Pferdeforum

Rund ums Reiten => Allgemein => Thema gestartet von: Mettie am 16.01.11, 23:37

Titel: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 16.01.11, 23:37
Hallo ihr lieben...

Ich hatte heute eine Diskussion mit einer Freundin, die gegen Vielseitigkeit (genauer: gegen den Cross Country Teil) ist. Ich dagegen liebe Ingrid Klimke, Andreas Dibowski und Co, und auch wenn ich selbst zu feige bin um über mehr als einen umgekippten Baumstamm im Gelände zu springen  ;D ist die Vielseitigkeit für mich die Krone des Reitsports - eben weil die Pferde so vielseitig ausgebildet werden und es nur klappt, wenn Pferd und Reiter sich gegenseitig Vertrauen und die Kommunikation stimmt.

Im Laufe der Diskussion sagte sie, der Sport sei nur dazu da um den Reitern den Adrenalinkick zu verschaffen, und es sei eine Verschwendung guter Pferde.
Also klar ist hier ein höheres Verletzungsrisiko als in der Dressur und vielleicht auch höher als beim Springreiten, aber soweit ich weiß ist das deutlich zurück gegangen seit das Reglement nach Athen geändert wurde. Außerdem gehen die Pferde noch in recht hohem Alter an den Start, so verschleißend kann es doch nicht sein?

Was meint ihr dazu? Und hat jemand Infos oder sowas wie Unfallstatistiken?

Die zweite Kritik war, warum die Hindernisse unbedingt fest sein müssen und warum man die nicht lose baut oder zum Beispiel aus Schaumstoff ( ;D)...

Nunja da hab ich dann doch länger drüber nachdenken müssen und mir ist kein triftiger Grund eingefallen, warum das nicht lose gebaut wird. Klar, nicht jedes "Design" lässt sich mit losen Bestandteilen umsetzen, aber mit etwas luftigeren Designs könnte man das doch sicher umsetzen?

Geht es am Ende etwa nur darum, dass man nicht irgendwo in der Pampa Helfer zum Wiederaufbau der Sprünge abstellen möchte?  :o Oder ist es vielleicht ein Irrglaube, dass feste Hindernisse gefährlicher sind als lose?

Weiß jemand welche Dimensionen diese Hindernisse eigentlich haben? Ich meine das Springen wäre so auf L-Niveau? und die Geländehindernisse sehen echt imposant aus wenn man live daneben steht, aber ich könnte jetzt nicht einschätzen was die für tatsächliche Ausmaße haben.


Wäre super wenn mir hier jemand Auskunft geben könnte der sich auskennt!  :D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Binesdiva am 17.01.11, 08:03
Hallo,

auch in der VS gibt es ja unterschiedliche Klassen, da ist nicht alles auf L-Niveau. Bei uns fängt das sogar mit Geländeführzügelklassen, über Geländereiter-WB, dann E, A... an.

Zu den Unfällen:
ich glaube nicht, daß die VS unfallträchtiger ist, die Unfälle sind aber einfach spektakulärer. In der letzten Zeit ist VS aber modern geworden und da gibt es jetzt einfach mehr unerfahrene Reiter, die sich schlechter vorbereiten und dann kommt es zu den meist auch pressewirksamen Stürzen.
Ansonsten sehe ich das geau wie Du, so etwas kann man nur reiten, wenn man selbst schon recht weit ausgebildet ist, das gilt für Reiter und Pferd. Man ist gezwungen, sich vielseitig auszubilden und das kann mE nur gut sein, auch hier wieder für Pferd und Reiter. Und genau das stärkt auch wieder das Argument, das viele der startenden Pferde wirklich bereits etwas älter sind. Wenn man das Pferd sinnvoll aufbaut und ihm genug Pausen für die Regeneration gibt, ist das nicht verschleißend, sondern sinnvolles Training eines Sportlers.

Also, die Aussage, das dies eine Verschwendung guter Pferde und nur für den Adrenalinkick der Reiter sei, ist polemisch.

Zu den Hindernissen:
genau die festen und auch imposanten Hindernisse machen doch die VS aus. Lose Bestandteile hat man doch schon eim normalen Springen. Außerdem passieren doch die mesten Unfälle nicht, weil die Hindernisse fest sind, sondern weil irgendetwas anderes schief gelaufen ist. Meistens sind es ja Reiterfehler beim Anreiten der Sprünge.
Oder das Pferd war müde, weil schlecht vorbereitet und konditioniert und hatte einfach nicht mehr die Kraft.
Aber auch bei losen Hindernissen wäre es dann zu Stürzen gekommen, klar, wenn man Glück hat, fällt nur eine Stange oder mehrere, wenn man Pech hat, landet man eben mitten im Oxer, Pferd kriegt die Stangen zwischen die Beine, stolpert....

Und ob Schaumstoff das verhindert, glaube ich auch nicht.
Luftigere Sprünge gibt's doch schon genug beim normalen Springreiten. Die meisten Pferde springen übrigens lieber über feste Hindernisse, weil sie die besser wahrnehmen können, die Angst vor den festen Hindernissen ist wohl eigentlich mehr ein Reiterproblem. Die festen Sprünge haben deutlich wahrnehmbare Grund- und Oberlinien, da können die Pferde besser taxieren, das wird schon schwerer, wenn man zB einen sehr luftigen Steilsprung ohne Grundlinie hat oder zB mit wellenförmigen Planken etc.

Im Übrigen sind die Hindernisse wirklich imposant und haben zum Teil (für mich) gigantische Ausmaße, ich bin mal auf einer Geländestrecke spazieren geritten, wo Kadertraining stattfindet.
Wobei mich nicht die massiven Sprünge abgeschreckt haben, sondern diese Hindernisse, wo man in die Tiefe springen muß *schauder*

Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Hexle am 17.01.11, 08:44
die festen hindernisse sind sicherer , weil die srpünge im gelände aus hoher geschwindigkeit gesprungen werden - wenn man da leichte sprünge hgätte würden die einen im flug vrefolgen

ausserdem lernen die Pferde, dass sie sich festen hindernisse minimal streifen können d.h. sie können kraftsparender springen

Feste massiv gebaute Hindernisse sind ausserdem fürs Pferd auch leichter zu taxieren

ich springe tausendmal lieber einen hohes festes hinderniss als was weiches nachgiebiges mit beweglichen Teilen  , weil letzteres viel gefährlicher ist
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Frau Peh am 17.01.11, 10:31
ich springe tausendmal lieber einen hohes festes hinderniss als was weiches nachgiebiges mit beweglichen Teilen  , weil letzteres viel gefährlicher ist
;D ;D ;D Stimmt, je nach dem wie weit sich das Hindernis bewegt, ist das relativ gefährlich... *ans Wochenende denken muß* ;D ;D ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Hexle am 17.01.11, 10:48
vor allem wenns rauf und runtergeht  ::) und vor allem rauf wenn man grad davor ist  ::) ::)  ;D ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: terra am 17.01.11, 11:58
Die Geländestrecke in der VS ist ja eigentlich das ursprünglichste Reiten - sei es zu Kriegszwecken, zur Jagd querfeldein, sei es als Hirte, um ein abgehauenes Viech einzufangen  :D Dressur ist eine Erfindung der "europäisch-höfischen Neuzeit" ;D (davor war dressurmässiges Reiten Mittel zum Zweck - ein zuverlässiges Kriegs-/Jagd-/Hütepferd zu erhalten), und Springen über bunte Stangen ist nochmal deutlich jünger.
Die heute verwendeten Hindernisse lassen sich in ihren Grundformen durchweg von natürlichen Geländegegebenheiten ableiten:  gestürzte Bäume, der Uferabbruch am Bach, Wasserquerungen allgemein ....

Ich habe den Eindruck, dass Pferde die festen Hindernisse fast lieber springen als die bunten, durchsichtigen. Meistens hat doch der Reiter/Zuschauer die Kopfprobleme ;D

Bzgl. der Unfälle hat Binesdiva eigentlich schon alles gesagt.
Bei "kleinen" Prüfungen im regionalen Bereich passiert recht wenig (oder besser: auch nicht mehr als bei Springprüfungen), und schon für die mittleren gibt es einen strengen Qualifikationsmodus. Die spektakulären Unfälle bei Olympia/WM .... oft von Teilnehmern, die einfach überfordert sind - nicht nur das Pferd, sondern auch der Reiter, oft aus "VS-Drittländern" .
Zu erwähnen ist noch die tierärztliche Voruntersuchung  :-*

Achtung, Ironie! an Metties Freundin: wieso werden dann in der Dressur so wenige Pferde alt?  Wieso werden Dressurpferde zum Sandkastenkringeln mit Bandagen und Springglocken eingepackt? wenn das Verletzungsrisiko gering ist?

@ Hexle: weil Hindernisse gerne mal raufgehen, bin ich schon gute 2*S-Oxer mit meiner Bestie gesprungen ;D (auf einem Springkurs mit einem "schnellen" RL, der es geschafft hat, hinter meinem Rücken höher zu bauen, ohne dass ich es merkte ;D)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Frau Peh am 17.01.11, 12:02
 ;D 8) Terra - so hoch war's bei uns nicht - nur unberechenbarer in der Art und Weise, wie es sich bewegen wird und wohin. Ich werd jedenfalls definitiv kein Fan von beweglichen Hindernissen - soviel steht fest. aber das war hier ja auch eigentlich gar nicht das Thema. ;)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Hexle am 17.01.11, 12:44
ähm das Hindernis wechselte im Anreiten die Höhe von Bodennah bis 1 m etc. - weil es ein Spruchband ist das an zwei Seilen hängt, die von zwei anderen Reitern gehalten werden  ;D das wabert eh  dauernd und wenn dann einer der Halter unkonzentriert ist oder sein Pferd herumspackt, hat das lustige Auswirkungen auf das Hindernis *hüpfspringherumwall*  ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 17.01.11, 15:11
Aaaaaah, vielen Dank ihr lieben, jetzt bin ich aber froh, dass ich mir meine Vorbilder nicht zu Feindbildern umdenken muss (von letzteren hab ich eh schon so viele!  ;D )

Vielen Dank für die Erklärungen!!! Jetzt fehlen mir nur die Angaben zu den Wettkampfmaßen in der VS.

Ich fasse also zusammen:
- feste Naturhindernisse sind natürlicher und werden von Pferden lieber gesprungen als die luftigen bunten Stangen (kann ich nicht nachprüfen, denn ich kann an einer Hand abzählen wie oft ich im Gelände was festes gesprungen bin  ;D allerdings war das Pferd da auch immer sehr motiviert, im Gegensatz zu Stangensprüngen, die mochte er anfangs gaaaarnicht  :P ;D )
- feste Hindernisse sind sicherer, weil sie aus hohem Tempo gesprungen werden und bei losen Teilen die Gefahr bestünde, dass die Stangen dem Pferd hinterher und zwischen die Beine fliegen
- feste Hindernisse können gestreift werden und dichter/kraftsparender übersprungen als Stangenhindernisse
- sie sind vom Pferd leichter zu taxieren
- sie leiten sich aus der Gebrauchsreiterei und militärischer Nutzung ab

Zu den Unfällen:
- sind in niedrigen Klassen nicht häufiger als bei Springreiten auch
- in höhreren Klassen wird Überforderung durch strenge Kontrollen vermieden
- die skandalösen Szenen die wir noch im Kopf haben stammen aus der Zeit vor Athen, als noch der lange Parcous dafür sorgte, dass viele Pferde erschöpft waren, es kam zu mehr Unfällen
- generell sind die Olympischen Spiele/WMs etwas unfallträchtiger, weil hier auch Nationen starten bei denen VS nicht wirklich populär ist, und deren Reiter ansonsten in den Prüfungen der "Vielseitigkeitsländer" nie mithalten könnten. Sie sind überfordert sind mit den int. Anforderungen.
- außerdem sind die Unfälle oft nicht auf die Tatsache zurück zu führen, dass die Hindernisse fest sind, sondern auf andere Faktoren.
- Vielseitigkeitspferde werden zum großen Teil alt und starten auch noch bis ins hohe Alter an den höchsten Prüfungen. Sie sind durchtrainiert und oft gesünder als Spring- oder Dressurpferde.

Binesdiva, ja klar dass es die VS auch auf niedrigerem Niveau gibt, aber ich meinte auch dass ich glaube, dass eine VS-Springprüfung der höchsten Klasse nur einer normalen Springprüfung auf L Niveau entspricht... ich meine sowas hätte ich mal gehört.

Ich finde an dem Sport wie schon gesagt auch die Vielseitigkeit und Nähe zur ursprünglichen Nutzung des Pferdes so reizvoll.
Wer auf regionalem Niveau Vielseitigkeiten startet, kann meiner Meinung nach nix falsch machen. Er muss sein Pferd hierfür vielseitig ausbilden und topfit halten, was dem Pferd nur zu Gute kommt (wer rastet der rostet!). Außerdem habe ich den Eindruck, dass VS-Pferde ausgeglichener sind als die z.b. viele spinnerte Dressurgäule die nicht auf die Weide dürfen und nur im Schritt ins Gelände tingeln, weil sie nüber Ameisenknochen stürzen. Auch die Vertrauensbasis zwischen Pferd und Reiter ist viel bedeutender als in anderen Sportarten.

Zu guter Letzt denke ich dass man ein VS-Pferd niemals erfolgreich zu dieser Leistung zwingen könnte, wenn es keinen Spaß daran hätte. Vielleicht käme man noch irgendwie durch (wenn überhaupt), aber ich glaub die erfolgreichen Pferde haben Spaß an ihrem Sport (was man wohl von der Vielzahl der Dressurpferde nicht behaupten kann)...


Jedenfalls habt ihr mich sehr beruhigt, vor allem die Tatsache, dass lose bzw Schaumstoffsprünge das Unfallrisiko nicht senken würden und die Unfälle nicht häufiger sind als in anderen Sportarten. Ich kam mir schon vor wie ein sensationsgeiler Zuschauer des Grand National, der sich an Unfällen der Pferde erfreut :-(
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: geolina am 17.01.11, 23:52
hallo,

meine rl ist früher vielseitigkeiten geritten. als ich mal sagte, also die reiter, die sowas springen müssen ja nen schuss haben, sagte sie: die pferde auch  ;D. anscheinend gibt es auch adrenalinjunkies unter den pferden ;).

alex
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: terra am 18.01.11, 09:02
kann ich für mein Pferd nur bestätigend abnicken  :D  ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: donau am 18.01.11, 10:26
hm, meiner erfahrung nach (vom sehnsüchtig zuschaun mangels geeignetes pferd bis jetzt) passieren die meisten unfälle in nationalen bewerben in klasse A - der ersten, in der man wirklich reiten können muss. drunter machen die pferde alles von allein, grad so, als wollten sie sagen: halt dich fest, und nerv mich nicht, ich mach das *yippiieee* ;D
ab L sind pferd und reiter meist so gut ausgebildet, dass die unfallhäufigkeit sinkt. analog ist das in springprüfungen zu beobachten, allerdings eine klasse höher, also L ist am unfallträchtigsten, ab L/M sinkt das wieder. zudem hilft die bauweise fester hindernisse oft, dass die pferde "drüberrutschen" können, anstatt in die stangen zu krachen, und dort zu stürzen, weil die bestandteile zwischen den beinen landen.

was die höhe betrifft: die maximalabmessungen im parcours und gelände in der HÖHE entsprechen jenen der klasse L, jedenfalls auf nationalem niveau. 3* und 4* bewerbe sind glaube ich M-höhe (weiss ich nicht so genau, dafür wäre ich zu feig ;D ), allerdings hast du da eine andere tiefe der sprünge, die anforderungen sind einfach anders ;) höhe ist nicht das entscheidende kriterium. hab mal mit einem springreiter diskutiert, der hat mir gesagt, vs-reiter wären völlig verrückt: springen nix über 1,35 m, aber schmeissen sich über gräben und wälle ;D

warum feste hindernisse ist ganz einfach: ohne wär´s keine vs, das grade macht ja spass. und ich hoffe mal drauf, dass das schimmelchen das auch so sieht, andeuten tät sie´s ja ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Figonero am 18.01.11, 12:55
Och, so vom zugcken taet ich sagen, die Schwierigkeit der VS-Hindernisse ist nicht die Hoehe/Tiefe, sondern "Psychologisch", sowohl fuer Reiter, als auch Pferd. Ich erinnere mich an Barcelona, da hatten sie so Art Sennerhuetten aufgebaut, der Parcours ging ueber die Daecher, der Sprung war von Dach zu Dach. Nicht weit, wenn das Stangen auf dem Boden gewesen waeren mit Platikplane dazwischen oder so, waere sogar ICH das gesprungen, aber da war dann halt ein Loch von mindenstens 3 Metern drunter. Da faengt das Kopfkino an (beim Reiter). Wassereinspruenge sind Kopfkino fuers Pferd. Zoegert man da, reitet zimperlich unter Tempo an, gehts dann halt schief. Aber genau das ist ja die Essenz der VS-Strecke. Nimmt man das raus, koennte man Skirennen auf dem Idioten-Huegel veranstalten, oder die Formel 1 mit runtergetunten Go-Carts aufm Supermarktparkplatz ausrichten.
Aber eine andere Frage, ich habe mich schon immer gewundert, warum die VS Reiter so "komisch" springen, also so ganz anders sitzen, als aus dem Parcous gewohnt. Irgendwie sieht das fuer mich oft "hinter der Bewegung" aus, teilweise auch die Beine vorne rausgestreckt bei den Tiefspruengen....

Gibt es dafuer einen technischen Grund? Man ist halt das  nach-vorne-gehen aus dem normalen Springe so gewohnt, das das VS Springen merkwuerdig wirkt. Ich kann mir auch nicht erklaeren, welchen Vorteil das hat. Ihr seht, ich hab keine Ahnung, vom Springen wenig und von VS gar nicht. Bitte um Aufklaerung
Kerstin
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 18.01.11, 13:19
Das ist mehr Richtung Chiron. Und nein, man sitzt nicht hinter der Bewegung, sondern bleibt im Schwerpunkt des Pferdes, während die Springreiter ihren Schwerpunkt vor den des Pferdes verlagern und bei der Landung im Grunde fast dahinter.
Wenn das Pferd stürzt und sich überschlägt, wird der VS-Reiter über den Hals des Pferdes wegkatapultiert (selbst unfreiwillig getestet bei einem kleinen Sprung, es funktioniert wirklich), während die Springer drunter liegen würden.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Figonero am 18.01.11, 13:50
Das leuchtet ein, aber warum springen die Parcoursler dann nicht auch so ? Oder beguenstigt das Eine die Balance (VS) und das Andere die "Potenz", und nehmen dafuer in Kauf evtl. unter dem Pferd zu landen?
Kerstin
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 18.01.11, 14:08
Hm, Figonero, hast du dich mal gefragt, warum nicht alle so Dressur reiten wie der "Guru" (nicht böse gemeint), dessen Linie du bevorzugst? ;)
Ich habe vor Jahren Chironunterricht genommen und war begeistert. Und ich denke, bei den "normalen" Springern hat sich halt das andere eingebürgert. Außerdem sind die Stürze vielleicht nicht ganz so heftig wie bei den VSlern, wenn es da mal kracht.
Aber die VSler sitzen ja auch in der Dressur eher wie die Klassiker und nicht im Spaltsitz. Da scheiden sich vermutlich die Welten. Und mit Entenpopo kommt man sich beim Chironspringen verdammt doof vor. Ist vielleicht nicht so verlockend?
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: terra am 18.01.11, 14:36
Figonero - einige Reiter dem englischsprachigem Raum, die auf eher blütigen Pferden unterwegs sind, haben den VS-Stil beibehalten.

Ich denke, dass im ****-Sterne Springparcours das wirklich auf den Millimeterpunkt -Springen einen etwas anderen Sitz bedingt
.... solange das Pferd vom Vermögen her einfach "über den Parcours laufen kann", genügt der korrekte Chiron-Sitz - der das Pferd wenig in seiner Rückentätigkeit stört, der schnelles Galoppieren nicht behindert, der auch mal den ein oder anderen Rumpler aushält, der weitgehend zügelunabhängig ist.
Kommt das Pferd Höhen/Weitenmässig an seine Grenzen, werden enge und engste Wendungen geritten wie im Springparcours wird ausgesessen, mehr oder weniger tief, und weitaus mehr reguliert bei rel. kurzem Zügelmass. Der Oberkörper geht vor, um dem Pferd das Springen überhaupt zu ermöglichen  -  egal ob Parcours oder VS (hier z.B. in engen Hindernisskombinationen)
Für die ganze QStrecke passen drei Zitate eines grossen Jagdtrainers : "Let the horse do his job", "let the reins slip" und "look at the church" - kann man bei den grossen VS gut beobachten, wie das gemacht wird und dass es funktioniert  :D.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 18.01.11, 19:43
Ich würd terra zustimmen...
Ohne Ahnung davon zu haben würd ich sagen dass man im Springparcours einfach präziser/wendiger reiten muss und im Springsitz ne bessere Einwirkung hat.
Ich hab schon etliche VS-Fotografien gesehen in denen die Reiter (bei Hügelab-Sprüngen) die Zügel nur noch an der Schnalle und relativ lose Verbindng hatten, einmal gabs ne Szene in der das Pferd in einer "Kombination" (heißt das auch so in der CC?) den zweiten Sprung quasi allein genommen hat weil der Reiter aus dem Gleichgewicht war und am Hals hing  ;D War das nicht sogar bei der letzten WM in Kentucky?

Noch ein Grund warum Springreiter anders sitzen: Weil die Hindernisse anders sind. Über normalen Hochweit- oder Steilsprüngen finde ich den Sitz gar nicht so unterschiedlich, so richtig krass ist es ja eigentlich nur bei den Sprüngen in die Tiefe und die gibt es (außer beim Hamburger Derby  ;) ) im Springreiten ja nicht.

geolina,  ;D das denk ich auch, dass die Pferde nen Schuss haben. Jedenfalls machen die nicht den Eindruck als wollten sie das nicht.

donau, danke für die Höhenangaben. Ging mir auch nicht darum, dass das "leichter" sein soll, sondern weil die extremen Höhen ja als ziemlich verschließend gelten. Nicht umsonst verzichten viele Springreiter auf Mächtigkeitsspringen. Finde ich sehr löblich, dass die VS-Springprüfungen nicht so arg hoch sind. Zumal es sicher wenig Pferde gäbe die in der VS und auf int. Spring-Niveau erfolgreich sein könnten.

Zitat
warum feste hindernisse ist ganz einfach: ohne wär´s keine vs, das grade macht ja spass. und ich hoffe mal drauf, dass das schimmelchen das auch so sieht, andeuten tät sie´s ja
Spaß ja, aber es ging ja darum dass es gefährlicher sei. Ist ja scheinbar nicht so. *beruhigt bin*

Chiron-Springen würd ich auch gern mal lernen. Vielleicht würde ich dann mal meine Angst überwinden. Wenns hier in der Nähe mal nen Kurs gäbe...  :P
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Frau Peh am 19.01.11, 08:23
Metti, frag mal Muriel (die ist doch grob bei dir in der Nähe, oder?), die gibt Chiron-Kurse.  :)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Hexenkind17 am 19.01.11, 08:43
Ich bin großer VS Fan, seitdem ich einmal mit einer Stallkollegin und ihrem Pferd zu einer Prüfung war. Die Leute waren dermaßen nett und locker.
Außerdem konnte ich 3x als VIP Gast in Luhmühlen dabei sein. Ich finde, Reiter und Pferde müssen definitiv leicht durchgeknallt sein, aber da werden die Pferde (meiner Meinung nach) im Topsport am artgerechtesten gehalten und trainiert werden.

Guckt mal, hier sind einige neue Regeln und Statistiken, sehr interessant:
https://www.pferd-aktuell.de/Pferdesport-A-Z/S-wie-Schmied/Sicherheit-in-der-Vielseitigkeit/-.3880/Sicherheit-in-der-Vielseitigkeit.htm
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Lacona am 19.01.11, 10:32
Mettie bräuchte erstmal ein Pferd, mit dem sie springen kann, oder?  ;)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Frau Peh am 19.01.11, 10:43
Axo - dann ist das Problem anders gelagert...  8) Klang so als ob sie nur nicht wüßte wo sie sowas in ihrer Nähe machen kann.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 19.01.11, 12:18
ach, Lacona, eigentlich nicht, der springt sehr gern wenn der Rücken keine Probleme macht und zieht aufm Springplatz auf die A-Oxer zu! Jetzt im Winter würd ich allerdings keinen Lehrgang machen so wechselhaft wie momentan das Befinden ist.. Und einen Springsattel bräucht ich eventuell noch... :-D

Muriel hat sich hier am Forum abgemeldet, aber ich hab noch Kontakt zu ihr. Weiß allerdings nicht ob sie sowas noch macht.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Frau Peh am 19.01.11, 12:34
Frag sie mal - ich bin bei ihr mal einen Chiron-Kurs geritten, der war gut!  :) Und grüß sie von mir.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: donau am 19.01.11, 13:38
kerstin, wenn du genau hinsiehst, dann reiten auch die stilistisch besseren springreiter mit dem caprilli-sitz (denn das ist der chiron-sitz eigentlich) reiten. halt mit ein bisschen längeren bügeln als im gelände, weil mehr dressurmäßige einwirkung für engere wendungen, und weniger freies galoppieren notwendig sind. basis des ganzen sind immer die stabilen unterschenkel/knöchel im steigbügel, man fühlt sich da tatsächlich sicherer.

bis 1,35m bin ich schon so gesprungen, für mehr bin ich zu feig gewesen, aber das ging gut - hatte das glück, chiron-stil und sicherheitssitz lernen zu dürfen, vielleicht auch daher meine begeisterung für geländesprünge ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: schimmi am 20.01.11, 15:21
hi!

einige sachen sind schon richtig gewesen und gut zusammengefasst  :)

als besitzerein und reiterin eines pferdes mit diesem besonderen schuss (ja, den muss man wohl wirklich haben) ;D geb ich auch noch mal zusammenfassend meinen kommentar ab:

die hindernisse sind fest und besonders massiv gebaut, da die pferde diese wesentlich besser wahrnehmen können.
zusätzlich können die pferde auch mal auf diese hindernisse aufsetzen und sich so noch über die sprünge retten

grundsätzlich reitet man im gelände mit einem wesentlich höheren grundtempo wie in einem springpacour.
man reitet auch noch mal mit wesentlich kürzeren bügeln als beim springen (in der regel noch mal 3-4 loch kürzer)
so kann man noch besser im leichten sitz reiten und stört das pferd noch weniger.
in der regel weden auch die hindernisse im leichten sitz angeritten und überwunden.
es wird darauf geachtet, die sprünge im fluss zu reiten und nicht unbedingt auf passend wie im normalen springen, das kostet weniger kraft und zeit.

die bügel sind außerdem so kurz, damit man das pferd weniger stört.
rumpler können so besser ausgeglichen werden, da man flexibler ist.
bei bergabsprüngen lehnt man sich nach hinten, damit man nicht zu sehr nach vorne geschleudert und damit aus dem sattel katapultiert wird (wer das einmal gemacht hat, wird das nie wieder vergessen  ::) ;D)

die zügel sind meistens auch länger, da die pferde wesentlich selbständiger ihren job machen und vom reiter so wenig wie möglich gestört werden sollen. sie suchen sich oftmals selbständige den weg und den absprungspunkt über die sprünge

bei technischen sachen werden die zügel dann meistens so aufgenommen wie bei einem noralen sprüngen und man setzt sich in den sattel, damit man die sprünge präziser anreiten kann

das ist eben auch der große unterschied zwischen gelände und pacour:
im gelände sind die pferde sehr selbstöndig,
im pacour bestimmt der reiter sehr viel selber und sitzt deswegen auch wesentlich mehr am pferd dran.

noch was vergessen? *grübel*

die pferde sind meistens auch ganz klar im kopf. also wesentlich mehr, als "normale" dressur und springpferde.
ist aber auch kein wunder, die meisten dürfen auf die weide und sie kommen neben der dressurarbeit und dem springen natürlich auch viel ins gelände! werden also sehr abwechsulngsreich gearbeitet.
so, wie man es eigentlich jedem pferd wünscht...

wer übrigens mal über die kentucky-strecke reiten möchte...:
http://www.youtube.com/watch?v=frbETD7Eh74













Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 20.01.11, 15:33
Irre. Aber irgendwie ist das alles sehr hoch, oder? Man hat jetzt gar nicht so das gefühl, dass man springt... Wie auch immer das gemacht wurde. Wieviel Kilometer sind das eigentlich?

Geht es hier nur ums Einsitzen oder auch um dieses extreme Nach-vorne-Lehnen der Springreiter im Gegensatz zu den VS-Reitern? Das mit dem Einsitzen verstehe ich. Könnte man im leichten Sitz ja auch, wenn auch nicht ganz so extrem. Aber die schmeißen sich ja richtig nach vorne und rutschen mit den Waden Richtung Schweif... Da denke ich immer, da kann keine Balance mehr da sein beim Reiter.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: schimmi am 20.01.11, 15:45
das war halt wm in kentucky  ;)
ich weiß so aber auch nicht, wie hoch die sprünge waren, über 1,30 auf jeden fall.

der reiter hat eine helmkammera getragen und ich finde es irre, wie ruhig er sitzt!
bei einem springreiter würde das ganz anders aussehen...

meiner meinung nach haben viele springreiter einfach keinen guten sitz und kein gutes gleichgewicht.
denn "normal" ist es nicht, dass die da so hin und her schaukeln.
klar, um so höher die sprünge werden, um so mehr muss man mit der bewegung nach vorne gehen und bei der landung etwas mehr hinten bleiben, aber diese fliegenden unterschenkel müssten wirklich nicht sein.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: donau am 20.01.11, 16:07
die fliegenden unterschenkel kommen vom immer noch verbreiteten irrglauben, man könne sich rein mit knieschluss am pferd halten ;D
dadurch funktionieren die knie als drehpunkte, und wenn der oberkörper soweit nach vorne geworfen wird (VOR den schwerpunkt meist, dh. wenn das pferd verweigert, steigen die herrschaften springreiter meist ab..), fliegen die beine nach hinten. bei denen, die stabiler im gleichgewicht sitzen, und als basis fuß-knöchel-unterschenkel verwenden, sieht man weder das eine, noch das andere - und sie sitzen rumpler überm sprung auch gut aus.

ich war beim kentucky-gelände-zuschaun so begeistert von den pferden in der einen wasser-sprung-folge, wo der schmale mittlere baumstamm so aus der linie stand - da gabs einige, die mal kurz mit dem ohr nach hinten gezuckt haben, als die reiter die zügel verloren haben "isser noch drauf? ja? ok, da vorne ist der sprung". und die hätten locker dran vorbei können, oder verweigern. das ist mit ein reiz an der vs: das die pferde so gern und soviel für den reiter tun :)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: terra am 20.01.11, 16:15
Carola - so schlimm ist das grundsätzlich nicht mit den festen Hindernisse - die Pferde ziehen gut drauf zu (wobei 3 - und 4 Sterne-Prüfungen optisch schon heftigst sind und von Pferd und Reiter wirklich viel verlangt wird). Wäre mir nur diese blöde Kinotreppe nicht  in den Weg gekommen, das Pferd wäre jetzt da, um wenigstens regional mitzumischen - aber das Knie mag nicht mehr.

Schimmi - den Ritt habe ich im Fernsehen "live" gesehen - ich kann nur eines sagen: beeindruckend
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 20.01.11, 18:28
Wow, schimmi, super Zusammenfassung!!!! Vielen Dank dafür"

Zitat
die pferde sind meistens auch ganz klar im kopf. also wesentlich mehr, als "normale" dressur und springpferde.
ist aber auch kein wunder, die meisten dürfen auf die weide und sie kommen neben der dressurarbeit und dem springen natürlich auch viel ins gelände! werden also sehr abwechsulngsreich gearbeitet.
so, wie man es eigentlich jedem pferd wünscht...

DEN Eindruck hab ich auch. Eine gute Freundin reitet VS auf A Niveau und ich bewundere sie sehr dafür. Sie sahnt übrigens auch auf reinen Spring- und Dressurturnieren immer ordentlich ab - vor allem ihr Stil wird immer gelobt  ;D

Also kann man mit einem Chironsitz auch bedenkenlos kleine Geländesprünge nehmen, ja? *den gedanken in meinem kopf reifen lasse*  ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 20.01.11, 20:11
Ich meinte eigentlich gar nicht die Hindernishöhe. Die hat mich eigentlich gar nicht beeindruckt, weil sie so weit weg waren. Ich meinte eher die Kamera hoch über dem Pferd. ;) Dadurch guckte man von oben auf die Hindernisse drauf. Aber dem Schild nach zu urteilen, muss derjenige sie wirklich über dem Ohr getragen haben. :)
Aber vermutlich liegt es dran, weil die Kamera (und somit auch der Reiterblick) immer weit über Pferdeohren und Hindernis hinaus blickten. Nicht so wie unsereins, die 1. immer gucken müssen, ob das Tier auch noch da ist und wenn ja, was es wohl plant ;D und 2. das Hindernis fixieren und beäugen und genau zugucken wie es WÄCHST. Mir geht das jedenfalls so. 8)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kimble03 am 20.01.11, 21:00
Mettie ;D die Maße der Sprünge findest du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vielseitigkeitsreiten
Wobei das die Maße vom Hindernis direkt sind, der Absprung kann zB bei nem Sprung am Hang tiefer/ höher liegen, wodurch sich andere Werte ergeben.

Genauso wie die Streckenlängen und die Geschwindigkeit.
570m/ Min ist so schnell, wie wir alle noch nie galoppieren wollten, es sei denn wir hatten ein Stoppelfed und sehr viel Platz und Vertrauen.

Ich finde dieses Video einfach nur traumhaft. Das Ohrensiel von Henny, wie der Reiter immer wieder auf die Uhr guckt, wie easy sie den einen Rumpler nehmen und wie schnell er Henny vom direkten Weg zum chicken way kriegt,...
Nur schön. *jedes Mal ins Schwärmen komme*

Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: schimmi am 20.01.11, 21:48
Also kann man mit einem Chironsitz auch bedenkenlos kleine Geländesprünge nehmen, ja? *den gedanken in meinem kopf reifen lasse*  ;D

klar!  8)
einfach ausprobieren, aber besser nicht alleine, sondern mit einem erfahrenen rl.
denn sonst kann es wirklich gefährlich werden...

ach, soooo schnell sind 570m/min nun auch nicht  8) ;D
nur möchte ich in dem tempo keine hindernisse mit den ausmaßen mitnehmen...

carola, so als kleiner tip: ich schau immer auf den punkt, von dem ich abspringen möchte und versuche die höhe zu ignorieren *mantra:ichspringenurüberdiestangeamboden*, schimmi macht das schon
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 20.01.11, 21:49
Ich würde ehrlich gestanden schon bei dem ganzen Ritt ununterbrochen daran denken, dass wir sicher gleich auf die Fr.... fallen. :-X Die Löcher im Boden. Die Querwege!!! :o
Oje, ich bin kaltblutgeprägt. So trittsicher sie bei allem Mist im Schritt im Wald sind, Galopp ist nicht ihre Gangart. :P
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: schimmi am 20.01.11, 22:03
so unterschiedlich sind halt die pferde  ;D

ich hab son bekl... halbblödes (hanno mal xx)
im schritt sich die füße brechen, aber im galopp und beim springen eine lebensversicherung.
der schafft es sich bei einer vorhandwendung oder beim halten die eisen abzutreten.
aber sobald er in seiner gangart ist, gibt es kein halten mehr!
da hat er auch noch nie ein eisen verloren  ::)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 20.01.11, 22:20
Wir könnten sie irgendwie zusammenbringen und teilen. Dann hätten wir ein Traumpferd und eine Vollkatastrophe. ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 21.01.11, 00:08
Also damit das Spekulieren aufhört, 570m/min sind 34,2km/h. Kann ja jetzt jeder für sich entscheiden ob er das schnell findet oder nich. Soviel kann ich aber sagen, dass die meisten Leut im Gelände wohl eher langsamer galoppieren  ;D
Mich wundert es nur grad, dass die Pferde bei dem Tempo nich so elends lang werden, dass die nich mehr hoch kommen... wenn die Hindernisse dann noch bis 1,30m hoch sind  :o - und die werden ja so überhaupt nich langsamer überm Sprung (wäre wohl auch viel zu energieaufwändig)...

Carola, ich bin auch eher vorsichtig im Gelände weil man ja nie weiß, welche dämlichen Köter wieder auf den Feldwegen Mäuse ausgebuddelt und riesige Krater hinterlassen haben. Das is schon einigermaßen riskant da zu galoppieren.
So ne VS-Strecke ist aber kontrolliert und gewalzt, da gibts immerhin keine Maulwürfshügel oder Mäusekrater und damit wäre meine größte Angst schon beseitigt  8)

Ich fühl mich eh schon todesmutig, dass  ich mich inzwischen traue, bergab galoppieren und zu traben. Das hat mich Jahre gekostet, mich zu überwinden (der Herr hat sich immer fleißig rollen lassen und ich musste erst einmal lernen da ordentlich nachzutreiben.
Aber wenn ich mir jetzt vorstelle, ich müsste auch noch bergab SPRINGEN...  :o *wo ist der faint-smiley*

Kimble, was sollte denn der Smiley hinter meinem Namen, wartest du immer noch darauf dass ich mit nem Clicker nach dir werfe?  ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kimble03 am 21.01.11, 00:14
Kimble, was sollte denn der Smiley hinter meinem Namen, wartest du immer noch darauf dass ich mit nem Clicker nach dir werfe?  ;D
Ich bin lieber vorsichtig, das weißt du doch. ;)
Und bei dir weiß man ja nie. ;D

Das mit dem Auseinanderfallen übt man, meins hatte ja einen feinen Tempomat, da konnte man jede Geschwindigkeit stufenlos einstellen (auch 570m/min ;)) und der blieb dann bei einem.

Und langsamer werden ist nicht nur energieaufwändig, sondern bedeutet, dass du die Zeit die du langsamer bist an anderer Stelle wieder aufholen musst, weil die Zeit ja nun eben auf 570m gerechnet ist.
Das kannste dir dann eben nicht an jedem Sprung leisten.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 21.01.11, 01:29
Zitat
Und langsamer werden ist nicht nur energieaufwändig, sondern bedeutet, dass du die Zeit die du langsamer bist an anderer Stelle wieder aufholen musst, weil die Zeit ja nun eben auf 570m gerechnet ist.
Ja das eh! Das hatte ich da schon mit reingedacht - langsamer vorm Sprung und schneller danach, also energieaufwändig.

Tempomat ist prima. Das lernen die Pferde (wenn die nicht gar zu gaga im Hirn sind) ja recht schnell, wenn man sie fieserweise über lange Strecken im Gelände galoppiert oder trabt.
Wenn das die Wege hier nur hergeben täten  ::) :P
Im Sommer hatten wir am Ende aber ne echt schöne Geländemanier. Da sind wir quasi durchgetrabt und galoppiert, und auch bergab gab es kein Rollen.
Als wir dann Anfang Winter mal auf oberflächlich nassem Boden unterwegs waren und es auf einem seitlich schrägem Weg dem Bub so übel die Füße weg gezogen hat, hatte ich dann allerdings die Schnauze voll für das Jahr  :-X
Bin aber auch n Depp dass ich bei dem Boden meinte galoppieren zu müssen. Pferd konnte da nix für, der hat halt nackige Füße ohne Stollen, und wenn der Lehmboden dann diese rutschige Schmierschicht hat, ist man ziemlich aufgeschmissen.
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 21.01.11, 09:25
Ich find aber, dass der Henny vor jedem Hindernis brav langsamer flitzt. Sie gehen die Hindernisse durchaus langsamer an, und nach dem letzten kommt immer ein lautes "Hej, Henny!", wonach es sofort wieder verdammt schnell wird, und zum Schluss ein "Hej, Henny, GO!"
Wisst ihr vielleicht auch noch wie LANG diese Strecke ist? Das ist ja schon endlos, wenn man da mitgaloppiert. ;)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Rubens am 21.01.11, 09:51
Wow.... das Video ist klasse, mit ist auf dem Bürostuhl schon himmelangst geworden. Also vom Tempo, bei den Hindernissen neige ich zum Wegschauen *schluck*.

Wobei ich bei so was unbewusst immer einen Friesengalopp im Hintern hab, Henny ist da bestimmt deutlich bequemer.  ;D ;D ;D
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kaijsa am 06.04.11, 19:31
Das ist krass, der galoppiert ja 12 1/2 Minuten durch. Und falls das Grundtempo dort 570 m/min ist, ist die Strecke ca. 7,2 km lang.... leider stockte das Video bei mir immer (blödes I-Net) aber den Geschwindigkeitsrausch werde ich weiter empfehlen *gg*
Aber was für eine Strecke- ich würde glaube ich nach 1 km so Schmerzen in den Oberschenkeln haben... und die Orientierung auf so einem Kurs verlieren :-)))
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kimble03 am 06.04.11, 21:59
und die Orientierung auf so einem Kurs verlieren :-)))
Ne, das ist relativ einfach, da ist ja so eine Art Gasse abgesteckt, die auch die Zuschauer fern hält. ;D
Allerdings ist es schon vorgekommen, dass Reiter sich nicht entscheiden konnten, ob sie rechts oder links an einem Baum vorbei reiten wollen. Das endete mit genau gegen den Baum reiten.
Insofern lernen die Reiter das Gelände gut auswändig, die gehen das mindesten 5x ab.

Und ja, das sind ca. 7,2km, in einer ****-Prüfung sind es bei 570 mpm 6270-7410 m mit max. 45 Hindernissen.

Früher waren lange Prüfungen üblich, da hatten Pferd und Reiter vor den 12 Minuten schon ca. 1,5 Stunden in Schritt, Trab und Galopp hinter sich (die sog. Wegestrecken) und eine Rennbahn mit 4-6 Minuten Vollgas und noch ein paar (ich habs nicht mehr im Kopf, ich glaube 4-8) Sprünge darauf. Dann eine Zwangspause, wer da nicht den richtigen Puls in 10 Minuten hatte, durfte nicht ins Gelände.
DAS war krass. ;D

Aber ich stimme dir ansonsten absolut zu, so was schafft kein Normalmensch. (Und kein normales Pferd, und kein Pferd, das das nicht auch irgendwie will...)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 06.04.11, 22:38
joah, n normalmensch schafft auch keinen 100m sprint unter 10 sekunden.  ::)
Drum trainiert ein normalmensch sowas ja auch. Damit er danach was kann, was man normal nicht kann. Das ist ja irgendwie der Sinn von Training  ;D

Wow Kimble die alten Prüfungen waren ja echt hart. Gibts davon irgendwo Filmmaterial?
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: carola am 07.04.11, 07:39
Das waren dann die mit den vielen Unfällen, oder? :-X
Ich stimme aber zu: da braucht man ein Pferd, das sowas WILL. Ein Faultier, ein ängstliches oder was auch immer kriegt man niemals dazu. Kein Wunder, dass nur ein bestimmter Pferdetyp sowas geht (mal abgesehen davon, dass manche sicher auch zu langsam wären zum Gewinnen).
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kimble03 am 07.04.11, 17:35
Ne, die Unfälle waren eher, weil damals weniger auf Technik und mehr auf große Sprünge gebaut wurde. Soweit ich weiß zumindest.
Heute ist ja quasi jeder 3. Sprung schmal, schief oder anders technisch kompliziert, wobei das für die Pferde wohl auch / anders anstrengend ist. Ab und zu ein "Erholungsspung" ist wichtig, der darf dann auch ein bisschen dicker sein.
In Hongkong gab es da zB ziemlich viel Kritik, weil die Strecke sehr kurz und mit massenhaft Hindernissen war, da kam keiner zum ausschnaufen.

Und Videomaterial von den Wegestrecken gibt es sicher nicht, Pferd und Reiter beim "Ausritt" zu filmen hat sich sicher niemand die Mühe gemacht.
Rennbahn ist hier zB: http://www.youtube.com/watch?v=8T3HnT9sE_o ab ca. 50 Sekunden.
Wobei mir das recht langsam vorkommt, aber der Fert ist ja auch recht groß, schätze der macht viele Meter mit einem Galoppsprung.

Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 07.04.11, 18:50
Vielen Dank Kimble!

Mir kommt sowas ja immer super langsam vor, auch bei Galopprennen. Aber sooo langsam find ich sieht es gar nicht aus.
Schließen sich dann direkt die anderen Geländesachen an?
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kimble03 am 07.04.11, 22:42
*referiermodus ein* ;D
Die lange Vielseitigkeit bestand aus einer Phase A (Wegestrecke in bisschen Schritt, hauptsächlich Trab) von ca. 45 Minuten (wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, das ist echt lange her, dass ich da "dabei" war... *mich grade sehr alt fühle, weil rumgerechnet habe wie lange*), dann direkt die Phase B (Rennbahn mit eben 4-6 Min.), dann Phase C, eine 20 Minuten lange Galopp-Trab Wegestrecke. Danach 10 Minuten Zwangspause mit Vetcheck, ob der Puls auf Normalwert runter geht. Dann Start in Phase D, die Geländestrecke.
Jeweils so wie auch beim Gelände: Zeitunterschreitung gibt keinen Pluspunkt, Zeitüberschreitung Fehlerpunkte. Ansonsten ist sozusagen die Zielzeit nach jeder Phase die Startzeit in die nächste. Also keine Verzögerungen/ Pausen dazwischen.
*referiermodus aus*

Wenn ich dran denke, dann schau ich nach, ob ich die eine Starterliste noch hab, die ich mal aufgehoben hab. Da wären die Zeiten nochmal genau drauf. Aber ich fürchte, die hab ich weggeworfen. ::)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Mettie am 08.04.11, 01:54
sowas wirft man doch nich weg  :o

Wow wäre ich stolz auf mich, wenn ich mich echt ma getraut hätte sowas mitzureiten  ;D

Vielen Dank für die Erklärung!

Wow, echt übel diese Prüfung... da brauchten die Pferde ja eine enorme Ausdauer!
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kimble03 am 08.04.11, 14:40
Wow wäre ich stolz auf mich, wenn ich mich echt ma getraut hätte sowas mitzureiten  ;D
Wäre ich auch.
Darum steht das "dabei" ja auch in Anführungszeichen, weil mein Pferd zwar dabei war, ihn aber jemand wesentlich(!) besser reitender geritten ist und ich einen Eimer mit Ersatzeisen von A bis D getragen habe. ;D

Und ich schmeiße manchmal komische Dinge weg. *seufz*

Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Bearly am 13.04.11, 15:46
Die Zeiten für Phase A und C waren meines Wissens nach genau umgedreht, erst die kurze, dann die Rennbahn, dann die lange und dann die Q-Strecke. Macht aber eigentlich auch nicht den riesigen Unterschied ;)
Titel: Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
Beitrag von: Kimble03 am 13.04.11, 15:59
Kann auch sein, wie gesagt, ich hab da vieles verdrängt. ;D ;)