderen sohlenbereiche aufzunehmen.
sowas kann man ganz gezielt machen, indem man dem tier über sachte erhöhten bodendruck an ebendiesen sohlenbereichen eine hornschwiele "wachsen lässt", auf der es relativ gut laufen können sollte, hier geraten allerdings ho per prinzipem u.u. ein bisserl in probleme, je nachdem, wie erfahren sie sind und wie sehr sie auch mal vom absoluten bearbeitungsprinzip abweichen können. funktioniert z.b. dann nicht, wenn man versucht, den tragerand trotzdem auf jeden fall mittragen zu lassen, denn dann muss man im zweifelsfalle, wenn also die hornwand sich mangels tragfähigkeit & stärke immer wieder bis auf sohlenniveau abreibt, auch immer wieder etwas von der sohle abnehmen...
leider einer der kardinalsfehler, der immer mal wieder auftaucht.
nu gibt´s aber auch tiere, bei denen dieses prinzip der sohlenschwiele nicht so recht funtioniert, das sind vor allem tiere mit eher, nennen wir´s mal "blütertypischen" hufen. hier ist die fähigkeit der sohlenlederhaut, eine ausreichend stabile schwiele zu bilden, leider nicht vorhanden, bzw. es dauert tierquälerisch lange, bis das mal soweit ist, dass tierchen einigermassen drauf laufen kann. solche hufe bedürfen besonders sorgfältiger bearbeitung und, wenn´s erst mal soweit gekommen ist wie bei den hufen deines pferdes, vernünftigerweise eines zumindest temporär angebrachten festen hufschutzes.
alleine ein barhuf weiterarbeiten wird deinem pferd wahrscheinlich noch einen längeren leidensweg und/oder aber dir einen recht aufwendigen weg der hufpolsterung bescheren, denn verbesserungen an der wandstabilität sind hier nur sehr langsam zu erreichen.
besser sähe ich in diesem fall die möglichkeit, gleichzeitig an der verbesserung der hufsituation zu arbeiten als auch dein tier mit entsprechendem schutz (remus hat´s ganz am anfang dieser box schon mal genannt) auszustatten. hier bietet sich ein vernünftig aufgebrachter klebebeschlag geradezu an. wird je nach bearbeitungsintervall nach drei bis fünf wochen wieder entfernt und nach hufbearbeitung wieder aufgebracht.
bietet die vorteile, dass dein pferd laufen kann, die hornwände nicht noch weiter zernagelt werden und trotzdem eine hufbearbeitung in ausreichend kurzen abständen ermöglicht wird.
gruss,
ag