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Rund ums Reiten => Allgemein => Thema gestartet von: zaino am 22.03.20, 18:37

Titel: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 22.03.20, 18:37
Es ist ruhig geworden hier im Forum, und um uns 2 schon lange. Berufliche und örtliche Veränderungen, Stress bei mir, beginnendes Alter beim Zausel.
Wobei es ihm am neuen Wohnort bis zum 13.03. in der Frühe noch bombig gut ging. Donnerstag den 12. muss er noch über die Koppeln gefegt sein. Er war IMMER Beschützer und Chef jeglicher Stute im Stall, bis zum Schluß. Freitag früh meldung der SB an mich, Cyrano lahm vorne links, schwitzt, liegt und leidet.
TA? Die von der Klinik konnten nicht vor 14 Uhr. Weils dringling schien, organisierten wir einen alten Herrn, Landtierarzt, der kam schon im 10. Keine Minute zu früh, denn erstmals kam mein Pferd nicht mehr beim ersten Versuch auf die Beine.

Belastete fast nicht, schwitzte und litt. TA vermutete, kein Hufgeschwür, spritzte und ging.
Samstag leichte Besserung. Der alte Knabe hoppste mir fast bis zum Auto hinterher die Stallgasse lang, um zu gucken, wo ich bin, u.s.w.
So weit, so gut.
Sonntag früh erneut übel, Pferd viel am Liegen, Schwitzen, auf 3 Beinen.
TA wollte eh kommen.
Ich fuhr eine andere Route zum Stall und baute den ersten schuldhaften üblen Unfall meines Lebens. Während der TA erneut (um den Blechhaufen an der Kreuzung herum) zum Stall fuhr, schleppten mich erstmal die Sanis ab. Polizei meinte auch, so von wg. fahrlässiger Körperverletzung. Mein Auto im Eimer. Und wenn noch einer was über SUV sagt, wäre ich in so einer Nuckelpinne gesessen statt im dicken yeti, wäre ich jetzt nicht nur verbeult, sondern Matsch.

Egal. Am Abend neue SB-Meldung, Pferd nur noch am Liegen, Aufstehen, Liegen, Schwitzen. Meine liebe Nachbarin fuhr mich hin. Doppelt lieb, weil sie mit Mitte 70 ja auch schon viel erlebt und viele verloren hat, Mensch und Tier. Sie wusste also, das wird keine schöne Fahrt.

Schon am Telefon (der gute alte TA sagte zu, sofort zu kommen, ohne Murren und Gezeter, trotz Virus & Co) deutete ich an, was mir in der Seele spukte.

Denn wenns kein Hufgeschwür ist, ist es was Schlimmes. Und die erste Idee, Montag früh mit Ultraschallgerät und Kollegen anzurücken, hatte den einen Haken: Wenn das Pferd über Nacht da liegt, allein ist, unter Schmerzen, patschnass trotz Decke, am End zum Festliegen kommt, nur damit wir am Montag Vormittag WAS genau feststellen? Dass was ganz Fieses kaputt ist, das wir bei dem 28jährigen nicht mehr tierschutzrelevant in Ordnung bringen können.....  :'( :'( :'( :'(

Pferd lag, als wir kamen, stand dann aber auf. Abschwitzdecke fühlte sich an, als hätte es ihn eingeregnet. Er stand, aber auf 3 Beinen. Das links vorne hielt er vor sich, zitternd und wankend. Da war kein Glanz mehr in den Augen, und ich merkte, wie er wankte, als er den Kopf auf meine Schulter legte. Vorher hatte ich die anderen drei aus dem Stall geschmissen, erstmal Schluß mit dem Gelaber. Es war eh klar.

Er würde KEINEN Schritt mehr tun müssen und auch keine lange Nacht mehr leiden.

TA hatte Schussapparat dabei. Es dauerte nur 1 Sekunde und das war gut so.

Nicht heulen jetzt. Wir hatten 26 lange Jahre!!! zusammen. Wir haben viel erlebt und voneinander und miteinander gelernt. Er war ein großmütiger, liebenswerter, eigensinniger, doch stets umgänglicher, wunderbarer Freund und Gefährte. Schön und stolz und freiheitsliebend. Ich habe mir die größte Mühe gegeben, damit er ein pferdewürdiges Leben hatte. Manchmal hab ich auch Bockmist gebaut und Fehler begangen. Aber es war mir nie egal, ob es ihm gutging. 

Stellt Euch einfach vor, wie er mit allen seinen Freunden und Freundinnen mit mindestens 60 Stundenkilometern über die Immergrüne Ewige Steppe brettert. Vielleicht wird er später ab und an mal den Kopf heben und vom Gras aufschauen, ob .... ???

Wer hier noch mitliest, liebe Grüße, bleibt gesund und lasst es Euch gut gehen.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: sasthi am 22.03.20, 19:00
Zaino, mein Beileid, ich durfte ja das Russentier noch kennenlernen.

Viele Grüße sasthi
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Kiowa am 22.03.20, 19:45
Ach wie traurig, mein Beileid!
Wir kennen uns nicht, aber vor Jahren habe ich viel von euch gelesen.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: glögli am 22.03.20, 21:09
Oh der Zausel   :'( mein Beileid. Run free. Und dir viel Kraft in der schweren Zeit.  :-*
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 22.03.20, 21:17
Hey, danke fpr die lieben Worte. Er ist aber fast so leichtfüssig aus meinem Leben galoppelt wie er 'reinkam. Er ist irgendwie immer noch bei mir, im Herzen. Es überwiegt gegenüber dem Traurigsein die Dankbarkeit für die lange, erfüllte gemeinsame Zeit, und auch Dankbarkeit, dass es schnell und eindeutig war, keine quälende langwierige Viecherei. Irgendwo auf der anderen Seite vom Regenbogens trifft man sich vielleicht wieder, nichts ist umsonst, nichts verloren.
Ok, traurig vielleicht wg. seiner Frührente - die letzten Jahre hatte ich nicht mehr so viel Zeit für ihn, aber er hatte es gut, war in liebevollen Händen, top versorgt und hatte große Lebensfreude bis 1 Tag vor der Verletzung.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Frau Peh am 22.03.20, 21:41
aber er hatte es gut, war in liebevollen Händen, top versorgt und hatte große Lebensfreude bis 1 Tag vor der Verletzung.
...und das ist doch eigentlich das, was wir alle unseren Pferden wünschen.
Run free, Russentier, ich hab eure Geschichten immer gerne gelesen!
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Hexle am 22.03.20, 22:44
Zaino das tut mir sehr leid  :'( jetzt rennt das Russentier mit ZF und ZF Senior um die Wette und hat Spaß
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: tara am 23.03.20, 08:13
jetzt rennt das Russentier mit ZF und ZF Senior um die Wette und hat Spaß
und mein Tersker rennt fröhlich mit und heißt ihn willkommen

fühl dich gedrückt....
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Hatice am 23.03.20, 11:23
Zaino, das tut mir sehr, sehr leid!  :'( :'( :'(

Mein Lollo ist ja auch anfangs Januar sehr plötzlich verstorben (nur drei Tage nach seinem Kumpel), er wurde knapp 24 Jahre alt, 23.5 Jahre davon kannten wir uns. Es tut weh, aber letztlich bleiben uns allen sehr viele schöne Erinnerungen. Und sie sind jetzt auf der immergrünen Wiese eine grosse, fröhliche Herde!

Alles Liebe!
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Ipanema am 25.03.20, 22:11
Zaino, das tut mir leid, hab's gerade erst gelesen, bin auch nicht mehr oft hier. Aber schöne Worte hast du gefunden. Run wild and free, Cyrano! Und grüße mir den Traumschimmel und all die anderen...
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: carola am 25.03.20, 22:39
Wie furchtbar. :'(
Und dennoch: die beste Entscheidung für das Tier! Was hätte das werden sollen? Selbst ein garstiges Geschwür hätte einen Rattenschwanz nach sich gezogen, den der alte Knabe eben nicht so einfach hätte wegstecken können. So war er wenigstens glücklich bis zum Schluss. Und es gibt sicher keinen, der in der Rückschau nicht irgendetwas findet, das er hätte besser machen können. Fehler machen alle - aber wichtig ist doch, dass man in jeder lSituation das beste für das Pferd gewollt hat.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Sonne am 26.03.20, 07:14
Traurig einen so guten Freund gehen zu lassen  - schön hast geschrieben. Fühl Dich gedrückt.. und ja habe ihn frei galoppierend im Kopf.. denn das tut er jetzt.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: pedro am 07.04.20, 08:28
Liebe zaino,

ich hab es erst jetzt gesehen.  :(

Es tut mir sehr leid für dich.
Danke, dass du so stark warst, bei ihm zu sein, für ihn da zu sein und ihm einen würdevollen Abschied zu bereiten.

Alles Liebe
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: marmay am 14.04.20, 09:01
Jetzt bin ich seit langer Zeit wieder mal im Forum und muss das lesen. Mein herzliches Beileid!
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 24.05.20, 15:27
Hey, das tut mir ebenfalls sehr Leid. Ich hoffe Du findest Kraft um durch die schwere Zeit zu kommen und vielleicht muntert dich das ja auf!
https://viewer.ipaper.io/r-web/einhorn/einhorn-kredit/#/ (https://viewer.ipaper.io/r-web/einhorn/einhorn-kredit/#/)

??? Nö, muntert mich nicht auf, erstens brauche ich die Art Aufmunterung nicht, denn es wird (und das ist für mich ok so) kein Nachwuchspferd geben. Zweitens würde ich jeden anderen AUCH NICHT ermuntern, da zuzugreifen, denn wenn schon die Anschaffung zum Problem wird, wie ist es dann mit Tierarzt, Hufpflege, anständiger Ausrüstung, einem guten Stall, Training und Anleitung? Das leppert sich, und zwar Monat um Monat, Jahr um Jahr.
Ja, ich weiß, momentan wird viel wird mit "Kredit fürs Pferd" geworben. Halte das für keine gute Entwicklung. Immer wenns ums Geld geht und das Pferd dann evt. Erwartungen nicht erfüllt, wirds hässlich. Auch eine Trennung, wenn einem alles übern Kopf wächst, ist bitter für Mensch und Tier.

Carola, nein, Hufgeschwür scheidet eher aus. TA hat das als erstes gecheckt. Wärs das gewesen, hätte es sich zumindest mit 3 starken Injektionen kurzfristig zurückdrängen lassen. Das war irgendwas richtig Böses, TA tippte auf Verletzung der Kapsel im Fesselgelenk oder Fissur und die Schmerzreaktion und die Verfassung übler als alles, was wir je erlebt hatten.

Vielen Dank für die lieben Worte! War nicht mehr hier drin seither.
Hoffe, es geht Euch allen gut und Euren Viechern, und habt noch lange schöne Zeiten mit ihnen!
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 21.06.20, 21:20
Heute endlich das Zeug vom Stall abgeholt, SB braucht den Platz. Es fanden sich Sachen, die gar nicht uns gehört haben.
Mein Zeug ist z. T. von einer Maus angenagt worden. SB wollte noch die Longe haben, geniales Teil, na logisch. Rest im Keller.
Es hängt immer noch dieser spezielle, saubere Russenpferdefellduft in allem.
Der Duft ist das Letzte von ihm, das gehen wird. Run free, alter Freund, manchmal Hirsch, manchmal Esel...  ;D
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: heuhexe am 29.06.20, 13:32
Habs grad erst gelesen. Du kennst mich nicht, aber ich hab immer gern bei euch mitgelesen.

Viel Kraft und alles Gute dir. Ich fühle mit dir, hatte erst Ende April einen plötzlichen, unerwarteten Abschied.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 08.07.20, 17:27
klar, irgendwie kennen wir uns vom Lesen, Heuhexe.
Was war bei Dir denn passiert, wenn ich fragen darf?

Naja, mit 28... muss man mehr oder minder mit bösen Überraschungen rechnen. Und darf immerhin auf eine lange schöne Zeit zurückblicken.
Wobei Russenpferds großer Bruder jetzt 34!!! ist. Er wankt und wackelt wohl beim Gehen, sagt seine Besitzerin, macht aber immer noch alle Tore auf und geht stiften. Früher im Galopp, jetzt in Zeitlupe. Aber immer noch Ausbrecherkönig. Immer noch beißt er alle Leute, die nicht schnell genug und zu vertrauensselig in seiner Reich- und Schnappweite sind. Was hatte ich für ein Glück mit meinem braven und liebenswürdigen Zausel! Der war wohl der einzige Gentleman in der ganzen Tersker-Mischpoke :P ;D und ging wirklich nur durch Zäune, wenns uuunbedingt und unter allen Umständen unvermeidlich war.

Habe die Tierarztrechnung sehr zeitversetzt bekommen, da drin steht: Verdacht auf Kapselriß im Fesselgelenk. Ist wirklich so: Wir konnten in 3 Tagen die Höllenschmerzen im Fuß bestenfalls stundenweise eindämmen, mit Hammerspritzen. (Phenylbutazon und Dexamethason im Doppelpack).
Eine Therapie? Hätte lange lange gedauert und wäre mit noch mehr übelsten Schmerzen verbunden gewesen, die man dem Tier schlecht erklären kann. Oder wie hätte man das Gelenk ruhigstellen können? Hätten die Schmerzen deswegen schlagartig aufgehört? Nicht bei 500 Kilo auf dem Haxen.
Den armen Zausel hätte es in den nächsten Tagen einfach - schmerzzermürbt - zusammengehauen, wenn wir da hoffnungsfroh weitergedoktert hätten.
Von daher kam und komme ich mit dem Abschied aus der Welt der Pferdebesitzer ganz gut klar.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Kiowa am 08.07.20, 18:26
@zaino: Genauso ging es mir mit Kio damals auch. Die Entscheidung war mir an dem Tag vollkommen klar und eindeutig und mir daher auch relativ leicht gefallen.

Sie war voll mit Schmerzmitteln und hatte dennoch Schmerzen, und ich hätte es ihr niemals zugemutet, monatelang mit ungewisser / eher schlechter Prognose allein im Stall eingesperrt zu stehen, was für sie das Schlimmste überhaupt war. Sie war auch 28 Jahre alt ...

Der Tierarzt hat einen riesen Stein bei mir im Brett dafür, wie er das alles gehandelt hat. In meiner Erinnerung saßen wir an einem lauen Sommerabend neben dem Pferd, haben uns über sie unterhalten und sie ganz sanft auf die andere Seite begleitet. Ich war trotzdem ziemlich durch den Wind und bin am nächsten Tag in den Urlaub gefahren, ohne zu wissen, was ich eingepackt hatte.

Wenn man dann die Rechnung kriegt, wird es aber immer noch mal schlimm, finde ich  :'( :'( :'(
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 08.07.20, 19:06
Kiowa, nein, Rechnung war nicht mehr schlimm. Hat mich eher bestätigt, eben ganz genau wie DU das beschreibst. Wenn sie vor Schmerzen nur noch mit glasigem Blick wankend dastehen, auch mit X Spritzen im System, lässt man sie halt nimmer die Nacht über allein in der Box. Für mich keine Option. Selbst wenn ich bei ihm gesessen hätte, das hätte ihm ja auch nix geholfen.

TA hat mich nicht gedrängt, war eher ich, die das Gespräch gelenkt hat am End. Er hatte schon vorher gemeint, viele Pferdemädels hassen ihn, weil er etwas pragmatischer dächte und das auch ausspräche. Ja mei. Einen, der meint, 28jährigen auf 3 Beinen nächtens in eine Klinik zu karren wäre im Bereich des Akzeptablen... hätten wir nicht brauchen können. (sorry, gestern unvollständigen Satz hier abgeliefert... **augenroll** Alter?)

Naja, ich war schon VOR der Stunde X so durch den Wind, dass ich 2 Autos geschrottet habe am Vormittag dieses Sch*** sonntags. Das wird mich auch lange verfolgen.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Kiowa am 08.07.20, 20:05
Ich musste zum Glück nicht lange warten. Wir haben geröngt und geschallt und dann nach kurzer Beratung die Entscheidung getroffen. Er ist losgefahren, das Mittel holen, und 2 Stunden später war sie friedlich gegangen. Ich musste mich auch um nichts mehr kümmern, außer die anderen Pferde sich verabschieden zu lassen (die hatten es aber offensichtlich sowieso schon mitbekommen) und sie zuzudecken und am nächsten Tag das Hoftor offen zu lassen. Den Abdecker hat auch der Tierarzt bestellt, der kam gleich am nächsten Tag und mittags bin ich los gefahren. An die Fahrt kann ich mich aber nicht mehr erinnern ::)
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Hatice am 09.07.20, 10:55
Hey Zaino,

Du hast genau das Richtige getan! Pferde leben im Hier und Jetzt, denen kann man eben nicht sagen, warte mal noch eine Woche, und dann wird alles gut. Die leiden und verstehen nicht, warum. Das sind wir ihnen dann einfach schuldig, in ihrem Sinne zu entscheiden, auch wenn das den Abschied bedeutet. Lieber einen Tag zu früh als einen zu spät!

Bei meinem Lollo sind es jetzt auch gerade 6 Monate geworden, und so weh das getan hat, bin ich ihm auf ewig dankbar für die schöne, lange und lehrreiche Zeit mit ihm und auch, dass es am Ende so schnell gegangen ist und ich erst gar keine Entscheidung treffen musste, er ist mehr oder weniger einfach von jetzt auf gleich unter dem Sattel tot umgefallen (Aortabriss).
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: susanne am 09.07.20, 11:49
Wir kennen uns nicht, jedoch kann ich es nach fühlen. Es tut mir leid, doch wie der Spruch sagt ..so hast Du alles richtig gemacht .

Vielleicht bedeutet Liebe
auch lernen  das Geliebte gehen zu lassen,
wissen wann es Abschied nehmen heißt
nicht zulassen
das unsere Gefühle dem im Wege stehen
was am Ende wahrscheinlich
besser ist für die..die wir lieben.

Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 09.07.20, 14:19
au weia, einige von Euch haben aber auch ihr Päckchen zu tragen, wenn man Eure Beiträge vom Abschied so liest... fühlt Euch alle umärmelt.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: heuhexe am 09.07.20, 14:35
Zaino, meine hatte ich schon im Bauch der Mama gekauft, sie kam auf die Welt, sehr weich gefesselt. Hab sie in Fohlenaufzucht, dann spät professionell vorsichtig ausbilden lassen, wurde aber nie richtig belastbar. Wie wurde also nach der Ausbildung nicht weitergeritten, war dann noch 13 Jahre Beisteller bei mir, bevor sie dann Ende April, inzwischen natürlich hochgradig durchtrittig, begann zu lahmen und da war die Entscheidung dann auch klar und somit der Traum vom eigenen Fohlen beendet.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 09.07.20, 16:49
Oh Murks.  :'(
War bei der kleinen Vollschwester meines Pferdes ähnlich - 1 Füsschen verdreht ab Mutterleib. Lief trotzdem und war immer recht selbstbewusst in der Herde, wurde auch angeritten u.s.w. Sie lebt auch noch, hat nur leider noch irgendwie ein verqueres Gaumensegel geerbt, also auch nicht wirklich belastbar, obwohl sie vom Wesen her ein Superpferd wäre, so wie mein Brauner halt auch. Nur, züchten hat sich dann auch keiner getraut mit ihr. Wobei der Knacks wohl eher Pech und eine "ausgelaugte" Mutterstute war - nach 10 Fohlen am Stück auch kein Wunder. Aber eh zu spät. Manchmal ist Pferdekauf verdammte Glückssache.  :-[
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: Hatice am 09.07.20, 16:53
Der Abschied gehört halt zum Leben dazu, bei jedem Lebewesen, mit dem man eine Bindung eingeht, so traurig das auch ist. Bei manchen kommt's früher, bei manchen später, bei manchen geht's schnell, bei manchen zieht es sich. Man kann nur versuchen, die Zeit, die man zusammen hat, so gut wie möglich zu gestalten und zu geniessen und dem (tierischen zumindest, bei den menschlichen wäre es manchmal auch besser  :-\) Partner unnötiges Leid zu ersparen.
Titel: Re: Abschied vom Russentier - 15.03.2020
Beitrag von: zaino am 09.07.20, 18:38
So ist es.