Pferdeforum

Pferdezucht, Aufzucht => Allgemein => Thema gestartet von: mcgreger am 09.10.06, 16:14

Titel: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: mcgreger am 09.10.06, 16:14
 ;) hab so einiges hier gelesen... frage nur prinzipiell,
ist eine Heustauballergie veerbbar?

Da sie ja erworben sein soll, wenn schlechte Haltung vorliegt bzw. verschleppte Bronchitiden nicht richtig auskuriert werden, würde ich glauben nicht, aber ...?

Wie sieht es generell mit Allergien aus, ich denke auch an Ekzemer?

Danke mc
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Thesi am 09.10.06, 16:50
Bei Pferden weiß ich es nicht, aber bei Menschen ist zumindest die Allergieneigung vererbbar, zum Teil auch die Allergien (ich hab z.B. haargenau die gleichen Allergien wie meine Mutter- meine Schwestern allerdings alle 3 nicht).
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Safira am 09.10.06, 22:46
Die Mutter und Großmutter meiner Stute haben beide Heustauballergie (und das als "Zuchtstuten" :-X) sind damit aber inzwischen schon beide über 20J. BISLANG *toitoitoiundschnellaufholzklopf* Habe ich bei meiner noch nichts festgestellt; im ersten Winter gab´s Silage; letzten Winter Heu und dieses ist erst ihr dritter Winter; von daher bin ich absolut vorsichtig beim kleinsten Huster (der bislang noch auf sich warten lässt :))
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: AndreaT. am 10.10.06, 11:26
Mein Araber ist ziemlich stark ingezogen und in seiner Familie haben viele Pferde Lungenprobleme  :-\
Also wenn diese Anlage nicht vererbt wird, dann weiss ich nicht, wo das sonst herkommen sollte.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: mcgreger am 10.10.06, 14:26
Psssst    :-X  Safira, siehst Du das ähnlich?


Also um das vorsichtig zu formulieren, wäre eine Heustauballergie nicht unbedingt ein Grund kein Fohlen zu ziehen?( * natürlich nicht erstrebenswert,weiß ich auch   ::) * ), aber bei richtiger Haltung und dann bester Gesundheit?...

Wenn es natürlich sicher vererbt wird, kann es keine Überlegung sein.
Gruß mc

Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: skyhopper am 10.10.06, 15:19
Also um das vorsichtig zu formulieren, wäre eine Heustauballergie nicht unbedingt ein Grund kein Fohlen zu ziehen?( * natürlich nicht erstrebenswert,weiß ich auch   ::) * ), aber bei richtiger Haltung und dann bester Gesundheit?...

Wenn die Mutterstute beschwerdefrei ist, warum nicht. Doch sollte die Stute immer wieder Probleme mit der Lunge oder sonstige Atembeschwerden haben, ist ein Fohlen (im Bauch) eher eine Belastung  :-\ ... da sollte man froh sein wenn man die Stute weitestgehend stabil halten kann.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Safira am 10.10.06, 21:11
@skyhopper: Aus DER Sicht hab ich das noch nicht so gesehen; die beiden Stuten waren bei Silagefütterung und Offenstall symptomfrei (und die Stute war fast 20, als ihr letztes Fohlen (meine ;)) zur Welt kam.
Ich würde es eher problematisch finden, wenn dann das Fohlen doch verkauft werden müsste und dann mit Allergie... Ein Halbbruder zu meiner Kleinen ist Ekzemer; also die Empfindlichkeit muss irgendwoher scheinbar kommen :-\
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Walle am 10.10.06, 23:24
Hallo,
Ich habe vor einiger Zeit irgendwo etwas gelesen das man inzwischen erforscht hat das Heustauballergie auch was mit erblichkeit zu tun hat. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern wo ich das gelesen hatte udn um was genau es ging. Ich meine es war sogar eine Studie *grübel*. Daher könnte das was Thesi schreibt schon irgendwie stimmen.

Bei Ekzmern hat man doch schon nachgewiesen das es vererbt wird.  ::) Zumindest die Anfälligkeit dazu.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: skyhopper am 11.10.06, 08:20
Husten, Rehe, Ekzem usw. haben alle etwas mit einem gestörten Stoffwechsel zu tun, eine Vererbung der Anfälligkeit halte ich gerade in diesem Zusammenhang auch für wahrscheinlich. Wobei es doch bestimmt irgendwo zu diesem Thema wissenschaftliche Untersuchungen geben sollte oder könnte man zynisch behaupten, Züchter bzw. Zuchtverbände sind daran nicht interessiert?

Da fällt zu einer anderen Krankheit zufällig etwas ein, es gab diesen oder letzten Jahres eine vom Hannoverschen Zuchtverbands in Auftrag gegeben Untersuchung, es ging um Hufrollenerkrankungen insbesondere bei jungen Auktionspferden. Soweit ich mich erinnern kann war die Vererblichkeit dort auch ein Thema. Mist dass ich dazu nichts mehr finden kann, vielleicht finde ich etwas in den Unterlagen zu Hause.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Thesi am 11.10.06, 11:40
Ich habe vor einiger Zeit irgendwo etwas gelesen das man inzwischen erforscht hat das Heustauballergie auch was mit erblichkeit zu tun hat. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern wo ich das gelesen hatte udn um was genau es ging. Ich meine es war sogar eine Studie *grübel*. Daher könnte das was Thesi schreibt schon irgendwie stimmen.

Wie gesagt, ich weiss es nur von Menschen, aber dass ich haargenau die gleichen Allergien wie meine Mutter in genau dem gleichen Alter bekommen hab, kann kein Zufall sein... und ich glaub auch nicht, dass das bei Pferden viel anders ist - Allergie ist Allergie.

Wobei vor kurzem meine Schwester beim Allergietest war... sie hat nicht einmal eine erhöhte Allergieneigung (die Allergien selbst können sich ja auch mit der Zeit entwickeln)... also nicht der geringste Hinweis, dass sie irgendwann mal eine Allergie bekommt.
Die andere Schwester ist (auch wie meine Mutter) anfällig für Haut-Allergien (Duschgels etc verursachen immer wieder allergische Hautreaktionen) - was ich wieder überhaupt nicht hab.

Was ich damit sagen will: vorausgesetzt, es ist bei Pferden vergleichbar mit Menschen, ist die Allergieneigung und z.T. auch die Allergie selbst vererbbar, aber es muss nicht sein (wie bei so vielen "Krankheiten").
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Walle am 11.10.06, 13:37
Hallo,
so ich das habe ich schon in meinem PC unter den gespeicherten PDFs gefunden:
Etwas vorher ging es unter anderem um die Melanomvererbung/Graufaktor.

Skript zur Vorlesung
Pferdezucht - Pferdekunde
an der ETH Zürich und der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich
zusammengestellt von
Dr. sc. nat. ETHZ/Dipl. Ing. Agr. ETHZ
Stefan Rieder
Institut für Nutztierwissenschaften
Gruppe Züchtungsbiologie -
unter der Leitung von
Prof. Dr. G. Stranzinger
(...)
Erkrankungen des Atemtraktes
Wegen der in Westeuropa verbreiteten Stallhaltung, sowie der traditionellen Fütterung mit Heu sind
Pferde oft schlechter, staubiger Luft ausgesetzt. Viele Pferde (ca. 60% CH) leiden deshalb unter
Lungenproblemen. Sind diese chronisch, spricht man von COPD (chronic obstructiv pulmonary
diseas), eine geläufige Bezeichnung ist auch Dämpfigkeit. Als Ursachen gelten allergische Reaktionen
auf Pilzsporen im Heu (thermophile Aktinomyzeten). Eine genetische Komponente wird vermutet. Die
Pferde reagieren mit Husten, Nasenausfluss bis hin zur Leistungsabnahme. Die Umstellung des
Haltungssystems (Offenstall) wie auch staubfreie Fütterung und Einstreu ist für betroffene Pferde sehr
empfehlenswert.
(...)

Untersuchung zur Atemwegsreagibilität an
„Precision Cut Lung Slices“ (PCLS)
beim Pferd
Julia Vietmeier, Hannover 2004

2.1.3.4 Genetische Faktoren
MARTI et al. (1991) beschreiben die chronische Bronchitis als eine multifaktorielle
Erkrankung mit relativ starker genetischer Basis. Angaben über die Heritabilität
fehlen jedoch. Da nicht alle Pferde unter den gleichen Haltungsbedingungen
Symptome einer chronischen Bronchitis zeigen, ist anzunehmen, dass eine
genetische Disposition für die Hyperreagibilität der Atemwege besteht.

Außerdem gibt gibt es eine Dissertation:
Untersuchung zur Vererbung des Sommerekzems beim
Islandpferd
Susanne Lange, Hannover 2004 (google hilft)

Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: mcgreger am 15.10.06, 20:56
 :o  ;D Hi Walle,

geil, finde solche Textstellen selten in meiner Lektüre  ;D , da brauch man echte Spezies ( gib zu, Du mußt sowas lesen, oder?  ;) ). Spaß beiseite, ich wüßte nicht, wo ich in Fachtexten eine einzelne Passage wiederfinden würde, möchte nicht wissen wieviel Seiten das Dokument umfaßt.

Aber, also eine Allergieneigung,daß würde ich unterstreichen ist sicher genetisch veranlagt, zumindest gibt es familiäre Häufungen, obwohl, daß denke ich auch, häufig Umweltfaktoren für viele Dinge verantwortlich sind.
Zudem glaube ich auch, daß Statistiken so ihre Mängel haben...nicht mathematisch...

Aber, eine Dämpfigkeit entsteht, so dachte ich, durch einen bereits eingetretenen Schaden des Herzens, da aufgrund fehlender Ventilation meistens eine Schädigung des Herzmuskels entsteht?

Wie aber ist das bei einer reinen Allergie auf eben besagte Pilzsporen? Diese Allergie wird erworben durch nicht ( ähh- dünnes Eis ) so ganz ( äh- wind´) artgerechte Haltung, meist bei nicht auskurierten Bronchienerkrankungen, daß heißt auf gereiztes Gewebe kommt immer wieder ein neuer Reiz, eine neue Entzündung.

Anderes Beispiel, viele Menschen hatten Windpocken, es erkranken fast alle an Windpocken, der Erreger verbleibt im Rückenmark oder -da Virus-  nur die Information? egal, aber nur bei schlechter Lage des eigenen Immunsystems, weniger guter Konstellation des eigenen Nervenkostüms fängt man sich eine Gürtelrose. Mist das ist alles sehr komplex, und vermutlich mehr eine Frage der eigenen Moral und Überzeugungen  als etwas das sich im medizinisch, biologischen Sinne lösen lassen könnte...

Trotzdem allen Danke

Liebe Grüße mc
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: ABM am 16.10.06, 11:41
Bei den deutschen Warmblutverbänden habe ich bislang wenig Neigung verspüren können, bestimmte genetische Veranlagungen in bestimmten Linien zu dokumentieren. Meistens kursiert sowas ja hinter vorgehaltener hand, aus wirtschaftlichen Interessen. Es gibt bestimmte Linien, die anfällig sind für Sehnenproblme, für Rückenprobleme, für Hufrolle. Für Lunge habe ich allerdings da noch nix gehört.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Walle am 16.10.06, 23:23
:o  ;D Hi Walle,

geil, finde solche Textstellen selten in meiner Lektüre  ;D , da brauch man echte Spezies ( gib zu, Du mußt sowas lesen, oder?  ;) ). Spaß beiseite, ich wüßte nicht, wo ich in Fachtexten eine einzelne Passage wiederfinden würde, möchte nicht wissen wieviel Seiten das Dokument umfaßt.

Nee ich muss sowas nicht lesen  ;D Ich habe nur die Angewohnheit sämtliche Skripte, Doktorabeiten, Studien ect. sofort abzuspeichern sobald das das Wort, Pferd, Stute, Fohlen o.ä drin vorkommt. )Inzwischen über 100 im PC :-X) Und da sowas meist mehr als 10 Seiten hat  ::) Lese ich das auch nicht alles- verstehe das Doktorenfachsimpel eh nicht   ;) Aber immer mal wieder überfliegt man was auf der Suche nach was anderen und erinnert sich da war doch was und beim suchen dessen findet man wieder was anderes... Und das beste ist- die haben alle ein Inhaltsverzeichnis  ;D ;) ;)

Ich bin mir eigentlich Sicher das es ein eigenes Thema zur Erblichkeit von "husten" gibt- entweder habe ich gedacht das es schon im PC war oder es hatte so eine blöde Überschrift das ich dachte davon habe ich schon genug im PC  (COPD)
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Walle am 20.01.08, 16:46
Hallo,
ich zerr die Box mal wieder hoch weil ich mir dachte evt. interessiert es ja noch jemanden.
Ich meine in der letzten Pferde Fit&Vital stand es drin.
Das Gen welches für Asthma bei Menschen "zuständig" ist konnte bei Pferden entschlüsselt/gefunden werden. Und dabei wohl der Nachweis der Erblichkeit!

Bei interesse suche ich gerne den ganzen Artikel nochmal heraus.  8)
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: terra am 21.01.08, 20:14
Da wird aber doch nur die Disposition festgestellt - zum Ausbruch brauchts noch einen konkreten Auslöser, oder?
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Banjo am 12.02.08, 08:50
Was ist denn in diesem Zusammenhang mit Impfungen? Gerüchteweise sorgt(e) doch die Resequinimpfung zu vermehrten COB Pferden (und Headshakern usw). Wenn das so wäre, könnte das der Auslöser sein. Wobei man hier ja den Herpesanteil im Verdacht hat.. ???
Oder eben die anderen schon genannten Dinge, wie nicht auskurierter Erkältung/Husten, Stress usw.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Sabino am 09.04.08, 10:29

auf Pilzsporen im Heu (thermophile Aktinomyzeten).
Pferde reagieren mit Husten, Nasenausfluss bis hin zur Leistungsabnahme. Die Umstellung des Haltungssystems (Offenstall) wie auch staubfreie Fütterung und Einstreu ist für betroffene Pferde sehrempfehlenswert.
(...)

[ Da nicht alle Pferde unter den gleichen Haltungsbedingungen
Symptome einer chronischen Bronchitis zeigen, ist anzunehmen, dass eine
genetische Disposition für die Hyperreagibilität der Atemwege besteht.



1. ist das eine Dissertation, keine wissenschaftliche Untersuchung.
2. handelt es sich hier um die Äußerung einer (ungesicherten!) Vermutung!
3. ist der Schluß: "nicht alle Pferde kriegen Bronchitis bei schlechter Stallhaltung, daher ist es wohl erblich"  ausgesprochen gewagt bezw. schlicht falsch!

Das beweist lediglich, dass es Pferde gibt, die lungentechnisch über der Norm extrem stabil sind.

Korrekterweise läßt diese Diss nur eine Interpretation zu: Die derzeitig vorherrschende Stallhaltung und das Futter sind falsch und erzeugen tonnenweise "Allergiker" , die es nicht geben müßte, wenn man die Pferde nur vernünftig halten (und mit entsprechendem Heu füttern) würde.

Umgekehrt wäre es logisch und wissenschaftlich korrekt, von einer erblichen Komponente zu sprechen, wenn Pferde (unter einer überwiegenden Anzahl von gesunden Pferden!) trotz optimaler Haltung Lungenprobleme entwickeln und deren Nachzucht ebenfalls!

Wird klar, wo der Denkfehler liegt?
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: felis am 11.04.08, 16:56
@Sabino: in einem Punkt irrst Du. Eine Dissertation IST eine wissenschaftliche Untersuchung. Genau genommen, der Nachweis, dass der Ersteller in der Lage ist, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten.
Dein Problem mit der Schlussfolgerung ist mir auch nicht ganz klar. Der beanstandete Satz ist zwar - nun ja - eher mäßiges Deutsch  ;) Aber aussagen tut er nichts anderes, als das, was du auch aufdröselst.
Zitat
Da nicht alle Pferde unter den gleichen Haltungsbedingungen
Symptome einer chronischen Bronchitis zeigen, ist anzunehmen, dass eine
genetische Disposition für die Hyperreagibilität der Atemwege besteht.
Nämlich:
1. Nicht alle Pferde kriegen unter den gleichen Haltungsbedingungen COB
2. Daraus ist zu schließen, dass individuelle Empfindlichkeit des einzelnen Pferdes einen Einfluss darauf hat, ob das Pferd erkrankt.
3. Der Autor nimmt an das die individuelle Empfindlichkeit genetisch festgelegt ist. (Das ist eine Annahme - keine Schlussfolgerung.

Also nix Denkfehler!  ;)
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Sabino am 11.04.08, 19:07
Felis, naja, die Aussage war schon seeeehr schwammig formuliert. Bei mir kam das jedenfalls so an. Abgesehen davon  ähem... also die Dissen, die in meinem Studiengang so gemacht worden sind, ähem... also noja... ich sag da jetzt mal lieber nix zu deren "Wissenschaftlichkeit".

 :) :-X ;)

Jedenfalls bin ich nicht unbedingt der Meinung, dass man mit einem COPB-Pferd nicht züchten kann. Was natürlich nicht heißen muß, dass man damit bedenkenlos züchten sollte. ;)
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Eva am 11.04.08, 19:37
Felis, naja, die Aussage war schon seeeehr schwammig formuliert. Bei mir kam das jedenfalls so an. Abgesehen davon  ähem... also die Dissen, die in meinem Studiengang so gemacht worden sind, ähem... also noja... ich sag da jetzt mal lieber nix zu deren "Wissenschaftlichkeit".


Nun ja, also mir fallen da jede Menge "wissenschaftlicher Veröffentlichungen" ein, die den Namen nicht verdienen, das gilt natürlich für Studien jeglicher Art. Abgesehen davon, dass felis Recht damit hat, dass eine Dissertation eine wissenschaftliche Arbeit ist.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: RonjasSchimmel am 16.06.08, 17:27
[...]eine Dissertation eine wissenschaftliche Arbeit ist.
Wie man sie nun bezeichnet ist wohl egal, es geht darum, dass sie absolut nicht aussagekräftig ist, da keine ordentliche Studie mit genormten Rahmenbedingungen und Kontrollgruppen durchgeführt wurde.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Kaijsa am 21.06.10, 14:02
Doch, genau das ist eine Diss- je nach Fachbereich...Stichproben, Kontrollgruppen, genormte Rahmenbedingungen... darum ist so eine (naturwissenschaftliche) Diss ja auch immer so lang, weil man meistens 4/5 der gesamten Arbeit  nur über die Bedingungen, die Festlegung und Abgrenzung einzelner Gruppen schreibt, welche Normen dabei beachtet wurde, was diese Normen vorschreiben , bei Labor-Diss auch welche Gerä#te, welche Funktionsweisen usw angewendet wurden....
Dann immer eine statistische Auswertung inkl. Bias, Standardabweichung, Stichprobenumfang...daraus kann man dann seine Schlüsse ziehen, wie genau das Ergebnis ist und wie verlässlich.

Im geisteswissenschaftlichem Bereich mag das anders sein, abre zu behaupten, bei einer Diss gebe es keine aussagekräftigen Ergebnisse ist falsch. Es komtm raus a) die vermutete, vorgestellte These ist richtig /falsch oder nut teilweise belegbar bzw. es kommt heraus dass dieser oder jener Faktor zusätzlich beschrieben oder beachtet werden muss.
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Walle am 22.10.10, 12:16
Das Gen welches für Asthma bei Menschen "zuständig" ist konnte bei Pferden entschlüsselt/gefunden werden. Und dabei wohl der Nachweis der Erblichkeit!


Somit ist es doch "egal" ob die Arbeit von anno dazumal mit der Annahem der Erblichkeit korrekt ist oder nicht, weil wir schreiben nun schon das Jahr 2010 und das Gen das dafür zuständig ist wurde 2008 entdeckt.  ;)
Ich denke wenn man ein wenig googelt wird man mit ein wenig Glück sogar den Erbgang inzwischen dazu finden können...
Titel: Re: Heustauballergie- vererbbar?
Beitrag von: Walle am 23.10.10, 23:03
Hat mich ja nun doch interressiert was inzwischen genauer bekannt ist. Habe unter anderem dieses  hier gefunden
http://www.ffp-ev.de/live/pdf/22_Immunkrankheiten_Infos_Marti-1.pdf


http://www.aerozoo.de/artikel/asthma-beim-pferd
Zitat
Untersuchungen ergaben: Asthma ist genetisch bedingt. Der Nachwuchs eines erkrankten Tieres hat ein ungefähr fünffach erhöhtes Risiko, auch an Pferde-Asthma zu erkranken, als andere Pferde. Die gute Seite: Gleichzeitig scheinen asthmaanfällige Tiere besser gegen Darmparasiten geschützt zu sein. Die Forscher der Berner Pferdeklinik entdeckten ein sogenanntes Kandidaten-Gen in einer Chromosomenregion, die mit dem Asthma in Verbindung gebracht wird. Dieses Gen spielt auch eine wichtige Rolle bei der Abwehr gegen parasitäre Würmer. Die Nachkommen eines Hengstes mit Pferdeasthma scheinen also resistenter gegen Darmparasiten zu sein. Das Risiko dafür war bei ihnen etwa 25 Mal kleiner als bei anderen unter denselben Bedingungen gehaltenen Pferden. Quellen: Asthma beim Pferd – Krankheitsgene und parasitäre Würmer, UniPress 138/2008 Neuer Lungenfunktionstest für Pferde. Wenn dem Pferd die Luft ausgeht..., UniPress 119/2003

http://www.agroscope.admin.ch/data/publikationen/Mele_et_al_2_SAT_2008.pdf

http://www.vetline.de/facharchiv/pferde/journal-club/erbkrankheiten-beim-pferd.htm
Zitat
Bei den Erkrankungen des Respirationsapparartes wird der Idiopathischen Hemiplegia laryngis (IHL) und der Rezidivierenden Obstruktion der unteren Atemwege (RAO) ein polygener Vererbungsmodus zugesprochen. Die IHL tritt bei allen Rassen und bevorzugt bei großen Pferden auf. Der Kehlkopf zeigt eine Atrophie des linken Muskulus cricoarytenoideus dorsalis, als Folge einer vollständigen oder teilweisen Lähmung des linken Nervus laryngeus recurrens. Neben der Größe scheint ein langer, leichter Hals, eine schmale Brust und ein enger Zwischenmandibularspalt das Auftreten von IHL zu begünstigen. Die RAO, auch bekannt als Dämpfigkeit oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), ist eine Hypersensitivitätsreaktion auf Pilzsporen von Heu- und Strohstaub und anderen Allergenen. Der genetische Hintergrund ist inzwischen belegt, wobei das Auftreten von RAO durch Umweltfaktoren wie Heufütterung, Stroheinstreu, Aufstallungsart und Auslaufzeit beeinflusst wird.

http://vetline.de/facharchiv/veterinary_public_health/dtw/pferd-rezidivierende-atemwegsobstruktion-husten-genetik.htm


http://www.agroscope.admin.ch/recherche-equine/04063/04066/index.html?lang=fr&download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1ae2IZn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCEeoJ4e2ym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--