Pferdeforum

Haltung, Stallbau, Weidewirtschaft, Futter und Fütterung => Fütterung und Futtermittel => Thema gestartet von: cheggerle am 25.11.04, 23:33

Titel: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: cheggerle am 25.11.04, 23:33
Hallo!
Ich habe vor ca. einer Woche 3 Isis (Sie sehen zwar nicht so aus und haben auch keine Papiere, also, wer weiß) "geschenkt" bekommen. (Die Besitzerin geht für ca 3 Jahre nach Amerika (Vielleicht auch für immer, das weiß sie noch nicht so genau...) und ich soll mich um die drei kümmern.) Die stehen in einem Offenstall. Sie hat bisher immer im Winter Heu gefüttert und ab und zu Mineralfutter. Jetzt meine Frage, reicht das? Die Pferde sind schon etwas älter (17,20 und ~ 25 (das weiß keiner so genau) und momentan reite ich sie gar nicht.
Was soll/kann/darf/muss ich da füttern? Habe ihnen bis jetzt immer Äpfel und Karotten mitgebracht, weiß aber auch nicht genau, wieviel ich da füttern kann. Und muss ich s klein schnippeln?
Ach ja, und woher weiß ich, wieviel die Pferde wiegen?
Wäre für eine Antwort sehr, sehr dankbar!
Liebes Grüßle!
 
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: julia1510 am 26.11.04, 00:44
Also, man rechnet bei Isis ca 7 kg Heu pro Tag und Pferd. Aufgeteilt in mindestens 2 Portionen. Abends die größte, Fresspausen von über
8 h sind schlecht für Stoffwechsel und Magenschleimhaut der Pferde. Wenn alte Pferde Probleme bekommen, genug Heu zu fressen, kann man zusätzlich Heucobs (Pre Alpin)  in Wasser gequollen füttern. Mineralfutter sollte man täglich füttern. Hafer ist bei wenig reiten nicht notwendig.
Äpfel &Karotten können ruhig zugefüttert werden,  Äpfel allerdings nur ca 1 kg/Tag, bei Karotten darf es mehr sein.
Kleinschnippeln muss man nix, im Gegenteil, gerade Karotten lieber ganz lassen, Äpfel am Besten halbieren (sonst Gefahr der Schlundverstopfung.
Wiegen lassen kann man seine Pferde entweder über mobile Pferdewaagen (z.B. von www.marstall.de) oder bei LKW-Waagen (z.B. bei Raiffeisengenossenschaften)

LG
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: cheggerle am 26.11.04, 12:17
Cool, danke!
Das hilft mir schon viel weiter!
Wie finde ich denn das richtige Futter? Hab jetzt schon einiges gelesen, und gehört, aber bei dem riesen Futterangebot weiß ich nicht genau, was denn gut wäre. Eine hatte vor 7/8 Jahren ine Eiweißvergiftung (Wahrscheinlich vom "Frühlingsgras") muss ich da jetzt ein spezielles, eiweißarmes Futter nehmen? Wo kann ich mich denn beim Futterkaufen beraten lassen? Hier gibts zwar einen Tierladen,der auch Pferdefutter verkauft, aber die haben selbst gesagt, sie haben keine Ahnung. Oder beim Loesdau? Welche Futtermarke ist denn zu empfehlen? Und ist es besser einen Salzleckstein aufzuhängen oder einen Mineralleckstein? Kann ich auch so ein Müsli füttern und braucht man dann noch ein spezielles Mineralfutter? Und wieviel Futter brauchen sie denn? (Bis jetzt haben sie "zwei Handvoll" bekommen.)
Füttern ist ganz schön kompliziert!
Muss ich mit dem Stroh auch aufpassen, oder gibt's da keine "Fressbegrenzung"?
Danke im Voraus! 
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: Kimble03 am 26.11.04, 12:29
Ähm, kannst du denn nicht die Fütterung der Vorbesitzerin übernehmen?
Ich mein, klingt doch so, als hätten sie die ganz gut überstanden, oder?

Mineralfutter halt regelmäßig, dann paßt's doch.

Was für Futter meinst du denn? Kraftfutter wie Hafer oder Müsli?
Hast du vor sie irgendwann zu reiten und willst dann was zufüttern oder wie?
Es gibt im Internet auch verschiedenste Adressen, die dir die Futterration von Pferden ausrechnen. *einfach googeln*
Und ich persönlich halte viel von der Firma Iwest, die stellen Mineralfutter her und machen auch Ernährungsberatungen.

Stroh können sie so viel fressen wie sie wollen, es sollte nur nicht aus Hunger geschehen, weil sie kein Heu mehr haben, eher so als Langeweile-Killer.
Also wenn die Heuration stimmt, dann fressen sie nur ein bisschen Stroh, nur von Stroh zu ernähren wäre nicht gut.

Meinst du mit Eiweißvergiftung evtl. Hufrehe? Dann müßtest du dann schon was bei der Fütterung beachten, ja.
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: cheggerle am 26.11.04, 14:37
Ja, was heißt "Fütterung der Vorbesitzerin"...? Ich werd natürlich jetzt nicht alles umschmeisen, aber meine Frage ist halt, ob das so reicht! Mir kam das eben ein bischen wenig vor, "ne handvoll" Mineralfutter und Heu. Aber wenn das genug ist, okay! Ich hab halt jetzt oft was über Müsli gelesen, und wollt halt wissen, ob das auch "in Ordnung" ist. Klingt halt irgendwie nahrhafter.
Der Hufschmied hat mir halt erzählt, dass sie eine Eiweißvergiftung hatte. Diese Rinne am Huf hat sich vergrößert. Was genaueres weiß ich da leider nicht. Wie äußern sich denn Hufrehe? Und was muß ich dann beachten?
Sollten Ponys eigentlich ein komplett eiweißloses Futter bekommen? Oder ist das dann auch wieder schädlich?
LG
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: Kimble03 am 26.11.04, 16:06
Grundsätzlich denke ich, daß es bei Robustrassen wie Isis besser ist, wenn sie eher karges Futter kriegen.
Meinem Pferd (Oldenburger) reicht nur Heu/Gras/Mineralfutter völlig aus, wenn ich ihn nicht reite.
Das Kraftfutter soll ihm ja nur die Kraft geben, die er für die Arbeit braucht.
In der Wildnis kriegen sie ja auch kein Müsli, oder? ;D

Wenn du deinen Pferden also so ca. 7kg Heu fütterst und ein Mineralfutter, dann reicht das.
*hat ja Julia auch schon geschrieben*

Irgendwie finde ich aber die Vorbesitzerin schon etwas seltsam, sie muß dir doch irgendwelche Angaben machen, wenn sie dir 3 Pferde vermacht.
So wie's klingt kriege ich mehr Anweisungen, wie ich den Hund zu behandeln habe, den ich über's Wochenende sitte als du für die Pferde gekriegt hast, die du ggf. für immer hüten sollst.
*Kopfschüttel*

Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: julia1510 am 26.11.04, 19:25
Um Eiweißüberschuss zu vermeiden, würde ich darauf achten, spät gemähtes Heu (nach der Blüte, also ca Juli) zu füttern und im Frühjahr sehr sogfältig anweiden. Für rehegefärdete Pferde gibt es auch Maulkörbe, so dass sie weniger Gras fressen (z.B. Greenguard).
Müsli würde ich Isländern nicht füttern, denn meist müsste man viel zu viel Müsli füttern, um den Mineralstoffbedarf halbwegs zu decken. Geeignete Mineralfutter sind z.B. Lexa Weidemineral, Salvana Pferdemineral, St. Hippolyt Kräutermineral, kannst du alles im Internet bestellen, z.B. bei www.lexa-futter.de , www.masterhorse.de .
Wenn du die Pferde dann mehr reitest, würde ich auch bei Isländern als Kraftfutter nur Hafer zufüttern (ca 200g reichen meist).
Stroh kann man zuviel füttern! Das gibt dann Verstofungskoliken, v. a. wenn die Pferde zu wenig trinken. Wenn du spät gemähtes Heu fütterst, brauchst du kein Stroh geben, da kannst du dann auch Heu satt füttern, damit sie was zu knabbern haben.

Zum Thema Hufrehe findest du einige Informationen bei www.der-huf.de  ;)

LG
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: Melliefjord am 26.11.04, 19:28
Also, meine Robustponys (Fjord und Welsh-A), beide gut im Futter  ;D, bekommen auch nur Heu und Mineralfutter und Winterweide (solange das noch geht). Das reicht laut meiner TÄ auch vollkommen aus, solange man ihnen keine Höchstleistungen abverlangt und sie leichtfuttrig sind. Es gibt aber auch andere Exemplare, die mehr Futter benötigen.
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: cheggerle am 27.11.04, 11:07
Alles klar! Also Heu und Mineralfutter. (Gibt's das auch von eggersmann? Da ist nämlich hier so ein Laden, dann hätt ich keine Versandkosten.)
Aber wie kann ich die Stute denn im Frühjahr am grasen hindern, die stehen immer auf der Koppel, da gibt's gar keine Boxen, oder so. Und so n Maulkorb, weiß ja net, klingt irgndwie "brutal".
Ich wollte eigentlich auf einem Stückchen vom Unterstand ein bischen Stroh auslegen (zum Hinlegen etc.) soll ich das dann lieber lassen? Oder geht das auch mit Heu? (Ist doch ein bischen schade, wegen draufrumgetrampel etc.) Oder ist ein bischen Stroh nicht schlimm? Das sind so ca. 3 m² für drei Pferde...Eh nicht so viel.
Danke!
LG
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: Mubbel am 27.11.04, 11:47
Hui,
3Quadratmeter sind ja nun nicht das meiste  :o Einstreuen würde ich immer mit Stroh, wenn du reichlich Heu fütterst fressen sie kaum Stroh und Heu ist wirklich zu schade und zu teuer zum einstreuen.
Eggersmann hat gutes Mineralfutter, das kannst du bedenkenlos verfüttern. Hast du vielleicht die Möglichkeit, den Unterstand etwas zu vergrößern? Bei so einem kleinen Unterstand hätte ich bedenken, dass nicht alles drei drunter können und gerade für den älteren ist das ja sehr wichtig.
Kannst du für die Stute im Frühjahr einen Bereich abtrennen, der quasi als Magerkoppel genutzt werden kann? Aber auch Maulkörbe sehen sie nicht als brutal an ;) ist ja nur zu ihrem besten! :)

Liebe Grüße, Jule :)
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: cheggerle am 28.11.04, 01:17
Den Unterstand kann ich nicht vergrößern. Aber die drei vertragen sich so gut, die quetschen sich auch. Vielleicht sind es auch mehr, als 3 m², habs nicht gemessen und kann schlecht schätzen. Ich denke, wenn sie nebeneinander stehen, passen sie gut drunter. Aber, die kommen eh nur zum fressen unter den Unterstand, sonst sind die bei jedem Wetter auf der Koppel.
Ich könnte schon einen Teil abtrennen, aber ich will die drei eigentlich nicht trennen. Die stehen immerhin seit ~10 Jahren zusammen auf der Koppel. Und wenn ich einen Teil abtrennen würde, würde sie doch trotzdem gleichviel fressen, oder? Oder wie klein soll der Teil sein? So ne Paddockgröße ist auf jeden Fall zu klein, da dreht die ja durch.
Aber trotzdem danke, für all die guten Ratschläge!
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: julia1510 am 28.11.04, 11:35
Von Eggersmann gefällt mir das "golden Mineral" ganz gut.
Bei rehegefährdetn Pferden besonders darauf achten, dass sie erst auf die Weide kommen, wenn das Gras schon blüht und die Stengel schon etwas holzig sind (je nach Gegend so Ende Mai). Nachsäen der weide möglichst mit Lieschgras statt Weidelgras.
Anweiden wirklich mit Minuten beginnen. Und greenguard o.ä. halte ich für wesentlich  pferdefreundlicher als, das Abtrennen eines einzelnen Pferdes oder das Riskieren von Hufrehe.

LG
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: cheggerle am 28.11.04, 13:05
Ich weiß nicht, ob ich das falsch beschrieben habe, aber anweiden geht nicht! Die stehen IMMER auf der Koppel. Ich glaub, es ist eher eine Robusthaltung als eine Offenstallhaltung... Auf jeden Fall kann ich das nicht kontrolieren, wann sie wieviel Gras frießt. Dann bleibt mir wohl doch nur der Maulkorb... Wie sieht denn sowas aus? Und kann sie den verlieren (sie sind wirklich Tag und Nacht auf der Koppel!) Und wie lange muss sie den dann tragen?
LG
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: andi7194 am 30.11.04, 08:03
Hallo,

Also bei Pferden die das ganze Jahr Tag und Nacht auf der Weide stehen würde ich mir auch im Frühjahr keine großen Sorgen machen. Ich denke das langsame anweiden ist für Pferde wichtig die den Winter über gar kein Gras bekommen haben.
Ich kenne auch eine ganze Herde Isis die ganzjährig auf der Weide mit Unterstand gehalten wurden und da gab es nie Probleme. Allerdings gab es dort eine Sommer und eine Winterweide. Auf der Winterweide war im Frühjahr eh weniger Gras, und auf die Sommerweide mit viel Gras durften die Pferde zu Anfang Stundenweise.

Einen Maulkorb würde ich Dir bei einer Weidehaltung nicht empfehlen. Ich kenne auch Pferde die einen Maulkorb tragen müssen wenn sie auf die Weide gehen doch diese Pferde werden nach 2-4 Std. wieder von der Weide in den Stall geholt und können sich dann dort mit Heu satt futtern.
Wenn Du Dich aber für einen Maulkorb entscheidest mußt Du darauf achten das dieser nicht zu lange am Pferd bleibt (z.B. lieber zwei mal am Tag für einige Zeit) damit das Pferd sich auch sattfressen kann.

LG
Andi
Titel: Re: Füttern, aber wie?
Beitrag von: Nattrun am 30.11.04, 10:37
Naja, Hufrehe ist ja eine generelle Stoffwechselschieflage, die man nicht allein am Gras festmachen kann. Wichtig ist Diät - also nicht wenig fressen, sondern das richtige fressen! Man müsste bei diesem Pferd mal die Stoffwechsellage checken (Blutbild) und sich hier besondere Mühe geben, das richtige Mineralfutter zu finden.
Ich denke, ältere Pferde können durchaus mit Heu satt gefüttert werden - damit sie es nicht verschmutzen, kann man sich Traktorreifen beschaffen und das Heu dort reintun.
Wie wurdest du denn ausgestattet von der Vorbesitzerin ? Vollmachten? Finanziell?
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: cheggerle am 01.12.04, 00:03
Also, ausgestattet...? Sie hat sie mir halt "geschenkt". (Papiere hatte sie selbst keine, eine Stute hat sie selbst geschenkt bekommen). Und finanziell, ist ja jetzt "mein Problem". Sie ist ja jetzt erstmal weg, und wenn ich die pferde nicht genommen hätte, hätte sie sie verkauft, oder "vermietet". Sie hat sich auch nicht besonders um die drei gekümmert. Deswegen hatte ich auch keine Ahnung wegen der Fütterung.
Aber ich danke euch allen vielmals (!!!) für die vielen Tips!!!!!!! DANKE!
LG
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: KimT am 07.12.04, 01:27
Hi

zur Fütterung wegen Heu und Mineralfutter wurde ja schon einiges gesagt, ich wollte nur nochmal auf die Sache mit dem Gras zurückkommen

vielleicht kannst du ja im Frühjahr (VOR der großen Wachstumsperiode des Grases) um den Unterstand/Heuraufe/Tränke eine Art Paddock einzäunen.

Das haben die Pferdchen dann recht schnell runtergetreten und außenrum kann das Gras die 'gefährliche' Zeit über sprießen. Da kannst du die Pferde ja dann stundenweise trotzdem drauflassen, aber sonst kriegen sie weiterhin die 'Winterversorgung' mit Heu und Stroh. Und nach der gefährlichen Zeit, wenn das Gras schon etwas überständig (also wie schon beschrieben - eben leicht anfangend holzig und blühend) ist, können die Pferde länger drauf bzw. kannst du den Paddockzaun wieder abbauen.

So umgehst du zumindest die Gefahr einer erneuten Hufrehe bzw. Eiweißüberschussreaktion (was ja für dich auch finanzielle Konsequenzen haben könnte, die du ja wahrscheinlich eher vermeiden willst  ;) )

wie schauts aus mit Wurmkur und Impfungen?

LG Kim
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: Nattrun am 07.12.04, 09:18
Krass.
Drei Pferde verschenken. :o

Ich hab zwei Isländer, einer davon neigt zu extremer Gewichtszunahme wenn er Gras frisst, weswegen ich die Grasaufnahme bis etwa August extrem einschränke (1-2 Stunden) und fast nur Heu füttere. Ab September erst werden die Weidezeiten ausgedehnt (zur Zeit ca 5 Stunden) - dieses ist das erste Jahr, wo ich seine Figur einigermaßen im Griff habe.

Gute Tipps auch von Fachleuten findest du unter www.ipzv-forum.de unter der Rubrik Gesundheit/Haltung/Fütterung.
Nattrun
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: cheggerle am 08.12.04, 19:20
Hallo!
Ja, das mit dem abtrennen hab ich mir auch schon überlegt und das würde auch ganz gut gehen. Werd ich dann wohl so machen. Aber dick sind sie alle nicht. Eine ist so im Grenzbereich würde ich sagen, aber die anderen zwei halte ich fast für zu dünn. (Also, nocht so, dass die Rippen rausstehen, aber ein bissle mehr würd auch nicht schaden.)
Wann kann ich sie denn dann ungefähr wieder auf die große Koppel lassen? (Nur grob vielleicht nen Monat sagen?)
Impfung und Wurmkur hat die Besitzerin noch alles erledigt. Wann muss ich denn dann wieder (Fällt mir grad so auf, wenn du das sagst...) Und brauch ich für die Wurmkur auch nen Tierarzt?
Mann, hoffentlich krieg ich das alles auf die Reihe...
Aber ne Wurmkur nur 2x im Jahr, oder? Dass wär dann so im April...
Hätt dann aber doch noch eine Frage, hab jetzt das Golden Mineral von Eggersmann gekauft, aber die drei sind nicht so begeistert davon... Eine frisst es sogar gar nicht. Was mach ich denn jetzt damit? Oder "gewöhnen" sie sich daran?
LG
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: cheggerle am 08.12.04, 19:23
Ach ja, hab ich noch ganz vergessen. Wie lange füttert ihr denn Heu? Das ganze Jahr?
Und ich muss nochmal betonen, die stehen das ganze Jahr auf der Koppel! Ich hab also keinen Einfluss darauf, wieviel Gras sie fressen. Und "koppelgang" gibts auch nicht, sie sind ja immer drauf.
Grüßle!
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: julia1510 am 09.12.04, 00:29
Also, beim Mineralfutter würd ich den Eimer voll verbrauchen, einfach eine Hand voll von irgend etwas Leckerem (Hafer, eingeweichte Grascobs, 1Löffel Apfelmus, etc) dazumischen. Wenn sie es nach wie vor nicht mögen, beim nächsten Mal halt doch ein anderes Mineral kaufen. Die Mineral Bricks von Eggersmann sind auch ganz ok und man kann sie wie Leckerlis aus der Hand füttern.

Entwurmen:
2-4 mal im Jahr entwurmen. Je nach Weidehygiene und /oder Kotprobe. Wer täglich penibel absammelt muss weniger entwurmen, als jemand der die Weide nicht abgesammelt oder nur abgeschleppt. Würmer brauchen nach dem Ausscheiden ca. 3 Tage, bis sie wieder infektionsfähig sind. Deshalb kann man mit regelmäßigem (täglich oder jeden 2. Tag) Abmisten der Weiden die "Wurmbelastung" stark einschränken.
Entwurmung auf jeden Fall 1x Frühjahr/Sommer und einmal Novermer/Dezember (wegen Dassellarven).

Es gibt mittlerweile schon auf einige Wurmmittel Resistenzen (z.B. Panacur ist nahezu wirkungslos).
Die Wirkstoffe Moxydectin (enthalten in Equest) und Ivermectin (steckt z.B. in Furexel, Eraquell, Ivomec, Eqvalan)
sind am geeignetsten.
Moxydectin und Ivermectin wirken allerdings nicht gegen Bandwürmer, dagegen muss man extra entwurmen (Wirkstoff Praziquantel ->z.B. in Droncit), wenn der Verdacht besteht oder ein Befall mittels Kotuntersuchung nachgewiesen wird.

Wichtig ist, dass ausreichend dosiert wird!! Das Gewicht des Pferdes darf nicht unterschätzt werden. Außerdem muss man immer einkalkulieren, dass die Pferde nicht die komplette Wurmpaste schlucken, also besser etwas überdosieren.


Heu:
Wenn das Gras das ganze Jahr beweidet und somit kurz gehalten wird, muss das ganze Jahr Heu zugefüttert werden.
Wenn sie auf überständiges, dh. hochgewachsenes Gras (nach der Blüte) kommen, ist Heu nicht ganz so wichtig.

Impfungen:
Hast du für die Pferde keinen Impfpass erhalten? Da steht eigentlich alles drin. Unbedingt nötig ist Tetanus (Auffrischung alle 2 Jahre), zusätzlich kann man noch gegen Tollwut (Auffrischung 1x jährlich) impfen , muss man aber nur in Tollwutgebieten unbedingt  und gegen Herpes/Influenza (z.B. Resequin NN, Auffrischung  ca alle 6 Monate). Letzteres muss man aber nur, wenn man auf Turniere, Kurse, Wanderritte etc geht oder in Ställen mit vielen Pfeden.
 
LG
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: Kimble03 am 09.12.04, 10:57
Und ergänzend zu der Kotproben-Thematik:
Eine Kotprobe ohne Würmer ist leider KEIN Beweis, daß das Pferd keine Würmer hat, nur daß in der Probe keine sind. Im nächsten Haufen können dann schon welche drin sein.
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: Fleurette am 16.12.04, 13:41
Puh, es ist ja schon ne ganze Menge gesagt worden, aber es gibt ja wohl auch ziemlich viel zu klären, oder? ::) Aber fass es nicht als erhobenen Zeigefinger auf, ich hab ja auch mal klein angefangen und es geht ja vorrangig um das Wohl der Pferde!
An was muss man also als Pferdebesitzer mit Eigenregie alles denken?

Mineralfutter
Ich hab auch Robuste (u.a. Camarguis, Fjord) in Offenstallhaltung, füttere von Eggersmann die Mineral-Bricks, sind 1. einfach zu geben (kein Hafer oder sonstwas dazu nötig), 2. auf Offenstallpferde mit Raufutterfütterung abgestimmt (das ist bei vielen anderen Mineralfuttermitteln eben nicht so, die sind i.d.R. auf Boxenpferde und Hafer-/Kraftfutterfütterung abgestimmt), 3. im Vergleich zu den Winter-Mineral-Bricks von Masterhorse für Offenstallpferde echt preiswert, 30€irgendwas für den Sack, Masterhorse etwa das doppelte, ist auch ein gutes Mineralfutter, aber eben zu teuer. Die gleichen Inhaltsstoffe (absolut identisch) wie in den Mineralbricks von Eggersmann sind übrigens in denen von Happy Horse, aber auch teurer!

Kraftfutter, Hafer, Raufutter
Pferde sind Steppentiere und deshalb vom Verdauungssystem auf Raufutter angelegt, sind KEINE Körnerfresser! Es gibt natürlich auch schwerfuttrige Pferde (z.B. Warmblüter), aber die Isis gehören garantiert NICHT dazu, weniger ist mehr! Lieber satt Heu füttern und noch Stroh als Einstreu/zum Knabbern anbieten.Kraftfutter oder Hafer Würde ich bei Isis auf jeden Fall weglassen.  Meine brauchen und bekommen auch nix, werden sonst zu fett und man provoziert Erkrankungen wie Hufrehe etc.. Offenstallpferde sollten aber im Winter eher dick als zu dünn sein; zum Ende des Winters bauen die ohnehin ab, unser Norweger hat nur im März seine Traumfigur, sobald die Weidesaison beginnt, geht der auf wie ein Hefekloss. Solltest Du meinen, dass einer zu dünn ist, frag auf jeden Fall mal Deinen TA um seine Meinung, der wird Dir weiterhelfen können!

Impfungen
Au weia, was ist denn die Vorbesitzerin für eine? 3 Pferde einfach so verschenken, Impfpässe ade, Entwurmungspass - nie gehört? Also Tetanus alle 2 Jahre MUSS sein - das ist man ja wohl jedem Pferd schuldig!!! 1mal jährlich Tollwut würde ich auch im (Noch)Nicht-Tollwutgebiet bei Weidepferden, die auch noch ganzjährig draussen leben, dringend empfehlen; sonst haben die im Verdachtsfalle ganz ganz schlechte Karten .... Influenza und Herpes - muss jeder selbst entscheiden, meine Stuten sind geimpft, ist halt ein relativ teurer Spass, da ca. alle 6 Monate aufgefrischt werden muss.

Entwurmung
Bei uns werden seit Jahren alle Weiden und Ausläufe 2mal täglich abgesammelt, deshalb iszt der Wurmdruck relativ klein. Wir entwurmen 1. vor Weideaustrieb, so im April, 2. im Sommer, 3. zu St. Martin (ein Ivermectin gg. die Dassel). Sicherer ist eine 4malige Entwurmung jährlich. Kotproben machen nur Sinn, wenn man sie mehrmals hintereinander macht, da Würmer nur Schubweise ausgeschieden werden ... wenn man die Würmer erst mal in den Äppeln sieht, steht Helgoland schon unter Wasser! :o Ich hoffe, Dir ist klar, was Würmer für Schäden an den Organen anrichten können, leider ist das nämlich bei sehr vielen Pferdehaltern weniger bekannt .....
Lass Dich hier auch vom TA beraten, wg. dem geeigneten Präparat und der Dosierung. Ivermectin bekommt man ohnehin nur bei TA, ist auch teurer als die anderen Wurmkuren, muss aber einmal im Jahr sein! Mach nicht den Fehler, Banminth in der Apotheke zu kaufen ... übrigens geben die meisten TÄ die Wurmkuren auch zu günstigeren Preisen ab, weil sie größere Mengen einkaufen, als wenn man sich die in Holland oder so selbst besorgt, zumindest, wenn der TA nicht voll hinterm Geld her ist ...

Hufschmied
Wahrscheinlich sind sie nicht beschlagen, aber nachgesehen und geraspelt werden sollten sie natürlich schon gelegentlich von Hufschmied/-pfleger.

Zähne
Vielleicht auch mal die Zähne überprüfen lassen, das kann ansonsten viele Probleme nach sich ziehen (abnehmen, nicht zunehmen ..); die TÄ haben oft keine besonders große Ahnung davon .... wir haben eine Pferdedentistin, die regelmäßig einmal im Jahr kommt ... sie sagt aber auch, wenn bei einem die Bahandlung nur in größeren Zeitabständen nötig ist.

Wasser
Sollte immer ausreichend und in Trinkwasserqualität zur Verfügung stehen ... auch ich habe mein erstes Pferd an einem Lebertumor verloren, was für mich u.a. ein Punkt war, die Reitställe zu verlassen und selbst zu bestimmen, wie, wann, mit was ich meine Pferde füttere, tränke, halte ....

Noch was ...
sind Deine Pferde haftpflichtversichert? Solltest Du ansonsten mal drüber nachdenken .... günstige Konditionen gibts über die VFD, wenn man da Mitglied ist, bei 3 Ponys lohnt sich das aber auch schon, einzutreten. Schau sonst mal unter www.vfdnet.de. Man will sich ja im Schadensfall nicht dumm und dämlich bis an sein Lebensende zahlen ....

Es gibt noch mehr, an was man denken muss (Einzäunung, Hütesicherheit ...), aber das waren erstmal die wichtigsten Punkte.

Viel Erfolg! Und alles Gute für die Isis!

Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: cheggerle am 16.12.04, 15:44
Nee, nee, ich bin echt für jeden Tip dankbar!!! Allein hätt ich wahrscheinlich schon ganz schön viel falsch gemacht!!! Das ist alles gar nicht so einfach!!!
Ich hab ja jetzt das Golden Mineral von Eggersmann und jetzt fressen sie es auch. (Nur, diese dumme Box geht immer so schwer auf...) Ich füttere noch ein-zweimal die Woche Mash.
Meine "Futterportionen" sehen momentan so aus, 5 Karrotten (je nach Größe mal mehr mal weniger), zwei Äpfel, ~ 70 g Mineralfutter und manchmal, wenn ich welches hab, noch ein, zwei Scheiben Brot.
Und natürlich Heu, Heu, Heu!
Hab dann noch einen Mineralleckstein aufgehängt.
Aber, was mach ich denn, wenn ich sie reite? (Momentan reite ich höchstens ne halbe Stu nde in der Woche, also nicht besonders viel, aber im Frühjahr würd ich dann schon mehr machen...) Hafer? Müsli? Oder was ganz anderes? Oder nichts neues?
Wegen dem Impfpass hab ich der Ex-Besitzerin schon ne email geschrieben. Dass sie keine Papiere haben weiß cih, aber ein Impfpass müsste ja irgendwie vorhanden sein.. Falls nicht, kann ich doch nen neuen kriegen, oder?
Ach ja, dann muss ich mich noch kurz aufregen! Der TA ist das letzte!!! Der ist nicht zu erreichen! Ruft nicht zurück, und jetzt ist er bis Ende Dezember im Urlaub! Wie komm ich denn an einen neuen? In den Gelben Seiten stehen nur Kleintierärzte... Oder soll ich da trotzdem anrufen? Und was sind denn so die durchschnittlichen Kosten, wenn der TA kommt? (Ohne Impfen etx, nur mal Anfahrtskosten und "Pferd anschauen"?)
Der Hufschmied ist cool und kommt auch am Wochende, wenn was ist!
Pferdeversicherung ist in Arbeit, bin da immer etwas ängstlich! Die Vorbesitzerin hat gesagt, das bräuchte mn niht, aber mir ist es schon lieber!
Aber jetzt mal noch kurz mein neuestes Problem: Die sind so verfressen!!! Am Anfang, haben sie fast kein Heu gefressen, sondern haben sich an das Stroh gehalten. Aber jetzt!!! Ich hab ne Heuraufe gebastelt, da passen zwei gehäufte Schubkarren rein. Dann hab ich drei Heunetze und mittlerweile auch noch Heu auf dem Boden im unterstand (auch fast zwei Schubkarren). Ich kann momentan (bis Weihnachten) nur einmal am Tag in den Stall. Wenn ich allerdings abends (meistens so 17 Uhr) das Heu auffülle und am nächsten Tag wiederkomme ist ALLES weg! Obwohl sie ja auch noch auf der Koppel sind...!!! Was kann ich denn da machen? Ich hab keine Ahnung, wann die das alles fressen!!! Und dadurch entstehen ja auch die schon so oft verpönten Fresspausen...! (Obwohl, wenn ich komm, und kein Heu mehr da ist, stehen sie auf der Koppel rum und knabbern am restlichen Graß...) Oder sollte ich einfach mal noch mehr Heu hinlegen? Kann s auch mal zuviel Heu sein? Die eine ist ja nicht dick, aber sie nimmt auch nicht zu durch das viele Heu, obwohl die glaub am meisten frisst...
Also, danke im Vorraus!!!
LG
Ach ja, was kostet ein Blutbild? Macht das auch der TA?

Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: Nattrun am 16.12.04, 16:20
Hallo cheggerle,
Heu macht nicht dick. (auch wenns immer gern behauptet wird ;)) Im Winter brauchen die das, und das Gras auf der Koppel hat jetzt weder großen Nährwert noch genug Rohfaser - die fressen das Heu, weil sie Hunger haben.
Gib ihnen, grad wenn sie was älter sind, einfach genug Heu, da passiert schon nichts. Mit Stroh würde ich nicht "füttern", also mengenmäßig. Heu muss das Futter sein, und es kann nie zuviel sein bei Offenstallpferden.
Man rechnet pro Pferd  im Winter so ca 8 Kilo pro Tag, wenns kälter ist, auch mehr als 10 Kilo (vor allem bei älteren Pferden). Kannst du dir also ausrechnen, wieviele Ballen am Tag das sind. Abends immer das meiste hinlegen, denn nachts wird es kalt und da brauchen sie die Energie eher als tagsüber.
Zum Kraftfutter - ich denk, wenn Du mal wieder richtig mit Reiten anfängst, probiers einfach mit ein bisschen Hafer, dann brauchst du das Mineralfutter nicht umzustellen (Müslis etc sind alle mineralisiert und bringen dir alles durcheinander) und kannst wunderbar nach Leistung füttern, steigern, reduzieren. Hafer wird gut verwertet und ist einfach nur Hafer und nicht irgendein Schrott, den man gar nicht füttern will.
Schau, daß die Zähne in Ordnung sind (Pferdedentist, kostet zur Kontrolle meistens ncihts, nur das Raspeln, ich bezahl da bei meiner Dentistin 60 Euro für), dann können die den auch ungequetscht kauen, und du kannst das Zeug gut in der Tonne lagern ohne daß es schlecht wird.
Unsere bekommen zur Zeit nur ein Händchen voll Hafer, damit das Mineralfutter besser schmeckt. Wenn der eine geritten wird, bekommt er je nach Leistung bis zu 300 g, manche Isileute steigern auf 400 Gramm, mehr würd ich aber nicht geben. Wer von uns reitet schon echten Sport.
Schau halt, wie Dein Reitpferd drauf ist - wird er zu peppig, gehst du mit der Hafermenge wieder runter. Hafer kann ein Gaspedal sein, muss aber nicht. ;) Ich denke, grad ein älteres, wenig gerittenes Pferd kann ein bisschen Hafer gut vertragen und wird damit besser Muskeln aufbauen.

Jeder Großtierarzt hat eine Vertretung, und wenn er in Urlaub ist, muss eigentlich der Anrufbeantworter die Nummer der Vertretung sagen. Ansonsten erkundige Dich bei anderen Pferdebesitzern, welchen TA sie haben. Kommt ein Notfall, kannst du nicht erst lange rumsuchen! Kannst du dann auch einen Pferdehänger herbeiorganisieren? Ich würde da zumindest eine Telefonnummer in petto haben, wenn du selber keinen Hänger besitzt. Im Notfall können Leute erstaunlich zäh und doof sein ...
Versicherung - NATÜRLICH!!!!!!!! :o Und zwar für alle drei Pferde - wenn da was passiert, kommst du in Teufels Küche!
Blutbild kostet inclusive Spurenelemente (Kupfer, Zink, Selen, Mangan) so um die 60 euor, wobei das Selen die teuerste Untersuchung ist - aber wichtig. Blut entnimmt der TA - ich bin ein Sammler und verlange das Ergebnis immer als Kopie (schliesslich hat mans auch bezahlt)
Nattrun ;)
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: Fleurette am 16.12.04, 20:07
Hi,

TA
Wechseln! Es gibt andere! Frag mal bei anderen Pferdehaltern nach, die können meistens einen empfehlen. Ist ein Reitstall irgendwo in der Nähe? Nächster Ort? Dann dort fragen, meist kommen dort unterschiedliche TÄ hin. Der TA kann aus einem Umkreis von ca. 30/35 Km kommen, das macht noch Sinn; die Großtierärzte fahren viel rum; wenn man einen hat, der um die Ecke wohnt, prima, dann sind ja auch die Anfahrtskosten niedriger und er ist im Notfall schneller da. Die Adresse von einem ErsatzTA sollte man auch immer parat haben. Zu den Preisen kann ich nix genaues sagen, es gibt aber eine tierärztliche Honorarordnung (von-bis).

Impfpass
Natürlich kann man einen neuen bekommen, kein Thema - es ist nur sinnvoller (und event. billiger), wenn man genau weiss, wann die Pferde gegen was das letzte Mal geimpft wurden. Wenn die Vorbesitzerin keinen hat, geh ich mal davon aus, dass sie mit den Impfungen geschludert hat oder überhaupt nicht geimpft hat.

Mineralleckstein
Ich halte nix davon, denn so kann man nie kontrollieren, wieviel die Pferde davon aufnehmen - zuviel ist schädlich, es gibt Pferde, die lecken da aus was weiss ich für welchen Gründen stundenlang dran. Ausserdem macht das keinen Sinn, wenn Du ohnehin schon Mineralfutter gibst. Kauf das nächste Mal besser die Bricks, die sind supereinfach zu dosieren und man kann sie zur Belohnung geben und die sind vor allem auf Offenstallpferde mit vorwiegender Raufutterfütterung zusammengestellt .... hab mal eine Tabelle mit den Inhaltsstoffen von ca. 20 verschiedenen Mineralfuttermitteln erstellt, weil ich damals null Ahnung davon hatte und auch gar nicht wusste, welches denn nun das geeignete ist ... das war sehr sehr aufschlussreich. Ich denke, dass 2-3/Tag/Isi ausreichen dürften ... der Sack hält also ewig lang.

Salzleckstein
Der ist wichtig. Der liegt bei uns immer aus, gibts im Landhandel, Raiffeisen-, Kiebitzmarkt oder so, 4-5 €.

Heumengen
Da kann ich mich Nattrun anschließen; Heu kann nie zuviel sein, Stroh sehr wohl - Verstopfung droht! Nattrun, rechnet man nicht pro Tag 1 Kg Heu/100 Kg Lebendgewicht? Das wären dann bei einem Isi, der so 350 Kg wiegen wird, 3,5 Kg/Tag. Cheggerle, bei Globetrotter z.B. gibts Federwaagen für ein paar Euro (ich glaub, mancher Baumarkt hat sie auch), mit denen kann man prima wiegen, wie schwer die Heuballen sind ... natürlich nicht Rundballen ...  ;D Dann kannst Du besser dosieren, unsere kleinen Heuballen wogen immer so zwischen 8-12 Kg, mittlerweile füttern wir Heulage, die wieg ich nicht sondern füttere nach Gefühl und Erfahrungswerten. Und wenn Du nur 1mal am Tag fütterst, sollte das schon bis zum nächsten Mal reichen! Satt müssen die werden, sonst gibts Gesundheitsprobleme und die Pferde können auf dumme Gedanken kommen (ausbüchsen, falsches fressen ...). Wie Nattrun fütter ich auch mehr, wenns ordentlich friert, das "wärmt".
Achtung übrigens mit den handelsüblichen Heunetzen - die Abstände sind so groß, dass die Pferde dort mit den Hufen reingeraten und sich verheddern können, das kann ziemlich gefährlich werden. Nur die Heunetze, die bei der FS angeboten werden, sind tauglich. Außerdem ist die natürliche Fresshaltung, vom Boden zu fressen! Das beugt Rückenproblemen vor! Außerdem fällt den Pferden nicht der Dreck und feine Staub in die Augen und die Nase, beugt auch Husten problemen vor, wg. Staubvermeidung und der Rotz kann besser abfließen, wenn die Nase am Boden ist. Deshalb sind auch alle Heuraufen, die an der Wand befestigt sind und bei denen die Pferde mit erhobenem Kopf fressen müssen absolute Kacke! Also besser auf den Boden legen.

Kraftfutter & Co.
Also, ich halte da nix von. Ich reite nicht gerade wenig und mein Camargue bekommt selbst bei den Wanderritten kein Beifutter, ist auch noch nie vom Fleisch gefallen; ich füttere lieber reichlich Heu bzw. Heulage zum satt werden und Stroh dazu (das aber nicht primär zum satt werden!). Würde nur eventuell dem Alten was geben, wenn der dünn ist oder wird, weil alte Pferde nicht mehr so gut verstoffwechseln und wenn die Zähne nicht in Ordnung sind, geht die Hälfte unverdaut wieder hinten raus. Lass Dich hier vom TA beraten, vor allem, such Dir einen neuen.

LG
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: Nattrun am 16.12.04, 20:17
Sorry - aber Tierärzte haben nicht so wirklich die Ahnung von Fütterung ;)
cheggerle, spinx mal bei uns ins Isi-Forum rein www.ipzv-forum.de da gibts Fütterungstips en masse ;)
Die Formel 1kg pro 100 kg Körpergewicht ergibt definitiv zuwenig Rauhfutter - 4 Kilo pro Tag ist zuwenig, vor allem für Offenstall und älteres Pferd. Bei uns hat es sich wie schon gesagt, auf ca 8 kg eingependelt, und wenn es saukalt ist, noch mehr. Wenn das Pferd vom Heu fett wird, hat es ein anderes, stoffwechselbedingtes Problem.
Ein anderes gutes Heunetz mit kleinen Löchern gibts bei as-das-Pferd, kostet auch so um die 25 Euro.
Titel: Re: Fütterung von Isländern (anderen Robusten)
Beitrag von: Fleurette am 16.12.04, 20:48
Nattrun, ich geb Dir ja Recht ... bei den TÄ bin ich eigentlich auch vorsichtig, aber ich meinte ja eigentlich auch, dass der mal sagen soll, ob er den Isi zu DÜNN findet, unter dem dicken Fell verwischt sich manchmal einiges ... man denkt, Mensch ist der dick und in Wirklichkeit am Limit. Ich wollte eigentlich noch hinzufügen, dass Cherggerle sich einen TA suchen soll, der schon mal einen Isi gesehen hat und weiss, wie ne Offenstallhaltung ist ... und nicht so nen Reitstallfuzzi ... :P
Und mit dem 1 Kg/100 Kg Lebendgewicht  :-[ ... ich füttere eher nach Gefühl und Erfahrungswerten, bin dann immer etwas am rechnen und kramen, wenn einer mal fragt, wieviel er denn füttern solle ... das sind wohl auch eher die Mindestangaben
Offenstallpferde auf jeden Fall eher mehr als zu wenig, vor allem wenns kalt ist und Rentner müssen auch mehr bekommen!

Und noch was ...
Ich kann Dir sämtliche Bücher von Ingolf Bender empfehlen (prima Weihnachtsgeschenk), da steht alles genau drinne, da kann man viel lernen - ist der Papst für Offenstallpferde und ihre Halter!  ;D :D :-*