Pferdeforum

Rund ums Reiten => Allgemein => Thema gestartet von: geolina am 27.10.10, 14:49

Titel: wer knackt sein pferd
Beitrag von: geolina am 27.10.10, 14:49
also der bericht ist doch echt traurig. realistisch, aber sehr sehr traurig, zeigt, er doch, wohin die ausbildung läuft:

http://www.cavallo.de/know-how/harte-auslese-traumberuf-berufsreiter.460767.233219.htm?skip=

alex
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 27.10.10, 14:58
*einlogg*

habs eben nur überfliegen können....
heute abend später mehr
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 27.10.10, 16:08
Find ich nicht, Geolina - ich sage eher "rosarote Wendyträume - ade"
.... kenne vielleicht aber auch zu viele Mädels, die uuuunbedingt Pferdewirt (Z+H, ohne Test vorher) lernen wollten und dann nach recht kurzer Zeit die Segel gestrichen haben, weil sie die Arbeit an sich nicht packten, oder beim Reiten der jungen oder wenig ausgebildeten/verrittenen älteren Pferde doch zu schnell an ihre Grenzen stiessen. "Die Kundschaft" möchte ja hintereher eine Verbesserung sehen/fühlen, bzw. Turniererfolge und nicht nur die Pferde bewegt bekommen. Und wenn das "Mädel" dann noch nicht mal ein grottenbraves Lehrgangspferd "angeschoben" bekommt, naja .... Wenn ich Pferde für den Schulbetrieb ausprobieren war -glücklicherweise haben wir jetzt eine ordentliche, feste Truppe- immer erst ohne Bewaffnung, klappte das nicht, gabs mehr Druck - ob einen Knuff oder Gerte/Sporen war dann ar...gefühlabhängig (das war für mich immer wie aus dem Geländeferrari aussteigen und in den Mercedes 200 D, Baujahr 1970 klettern  ;D )
Ich denke, das erwarten die Prüfer - Reaktion auf die vorgefundene Situation -  drübertragen und dahinschlurfen ;) lassen oder "in Schönheit sterben" is einfach nicht.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Kiowa am 27.10.10, 16:35
Sehe ich ähnlich. Es gibt sicher sehr viele gute Reiter,die trotzdem nicht zum Berufsreiter geeignet sind. Und ich würde mal wetten, dass viele der gefeierten Reitmeister durch noch eine ganz andere Schule gegangen sind als unsere Berufsreiter heute.

Berufsreiterausbildung ist halt noch ziemlich militärisch, da geht's nicht nur um die hohe Kunst, sondern auch darum, dass es funktioniert. Dass es mit Fachwissen und Einfühlungsvermögen u.U. besser und nachhaltiger funktioniert, bleibt davon unberührt. Aber jemand, der sich nicht fix und beherzt auf ein fremdes Pferd einstellen und sich auch mal durchsetzen kann, ist falsch in dem Job, wenn er mit Reiten irgendwann mal seine Miete bezahlen will.

Ein ausgebildeter Bereiter hat mit mal Storys aus seiner Lehrzeit in Marbach erzählt: wer die Mütze verlor, musste einen ausgeben. Aufsitzen in der Stallgasse, in der Abteilung raus und über den Hof zur Halle mit den knapp angerittenen Pferden und irgendwer hat dann bestimmt nach dem Einreiten in die Halle mal kurz in die Hände geklatscht oder "kschkschksch" gemacht. Lösung: Mütze in den Mund beim Einreiten in die Halle und immer schön die Knie dran. Zimperlich ging's da nicht zu. Oder kurz vor dem Satteln festzustellen, dass einem jemand den Sattelgurt geklaut hat, war wohl auch ziemlich unangenehm. Wer eine solche Ausbildung durchlaufen hat, kam entweder stets reichlich vorher in den Stall (erledigte also andere Arbeiten etwas schneller), um die Ausrüstung zu überprüfen oder konnte zur Not auch ohne Sattelgurt aufsteigen und reiten.  8)
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: geolina am 27.10.10, 17:47
hallo,

darum sich mal durchsetzen zu müssen oder darum, dass die ausbildungszeit hart ist, darum geht es ja nicht. *lächel* - als wären auszubildende irgendwo sonst könige im betrieb ;).

es geht darum, dass man den jungen nicht beibringt bei einigen pferden eben mal zu sagen: der ist kackfest, den würde ich lieber erstmal longieren, sondern dann eben druff und irgendwie mit knuff, auch wenn dann das lehrbuch zum statisten wird. die kundschaft will das so.

das find ich ehrlich traurig.

im übrigen, die ausbilder, die ich noch kenne, die durch die ganz harte schule gegangen sind, würden dann durch diesen test nicht mehr durchkommen. sie lehnen es nämlich ab da auf schnell schnell zu machen, weil der kunde will das ja so. stimmt, muss man beigebracht bekommen haben (und deren lehrherren haben ihnen das eben beigebracht, dass man schlicht für das pferd da zu sein hat, egal wie man selber geknechtet wird ;)), dass man das sagen darf und man muss sich das leisten können. ABER sollte man das nicht auch? und wenn das schon am anfang die ausbildung und die "reine" lehre so ad absurdum geführt wird, was lernt dann der junge mensch?

irgendwie durch, hauptsache der kunde denkt, es wäre etwas erreicht worden.

puh, bei mir ist und bleibt das schwere kost.

alex
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 27.10.10, 18:27
Als fertiger Berufsreiter kann man der Kundschaft schon sagen: "Dieses! Pferd muss erst locker gemacht werden, dafür longieren wir anfangs häufiger" ... als Teilnehmer des Testes kann man es bestimmt auch im Prüfungsgespräch anbringen .... wobei .... meine wird z.B. bei zu häufigem Longieren gerne fest in der Rippe, dafür ist sie ein Pferd, dem gymnastisches Freispringen sehr viel bringt :-*(Erfahrung aus Reiter=krank-zeiten) ... und ob das 1. der Berufsanfänger auf die Schnelle einschätzen können sollte ???  und 2. die Cavallotesterin das vielleicht nicht doch etwas zu Oberlehrerhaft angebracht hat ? ;D ;)

Du bist doch Lehrerin - versetze dich mal in die Lage der Prüfer ... und dann kommt der erst werden wollende Überschüler und will Dir erklären, wie das zu laufen hat ;D (für mich liest sich der Artikel leider so :-[)
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 27.10.10, 21:20
Naja, harte Lehrzeit, eh klar. Aber dass wie in Militärzeiten auf absolute Unterordnung statt Mitdenken, und diese Härte statt Konsequenz gesetzt wird, das ist einfach altbacken. Das Schlußinterview von Herrn Putz am Schluss bringt es doch auf den Punkt.
Und man bedenke: Diese unheimlich zähen Pferde die nur mit ganz viel hartem Zupacken, Gerte und Sporen vorwärtszubringen sind, durch WELCHE Reitweise und Politik entstehen die? Naaa?
Aber dann hintenrum über die Läschäretä spotten und sich aufregen, dass die ganzen Amateure zu den bööözsen Gurus und den anderen Reitweisen abwandern.. jajaja. Die Frage ist, muss man diese Philosophie denn fortsetzen?
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 27.10.10, 21:25
ach nun komm, das hat doch nun nicht schon wiedr was mit ner reitweise zu tun *nichtmehrhörenkann*
nach 15 jahren schulbetrieb ist jedes pferd durch, wie ein altes taxi.
ich finde das weißgott nicht gut, aber das nun wieder auf die pöse fn zu schieben...
reiten ist leider im kleinen geldbeutel ein massenbetrieb, das wären auch andere reitweisen.

ps. ich biete genau so ein pferd wie im artikel beschrieben, da kann sich die junge dame mal rauf setzen,
ein guter reiter schafft auch das, auch ohne pöses ziehen und stechen, aber reiten muß man nun mal wollen.
ich vergleiche mal gemein, ein pferd mit einem fahrschulwagen, der is auch nach vielen jahren auf!
aber wie willst du das mit einem pferd machen? gleich abschaffen?

ich finde es nicht schön, aber zeige man eine andere lösung die auch wirtschaftlich bleibt.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Beagle-Petra am 27.10.10, 21:41
Ich finde den Artikel sehr interessant und aufschlussreich. Ich denke, die Autorin hat gut geschildert, wie es ist. Die Worte von Herrn Pütz machen nachdenklich. Aber so ist es, wer zahlt, bestimmt die Musik. Man kann auch sagen: Der Zweck heiligt die Mittel. Das ist in jeder Reitweise so. Wer grundsätzlichen Wert auf feines Reiten legt, muss sich seine Berufsnische suchen und meist findet man sie in einem bescheidenen Eck weitab von Glanz und Gloria.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 27.10.10, 21:48
I. Wer grundsätzlichen Wert auf feines Reiten legt, muss sich seine Berufsnische suchen und meist findet man sie in einem bescheidenen Eck weitab von Glanz und Gloria.
oder genug geld mitbringen!
ich biete so als idee, reitbeteiligung auf einem netten soliden pferd plus 2 x die woche unterricht, sind ca. 250€ im monat und man lernt toll reiten.
wer will das zahlen? oder wer kann das zahlen?
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 27.10.10, 21:52
ach nun komm, das hat doch nun nicht schon wiedr was mit ner reitweise zu tun *nichtmehrhörenkann*
nach 15 jahren schulbetrieb ist jedes pferd durch, wie ein altes taxi.
ich finde das weißgott nicht gut, aber das nun wieder auf die pöse fn zu schieben...
reiten ist leider im kleinen geldbeutel ein massenbetrieb, das wären auch andere reitweisen.
Hallooooo? Ich sag was gegen Pferde, die EIGENTLICH eine Top-Ausbildung haben und relativ zähe sind, (kein Wort gegen fn wieso seid IHr FN-Fans eigentlich so paranoid? ;D ist schon langsam auffallend....)
Klar ist das er Ermüdungsfaktor vom Schulpferd, das MUSS aber ganz und gar nicht so sein, es gibt auch andere, die leicht vorwärtsgehen und auf
richtige Hilfen rel. schnell und gut reagieren (auf falsche halt nicht, im Idealfall).
Was ich meinte, ist, und ich hab oft genug so Leuten zugesehen - wenn du von Anfang an immer hilfenmässig aus allen Rohren feuerst, stumpft das Tier ab. Kommt dann ein Reiterlein, dass nicht mit Kraft reitet, weils die Kraft evt. gar nicht hat, beispielsweise, verhungert das auf sowas.
Und ganz bestimmte Reit-Stile, also nicht eine Reitweise, Western, fn, iberisch, weiss-der-Fuchs, sondern Stile, Arten, das Reiten an sich zu betreiben, produzieren nun mal Viecher die nur noch mit 'ner Schrotladung in den Hintern zu bewegen sind.
Ich behaupte ausserdem, dass diese militärische Brutalschiene längst nicht mehr so auf dem Markt gefragt ist wie die meinen. Richtig ist, dass gute Berufsreiter mit Menschen UND mit Pferden können müssen, richtig ist, dass das nicht immer leicht ist, auch klar. Berufsreitern haftet ja schon dre Ruf "Harter Brocken" an, und teilweise einer gewissen Brutalität, also ich kenne so ein paar Modelle, als RL Genies, aber auf MEIN Pferd sitzen? Nur über meine seit 2 Wochen unbeerdigt rumliegende Leiche, bittesehr! (igitt). Das müsste aber doch nicht so sein, diese Brutalschiene. Ich kenne genug Leute, auch Westernreiter (also Paraoniaregler bitte wieder 'runterfahren  8)) die waren entsetzt, dass sie gute gesunde, vertrauensvolle fröhliche brauchbare junge Pferde in Beritt gaben und absolute Nervenwracks zurückbekamen, und diese Fälle kann man weiss Gott nicht alle an "Pferd hält nix aus" oder "Pferd ist verpimpelt" aufhängen.  
Sympathisch jedenfalls, die Stellungnahme von Herrn Putz. GUT gesagt. Das reisst es auf Dauer doch wieder raus, dass da schon bei den angesagten Leuten Umdenken stattfindet, und der Putz ist nun weiss Gott jemand, dem man mit Recht zuhört.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 27.10.10, 21:54
Hallooooo? Ich sag was gegen Pferde, die EIGENTLICH eine Top-Ausbildung haben und relativ zähe sind, (kein Wort gegen fn wieso seid IHr FN-Fans eigentlich so paranoid? ;D ist schon langsam auffallend....)

lach, hast ja recht, wir werden langsam para ,-)
alles gut ;-)
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 28.10.10, 09:10
Sind wir denn sicher, dass die Autorin die richtigen Hilfen für DIESES Pferd gegeben hat ... Meine Erfahrung mit alteingesessenen Schulpferden: meistens reicht EIN deutliches ICH WILL und dann kommt das o.K., mach ja schon - Nicht bös, nicht grob, nicht faul sondern einfach im Sinne von Austesten, wie weit Pferd es sich bequem machen kann :D.
Und noch was: Wenn ich anders -nicht nur Legerte, sondern auch Western, Gangpferde...- reiten will, dann suche ich mir meine Lehrstelle direkt, und gehe nicht über den Test  :-*
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 09:51
ich denke auch, grade in dieser ausbildung bewerben sich oft schon leute, die erfahrungen bis m haben.
sojemand wird nachtürlich eher genommen, weil man ihn viel leichter weiterausbilden kann.
so berichtet meine rl zumindest.
was die für storys erzählte, horror, da ist ein ausgebufftes schulpferd doch was feines ;-)
@terra- genau so denke ich auch, so einen kollegen reite ich seit jahren.
der hat getestet wie ein großer, heute muß man nur denken und er travers klappt.
so ein erster ritt ist ja nun auch nicht ausschlaggebend für alle deutschen ausbildungsbetreibe!
und man bedenke, so eine person sehe ich nicht auf einem steigenden holsteiner junghengst der sich mit absicht an die wände wirft, das ist auch alltag in diesem job.....
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 28.10.10, 10:14
... oder auf unter der Platzumzäunung durchkriechende Hafis .....

Die Ansbacher und die Langenfelder Pferde tragen doch recht viele Amateure erfolgreichdurch div. Reitabzeichen und sollten deshalb sooo schwerrittig eigentlich auch wiederum nicht sein  :)
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 10:43
... oder auf unter der Platzumzäunung durchkriechende Hafis .....

Die Ansbacher und die Langenfelder Pferde tragen doch recht viele Amateure erfolgreichdurch div. Reitabzeichen und sollten deshalb sooo schwerrittig eigentlich auch wiederum nicht sein  :)
ich bin mal in verden geritten, die haltung  :P die pferde von SAU GEIL bis. ich hole den TA!!!
es ist immer alles sehr, nunja.ich mein, wer sich zum großen reitabzeichen meldet sollte schon gut genug reiten um auch ein "alten hasen" vernünftig zu reiten...
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: esge am 28.10.10, 10:59
oder genug geld mitbringen!
ich biete so als idee, reitbeteiligung auf einem netten soliden pferd plus 2 x die woche unterricht, sind ca. 250€ im monat und man lernt toll reiten.
wer will das zahlen? oder wer kann das zahlen?

Genau das habe ich versucht anzubieten. Bzw. versuche es anzubieten. Sogar für "nur" 200 im Monat. Einschränkung: Pferd ist noch nicht für jeden Depp reitbar - aber weder Verbrecher noch zäh und taub, sondern ein feiner, hübscher, williger, etwas temperamentvoller Luso.
Ich brauche, um einigermaßen die Kosten zu decken, 4 zahlende Reiter für dieses Pferd. Bislang habe ich die nicht und lege kräftig drauf.

Trotzdem gebe ich denen Recht, die bemängeln, dass in der Berufsreiterlaufbahn von vornherein grobes Reiten vermittelt zu werden scheint. Ich beziehe mich da weniger auf diesen Artikel, sondern auf das, was ich so sehe und höre. Und was Kiowa da erzählt mit geklauten Sattelgurten und Händeklatschen finde ich einfach nur hirn- und sinnlos.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 11:04
ich find es toll das du es versuchst!

habe eben nur so über den daumen geschlagen,
rb 2x die woche reiten = 80€ im monat
+
2x die woche unterricht = 160€
=240 tacken kommen da zusammen, aber am ende eine gute solide ausbildung.

Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 28.10.10, 11:15
....
Trotzdem gebe ich denen Recht, die bemängeln, dass in der Berufsreiterlaufbahn von vornherein grobes Reiten vermittelt zu werden scheint. Ich beziehe mich da weniger auf diesen Artikel, sondern auf das, was ich so sehe und höre. Und was Kiowa da erzählt mit geklauten Sattelgurten und Händeklatschen finde ich einfach nur hirn- und sinnlos.

... was ich so sehe .... DA stimme ich voll und ganz mit Dir überein .... (aufs hören gebe ich nicht sooo viel, der eine sagt "Luschig" , der andere schreit "viel zu hart" ;D)

Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 11:38
wie auch immer, meine rl ist durch eine harte schule gegangen(sagt sie selber)
aber reitet fein und sehr harmonisch.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 28.10.10, 12:43
Hmpf, beim Trainer C regen wir uns auf, dass da teilweise echte Pappnasen durchkommen und dann als "Multiplikatoren der Reitweise" wirken... aber hier können sich auch fein und hochklassig reitende Leute langsam hocharbeiten und ihre Lizenzen holen.
"Berufsreiter" - dem haftet, wie gesagt, schon das Ding an vom alten "Horsewrangler" und "break them in" exakt wörtlich und nicht nur nach Sprachgebrauch übersetzt. Also echte Wildpferdebändiger.
Eine Bekannte, übrigens auch Berufsreiterin, holte sich so ein Viech, das völlig unangetastet auf einer dänischen Insel aufgewachsen war. Wildpferd halt. 3 Mann zum Festhalten fürs erste Aufsitzen... waren angeblich? nötig?
Später ein Supertier, immer vorn dabei im Turnier, gelehrig, u.s.w. Anfangs aber wild und mit gar flinkem Hinterbein!
Andererseits, wenn alles schnellschnell gehen muss, ist natürlich KEINE Zeit für unser alternatives Gegangel mit 1 Jahr Spazierengehen und so indianermässig sachte an alles gewöhnen und dann allmählich mal anreiten, nein, nix da. Noch nichtmal die alte Anleitung von der Spanischen, wie man langsam Schritt für Schritt vorzugehen hat, um mit entspannten vertrauensvollen Pferden gut arbeiten zu können - nix. Vergesst es.
Zeit=Geld, ratz-fatz, Sattel drauf, Gurt anknallen und los und wenns bockt, gib ihm... und wenn sichs gegen die Wand wirft ists halt ein Verbrecher...
Da brauchst natürlich die harten Profis, die oben bleiben egal was passiert.

Auf diesem 1wöchigen Reitkurs damals in Achselschwang, hab ich ja schon mal erzählt, durften wir Reitgäste mit unseren Privatpferden ja schön miterleben, wie der Chef dort mit den Lehrlingen umging. NUR gebrüllt, NUR kritisiert, nur bösartig. Wen das störte, der war "zu weich". Alles moderne Gedöns von wg. "Lernen ohne Angst", und konstruktiv und ermutigend, ist da nur Tralafiti, Quatsch, Blödsinn verfehlt.. . eine komplett andere Welt.
Offenbar muss das so sein, war immer so und wird auch so bleiben. Vielleicht 1- 2 Generationen nach Herrn Putz mal etwas weniger verbissen???? kann man nur hoffen. Die Pferde haben nämlich auch nix von der groben schnellen harten Tour, meine Meinung. Die meisten werden davon nicht besser.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 12:52

"Berufsreiter" - dem haftet, wie gesagt, schon das Ding an vom alten "Horsewrangler" und "break them in" exakt wörtlich und nicht nur nach Sprachgebrauch übersetzt. Also echte Wildpferdebändiger.

das seh ich zum bespeil gar nicht so...alle berufsreiter die ich persönlich kenne, reiten SO nicht.
ich mag mich in einer kleinen heilen welt befinden,aber dort scheint es zu laufen.
wie imemr halt, bei mir alles schön -.--
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: McFlower am 28.10.10, 13:10
...alle berufsreiter die ich persönlich kenne, reiten SO nicht.
ich mag mich in einer kleinen heilen welt befinden,aber dort scheint es zu laufen.
Dann scheine ich mich in der gleichen Welt zu befinden. Alle Berufsreiter, die ich kenne, reiten wirklich sehr, sehr gut. Überhaupt nicht zu vergleichen mit dem durchschnittlichen Trainer-C/B/A. Und das sage ich, obwohl ich wirklich nicht alle von denen leiden kann. Aber reiten können sie alle. Und das sehr fein und ergonomisch, nicht nach der Vorne-ziehen-hinten-stehen-Methode. Das ist alleine schon Selbstschutz. Wie lange hält der eigene Rücken wohl durch, wenn man jeden Tag 10 Pferde mit Kraftsport-Technik reitet?
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 13:13
Dann scheine ich mich in der gleichen Welt zu befinden. Das ist alleine schon Selbstschutz. Wie lange hält der eigene Rücken wohl durch, wenn man jeden Tag 10 Pferde mit Kraftsport-Technik reitet?
daaaaaannnkeeee!
ok, ich kenne auch welche die nicht soooo prall sind, aber die kommen nicht so weit ,-)der ruf ist auch mal ruiniert!
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 28.10.10, 13:35
auch von mir: Danke ....
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 28.10.10, 13:52
Naja, wenn jemand einen vernünftigen Lehrherrn oder -Dame kriegt, und dann täglich 10 gute Pferde unterm Hintern hat und gute Anleitung dazu kriegt, liegts wirklich an einem selber wenn man DANN nicht zum guten Reiter WIRD. Mit so jemandem braucht man sich als Amateur schon mal gar nicht zu messen.
Keine Frage.
Woran wir uns hier aufgehängt haben war diese Betonung auf "Härte" in der Ausbildung. Härte, die das Pferd zu spüren kriegt, Härte, Durchsetzungsvermögen, Tempo, schneller Erfolg in der späteren Arbeit, die angeblich soo wichtig sind. Das hab ich eben schon "in Aktion" gesehen, von daher...
Aber das ist letztlich wohl auch nix anderes als der Jockey (auch Berufsreiter, Schwerpunkt Rennreiten) der draufschlägt, weil er gewinnen MUSS, weil von der Kohle und vom Erfolg seine Existenz abhängt :'(
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 14:01

Woran wir uns hier aufgehängt haben war diese Betonung auf "Härte" in der Ausbildung. Härte, die das Pferd zu spüren kriegt, Härte, Durchsetzungsvermögen, Tempo, schneller Erfolg in der späteren Arbeit, die angeblich soo wichtig sind. Das hab ich eben schon "in Aktion" gesehen, von daher...

ja, nicht schön richtig.
härte, insofern bitte sogar ja, es geht in erster linie auch um meine gesundheit, ein 750kg hengst hat zu gehorchen.
hart zu einem lieben alten pony wird sicher keiner sein,
ebenso durchsetzen, siehe oben....
tempo, sorry aber schlunzen ist in keinem betrieb dri ner gewinn bringen soll!
man verabschiede sich bitte von conny und wendy romanen....
schneller erfolg, ja, denn kaum jemand kauft ein pferd was nichts leisten wird.
soweit aus derwirtschaftlichen sicht.......
wenn die azubis fertig sind, können sie ja machen was sie wollen
zb es besser machen
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 28.10.10, 14:12
Olli, statt immer gleich Härte: Konsequenz und Vernunft? (was eine schnelle harte Reaktion und Obenbleiben im Ernstfall und mit Hilfe durchkommen statt runterwaffeln natürlich mit einschließt) Damit kann man sich auf Dauer GUT durchsetzen.
Eine schnelle effiziente Ausbildung geht nur voran, wenn ich das Tier nicht völlig überrumple, und lieber erstmal meine Vertrauenerweckende Chefposition installiere? (was einem als wirklich GUTER Reiter ja auch relativ schnell gelingen müsste weil man eben oben bleibt auch während einer Auseinandersetzung? UND weil man seine Hilfen auch konsequent geben kann ohne das Viech zu verwirren? Könnte ich nicht, würde es mir aber vom Berufsreiter erwarten...)
Und ja, ein Pferd, das nichts zeigen kann, das will keiner haben, grad bei den Sportreitern und ab einer bestimmten Preisklasse, keine Frage!

Tät mich mal interessieren, wie ist das überhaupt prozentual verteilt, wieviel % der ganzen Pferdewirtschaft fallen auf den Halbprofi- und Turniersektor, wo richtig Geld fliesst, und wieviele reiten tatsächlich freizeitmässig?
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Olli am 28.10.10, 14:27
Olli, statt immer gleich Härte: Konsequenz und Vernunft? (was eine schnelle harte Reaktion und Obenbleiben im Ernstfall und mit Hilfe durchkommen statt runterwaffeln natürlich mit einschließt) Damit kann man sich auf Dauer GUT durchsetzen.
Eine schnelle effiziente Ausbildung geht nur voran, wenn ich das Tier nicht völlig überrumple, und lieber erstmal meine Vertrauenerweckende Chefposition installiere? (was einem als wirklich GUTER Reiter ja auch relativ schnell gelingen müsste weil man eben oben bleibt auch während einer Auseinandersetzung? UND weil man seine Hilfen auch konsequent geben kann ohne das Viech zu verwirren? Könnte ich nicht, würde es mir aber vom Berufsreiter erwarten...)
Und ja, ein Pferd, das nichts zeigen kann, das will keiner haben, grad bei den Sportreitern und ab einer bestimmten Preisklasse, keine Frage!

Tät mich mal interessieren, wie ist das überhaupt prozentual verteilt, wieviel % der ganzen Pferdewirtschaft fallen auf den Halbprofi- und Turniersektor, wo richtig Geld fliesst, und wieviele reiten tatsächlich freizeitmässig?

aalsoooo
härte ist für mich der kurzbegriff für Konsequenz und Vernunft, er beinhaltet beides. und heißt für mich nicht übersetzt,schlagen und druff hauen!
die chefposi, klar, viel glück, bist nun im ersten lehrjahr, der züchter von so und so bringt dir den hengst mal rum. mach den mal schnell körfertig!!!
die ist in 6 wochen! zack zack.
so nun komm mir mal mit hutschigutschi und guten vorsätzen...
sorrym aber wir reden hier von einem knallhartem geschäft, ich heiße das nicht gut, aber teilweise ist es doch so.

und die verteilung, ich denke die meisten wollen oben mitschwimmen und genau deshalb kommt es zu diesen missständen.

wir reden immer noch vom azubi, oder? nicht das ich zu sehr in wirtschaftliche denke
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Binesdiva am 28.10.10, 14:35
ich kenne die Schulpferde in Ansbach.
Die waren die Hölle. Zum einen sehr alt (zwei waren über 20) und bretthart. In Maul und Rücken. Aussitzen war eine Qual für alle Beteiligten und schön ist / konnte da einfach niemand reiten. Die, die viel Kraft hatten, konnten es etwas besser kaschieren, als die, die diese Kraft eben nicht hatten.
Schönes Reiten ist anders.

Die tragen auch nur deshalb so viele Leute durch Abzeichen und Lehrgänge, weil die Prüfer eben auch um die Probleme dieser Pferde wissen.

Als ich dort war, hat die jetzige Schulleiterin allerdings gerade übernommen und war mit ihren Schulpferden auch nicht wirklich froh. Sie hat versprochen, den Bestand zu ändern und ich drücke ihr alle Daumen. Diese Frau war nämlich eigentlich sehr reell und ihre Einstellung war "pro pferd".

Die Schulpferde in Langenfeld kenne ich auch, zumindest teilweise. Die sind so ähnlich.

Ich finde den Artikel etwas zwiefelhaft. Bei mir entstand der Eindruck, daß die Autorin sich selbst für eine sehr feine, sehr gute Reiterin hält, die aber ihr Können auf den verrittenen Schulis nicht zeigen konnte. Tatsächlich wissen wir aber nicht, ob sie wirklich so gut ist. Läßt sich also alles nur sehr schwer beurteilen.
Anosnsten finde ich gut, daß sie recherchiert hat, das öffnet vielleicht der rosaroten, glitzernden Wendy-Fraktion mal die Augen.

Ich möchte im leben kein Berufsreiter sein. Klar, der Traum ist natürlich auf den selbst und fein ausgebildeten Pferden erfolgreich an Turnieren teilnehmen, vom eigenen betrieb immer mit Superkrachern versorgt zu werden und mit viel Zeit junge, vielversprechende Pferde auszubilden.

Allerdings weiß ich, daß nur die allerwenigsten in den Genuß so einer Ausbildung kommen, denn wie sieht denn der Berufsalltag für die Pferdewirte aus?
Korrektur reiten, Korrektur reiten und Korrektur reiten und das von nur mal leicht verrittenen Tieren bis zu den lebensgefährlichen Verbrechern. Dann noch Stallarbeit, mehr oder weniger talentierte Leute unterrichten und das alles für einen Hungerlohn, für den ich wahrscheinlich nicht mal aufstehen würde. Und das alles vielleicht noch in dem Wissen, daß man den Pferden möglicherweise mit dieser Art nicht Gerecht wird und noch getrieben von den mehr oder weniger machbaren Wünschen überehrgeiziger und pferdeunkundiger Kunden...
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Binesdiva am 28.10.10, 14:36
Vielleicht sollten wir mal wieder Begriffe klären.
Was ist Härte?

Härte an sich ist doch nicht schlimm, ich finde es nur fatal, wenn's ungerecht wird.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 28.10.10, 14:45
Olli, mein Freund leitet ein Jugendwohnheim. Ganz viele Azubis aller Berufsbranchen etc. In KEINER Ausbildung kriegst was geschenkt. Das ist schon mal klar. Die jungen Leute werden überall erbarmungslos abgekocht, ausgenutzt, davongejagt, wenns grad mal "nicht passt"... "nicht übernommen" u.s.w.

Worum es mir geht - die Ausbildung ist irgendwie komplett einseitig ausgerichtet, allein auf die Nachfrage der großen Turnierställe und Händlerställe und sonstigen Betriebe, in denen es um viel Geld geht. Was ich meinte mit meiner letzten Frage: Ist dieses Segment wirklich SO GROSS? Wie viele Ställe gibts da pro jahr, die wen einstellen? Oder ist die Fluktiation so groß oder werden so viele Bereiter vom ungehorsamen 750-kg-Hengst an die Wand geklebt?

Bereiterlehrlinge, die
- Freizeitreiter grundsätzlich total doof finden
- selber krasses Unwissen zum Reiten und zur Spezies Pferd mit sich rumtragen, weil sie es leider (von wem auch immer?) nicht besser gelehrt kriegen
werden sich, auch wenn sie genügend "hart" sind, sich durchsetzen können, Pferde "schnell fertig machen" können, absolut furchtlos sind, technisch vortrefflich reiten u.s.w. nur noch ein relativ eingeschränktes Berufsfeld finden... ??? *flöt*

Binesdiva, klar, man soll Cravallo-Artikel nicht auf die Goldwaage legen, *grins*... aber man macht sich schon seine Gedanken. Es geht ja auch anders, es GIBT Betriebe mit sehr guten Schulpferden, die man, wenn man sich nur Mühe gibt, auch irgendwann nachreiten kann. Wie Du "Berufsreiter" beschreibst, fragt man sich, wieso das überhaupt noch wer machen möchte, da muss man schon SEHR pferdeverrückt sein... 
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Binesdiva am 28.10.10, 15:21
Naja, weil die meisten den rosaroten Wendytraum träumen...da kommen eben keine bösen 750kg-Hengste, Stall misten und Querulanten-Kunden drin vor.

Die Abbrecherquote in diesem Beruf ist sehr hoch, manche sprechen von 70%. Genau deshalb machen die ja diese Auswahlverfahren.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 28.10.10, 15:58
Achtung -
Überschneidung mit Binesdiva

Bine - ich glaube wir meinen die gleichen  ;) (kennst Du noch den alten Kaskadeur?)  ... waren aber alles gute Seelen ... und meiner Meinung nach weiterhin gut um die "guten" von den "schlechten" Erbsen zu trennen - es geht ja nicht um Amateure sondern um werden wollende Profis.  Ich fand übrigens die RAZ-Prüfer in Ansbach weder nachsichtiger noch strenger wie bei den normalen "Vereinsstall" RAZ-Prüfungen. Achselschwang war dagegen eine ganz andere Hausnummer, DIE wollten wirklich was sehen und haben sogar in der Theorie bis zur Wurzel nachgebohrt.

Zaino - wer bildet überhaupt Berufsreiter aus? - alleine die Anforderungen an den Lehrbetrieb sind recht hoch - da bleiben nur die regional "Grossen" übrig und die Abbrecherquote im ersten Lehrjahr ist nicht ohne. Im Endeffekt ist der Test dazu da, die "von Beruf Tochter"-mädels und Wendygirls und ... auszusieben - also die Abbrecherquote (es stört den Betriebsablauf schon, wenn der fest eingeplanter Lehrling nach einem halben Jahr "und tschüüss" sagt, weil er doch lieber studieren möchte oder Kfz-mechaniker lernen  ;D) zu senken, den Betrieben die Auswahl  zu vereinfachen
 
Und nach der Lehre ? Reiter, die ihr Handwerk verstehen sind doch gefragt, sowohl von den "grossen" Pferdebesitzern, als auch von uns "Normalos", wenn wir Probleme haben. Wobei ... ich denke, als angestellter Bereiter wird man ausser in Nobel/Staatsbetrieben nicht alt - also Selbstständigkeit  oder Umschulung ?
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Binesdiva am 28.10.10, 16:08
Nee, den kenne ich nicht. Ich hatte Blue Moon und hach, wie hieß denn der andere? Genauso alt, genauso so groß (also 180cm), nur dunkelbraun. Auch ein altes S-Dressurpferd.
Ich war letzten Herbst da, zum Trainer B-Basissport.
Den Trainer B-Leistungssport habe ich dann in Hoya gemacht, da waren die Schulis irgendwie anders. Nicht so alt, und einfach feiner zu reiten. Auch die Bereiterlehrlinge dort waren irgendwie ein andere Klasse (um mal wieder die Kurve zum Thema zu kriegen).
Alleine schon vom Äußeren, vom Auftreten und auch vom Reiten.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Binesdiva am 28.10.10, 16:11
Ha gefunden!
Karim!

Aber wieso steht bei den beiden nur noch A/L-Dressur? Bei mir war's noch M/S. *grübel*
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 28.10.10, 16:21
Den durfte ich als "junges" Pferd mal reiten  ;D, fand den gar nicht schlecht
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Beagle-Petra am 28.10.10, 16:26
Ich finde den Artikel etwas zwiefelhaft. Bei mir entstand der Eindruck, daß die Autorin sich selbst für eine sehr feine, sehr gute Reiterin hält, die aber ihr Können auf den verrittenen Schulis nicht zeigen konnte. Tatsächlich wissen wir aber nicht, ob sie wirklich so gut ist. Läßt sich also alles nur sehr schwer beurteilen.
Anosnsten finde ich gut, daß sie recherchiert hat, das öffnet vielleicht der rosaroten, glitzernden Wendy-Fraktion mal die Augen.

Eben, so sehe ich das auch. Sie hat einen guten Einblick gegeben in einen Ausbildungs- und Berufsalltag, wie er IST und nicht, wie wir ihn uns wünschen. Und ich denke mal, dass ausgesucht wird nach "seinesgleichen" von der Mentalität her, damit alles weiterhin seinen "bewährten" Gang nimmt.

Das Können der Autorin steht eigentlich gar nicht so sehr zur Debatte. Es muss schon ausreichend sein, sonst hätte sie die Vorrunde nicht geschafft. Letztlich ist sie ja wohl nicht am "Können" gescheitert, sondern an reinen physischen Voraussetzungen (nicht ausreichend körperliche Kraft und Härte) und an der psychischen Komponente "nicht die gewünschte Form von Biss". Und das ist eben der Knackpunkt: Mache ich eine solche Ausbildung, werde ich damit Teil dieses Systems. Wenn ich die Ausbildung anfange, dann habe ich mich bereits für das System entschieden bzw. bin diesem durch die persönliche Vergeschichte schon tief verbunden. Dazu kommt dann der Punkt, ob man das, was man will, auch umsetzen kann (Fähigkeit, körperliche Härte und psychische Belastbarkeit).

Insofern ist dieser Artikel eine gute Grundlage, die Ausbildung als solche und Alternativen konstruktiv zu diskutieren.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 28.10.10, 16:59
Und ich denke mal, dass ausgesucht wird nach "seinesgleichen" von der Mentalität her, damit alles weiterhin seinen "bewährten" Gang nimmt.
Na suuuper, dann bewegt sich da auch in der Zukunft wenig, gell? "des ham mir scho allweil so gmacht, des machma a weida so..."  ::)

Ok, gibt ja diese sparten, Zucht& Haltung, die mussten damals in Achselschwang nicht ganz so hoch und gut springen, und in der Dressur waren die Anforderungen auch vergleichsweise niedriger... Dann gibts natürlich Reiten in diverser  Ausführung, Schwerpunkt Rennreiten od. -Fahren bei den Traberleuten gibts auch. Denke mal, die ganze Ausbildung hat nix mit dem breiten Feld "Freizeitreiten" zu tun.
Ist es sozusagen noch ein Relikt aus der vormotorisierten Zeit...???
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Kiowa am 28.10.10, 19:47
Denke mal, die ganze Ausbildung hat nix mit dem breiten Feld "Freizeitreiten" zu tun. Ist es sozusagen noch ein Relikt aus der vormotorisierten Zeit...???

Ich verstehe die Polemik nicht ganz. Warum sollte sich ein Ausbildungsberuf am Bedarf von Freizeitreitern orientieren? Wie soll ein Berufsreiter von denen leben und seine Miete bezahlen? Um als Berufsreiter einigermaßen leben zu können, musst du täglich 6-8 Pferde reiten und dazu noch einen Teil Stallarbeit erledigen. Welcher Freizeitreiter oder Verein oder Gemeinschaft könnte so jemanden bezahlen? Oder hätte Bedarf an so jemanden? Ausgebildet wird ja nicht für die hochheilige Kunst der Reiterei, sondern für die großen Ausbildungs-, Turnier- und Zuchtställe, die festangestellte Reiter brauchen, bei denen jedes Jahr Hunderte von Pferden durchgeschleust werden, die haben den Bedarf, die können's bezahlen.

Das mag man blöd finden, spielt aber für diejenigen, die sich heute bewerben und in drei Jahren ihre Miete mit Reiten verdienen wollen, erstmal keine Rolle. Und für diejenigen, die beurteilen müssen, ob jemand von der Kraft und dem Charakter und den reiterlichen Vorkenntnissen überhaupt das Zeug zu dem Knochenjob hat, so wie er heute ist, auch nicht.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 28.10.10, 20:12
Denke mir halt, dass es für DIESE Ausbildung in genau DIESER Form nicht (mehr) sooo viel Einsatzmöglichkeiten gibt?
Aber gut, wenn es die doch gibt *achselzuck* dann ists ja gut.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Kiowa am 28.10.10, 20:33
Die FN hat 760.000 Mitglieder (ob da die Anschlussverbände eingerechnet sind, weiß ich nicht), die VFD hat ca. 60.000 Mitglieder. Und hinter dem Turniersport stehen die Züchter und Händler.

Nur weil man als Freizeitreiter, der überwiegend in Freizeitreiterkreisen unterwegs ist, diese Art von Ausbildung oder Reiterei nicht mehr zukunftsweisend findet (wobei man dann auch erstmal gucken müsste, was dabei nun wirklich rauskommt - ich würde fast wetten, dass es wie in jeder Ausbildung ist, gute und schlechte, Leute, die damit ihr Lebensziel erreicht haben und Leute, bei denen es erst der erste Schritt zu höheren Zielen ist), dann  heißt das ja nicht, dass Leute, die einen Totilas kaufen können, keine Angestellten mehr brauchen. ;D

Ob das gut ist oder schlecht, hat damit nichts zu tun.
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: geolina am 28.10.10, 22:05
hallo,

öhm, also der vfd ist für mich nun nicht wirklich die alternative zur fn, von der reiterlichen ausbildung her ist das doch eher - hm, für mich wenig interessant. ich dachte aber, dass putz, wie in diesem interview auch angeklungen, eigentlich eine neue fn bilden wollte - so pro pferd und so und so mit mehr zeit und so und ach, ich sollte eben nicht alles glauben, was ich so höre *pfiffel*

nebenbei ich unterschreibe voll bei esge:
sattelgurt klauen und in die hände schlagen, wenn junge pferde mit auszubildenden in der halle sind, hat nix mit ausbildung zu tun. das sind volldeppen. und ich glaube da würde ich die hände über dem kopf zusammenschlagen, wenn mir das jemand als ausbildung verkaufen wollte.

evtl. liegt die abbrecherquote nicht an der nicht vorhandenen härte, sondern schlicht daran, dass man ab und an doch mitdenkt. ich kenne z.b. eine abbrecherin - die macht nun woanders weiter, beißt sich da durch und hat es mit einer körpergröße von 1,59 in einem dressurausbildungsstall bestimmt nicht total einfach ;). dass die abgebrochen hat lag schlicht daran, dass sie im alten stall nicht ausgebildet wurde. ende.

also die aussage: es muss schnell gehen - weil der kunde will das so, fand ich eben für mich schwer zu knacken und das sag ich als jemand, die absolut hinter dem fn-ausbildungsweg steht und auch nix gegen härte hat, z.b. wenn jemand sein pferd verschwitzt in der ausbildung zurück in die box stellt, dann würde ich ihm auch gönnen, dass er mal den anschiss seines lebens bekommt, soll ja kein zuckerschlecken sein und der soll sich das merken ;) - ich hab eben nur langsam das gefühl, dass die fn ihren ausbildungsweg verliert in dem ganzen turnier- und erfolgsgetue.

alex
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: esge am 28.10.10, 22:12
Ausgebildet wird ja nicht für die hochheilige Kunst der Reiterei, sondern für die großen Ausbildungs-, Turnier- und Zuchtställe,  

Und genau hier stößts mir halt sauer auf.

Von so vielen Seiten höre ich inzwischen, dass erfolgreiche Turnierteilnahme und Reiterei, wie sie in den Richtlinien steht, wie die klassische Reitkunst sie vermittelt, sich nicht mehr vertragen. Ergo also auch eine professionelle Ausbildung sich nicht mehr mit der klassischen Reitkunst verträgt.
Solange schnelldressierte Esel vorn stehen, solange müssen Berufsreiter schnelldressieren. Das Dilemma des Berufsstandes verstehe ich. Den Rest nicht und ich werde ihn nie verstehen und will das auch nicht verstehen.

Und was all die fein reitenden Berufsreiter angeht, die schon mit Rücksicht auf ihren eigenen Rücken schonend reiten müssen - entschuldigung, da lachen einfach nur die Hühner! Warum sind denn alle Berufsreiter mit 30 spätestens kaputt im Rücken? Wobei keiner fragt, wieviel Gäulen sie in der Zeit die Rücken kaputt gemacht haben.

Vielleicht ist Hessen Notstandsland. Aber HIER sehe ich die schön und gut reitenden Berufsreiter nicht. Hier sehe ich verbiestert arbeitende Leute, die Böcke am Fließband abfertigen, die auf Teufel komm raus die Köppe runterziehen, die die klassische Reitlehre mit Füßen treten, wo knapp Vierjährige oben eng eingestellt werden, wo 6jährige auf S-Niveau geknüppelt (wörtlich!!) werden, wo Teenie-Nachwuchsreitern mit Potenzial vermittelt wird, dass es ihren Pferden nicht gut tut, länger als 2 Stunden auf die Weide zu gehen, weil sie ein Bäuchlein kriegen könnten und wo Anfänger gesagt bekommen, dass kalt aus dem Stall weg ausbinden richtig ist.

Es gibt die anderen. Aber ich empfinde sie als eher seltene Ausnahmen.

Und noch eine Randbemerkung: Die FN birgt in ihren hohen Mitgliederzahlen einen relativ großen Anteil von eben Freizeitreitern ohne nennenswerte Turnierambitionen. Allerdings weiß die FN immer noch nicht so recht, was man mit denen anfangen soll...
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Mutzel am 29.10.10, 10:46
Na suuuper, dann bewegt sich da auch in der Zukunft wenig, gell? "des ham mir scho allweil so gmacht, des machma a weida so..."  ::)

Ok, gibt ja diese sparten, Zucht& Haltung, die mussten damals in Achselschwang nicht ganz so hoch und gut springen, und in der Dressur waren die Anforderungen auch vergleichsweise niedriger... Dann gibts natürlich Reiten in diverser  Ausführung, Schwerpunkt Rennreiten od. -Fahren bei den Traberleuten gibts auch. Denke mal, die ganze Ausbildung hat nix mit dem breiten Feld "Freizeitreiten" zu tun.
Ist es sozusagen noch ein Relikt aus der vormotorisierten Zeit...???


Erfahrungen aus meiner eigenen lehrzeit (Pferdewirt Z+H):

Start im ersten Lehrjahr in der Berufsschule: 5 Rennreiter (nach dem 2. lehrjahr sind die in ne andere Berufsschule gekommen -waren noch 2), 7 Bereiter (zum Schluß noch 3 oder 4, alle durch die Abschlußprüfung gerauscht), und 16 oder 17 Z+H.
Im dritten Lehrjahr waren wir noch bei 14 Leute in der Klasse. Die Mehrheit ist im oder nach dem ersten jahr abgegangen, eben WEIL es bei den meisten Wendyträume waren. Mit der harten Realität: der kunde ist König, Stallarbeit, und eben meist nicht die "feinen" Pferde zum Reiten kamen sie nicht klar. Und letzten Endes: auf welchen Pferden sitzt denn der berufsreiter zu 80%?? Im günstigsten Fall  auf jungen Zossen (aber bitte nicht so lange, denn Beritt ist teuer!) oder auf verkorksten.
Ich hatte dann ürbigens nach 2 Jahren diversen Ställern die Schauze voll und war kurz vorm, Umschulen, bin dann zum Fahren gekommen und doch dabei geblieben. Mittlerweile seit 5 Jahren damit selbstständig.
Härte und Durchsetzen sind für mich 2 paar Schuh. hab dieses Frühjahr auch n neues Pferd gekauft -stand nicht (toll, bin immer alleine im zweispänner unterwegs), ging keine 10 m ein Tempo und und und. Mittlerweile steht sie jederzeit frei, angefasst hab ich sie natürlich, aber nicht gebrochen. Wärte nämlich n Eigentor für mich .
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: geolina am 29.10.10, 13:50
hallo,

lass mich das mal so zusammenfassen: hart gegen sich - jederzeit; hart gegen das pferd - muss nicht sein ;).

die verbindung von - wenn das pferd so und so ist, dann muss man eben auch mal so und so reiten - das muss einen doch als berufsreiter ank... oder?

alex
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Hexle am 29.10.10, 14:14
als berufsreiter muss man das nur wenn man sich dem Willen von Besitzern beugt die auch so drauf sind - hat man vernünftige Pferdebesitzer die dem Berufsreiter die Zeit lassen ein Pferd reell auszubilden und auch Korrekturen reel zu erarbeiten "muss" kein Berufsreiter "so" sein ... "so" müssen sie nur sein wenns schnell gehen muss, weil nicht genug Zeit und Geld investiert werden soll
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: zaino am 29.10.10, 15:10
Das Problem ist wohl, das muss man sich erst mal trauen, zutrauen und "sich leisten" können:
Wie der Monty Roberts in seinem ersten Buch schrieb, schickte er einige Berittpferde gleich mal wieder nach Hause, von wg. "nicht gut genug". Angeblich oder tatsächlich hat er sich damit nur Respekt in der Branche und bei den Kunden verschafft. (mir hat das, was er da geschrieben hat, persönlich nicht gefallen, nur so als Anmerkung...)
Was man davon aber übernehmen könnte: Dem "Kunden" gleich mal sagen, wie man arbeitet, wie man arbeiten möchte, vermitteln, dass man sich ein gutes Ergebnis von der eigenen Arbeitsweise (reell, so lang wies dauerd dauerrts halt, dafür klappt es dann und das Pferd ist nachher wiederzuerkennen, einiges wert und blamiert den Kunden nicht u.s.w.) verspricht, dass der Kunde aber gern, wenn er damit nicht kann, woanders hingehen kann.
Aber wie gesagt, das ist eine Sache der Persönlichen Traute, der Nachfrage, des wirtschaftlichen Drucks und hängt auch davon ab, ob man selbständig arbeitet oder einen Chef hat der da kräftig mitspricht.  :-\

Geolina, *zustimm*, so ein Berufsreiter braucht auch 'ne eiserne Disziplin UND das Herz auf dem rechten Fleck.
Warum manchmal komplette Wracks von Pferden aus großen Ausbildungsställen kommen? Da hat was nicht nach Schema f funktoniert... ???
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: geolina am 29.10.10, 15:22
als berufsreiter muss man das nur wenn man sich dem Willen von Besitzern beugt die auch so drauf sind - hat man vernünftige Pferdebesitzer die dem Berufsreiter die Zeit lassen ein Pferd reell auszubilden und auch Korrekturen reel zu erarbeiten "muss" kein Berufsreiter "so" sein ... "so" müssen sie nur sein wenns schnell gehen muss, weil nicht genug Zeit und Geld investiert werden soll

hexle,

so meinte ich das - muss man denn so sein wollen, wie die beschriebenen berufsreiter, die eben schnell machen, weil der könig kunde das so will? ich könnt das nicht.

wie eben nun auch meine freundin. deren betrieb hat in den letzten 3 jahren wohl 8 berufsanfänger verschlissen. nur 1 blieb, weil die direkt neben dem hof wohnt und nie woanders geritten ist. die weiss einfach nicht, dass das was da läuft übel ist. dem neuen lehrherrn gefiel eher wo sie warum gekündigt hat ;). dat jibbt es also auch.

alex
Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: terra am 29.10.10, 16:11
Einwurf oder Querverweis - es gab da eine Sendung über Kochlehrlinge (bei Sterneköchen) ... sehr interessant, Parallelen zur Berufsreiterlehrlingswelt durchaus vorhanden  :D

Wir haben in den Ferien oft Praktikanten im Betrieb - so viiiiiele Wendy-/Fury-/Black-Beautyträume, ich hätte es niiie geglaubt, wenn mir das jemand vor 15 Jahren erzählt hätte. Ich bin richtig froh, dass ich keine Pferdewirte ausbilden darf, dafür mache ich aber gerne Lebensberatung a la "Mädel, lern was ordentliches, spar Dir was zusammmen und kauf Dir dann ein gutes, ausgebildetes Pferd"  ;)

Weiter gehts:

Kiowa - die normale Berufsreiter arbeiten im wesentlichen für Freizeitreiter, in dem sie Unterricht auf dem jeweiligen Vereinsniveau geben -das kann in besseren Ställen schon auch bis S gehen, soll also nicht abwertend gemeint sein-, in dem sie grössere Vereinsställe oder  Privatställe leiten (z.B. den eigenen, weil sie den elterlichen Milchviehbetrieb auf Pferdepension umgestellt haben). Der normale Berufsreiter reitet vergurkte Freizeitpferde wieder halbwegs grade oder verbessert ihre Ausbildung, oder er reitet die normalen Jungpferde zum Freizeitreitergebrauch an ...oder...oder ...oder

Es gibt schliesslich auch mehr Dorfkneipen mit  handwerklich und geschmacklich guter Küche als Sternerestaurants ... .und genauso gibts Kneipen mit gelernten Köchen, die nur Frass servieren ....

Titel: Re: wer knackt sein pferd
Beitrag von: Binesdiva am 29.10.10, 19:03
Zaino, kleine Anmerkung:
die Ausbildung der zukünftigen Pferdewirte wurde verändert, die großen Bereiche (reiten, Z+H, Rennreiten und was es sonst noch gab), gibt es nicht mehr. Die heißen anders, der ursprüngliche Zweig "reiten" ist jetzt "klassische Reitausbildung", "Z+H" heißt jetzt auch irgendwie anders, irgendwas mit Service.
Die neuen Schwerpunkte liegen nun auf Kundenbetreuung und auch unterrichten.

Zu denken, daß man es sich leisten kann, dem Kunden seinen Arbeitsweg aufzuzeigen, ist naiv. Das können sich wohl nur ganz, ganz wenige leisten. Die allermeisten müssen sich wohl den Kundenwünschen beugen.
Ich meine, was hat man denn davon, daß man vielleicht sauber reitet, den Pferden ihre Zeit lässt, dafür aber keine Kunden hat?

Terra, ich mach's genauso:
Wenn wir Praktikanten haben, die immer noch die rosarote Wendybrille aufhaben, rate ich denen sofort, etwas anderes zu machen. Gibt doch den Spruch: "Wie macht man mit Pferden ein kleines Vermögen? - in dem man vorher ein großes hatte".
Pferde sind toll, aber nur als Hobby.

Berufsreiter sein heißt lebenslange harte körperliche Arbeit. Ich kenne auch viele, die kaputt im Rücken sind und kaum mehr gerade laufen können. Viele, die noch im höheren Alter über die Dörfer tingeln und als mobiler RL in diversen Ställen unterwegs sind und damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.
Einen einzigen kenne ich, der's irgendwie clever gemacht hat: über 60, zwar nicht mehr ganz geschmeidig, reitet aber noch regelmäßig (auch Turnier), gepflegte Erscheinung, hat Stil.