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Das kranke Pferd => Stoffwechselprobleme => Thema gestartet von: Silvia Gremmler am 25.11.04, 10:13

Titel: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Silvia Gremmler am 25.11.04, 10:13
Ich besitze eine 23 Jahre alte Westfalen Stute.Sie hat leider das Cushing Sydrom.Äußerlich war ihr nichts anzumerken(kein zotteliges Fell oder so),bis sie eine Hufbeinrotation(5-8 Grad)am rechten Vorderhuf  bekam(durch röntgen festgestellt)
Sie wird homöophatisch vom Tierarzt behandelt für das ECS.
Unser Tierarzt ist sehr bemüht um das Tier,und sagt,daß er schon einen ähnlichen Fal behandelt hat,und das Pony wieder geworden ist .Wir sind alle Ratlos ???
Es wurde schon so viel gemacht,und das Pferd steht am 11.Dez. schon 3 Monate im Stall! :(
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht oder gehört,und das Pferd konnte sich hinterher wieder schmerzfrei als Beistellpferd bewegen?  :'(
Gruß,Silvia
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Spookey am 25.11.04, 13:07
Hallo Silvia,

bei Fragen rund um Cushing kann ich nur Hanno Pilartz empfehlen, er hat auch schon diverse Artikel in Zeitschriften geschrieben und ist sehr hilfsbereit. Du kannst mal im VFD-Forum bei Medizin schauen, dort gibt es schon einige Beiträge dazu, und dort erreichst Du ihn auch.
http://www.vfdnet.de/wbb2/board.php?boardid=130&sid=17c9c7b90a1663af266fd061f6978370

Wir haben bei uns im Stall auch eine Stute mit Cushing (mit fast allen bekannten Symptomen), sie hatte auch schon einige Reheschübe, bis die Diagnose stand. Sie bekam dann ein halbes Jahr lang Cyproheptadin (ein Antihistaminikum, das man auch Headshakern gibt), davon bekam sie dann aber schwere Koliken. Im Frühjahr 2004 wurde dann auf Parkotil bzw. Permax umgestellt. Die Stute hatte jetzt seit über einem Jahr keinen Reheschub mehr, das Fell sieht besser aus und sie wirkt fitter. Einige Stoffwechselprobleme sind geblieben - sie pinkelt noch immer recht viel und hat Juckreiz (sehr fettige Haut). Aber wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, sind wir schon sehr froh. Die Hufe haben sich vollständig erholt, die weiße Linie ist fast wieder normal breit. Nur eine leichte Fühligkeit ist geblieben, aber nach 3 Reheschüben ist das ja auch nicht verwunderlich. Bei Spaziergängen trägt sie dann Hufschuhe, ansonsten ist sie barhuf. Theoretisch könnte man sie von den Hufen her sicher auch wieder reiten, aber sie hat durch die Krankheit sehr viele Muskeln verloren, die nur ganz langsam und auch nur teilweise wiederkommen, und da will man das Pferd dann natürlich nicht unnötig belasten, zumal sie eh eher ein schmales Pferdchen und kein Gewichtsträger ist.

Habt Ihr denn bei Deiner Stute einen Cushing-Test gemacht, oder behandelt Ihr auf Verdacht? Ich kenne mich mit alternativen Behandlungen bei Cushing leider nicht aus - normalerweise sagt man, dass das Parkotil das Mittel der Wahl ist. Gerade wenn es bei Deinem Pferd sonst noch keine Symptome gibt, würde ich keine Experimente machen, sondern auf das zurückgreifen, wo bereits Erfahrungen da sind - wenn Ihr die Rehe in den Griff kriegt, hätte das Pferd dann sicher ganz gute Aussichten! Klar ist der Verlauf bei jedem Pferd anders, aber je eher man behandelt, desto besser sind natürlich die Chancen. Und wenn es wirklich Cushing ist, bekommt man die Rehe halt sehr schlecht in den Griff, wenn das Cushing nicht richtig behandelt wird.
Ich kann wie gesagt nicht beurteilen, ob Eure Behandlung nicht genauso gut ist - mir selber wäre es aber wohl zu heikel, eben weil es da kaum Erfahrungswerte gibt (im Gegensatz zum Parkotil).

Und ganz wichtig ist halt auch, wie man mit der Rehe an sich umgeht - was macht Ihr da? Wie läuft das Pferd?

Weiter unten im Bereich "Wenn der Tierarzt kommt" ist auch ein Beitrag dazu - das Pferd dort hat es schlussendlich leider nicht geschafft, aber es wurden auch einige gute Ratschläge gegeben, die Dir vielleicht weiterhelfen.

Alles Gute und viele Grüße,

Spookey
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Minksi am 26.11.04, 23:59
Ich muß jetzt mal fragen:
Lahmt das Pferd denn? Oder warum steht es nur im Stall?

Meine Freundin hat auch ein Cushing Pferd ( Norweger ) und die bekommt für die Stute immer Permax bzw. Pergolid verschrieben, daß sie sich über eine niederländische Internetapotheke bestellt ( in Deutschland nur für Menschen zugelassen ).

Cushing selber ist nicht heilbar, man kann es nur lindern.

Wurde bei Deiner Stute eine Blutuntersuchung auf Cushing gemacht?

Meine Freundin kann ihre Stute jedenfalls problemlos auf die Weide lassen.

Und eine Hufbeinrotation ist kein Anzeichen für Cushing. Deswegen wäre es wichtig, Cushing ( wenn keine Anzeichen dafür da sind ... ) durch eine Blutuntersuchung feststellen zu lassen ( der TA sollte wissen, wie das gemacht wird - sonst bei mir nachfragen ).
Vielleicht ist es aj doch kein Cushing und sie wird falsch behandelt...

Gruß Minksi ( keine Tierärztin )
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Silvia Gremmler am 30.11.04, 10:10
Leider wurde durch einen Test festgestellt,daß unsere Stute an Cushing leidet.
Sie ist ansonsten kein typisches Cushing Pferd,Nur schlechter Fellwechsel im Frühjahr und diese unbemerkten Reheschübe,die wir für Arthrose hielten.
Sie sieht eher aus wie 16 statt 23 Jahre.Deshalb war es zunächst ohne Test sehr schwer,Cushing festzustellen,denn die Hufrehe war da,und so kann kein Test gemacht werden!
Sie wird nicht mit Permax oder Pergolid behandelt,sondern mit einem homöophatischen Mittel.Es heißt Hypophysis ...Forte,und Hypophysis...Injeel.Diese
Medikamente helfen anscheinend sehr gut.Zumindest macht es den Anschein.Unsere Stute muß aus massiven Lahmheitsgründen im Stall stehen,da sie eine Rotation hatte,und erst sich die Entzündung  und die Pulstation geben muß!Leider!Das ist auch nicht so toll für ihre Psyche. :-[Der Huf wächst von oben sehr gut nach.Sie bekommt ein spezielles Zusatzfutter für Rehe und Cushing Pferde von der Firma Equi Life.Diese Firma wird durch eine Tierärztin vertreten,die hervorragend berät,und auch an Forschungsreihen  für Cushing in England mitarbeitet!Mit dieser Tierärztin bin ich auch weiterhin in telefonischen Kontakt!Morgen bekommt unsere Stute ein Strahlpolster von dieser Firma.Diese sind besonders weich,und sollen auch im akuten Rehefällen sehr hilfreich sein.Die Hufe unserer Stute sind unter steter Kontrolle unseres Tierarztes,denn es muß das Blut und die Wundflüssigkeit ablaufen können.Ich hoffe,daß ist der richtige Weg.Es sieht zumindest so aus!
Gruß,Silvia




Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Paula am 15.12.04, 01:06
Hallo Sylvia!
Mein Pony hatte auch Cushing. Ist schon eine Weile her. Damals gab es auch nicht so viele Infos darüber. Leider! Er hatte auch diese homöopathischen Injektionen Hypohysis Juis Injeel Forte bekommen. Und nachher auch Parkotil. Leider schlug das homöopathische Präparat nicht an und von dem Parkotil bekam er regelrechte Halluzinationen. Aber bei ihm hat ja auch nichts geholfen. Er hatte keine Rehe sondern hochgradige Diabethes! War aber immun gegen Insulin. Ich habe alle paar Tage den Blutzuckerspiegel überprüft – keine Besserung. Leider ging alles sehr sehr schnell und innerhalb von 3 Monaten war er tot. Ich hoffe dass dein Pferd besser auf die Behandlungsmethoden anspringt, versuche es auf jeden Fall trotzdem mal mit Parkotil, es soll wirklich schon vielen geholfen haben.
Das Problem ist ja nicht eine Rehe im eigentlichen Sinne, sondern eine gewaltige Hormonstörung. Wird die reguliert, kommt auch der Rest wieder auf die Reihe.
Es hat etwas mit Transmitter-Stoffen zu tun. So ganz genau weis ich das alles nicht mehr, ich habe damals auch sehr viele amerikanische Internetseiten durchforscht und auch von meinem Tierarzt Lektüre geliehen bekommen. Die relevanten Seiten müsste ich noch haben – wenn Du Interesse hast gebe ich Dir die Informationen gerne weiter, aber das kann ich Dir gleich sagen – es gibt keine Behandlungshinweise!!!
Es geht sich nur um die verschieden Formen und Auslöser!

Ich wünsche Dir und Deinem Pferd alles Gute!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Silvia Gremmler am 22.12.04, 11:46
Hallo Paula
Vielen Dank für deine mail.Mit unswerer Stute Gipsy soieht es einigermaßen gut aus.
Bleibt zu hoffen,daß sich alles weiterhin stablisiert.Sie steht wieder im Winterauslauf,wo sie sich frei bewegen kann.

Gruß,Silvia
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Gina am 29.12.04, 08:53
Hallo,

ich kenne mich bei dem Krankheitsbild leider nicht aus, aber in der aktuellen Cavallo stand ein Artikel darüber drin. Dort wurde auch von Diabetes im Zusammenhang mit Cushing geredet.

Evtl. hilft das ja auch weiter.
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Silvia Gremmler am 03.01.05, 16:06
Hallo Gina
Cushing ist auch oft mit Diabeties verbunden.Das kann man erkennen,weil das Pferd
oft urinieren muß.Das ist bei unserer Stute auch der Fall.Sie darf deshalb nur bestimmte Futtermittel fressen.Es gibt ein spezielles Krippenfutter(Diätfutter),welches nur für Cushing Pferde hergestellt wird(außer Heu und Stroh)!
Den Bericht in der aktuellen Cavallo habe ich auch gelesen.Ich finde an der Cavallo wirklich gut,daß sie auch diese schwierigen Krankheiten ansprechen,und ausführlich darüber schreiben.Unserer Stute geht es wieder ganz gut.Sie bekommt keine Schmerzmittel mehr(wir wollen auch hoffen,daß es so bleibt),und sie läuft auch wieder im Auslauf und ist auf der Weide,und galloppiert sogar wieder(freiwillig)!
Vielen Dank für deine mail,
Silvia :)
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Gina am 03.01.05, 20:09
Super, Silvia! Freut mich! Ich drück die Daumen, dass alles gut geht. :D
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Silvia Gremmler am 04.01.05, 11:30
Hallo Gina
Es wäre das größte Geschenk,wenn  es mit unserer Stute noch einmal etwas wird!! :)
Ich habe von zwei anderen Leuten erfahren,mit denen ich mir in der letzten Zeit gemailt habe,daß es dem einen Pony (23J)wieder sehr schlecht geht,und das andere Pferd(Warmblut,26 J)alt gewesen,wegen eines zusätzlichen Epileptischen Anfalls,(weil es Schmerzmittel bekam,). wieder einen Reheschub(4.Schub) innerhalb von 6 Wochen hatte.Sie mußte das Pferd Neujahr einschläfern lassen!Das gibt immer zu denken,und man kann nur hoffen,daß es einem selbst nicht trifft! :'(
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Spookey am 04.01.05, 12:19
Hallo Silvia,

ich drück Dir bzw. Deiner Omi auch ganz fest die Daumen! :)

Das Cushing-Pony bei uns ist weiterhin stabil - die Hufe sehen gut aus, das Winterfell ist nur noch halb so dick wie letzten Winter, und das Pony ist auch so gut drauf! Sie hat auch wieder etwas zugenommen (war ja extrem abgemagert) und hat am Rücken auch wieder etwas Muskeln bekommen. Die Besitzerin reitet sogar wieder kleine, aber durchaus flotte Schrittrunden ohne Sattel, was sie schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt hatte.
Klar weiß man bei einem Cushingpferd nie, wie es weitergehen wird, aber bis jetzt läuft es sehr gut. Der letzte Reheschub ist jetzt auch schon wieder fast 1 1/2 Jahre her.
Futter bekommt sie für ein Rehepony eher viel: pro Tag reichlich Heu und ca. 0,75 kg Maisflocken + ca. 0,75 - 1 kg Hesta Mix. Sie verträgt das gut - daran merkt man wohl auch, dass die Rehe nicht direkt vom Futter kam. Nur bei der Weide passt die Besitzerin nach wie vor sehr auf.

Ich werde mir bei meiner eigenen alten Stute den nächsten Fellwechsel sehr genau anschauen - wenn sie da Probleme hat, werde ich sie auch mal testen lassen (hat diesen Winter ein extrem langes Winterfell und immer wieder leichte Stoffwechselprobleme). Sollte sie positiv sein, werde ich ihr ebenfalls Parkotil/Permax geben. Ist zwar nicht so billig, aber die Pülverchen gegen ihre ganzen Wehwehchen sind das auch nicht...

Alles Gute, Spookey
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Silvia Gremmler am 04.01.05, 15:28
Hallo Spookey
Vielen Dank für deine guten Wünsche!Die kann unsere Stute gut gebrauchen!Das hört sich  mit dem Pony  ja sehr gut an!
Vielleicht haben wir auch Glück!!Unser TA ist sehr zuversichtlich.Unsere Stute hatte auch sehr abgenommen,da sie sehr schlecht fraß.Immer nur Möhren,daß sie wir schon dachten,sie bekommt irgendwann lange Ohren und hoppelt durch den Stall!Inzwischen frißt sie allerdings halbwegs normal,und hat auch schon zugenommen.Ab Mitte Januar gibt es ein spezielles Futter nur für dünne Cushing Pferde(Firma Baileys,Ultimate Finish,kostet allerdings 60 Euro)
Das Heu hat unsere Stute zu Ballen gekaut,niemand hatte so etwas bei seinem Cushing Pferd bis dahin gehabt.Eine  Frau mailte mir irgendwann,die das gleiche Problem hatte.Dieses Pferd mußte sie allerdings Neujahr einschläfern lassen,da das Pferd durch die Schmerzmittel einen Epileptischen Anfall bekam.Hoffentlich bleibt mir das erspart!Ich habe schon so viel Geld investiert!
Nicht jedes Pferd mit schlechterem Haarwechsel muß ein Cushing Pferd sein!Es gibt zum Pergolid noch eine Homöophatische Alternative,die unsere Stute bekommt.Es heißt Hypophysis Suis Forte,und Hypophysis Suis Injeel und kommt von der Firma Heel.Man macht diese Kur 1-2 mal im Jahr,und dieses Mittel ist total billig.Es  kostet nur etwas über 30 Euro(im Jahr!),hat keine Nebenwirkungen,und man muß nicht immer an diese tägliche Tablette denken,die man auch nicht vergessen darf!Wollen wir hoffen,daß es unserer Stute bald so gut geht,wie dem
Pony in euerem Stall.Drück mir die Daumen.
Herzlichen Gruß,
Silvia :)
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: DutchMountain am 04.01.05, 17:59
Hallo Silvia,
nun muss ich dich auch mal aufmuntern. Ich habe ein 30jähriges Pony, dass vermutlich schon seit einigen Jahren unerkannt Cushing hat. Sie hatte jedenfalls unerklärliche Reheschübe, wechselte das Fell nicht mehr richtig (inzwischen gar nicht mehr) und wurde trotz steigender Futtermenge immer dünner. Außerdem hat sie jetzt richtige Puscheln an den Füßen - dabei ist sie eigentlich ein eleganter Blütertyp...
Seit einem Vierteljahr bekommt sie Pergolid und es geht ihr deutlich besser. Die Kuhlen hinter den Schultern sind weg, das Fell sieht viel glatter und weniger dick aus, sie ist insgesamt munterer geworden und zu dünn ist sie auch nicht mehr. Rehe hat sie schon lange nicht mehr gehabt, weil ich da aufpasse wie ein Schießhund. Jetzt hoffe ich, dass sie im Frühjahr wieder einigermaßen das Fell wechselt (letztes Jahr habe ich sie Ende April geschoren und 4 Wochen später sah sie wieder aus wie ein Plüschtier  :P )
Wenn man sie jetzt so sieht, merkt man ihr das Alter nicht an. Wenn es so bleibt, haben wir keinen Grund zur Sorge.
Sie kaut ihr heu auch zu wickeln, das liegt aber an ihren altersbedingten Wackelzähnen. Sie frisst heu sowieso nur aus Langeweile, zum Sattwerden gibt es eingeweichte Heucobs, damit habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.
Mein Dicker hatte im Sommer eine Futterrehe; er hat nach der schlimmsten Phase nach einer Woche als Schmerzmittel Ingwer bekommen, der ist vertäglicher (GsD frißt er alles).

Alles Gute fürs  Pferd und deine Nerven,DM
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Silvia Gremmler am 05.01.05, 14:53
Hallo Dutsch Mountain
Vielen Dank für das Mut machen!Ich habe jetzt schon so eine Mega Tierarztrechnung,daß das hier einfach wieder was werden muß!!!
Ist gut zu hören,daß es auch Heilerfolge bei Pferden gibt,und nicht alle Pferde eingeschläfert werden müssen!Im Gegensatz zu deinem Pony ist unsere Stute noch
jung mit ihren 23 Jahren!
Unsere Stute frißt jetzt wieder ganz gut,bekommt aber immer noch zusätzlich zum Heu ihre eingeweichten Heucops.Damit habe ich sie auch wieder aufgepäppelt!
Drück weiterhin die Daumen für unsere Stute!
Viele Grüße,
Silvia ::)
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Paula am 16.01.05, 01:28
Hallo Silvia!
Du hast recht, Cushing-Pferde können auch öfters an Diabethes leiden. Man kann es natürlich daran vermuten, dass sie übermäßig viel saufen und unrinieren. Man kann es aber auch mittels Test ganz sicher feststellen. Und zwar über das Blutbild. Wie beim Menschen sind die Glucose und Lipid- Werte stark erhöht. Man kann diesen Test beim Tierarzt machen lassen, das ist aber teuer – oder aber man holt sich in der Apotheke diese Blutzucker-Sticks, bzw. fragt einen netten Diabethiker aus der Bekanntschaft nach seinem Zuckertestgerät und führt den Test selber durch. Ein Tropfen Blut am besten aus der Halsvene genügt. Das ist nicht so schwierig. Man gewöhnt sich auch daran.

Hallo Petra!
Ich habe leider erst heute deine Mail gelesen. Habe mir dein Forum kurz angeschaut. Ich würde dir ja gerne helfen, aber wo genau in dem Forum und was soll ich denn da schreiben?
Stell am Besten ein paar gezielte Fragen. Ich meine die Geschichte ist ja nun nicht gerade schön.
Viele Grüße.
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Ronja am 09.11.05, 12:07
Nach einer fast durchwachten Nacht und vielem Hin und Herüberlegen, bin ich zum Schluss gekommen, dass meine 16 jähr Shettystute möglicherweise am Cushing-Syndrom erkrankt ist [unerklärliche Reheschübe im Frühjahr, 3 im Abstand von 4 Wochen und läuft zwischendurch auch mal wieder nen Tag schlechter, einmalig schlimme Zuckungen wie epilept. Anfall, schwitz und hat einen dicken stinkigen Pelz, der sich mittlerweile wellt (dachte erst, dass liegt an der Feuchtigkeit, ), so Fettpölsterchen auf den Kruppe hatte sie tendenzeill immer, wenn etwas dicker...eignelitch ist das ein fittes Teil, bis zum Frühjahr voll durchtrainiertes Fahrpferde, jetz nur noch Rumsteh- und Drehdurchpony...]
...und mein TA ist im Urlaub kann ihn nich erreichen, wollt ihn heut morgen anrufen wegen Test. Ich werd wahnsinnig!
Wie lange dauert so ein Test, es gibt da ja so zwei, ich kennmich NULL aus und bin bissi durchn Wind. Kann das auch ein 08/15 Viehdoc machen? Wenn das ins Labor geschickt wir, nehm ich an...was kann da schieflaufen? Sonntag kommt der TA meines Vertauens zu besuch, dem würd ich gern schon ein Ergebnis präsentieren, bzw. mir von ihm dann direkt was mitbringen lassen. Kommt von weiter weg und ist nich so oft hier...
Kann mir keiner war zu den beiden Test sagen? Morgen früh kommt ein neuer TA vorbei, um das in Augenschein zu nehmen...ich wäre gern mit noch etwas Info gewappnet :-\ ...sonst muss ich heut nacht wohl nochmal gooogeln...
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Manu am 09.11.05, 16:56
Google mal unter Dexamethason-Suppressions-Test, oder Low-Dex-Test. Vermutlich findest Du da was. Ich kann Dir leider nichts über den Ablauf sagen, weil wir den Test nicht haben machen lassen. Meine Stute hatte akut Rehe, als wir immer sicherer wurden, daß sie Cushing hat. Da wollten wir nicht auch noch Kortison spritzen... Ich habe dann das Medikament (Pergolid) besorgt und einfach auf Verdacht gegeben. Da sich ihr Fell seitdem stark verändert hat, vermute ich, daß wir den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Wir geben die Tabletten also weiterhin und hoffen, daß kein weiterer Reheschub kommt.
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Ronja am 10.11.05, 08:25
Danke, ich leg glcih mal los...der Doc müsste in ner halben Std. anrücken.
Meine Stute hat jetzt nicht akut nen Reheschub, bin da aber auch vorsichtig. Also kann man das Medikament "einfach" mal geben und gucken, was passiert? Würde ich mich nicht trauen (bin halt nen alter Diagnostiker ;)), aber machen wohl viele so?!
Welche Dosierung gibts Du? Hab mit Hannover telefoniert, die sagen .1mg/100kg...woanders stand was von min .2mg...hä?
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Manu am 11.11.05, 10:53
Ich hab alle möglichen Veröffentlichungen im Internet gelesen. Das ging von 0,1mg/100kg Körpergewicht, bis 5mg pro Pferd. Eine Veröffentlichung, die mir sonst auch gut gefallen hat, sprach von 0,2mg/100kg Körpergewicht (0,7-1,2mg pro Pferd). Mein Pferd wiegt ca. 550kg und ich gebe jetzt genau eine Tablette (1,0mg). Einer der Tierärzte meiner Tierarztpraxis hat Erfahrungen mit Pergolid aus einer anderen Klinik mitgebracht, wo er früher gearbeitet hat. Die haben Großpferden bis zu 2,0mg gegeben. Ich denke, mit 1mg lieg ich da nicht so falsch, zumal es da auch sehr einfach ist, zu dosieren. Wichtig ist wohl, daß es eingeschlichen wird. Ich hab mit einer Viertel Tablette angefangen und langsam über ca. 10 Tage bis zu einer Tablette gesteigert. So hatten wir garkeine Probleme. Man sollte halt sein Pferd etwas im Auge behalten. Bei manchen Pferden treten Nebenwirkungen auf (Kolik, Unterzucker, möglicherweise schlechte Leberwerte). Eine Blutuntersuchung werde ich demnächst mal wieder veranlassen um sicher zu gehen, daß alles ok ist, aber Grund zur Sorge hab ich nicht. Meine Stute sieht gerade sehr gut und gesund aus.  :D
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Ronja am 11.11.05, 12:27
...ich suche grad auch alles, was ich finden kann...
Mein TA meinte auch eine Tablette am Tag, aber mein Tier ist ein Shetty mit 200kg...ob das dann wohl bissi viel ist? Ich warte mal, er wollte sich heut noch melden wegen der Blutuntersuchung. Ich frag ihn dann auch nochmal bzgl. des "neuen" Tests, der ja soooo simpel sein soll...von allen andern lass ich mich derweil beschimpfen; Das ist doch ne Modekrankheit, du hast doch einen ande rWaffel; wahlweise auch: was soll der der Zauber, für 50euronen kriegst du doch nen neues Shetty. DAS ist genau, was ich grad brauchen kann!
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Manu am 11.11.05, 15:26
Oh, je, da brauchst Du wohl ein dickes Fell, bis Dein Pony wieder ein dünneres hat  ;D
Ich denke auch, daß für ein Shetty eine halbe Tablette gut reicht. Es ist halt schwierig, weil eigentlich noch keiner wirklich rausgefunden hat, welche Dosierung die optimale ist. In einer Veröffentlichung haben sie den Pferden eine recht geringe Dosierung gegeben. Wieviel das genau war, weiß ich nicht mehr. Einige Pferde haben darauf nicht angesprochen. Bei zweien (glaub ich!) wurde es dann aber etwas besser, als höher dosiert wurde. So gut, wie bei denen, die sofort auf die niedrige Dosierung angesprochen haben wurde es aber auch dann nicht. Fazit: Bei manchen paßt das Medikament gut, da reicht auch wenig davon aus, bei anderen paßt es nicht. Da sollte man dann wohl eher mal einen Versuch mit den Alternativprodukten (Trisolan u.ä.) starten.
Aber trotzdem kannst Du es ja ausprobieren. Du solltest das Pergolid ja eh einschlechen. Gib ihm doch erstmal eine Achtel Tablette und steiger das jeden zweiten Tag um ein Achtel. Wenn Du dann bei einer halben Tablette angekommen bist, kriegt er das Medikament ja schon ein paar Tage. Wenn Du dann bemerkst, daß er schon irgendwelche Veränderungen zeigt (weniger trinkt und pinkelt z.B.), würd ich bei einer halben Tablette bleiben. Ansonsten kannst Du ja auch vorsichtig zurückdosieren, wenn es ihm bei einer Tablette sehr gut geht. Du kannst ja dann nach einem halben Jahr (oder so...) mal versuchen, ob er auch mit weniger zurecht kommt.
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Nicola* am 20.11.05, 18:00
Hallo! Möchte Dich nicht depremieren, aber meine Freundin hat am 12.11. ihren 16jährigen Wallach auf Grund der Kombination Cushing / Hufrolle einschläfern lassen müssen. Die Behandlung ist kontraindikativ, dass heißt das Cushing-Medikament wirkt sich negativ auf die Hufrollenerkrankung aus und umgekehrt. Ausschlaggeben für eine Starke Verschlechterung der Hufrolle war der Chushing-Test, der das "Faß zum Überlaufen gebracht hat". Die Tierklinik in Sotrum ist übrigens hierzu recht firm...!Viel Glück!
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Ronja am 20.11.05, 18:39
@nicola: meinst Du mich? Ähh, mein Pony hat keine Hufrollenerkrankung, sondern Hufrehe..was wie ich eben dachte eine Folge des ECS hätte sein können. Soweit ich mittlerweile weiss, ists eben mit der Testerei bei HufREHE auch nicht so prickelnd...
Traurig trotzdem für Deine Freundin  :'(
Morgen kommt der Doc evtl. nochmal *er wollte mich wohl wiedersehen  8)* ...mal sehen was er noch zu berichten hat...
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Nicola* am 21.11.05, 08:56
@nicola: meinst Du mich? Ähh, mein Pony hat keine Hufrollenerkrankung, sondern Hufrehe..was wie ich eben dachte eine Folge des ECS hätte sein können. Soweit ich mittlerweile weiss, ists eben mit der Testerei bei HufREHE auch nicht so prickelnd...
Traurig trotzdem für Deine Freundin  :'(
Morgen kommt der Doc evtl. nochmal *er wollte mich wohl wiedersehen  8)* ...mal sehen was er noch zu berichten hat...

@ Ronja... ich meinte auch Huffrehe... SORRY!!!
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Manu am 21.11.05, 11:06
Nicola, daß ich mein Pferd wahrscheinlich eines weniger schönen Tages wegen Cushing/Hufrehe einschläfern lassen muß, ist mir schon klar. Nur hoffe ich, daß ich durch die Gabe des Medikaments das ganze noch lange Zeit hinauszögern kann. Das Medikament löst meines Wissens keine Hufrehe aus, aber wenn ein Pferd Cushing hat, wird es unweigerlich irgendwann Hufrehe bekommen, wenn es nicht schon vorher an Krämpfen oder ähnlichem stirbt. Das liegt nicht am Medikament, das liegt an der Erkankung. Mit Behandlung kann man neue Reheschübe herauszögern/verhindern, aber das Pferd wird dadurch nicht gesund.
Was durch das Medikament passieren kann, sind schlechte Leberwerte und Koliken. Habe gerade mal einen Bluttest veranlaßt, um das zu überprüfen.
Ich bin jetzt auf 1,25mg hochgegangen, weil sich meine Stute in letzter Zeit vermehrt an der Schweifrübe (unterste 10cm) gescheuert hat und Juckreiz ist ja ein Symptom für Cushing. Vielleicht ist die Dosierung mit 1mg doch etwas zu niedrig. Ist ganz schön schwierig, die richtige Dosierung für das individuelle Pferd herauszufinden.
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: Ronja am 21.11.05, 11:29
Nicola, ach so...da denke ich dann wohl auch so wie Manu, obwohl mein Pony ja jetzt angeblich doch kein Cushing hat. Das BB zeigt "nur" unverhältnismässig schlechte Muskelwerte (Se und Mag Mangel), ich muss dazu sagen, dass das Tier relativ stark bemuskelt ist, da bis vor einem haben Jahr aktiv sportlich genutzt (Fahren und Reiten), der Glucosewert ist wohl normal. (obwohl es anscheinend auch ECS-Pferde gibte, bei denen das auch so ist...) TA meint, es würde nix auf Cushing hinweisen...trotzdem soll ich das mit Pergolid machen?! Er kommt gleich nochmal, das kleine Biest schnoddert jetz auch noch ein wenig...ist am WE glaub ich zu kalt geworden, von FR auf SA gab es Frost und Poniken stand ohne Decke draussen, lief beim Reinholen gg 22h ganz komisch steif... :-X
Titel: Re: Equine Cushing Sydrom
Beitrag von: lachshuhn am 24.12.05, 10:45
ECS (Equines Cushing Syndrom) 
 
Je früher die Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome zurück. 
Grundsätzlich: wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm zumindest mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum. 
Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer Zeit wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd. 
 
Was ist Cushing: 
Beim ECS bildet sich ein Adenom der Pars intermedia der Adenohypophyse (also eines Teiles des Vorderlappens der Hirnanhangsdrüse). Dieser Teil der HAD reguliert die Nebennierenrinde, in der das Cortisol produziert wird 
Beim ECS-Pferd ist der Cortisolgehalt insgesamt zu hoch. 
Das Hormon Cortisol beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. 
Dadurch entstehen schleichend eine Anzahl der unterschiedlichsten ,z.T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen 
Kortisol stört den Proteinstoffwechsel , die Insulinproduktion wird gedrosselt, der Blutzuckerspiegel steigt. 
 
Die Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die meisten Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben. Mittlerweile sind schon 10 Jahre bekannt. (Dr.Assmann) 
 
Mögliche Symptome:
 
- dickes langes Winterfell verzögerter,sich überlagernder Fellwechsel
 - oft bleiben alte Haare zurück, langes Fell im Sommer, oft Löckchenbildung 
- übermäßiger Durst mir häufigem Wasserlassen 
- Abmagerung auch bei gutem Fressverhalten hoher Futtergaben 
- Muskelrückbildung vor allem am Rücken (Hängerücken) 
- mitunter begleitet von Fettpolstern an Bauch (Hängebauch) und Mähnenkamm 
- Hufabzesse,Huflederhautentzündiung Hufrehe (auch zu ganz untypischen Jahreszeiten) 
- Sehnenentzündungen 
- Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum gelegentlichen Umfallen 
- seltener auch massive Stoffwechselentgleisungen mit kreuzverschlagähnlichen Symptomen
 - häufige und hartnäckige Infekte 
- nicht behandelbare Durchfälle/Kotwasser 
- Knochenprobleme, Osteoporose 
- Lethargie 
- Futterverweigerung, bei abnehmender Schutzschicht der Magenschleimhaut und verstärkter Magensäureproduktion Gefahr von Magengeschwüren 
- seltsames Schwitzen ohne ersichtlichen GRUND 
- Parasiten im Fell bis hin zum räudigen Erscheinungsbild (vor allem in den Wintermonaten) auch Scheuern ohne Parasiten wird oft beobachtet 
-schlechte Wundheilung,wunde Stellen auf der Maulschleimhaut
Die Symptome sind nicht zwingend beim ECS Sie werden oft irrtümlich für Alterserscheinungen gehalten. 
Dr.Froin empfielt, immer an Cushing zu denken, wenn 2-3 Faktoren aufeinander treffen und andere Krankheiten ausgeschlossen sind. 
 
SPEZIELL BEI HUFREHE: 
Gegen Hufrehe selbst wirkt Pergolid nicht, Hufrehe muss immer zusätzlich behandelt werden . 
Allerdings verschwindet das Hufreherisiko unter der Pergolidbehandlung. 
 
Welcher Test: 
Am Sichersten ist der Dexametason-Test. Die anderen Testverfahren nur bei positivem Ergebnis. Beim Low-Dex Test ist keine Hufrehe zu befürchten und auch nicht bekannt, 
auch nicht bei einer bestehenden Hufrehe. 
Bitte Mangan-Werte überprüfen
 
Welche Medikamente stehen zur Verfügung: 
An 1. Stelle mit der größten Erfahrung gilt Pergolid (Pergolid / Permax / Parkotil hat alles den gleichen Inhaltsstoff) als das Mittel der Wahl. 
Dosierung: 
Niedrige Dosis 0,2mg/100kg reicht wenn diese nach 4-6 Wochen keine Verbesserung zeigt, wirkt auch die hohe Dosis nicht (Dr.Assmann.) 
Unter dieser Dosierung ist die 10-jährige Erfolgsbilanz belegt. 
Neueste Dosis als Empfehlung der Uni-Gießen: 0,1mg/100kg 
 
Die leider noch gängige Lehrmeinung ist : gegen Cushing kann man nichts tun und die Dosisangabe von 1 mg/100kg mit Warnung vor den Nebenwirkungen. 
Nebenwirkungen scheinen auch mit der Höhe der Dosis bei einzelnen Pferden zusammen zuhängen. 
 
Als das 2.Mittel gilt Trilostan 
 
Neuerdings wird auch eine homöopathische Behandlung empfohlen. 
Bei einer alleinigen Behandlung damit kommen mir aber trotz Erfolgsmeldungen Zweifel: 
Die überhöhte Kortisonausschüttung kommt aufgrund eines Adenoms zustande. 
Fraglich ist, ob eine ein bis zwei mal jährliche Spritzenkur dies in der Zwischenzeit unterdrücken kann. 
Langzeitstudien sind meines Wissens noch nicht belegt. 
 
Zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten bieten z.B.: von Hilton Herbs Cush- X sowie Hormonise 
 
Folgende Mittel/Inhaltsstoffe sollten bzgl.Nutzen/Risiko bei Cushingpferden überdacht werden,da diese entweder zum Komplex Diabetes zuzuordnen sind bzw. eine Einlagerung im Gehirn möglich ist: 
 
Yukka 
MSM 
Glukosamine 
 
Sollte ein Cushingpferd zu Arthritis neigen oder solche Beschwerden haben, 
bitte auf Hyaluronsäure (Hyalun) ausweichen. Bitte TA kontaktieren. 
 
Grundsätzlich: 
wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm zumindest mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum. 
Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer Zeit wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd. 
Titel: Cushing- Pergolid Tablette
Beitrag von: Honey am 26.01.07, 16:44
Hallo zusammen,

bei meinem Hafi ist Anfang Dezember das ECS festgestellt worden. Habe mir auch direkt Pergolide besorgt und langsam mit der Therapie angefangen. Man merkte es der Dame ziemlich schnell an, dass es ihr besser geht. Die erste Woche bekam ich die Tablette mittels einer Banane ins Pferd. Dann verweigerte sie diese. Ich versuchte mein Glück mit Birnen und Äpfeln im Wechsel. Sie wurde immer misstrauischer. Nachdem sie gestern dann auch die Birne verweigerte, versuchte ich es heute mit einer Möhre. Die ersten drei Stückchen nahm die, das vierte Stück mit der zweiten halben Tablette verweigerte sie dann wieder :-( . Wie bekommen andere Betroffene die Tablette in ihr Pferd? So langsam weiß ich nicht mehr weiter...
Gruß
Kirstin
Titel: Re: Cushing- Pergolid Tablette
Beitrag von: Manu am 26.01.07, 16:54
Ich brech sie in kleine Stücke und laß sie die direkt aus der Schüssel mit einer guten Handvoll Hafer fressen. Geht recht gut. Banane und co nimmt sie auch nicht mehr gern. Sie ist aber eh mäkelig, was Obst betrifft. Wenn das mit dem Hafer nicht funktionieren würde, würde ich die Tablette in einer Spritze mit Wasser auflösen und ihr das direkt ins Maul geben. Tägliche Tablette muß eben sein. Basta.
Titel: Re: Cushing- Pergolid Tablette
Beitrag von: Viki am 26.01.07, 21:45
Im Apfel so verstecken (reindrücken), dass man nichts mehr sieht geht auch nicht?

Irgendwer hat mal von Nutella geschrieben als ultimativer Trick - aber mein Haflinger mag nicht mal Apfelmus und der Isländer hat auch Tablettenhysterie - bei dem hilft nur in Cobs untermischen.
Titel: Re: Cushing- Pergolid Tablette
Beitrag von: Honey am 27.01.07, 09:47
Hallo,

vielen Dank für Eure Vorschläge. Das mit dem Auflösen und mit einer Spritze verabreichen- da hab ich auch schon dran gedacht, aber nur als letzte Lösung. Heute morgen hat ein Bursche aus dem Dorf ihr den Apfel mit der Tablette gegeben, da hat sie erst etwas misstrauisch geguckt, den Apfel aber dann ohne Probleme genommen. Ich bohre da schon ein richtiges Loch in die Stückchen, damit sie die Tablette nicht riecht, aber anscheinend haben die so einen extremen Eigengeschmack, dass Pferdchen sie einfach rausschmeckt. Mit dem Nutella werde ich auch mal ausprobieren, denn Schokolade hat sie schonmal gefressen.
Wie macht ihr das im Sommer mit dem Weidegang? Kommen Eure Pferde auf die Wiese oder nur auf ein Paddock? Ist die Gefahr einer Rehe auch mit den Tabletten noch so hoch? Wie lange haben Eure Pferde schon das ECS oder wie lange behandelt ihr das schon? Mein TA scheint leider auch nicht die meisten Erfahrungen damit zu haben und äussert sich eher schwammig und macht keine genauen Verhaltensregeln! Was füttert ihr im Winter und im Sommer? Oh man, so viele Fragen...! Aber ich will halt auch nichts falsch machen. Über Antworten würde ich mich riesig freuen.

Liebe Grüß
Kirstin
Titel: Re: Cushing- Pergolid Tablette
Beitrag von: Mailin am 27.01.07, 14:02
Hallo Honey,

ich setze mich auch gerade mit dem Thema Cushing auseinander, weil es vor rund zwei Wochen bei meinem Pferd diagnostiziert wurde.
Auf dieser Seite:

http://www.hufrehe.org/info/ (http://www.hufrehe.org/info/) kriegst du gaaaaanz viele Infos, einfach weiter runterscrollen und auch ins Forum schauen!
Man sollte, so weit ich bis jetzt weiss, ein Cushing-Pferd vorsichtshalber wie ein Rehe-Pferd füttern. Möglichst Kohlehydratarm, kein melassehaltiges Futter und nicht zu viele Äpfel. (also nur zur Tablette verstecken) Kopf hoch, hier sind noch mehr User mit Cushing-Pferden. Da kommen bestimmt auch noch Infos. Aber lese erstmal in dem Link, damit bist Du laaange beschäftigt  ;D  ;D

Liebe Grüße, Mailin

Titel: Zuckerkrankheit/Morbus Cushing
Beitrag von: Issil am 18.06.07, 13:08
Hallo!
da ich im Reitstall schon den Ruf habe, wegen jeder unnötigen Kleinigkeit den TA zu holen, hätte ich da eine Frage an Leute, die Zuckerkranke Pferde bzw. Pferde mit Morbus Cushing haben. Wie habt ihr diese Krankheit festgestellt?
Warum meine Frage:
Mein Hafi hat Arthrose, bekam von mir ein Produkt von Starhorse "Chondroitin Plus" gefütttert seit ca. 2003. Da ist zB. Glukosaminsulfat (? richtig geschrieben?) drinnen. Er bekommt seit ca. einem halben Jahr auch noch Vitamin/Mineralstoff mix. Im Winter hat er auf einmal sein Sommerfell angesetzt (Jänner/Februar) und dann wieder Winterfell. Jetzt verliert er leider sein Fell nicht mehr, hat seit November immer wieder eine Augenenzündung.
Jetzt habe ich einen Artiklel gelesen, dass CushingPferde eben auch mit den Augen Probleme haben, Winterfell schlecht wechseln. Und meiner ist nicht unbedingt der schlankeste! Und das dieses Cushing bei zuviel von Glukokorikoiden hervorgerufen wird. Ist das jetzt eine Art von Glukosaminsulfat? Oder ist der Name nur so ähnlich.
ChondroitinPlus setze ich jetzt eh ab - bekommt von Energetiker neue Tropfen, aber trotzdem ist da eine Rest Angst.
Letztendlich kann ich eh nur eine Bluttest machen lassen, aber ich möcht mich halt auch nicht lächerlich machen. Würde mich über baldige Antwort freuen, denn den TA-Termin möchte ich so bald als möglich machen. Hätte halt gerne nur mehr Hintergrundinfos.
Ich hab mal über eine eigene HP für zuckerkranke Pferde gelesen, aber ich weiß nicht mehr in welchem Forum. Daher wenn es hier war, kann mir jemand den link nochmals reinstellen? Bitte, Danke!
Liebe Grüße
Lissi


Titel: Re: Zuckerkrankheit/Morbus Cushing
Beitrag von: schuddelwatzi am 18.06.07, 13:33
www.hufreheforum.de

Da wird Dir bestimmt geholfen!
Alles Gute!
Titel: Re: Zuckerkrankheit/Morbus Cushing
Beitrag von: Nattrun am 18.06.07, 13:45
Glucosamin ist eine Zuckerverbindung - da kann bei einer diabetischen Vorbelastung das Fass zum Überlaufen bringen, in der Tat.
Hatte er schon mal Rehe?
Die Grenzen zwischen Diabetes und Cushing sind sehr wischiwaschi.
Gut erklärt hier: http://www.equivetinfo.de/html/stoffwechselerkrankungen.html

Habe das gleiche Problem - diabetisches Pferd mit Arthrose welches supergut auf Glucosamine reagiert  :'(
Es gibt von Cortaflex ein Präparat, welches Rehepferd-geeignet ist, ist aber so teuer, daß mans wirklich nur kurweise machen kann (ich zumindest)
Titel: Re: Zuckerkrankheit/Morbus Cushing
Beitrag von: Spookey am 18.06.07, 14:06
Hallo Lissi,

Deine Fragen sind sicher nicht peinlich, ich finde es gut, dass Du Dich informieren willst. Wenn Dein Pferd so auffallende Fellprobleme hat, ist das ja auch ein Zeichen, dass was nicht stimmt!

Sehr viele Infos findest Du wie schon oben gesagt im Hufreheforum.

Da sind auch viele Pferde, die (noch) keine Hufrehe haben, aber eben z.B. Probleme mit Cushing und/oder zu hohen Blutzuckerwerten.

Wie Du schon selbst vermutet hast, sind Glucocorticoide und Glucosamin nicht das Gleiche (kann man übrigens beides mit c oder k schreiben, das ist beides richtig)

Glucocorticoide sind Hormone aus der Nebenniere. Die bekanntesten sind Kortison und Kortisol. Da diese unter anderem auch den Kohlehydratstoffwechsel beeinflussen, haben sie wohl auch das "Gluco" im Namen, sind aber selber kein Zucker.

Beim Cushingpferd funktioniert durch eine Geschwulst in der Hypophyse die Steuerung nicht mehr, die dem Körper sagt, wie viel Kortisol die Nebenniere produzieren soll. So wird dann viel zu viel davon produziert und es kommt zu den bekannten Problemen (dickes Fell, Entzündungen, Hufrehe usw.). Und es kann eben auch dazu kommen, dass der Körper nicht mehr mit Kohlehydraten (Zucker) zurecht kommt, also das Pferd im Grunde Diabetes bekommt. Oft trinken und pinkeln diese Pferde dann extrem viel.

Glucosamin ist dagegen wirklich ein Zucker (verwandt mit Traubenzucker(=Glucose)). Es ist mit ein Baustein für Gelenkknorpel und Gelenkschmiere, daher wird es gerne bei Arthrose gegeben, bei der es meist an Gelenkschmiere fehlt und die Knorpel geschädigt sind.

Glucosamin löst sicherlich kein Cushing aus, aber da es ein Zucker ist, kann es natürlich bei einem Pferd mit Diabetes zu Problemen kommen (ähnlich wie wenn es Kraftfutter oder sonst kohlehydrathaltiges Futter zu sich nimmt).

Probleme mit dem Kohlehydratstoffwechsel gibt es bei Pferden oft auch ohne Cushing. In der Regel betrifft das zu dicke Pferde (es geht ihnen da nicht anders als zu dicken Menschen). Sie haben oft auch typische Fettpolster z.B. über den Augen, unter dem Bauch, oder einen richtig dicken Mähnenkamm (Hengsthals). Die Krankhiet dazu heißt "Equines Metabolisches Syndrom" (EMS). Oft sind solche Pferde lange Zeit scheinbar gesund, nur eben "etwas zu mollig". Da ja sehr viele Pferde zu fett sind, schenkt man dem oft keine Beachtung. Leider ist das Hufreherisiko bei diesen Pferden extrem hoch, und man hätte vielen dieser Pferde einen Reheschub ersparen können, wenn man sie eher auf Diät gesetzt hätte. Behandelt wird diese Krankheit generell durch eine strikte Diät. Wenn man dabei wirklich konsequent ist, kann das Pferd damit gut leben.

Wenn Du auf diese Krankheiten testen lassen möchtest, ist es wichtig, dass diese Tests absolut korrekt durchgeführt werden. Sonst kann man schnell viel Geld "in den Wind schießen". Du findest alle Infos dazu im o.g.  Forum. Du kannst dort auch selbet beschreiben, was für Probleme Dein Pferd hat, und auch Bilder einstellen. Dann kann man auch gezielt raten, was im Moment Sinn machen würde. Es sind da halt viele Leute, die ähnliche Probleme mit ihren Pferden haben.

Ich selber habe eine alte Stute, die auch Fellprobleme hat (übrigens bekommt auch sie schon lange Glucosamin gegen Arthrose). Ich habe vor 2 Jahren bei ihr einen Cushingtest machen lassen, der dann aber negativ ausgefallen ist. Aber es war mir wichtig, das abchecken zu lassen, da bei uns eine Ponystute mit Cushing steht, die vor der Behandlung einige Hufreheschübe hatte (sie ist nun Dank der Behandlung seit bald 4 Jahren rehefrei).

Natürlich gibt es auch noch andere Ursachen für Fellprobleme - z.B. Nährstoffmängel (wobei das bei einem eher runden Hafi vermutlich eher nicht der Fall sein dürfte...), oder Leberprobleme, oder auch eine Schilddrüsenfunktionsstörung. Aber bei einem älteren Pferd mit Fellproblemen würde ich vermutlich immer zuerst mal auf Cushing testen lassen.

Bei einem Cushingpferd, das gut auf die Behandlung anspricht, bilden sich Diabetes-Probleme auch oft wieder zurück. Die Ponystute bei uns bekommt inzwischen z.B. wieder relativ viel Kraftfutter und Heu so viel sie will (sie ist eher mager, ist aber auch schon Ende 20). Nur beim Gras muss man nach wie vor etwas vorsichtig sein. Aber bei Glucosamin hätte ich bei diesem Pferd inzwischen z.B. keine Bedenken mehr, wenn sie es bräuchte. Kann man aber natürlich nicht pauschal sagen, da die Krankheit bei jedem Pferd anders verläuft.

Alles Gute, Spookey
Titel: Re: Zuckerkrankheit/Morbus Cushing
Beitrag von: Bueffelchen am 03.07.07, 11:13
Aus leidgeprüftem Anlaß möchte ich noch erwähnen, daß auch Borna durchaus im Raum stehen kann...ich war mit meinen Ponnies auch erst auf der Schiene EMS/Cushing...die Bluttests auf Insulin und Blutzucker waren jedoch unauffällig, so daß ich keine weiteren Tests in dieser Richtung habe machen lassen. Mittlerweile ist herausgekommen, daß zumindest die Stute hochgradig Neuro-Borriliose positiv und Borna zweifach positiv ist. Bei Borna sind Stoffwechselprobleme, Augenentzündungen etc auch alles im Programm.
Mein TA hielt Borna für total abwegig und wollte erst garnicht testen- das hab ich nun von meiner Hartneckigkeit!  :-\