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Pferdezucht, Aufzucht => Allgemein => Thema gestartet von: Subito am 21.10.10, 06:30

Titel: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Subito am 21.10.10, 06:30
Moin!
Habs grad im Radio gehört das der Bundesrat nun zugestimmt hat das das Brennen von Fohlen verboten ist u. stattdessen gechippt werden soll. Da ich aus dem Pferdeland Niedersachsen komme, finde ich es einerseits schade,weil eine Tradition verloren geht. Das Fohlenbrennen ist hier teilweise ein richtiges Ereignis wo sich Pferdeleute treffen, es wird gegessen, getrunken, über Pferde geredet. Zudem finde ich es ohne einen Brand schwierig für den Laien zu erkennen, was für eine Rasse hab ich da jetzt vor mir. Ich selbst hab einen Sachsen-Anhaltiner u.wurde oft auf Grund seines Brandes angesprochen...
Andererseits kann ich verstehen wenn man sagt, das Fohlen hat Verbrennungen 3. Grades u. Schmerzen beim Brennen - möchte man ja auch nicht, aber wer kann schon wirklich beurteilen wie sehr u. lange ein Brand das Fohlen "beeindruckt".

Bin mal gespannt was Ihr für ne Meinung habt ;D
Gruß, Suse
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 21.10.10, 07:44
huhu,

im august diesen jahres gab es eine pressemeldung, in der die bundestierärztekammer dazu aufrief, nur noch pferde ohne brand zu kaufen, da die kennzeichnung durch heissbrand tierschutzrelevant sei und das chippen diesen brand überflüssig macht.
danach dann gab die tierärztliche vereinigung für tierschutz eine stellungnahme raus, in der sie beantragte, dass die zuchtverbände auf das brennen verzichten sollte. aus tierschutzrelevanten gründen.
gleichzeitig forderte die bundestierärztekammer und der bundesverband praktizierender tierärzte, dass das chippen nur noch durch tierärzte – wenn möglich unter einsatz von lokalanästhesie . durchgeführt wird…..
tja, wem dient denn die chipperei? wessen konten werden denn dadurch dicker?
ich stehe dem ganzen sehr skeptisch gegenüber.

ausserdem:
wie du schon schriebst, ist es eine schöne tradition.
und es hat auch was mit stolz zu tun.
die kleinen züchter, die seit ewigen zeiten ihre warmblutrasse züchten, wollen auch „ihr“ zeichen auf dem hintern ihres zuchtprodukts haben. weil sie hinter dieser rasse stehen, sich überlegt haben, was auf ihre stute passt, ganze abende hengstbücher gewälzt, nachzuchten angesehen, geld investiert um ihre stute zu bedecken.
und dann ist der tag da, das fohlen ist geboren, der züchter hat es für gut befunden und fährt mit ihm zur eintragung. das fohlen kriegt eine hohe punktzahl, alles sind zufrieden. tja, und dann kommt der tierarzt und haut da nen chip in den mähnenkamm…das wars? wat isset denn nun? ein deutsches sportpferd?
der heissbrand ist das identifiktationsmittel – auch im ausland und verkaufstechnisch für die zuchtverbände nicht ganz unwichtig.

ich habe auch genug fohlenbrennen mitgemacht und wir bei uns im zuchtbezirk hatten immer fähige brennbeauftragte. unaufwändig mal kurz in die box, der züchter hielt das fohlen kurz fest – zack – das wars. und meistens sind die fohlen noch nicht mal weggehüpft, weil es so rasend schnell ging.
ich hatte nie den eindruck, das sie sonderlich leiden. wir hatten auch nie ein fohlen, wo man es dann am nächsten tag auch nur annähernd merken konnte, dass sie gehandicapt wären durch die verletzung. die sind genauso über die wiesen gehüpft wie sonst.

ich glaube, dass ist a) kohlemacherei der lobby der tierärzte, die da so vehement gegen protestiert haben und b) hofft der bundesrat wahrscheinlich auf wählerfang zu gehen, weil tierschutz ja immer mal wieder ein thema ist.

wenn ich mir vorstelle, ich bin in 2013 bei der körung und kein einziger trakehner hat ne doppelte elchschaufel aufm arsch – ausser vielleicht der ausländisch gezogenen – wat is das denn für ne vorstellung??
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: carola am 21.10.10, 07:55
Dürfen denn ausländisch gezogene Pferde die Elchschaufel tragen? Schwarzwälder werden z. B. nur im Schwarzwald mit Tannenbrand gebrannt. Ist aber auch ein Markenzeichen, weshalb viele extra in den badischen Verband eintreten und ihre Fohlen dahin karren.
Ich denke auch, es gibt wichtigere Dinge im Tierschutz als sowas. Zumal kein Mensch ohne Lesegerät feststellen kann, ob es wirklich "das" Pferd ist. Wenn wir mal alles andere (Schlachttiertransport, Tierhaltung...) soweit optimiert haben, könnte man gerne über die Brennerei nochmal nachdenken. Wie wäre es denn mit Lokalanästhesie beim Brennen, wenn sie das beim Chippen schon fordern?
Wer stellt denn die Chips her und was kosten die? 8)
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 21.10.10, 08:00
Dürfen den ausländisch gezogene Pferde die Elchschaufel tragen?
ja, es gibt tochterverbände in den einzelnen ländern, die eigene fohleneintragungen organisieren. selbstverständlich müssen mutter und vater nachgewiesen und eingetragene trakehner sein.

Wer stellt denn die Chips her 8)
genau das.....

und ich finde auch, dass der bundesrat sich um deutlich tierschutzrelevantere themen kümmern könnte als fohlenhintern. aber da trauen sie sich dann ja nicht ran (masttierhaltung etc)….
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: sultan am 21.10.10, 09:45
Das ist das gleiche Thema wie damals mit der Reform des Hufbeschlagsgesetzes - unter dem Deckmantel des Tierschutzes  :P :P ::) ::)

Ich war noch nie beim Brennen dabei, hab allerdings die Reaktion eines sonst recht braven Freiberger-Fohlens beim Chippen gesehen: die TA hat 3 Anläufe gebraucht, bis der Chip drin war, weil der Kleine sich wie wild gewehrt hat. Das war mit Sicherheit auch nicht angenehm für das Föhli ...
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Bantu am 21.10.10, 10:24
Zumal kein Mensch ohne Lesegerät feststellen kann, ob es wirklich "das" Pferd ist.
Da denke ich, hilft dir der Brand auch nicht weiter. Wenn du eine Rappstute ohne Abzeichen mit Oldenburger Brand vor dir hast, weißt du auch nicht, welche von Hunderten das wohl ist.  ;)

Aber ich stimme euch zu, es liegen im Tierschutz so viele Dinge im Argen, dass man nicht mit dem Heißbrand anfangen muss. Und obwohl ich jemand bin, der meist für alte Traditionen nicht viel übrig hat, finde ich es schade und unnötig, dass man ausgerechnet hier ansetzt.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: carola am 21.10.10, 11:19
Da denke ich, hilft dir der Brand auch nicht weiter. Wenn du eine Rappstute ohne Abzeichen mit Oldenburger Brand vor dir hast, weißt du auch nicht, welche von Hunderten das wohl ist.  ;)

Ha! Dafür brauchst du aber erstmal 100 schwarze Oldenburger Stuten zum Vergleich! Immerhin hast du mit dem Brand schonmal die Chance, die Oldenburgerin aus den ganzen Hannoveranern rauszuziehen. ;) Mit dem Chip weißt du nur "schwarz". Mehr nicht. ;D
Und wenn es nicht so mies gemacht ist wie bei meiner, hast du auch noch die Nummer drunter. Ich finde es schon einfacher. Auch beim Pferdekauf/-besichtigung. Man kriegt nicht einfach nur ein schwarzes Pferd in die Hand gedrückt, wo angeblich der Chip drin ist, der zum Equidenpass/den Papieren passt, sondern eines, das immerhin den richtigen Brand mit der richtigen Nummer hat.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Subito am 21.10.10, 11:31
Ich befürchte bei der Haltbarkeit des Chips wirds langfristig auch Probleme geben. Bei Hunden ist das Chippen sofern man Turniersport macht ja auch Pflicht u. meinem Hund ist der Chip z.b. runter gerutscht auf den unteren Teil des Schultermuskels, so das ich immer sagen muß das sie weiter unten suchen müssen. Außerdem ist er sichtbar da Kurzhaarhund - sieht halt auch nicht toll aus. Andere Hunde haben bereits den 2 o. sogar 3 Chip drin, weil die anderen nicht mehr lesbar waren...ob das so Tierschutzmäßig ist mit den Fremdkörpern die man da einsetzt weiß ich auch nicht. Und wenn jemand mutwillig betrügen will, mit  z.b. Pferde vertauschen, stellt ein Chip auch kein wirkliches Hindernis dar.
Anstatt Pieks vom Chip könnte man ja auch eine örtliche Betäubung vorm Brennen fordern...
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Firefly am 21.10.10, 11:37
Huhu da ist mir doch glatt Subuto zuvor gekommen

Hallo,

unser Hund ist ja auch gechippt weil er unter die 20/40 Regelung fällt und insofern habe ich da kein Problem mit.
Was ich mich aber die ganze Zeit frage ist, ob man da nicht etwas in Gang setzt dem gar nicht so tierschutzgerecht ist. Wer der Damen und Herren hat sich schon mal versuchsweise selbst so einen Chipp spritzen lassen? Natürlich unter Betäubung weil die Betäubungsspritze ja auch nicht weh tut  ::)
So ein Brandzeichen oder "Verbrennung" tut ja nur einmal weh und dann ist Ruhe..........wer weiss ob der Chipp nicht ständig stört? Also mich stört soein Splitter im Finger schon. Manche können ja beim falschen implantieren nachher auch einen schiefen Hals haben - ist das dann Tierschutz? So etwas habe ich beim brennen noch nie gehört.
Die Tiere können es uns ja leider nicht sagen also machen alle das was die EU verordnet und die TÄ´s und Verbände und Hersteller kassieren wieder mal ab  >:(
Mir tuts auch leid um die einzelnen Brandzeichen. Das ist Tradition und man kann schon erkennen aus welchem Bundesland das Tier stammt ...........nun abstammungsmäßig gibts ja da auch schon lange ein "Gemischel"

LG Firefly
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: terra am 21.10.10, 11:51
wir haben unsere ungebrannten No-Name-Schulpferde gechipt, meine Bestie ist gechippt, ich hatte auch schon einige Fohlen bzw. Zuchtstuten zum Brennen - alles und immer unkompliziert. Sogar der Schuli Strolch, der schon beim Anblick des TA einen leichten Herzkasper bekommt, hat das Chipen ohne grossen Aufstand überstanden.

Bei den Fohlen - es gibt auch welche, die beim Brennen extrem rumhampeln, z.B. weil sie vorher recht wenig Menschenkontakt hatten - die halten nicht still, egal welche Kennzeichnung angebracht wird.

Den Verlust der Brandzeichen finde ich richtig schade. Es hat doch was, wenn man auf einem Turnier ein besonders nettes oder spinniges oder ... Pferd sieht und dann wenigstens sagen kann "Hach, hab ichs doch gewusst"
Stell Dir vor Fasani - Hengstmarkt und es schiebt einer einen Hanno unter  :o
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 21.10.10, 13:29
Stell Dir vor Fasani - Hengstmarkt und es schiebt einer einen Hanno unter  :o
jo, ich denke, für die trakehner ist das besonders schmerzhaft. reinzucht und keiner siehts auf den ersten blick….
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: AndreaT. am 22.10.10, 08:55
jo, ich denke, für die trakehner ist das besonders schmerzhaft. reinzucht und keiner siehts auf den ersten blick….

Doooch - an den langen Ohren sind die eindeutig zu identifizieren  8) ;D
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 22.10.10, 09:13
Doooch - an den langen Ohren sind die eindeutig zu identifizieren  8) ;D
da hast du recht  ;D ;D
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: terra am 22.10.10, 10:56
öh, die Bestie hat keine langen Ohren... und ihr Onkel Bongie auch nicht... Cousin Rammsi hat welche - aber der ist Sachse mit nur einem Mini-Spritzer Trakehner Blut  ;D  - also lange Ohren sind KEIN Unterscheidungskriterium  ;D
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 22.10.10, 11:14
mal sehen,wieviel langohren ich nächste woche zu gesicht kriege  ;D
ich berichte  ;D
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Walle am 22.10.10, 11:24
Hallo,
Ich halte die Abschaffung des Brennens auch für völligen Quatsch.

Ich frage mich was die Gestütsbränder davon halten?? Früher gab's nicht nur das man auf Turnier sehn konnte - ah das ist ein Hanno- , sonden man konnte auch sehn der wurde z.B. in Zangersheide gezüchtet!
Gibts dann demnächst Chipbeauftragte *g* 8)

Weiteres Problem sehe ich darin das es ja viele Pferde gibt die weder gebrannt noch gechipt waren bisher. Ich kann mir gut vorstellen das die nun schlagartig in edle Abstammungen aufsteigen.  :-X Weil einen Chip kann sich noch jeder "Hanswurst" überall kaufen.
Eine Verjüngung diversere Pferde wird dabei auch direkt vorgenommen. ::)

Ich halte einen Chip durchaus für sinnvoll, aber solange die Lesegeräte immer noch so teuer sind ist dadurch einigen auch Tor und Tür geöffnet für humbuck.

Bei 2 Chips wirds dann ganz interessant... kenne das von einem Hund... Chip 1 läuft als Standard größe Hunde und Chip 2 als Minihund! Warum soll das beim Pferd nicht auch gehn. Chip eins nur von Amerikanischen Lesegeräten zu finden, Chip 2 von Deutschen... Da machen wir mal schnell einen superdupperimportquarter der so  8)

Andersrum könnte das zwangschipen aber auch zur Folge haben das die Geräte evt. wirklich mal so günstig werden das sich die zumindest Leute die viel mit Pferden zu tun haben anschaffen würden. Allerdings wieder das Problem bei Chips die nicht von jeden Gerät gelesen werden könne bei Tieren die früher gechipt wurden...=wieder 2 Chips...

Sooo teuer ist ein Chip im übrigen gar nicht. 4-10,- inkl. Injektionsspritze! Lesegeräte um 200,- aufwärts. Wobei es derweil auch Geräte um 100,- gibt, ich weiß aber nicht was die taugen.

Meiner Meinung nach müsste der Chip in Zukunft mit der Lebensnummer im E-Pass identisch sein um zumindest ein wenig zu verhindern das es zu "unlauterem Handeln" kommt zu unterbinden.

Vorteil wenn alle Pferde gechipt ergeben sich aber z:b. für LAG Ställe die über Computerfütterung verfügen. erweitert die Auswahl an neuen Einstellern. Überhaupt denke ich das die Industrie dann wieder auf so Ideen kommt wie Speicherkarten über Pferdedaten ... Pferdesteuer :o usw.  
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: carola am 22.10.10, 11:32
Spannend wird es, wenn die ersten Hacker sich damit beschäftigen. So ein Chip kann doch bestimmt auch umprogrammiert werden. Ist doch Elektronik. Wie beim Auto mit dem Tacho. Die Seriennummer zu ändern, ist wesentlich schwieriger/unmöglich.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Kiowa am 22.10.10, 12:09
Autos werden ja schon gehackt. Die Zentralverriegelung ist wohl eines der leichtesten, weil's da nur wenige Codierungen gibt, sprich, ein Schlüssel passt für gaaaanz viele Autos. Aber möglich ist noch viel mehr. (http://www.golem.de/1005/75167.html) Da die Technik bei den Pferde-Chips bestimmt ziemlich schlicht ist, sollte es kein Problem sein, die anders zu codieren. ::)

Wer jetzt ein Fohlen zieht, muss auf jeden Fall darauf achten, dass der Chip von einem erfahrenen Tierarzt gesetzt wird, sonst wird's leicht mal blutig und schmerzhaft.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Jolly am 22.10.10, 13:03
Die Transponder-Technik ist schon sehr sicher, die Chips für die Tierkennzeichnung haben einen weltweiten ISO-Standard, anhand das Land und der Hersteller des Chips erkennbar ist.
Die Transponder haben einen Chip der die Nummer enthält und eine kleine Antennenspule, die durch das Lesegerät aktiviert wird und dann den Code sendet. Das passiert auf einer festgelegten Frequenz.
Der Code des Chips ist nicht manipulier- oder umprogrammierbar.
Es ist die gleiche Technik, die auch in RFID-Chips für den Warenverkehr oder in Schließtechnik eingesetzt wird, die gilt als nicht manipulierbar.
Autosysteme enthalten Programmierungen die geändert werden können und damit angreifbar sind. RFID-Chips sind laserprogrammiert, das geht nachträglich nicht mehr zu ändern.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Safira am 22.10.10, 23:39
Wer jetzt ein Fohlen zieht, muss auf jeden Fall darauf achten, dass der Chip von einem erfahrenen Tierarzt gesetzt wird, sonst wird's leicht mal blutig und schmerzhaft.
Jepp... und jemand (ich), dessen Fohlen vor einem Monat von einem Nicht-Tierarzt gechippt wurde, war leider so naiv und hat gedacht, das ganze sei so schlimm wie eine Impfung :-\ ... bis das Fohlen dann explodierte und nachher ein handtellergroßer Blutfleck am 4 Wochen alten Fohlen zu beseitigen war.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Eva am 23.10.10, 09:25
Leider haben die Identifikations-Chip einen Leseabstand, der für die HIT-Lesegeräte zu klein ist, sind also nicht verwendbar. Andersherum ginge es, die größeren Chips können auch für die Identifikation verwendet werden.

Umprogrammierbar sind die Chips nicht, da sie nur einmal beschreibbar sind (wie eine normale CD, keine RW-CD). Heißt natürlich nicht, dass nicht irgenwo mal programmierbare Chips auftauchen und implantiert werden, um dann einem Pferd wechselnde Identitäten zu verschaffen - das halte ich aber für unrealistisch.

Und mal ehrlich, wenn ich mir anschaue, wie viele Brände unleserlich sind, halte ich das jetzt nicht gerade für ein tolles Erkennungszeichen.

Übrigens soll bei einer Chippflicht der Nummernbrand wegfallen und nur noch (wie früher) der Zuchtbrand gesetzt werden. Ich denke, auch wenn der Bundestag noch entscheiden muss, sind die Tage des Brandes gezählt - ist in meinen Augen nicht so ganz logisch, dass der Schenkelbrand erlaubt ist, obwohl der Halsbrand schon in den 90ern als tierschutzrelevant verboten wurde.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Rubens am 24.10.10, 11:12
Umprogrammierbar sind die Chips nicht, da sie nur einmal beschreibbar sind (wie eine normale CD, keine RW-CD). Heißt natürlich nicht, dass nicht irgenwo mal programmierbare Chips auftauchen und implantiert werden, um dann einem Pferd wechselnde Identitäten zu verschaffen - das halte ich aber für unrealistisch.

Man muß keine Chips umprogrammieren - nur die Datenbank "anpassen" in der die zugehörigen Pferdedaten verwaltet werden. Alternativ könnte man die Lesegeräte manipulieren. Oder einen 2. Chip setzen mit stärkerer "Sendeleistung" also für höheren Leseabstand. Oder 4-5 Chips setzen und damit für Verwirrung sorgen. Vor allem wenn jeder Chip für ein anderes Pferd eingetragen wurde......
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Jolly am 24.10.10, 11:28
Solche Manipulationen sind dann aber schon so schwierig, dass sich der Aufwand wohl kaum lohnt, mal abgesehen davon, dass diese Manipulationen ja auch bei der Verwaltung von Nummernbränden möglich wären.
Bei vielen Zuchtverbänden ist der Chip ja auch mit einem Gentest verknüpft, wenn es um wirklich viel Geld geht, lässt sich das also doch wieder nachweisen.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Traberhexe am 17.12.10, 14:36
@ Walle 
Zitat
Pferdesteuer  :o usw
Genau das!  ::)

Die finden schon einen Weg zum manipulieren... schaut mal chaos computer club
http://www.ccc.de/
Es ist unglaublich, was alles einfach und schnell machbar ist... :o ::)

Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: GilianCo am 24.05.11, 06:41
http://www.trakehner-rheinland.de/?p=1663

Mußte ich , nachdem das Thema ja aktuell immer noch diskutiert wird, noch mal loswerden, das mit dem "ist nicht manipulierbar" ist wohl eher überholt. Und wenn ich den Chip unleserlich mache, ist es schnurz, ob ich ihn umprogrammieren kann.

https://www.vorreiter-deutschland.de/iPhoneApp/News/28032011---Erhalt-des-Schenkelbrandes-Etappensieg-fuer-deutsche-Pferdezuechter-?template=HTML

Noch einmal für den aktuellen Stand, für die die es noch interessieren sollte....
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: carola am 24.05.11, 07:26
Sehr interessant, vor allem der erste Artikel!
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: GilianCo am 24.05.11, 07:58
Das hebelt zumindestens die Geschichte mit dem "fälschungssicher" aus....
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Figonero am 30.05.11, 19:04
Das ist ein EU-Gestetz! Und ich kann euch aus dem EU-Ausland ziemlich genau sagen, wieso das gemacht wurde.......
Hier in Spanien gibt es eine grosse Menge Pferde, die nirgends erfasst sind, weil Mixe. Im Rahmen der Seuchenkontrolle wollte man sich halt einen  Ueberblick verschaffen, welcher Bestand steht wo, wird wohin gefahren etc.

Vorher war es echt so, hey, Du hast doch ne Schimmel-Stute, gib mir mal Dein Bestands-Buch, ich brauch ne Transport-Erlaubnis....

Ebenso waren geklaute Pferde nahezu unauffindbar.

Ebenso kam es immer wieder vor, dass Pferde aus den (ungenuegend eingezaeunten) Weiden ausbrachen und Verkehrsunfaelle verursacht haben. Die gehoerten dann natuerlich niemand. Noch nie gesehen, keine Ahnung!

All das verhindert der Chip auch nicht, macht es jedoch so aufwendig, dass der "Normalo" es nicht eben "mal so" machen wird. Organisierte Banden und bewusste Betruegereien sind was Anderes!

Hier hat jeder Verkehrs-Streifenwagen ein Chip-Lesegeraet.

Denke mal, fuer Portugal, Italien, Griechenland, evtl. Frankreich gilt aehnliches.

Brennen ist btw weiterhin erlaubt.
Kerstin
Titel: Umfrage zum Heißbrand
Beitrag von: ChrisD am 12.08.11, 11:26
Hallo liebe Pferdefreunde!
Ich mache eine spannende Umfrage zum Thema "Bedeutung des Heißbrands dt. Reitpferderassen". Ich studiere an der Uni Göttingen Pferdewissenschaften und schreibe gerade an meiner Masterabeit. Ich hoffe das wir die Debatte um den Heißbrand damit ein wenig weiter bringen! Daher brauche ich eure Unterstützung denn jede Meinung zählt.  ;)
Die Umfrage dauert ca. 15 Minuten ist unter folgendem Link erreichbar: http://ww3.unipark.de/uc/Heissbrand/ (http://ww3.unipark.de/uc/Heissbrand/)
Viel Spaß!
Für Fragen könnt ihr mir jederzeit schreiben!
LG,
Chris Dannheim
Titel: Re: Umfrage zum Heißbrand
Beitrag von: Aleike am 13.08.11, 00:51
Weil ich hoffe, so ein kleines bisschen zur endgültigen Abschaffung des Heißbrands beitragen zu können, habe ich mir die Mühe gemacht.
Titel: Re: Umfrage zum Heißbrand
Beitrag von: Rubens am 13.08.11, 06:54
Yep. Ich auch.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: GilianCo am 14.08.11, 00:33
Ich hatte da schon mitgemacht.... wenn auch wohl aus anderen Beweggründen....
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: ChrisD am 27.08.11, 16:58
DIE UMFRAGE IST BEENDET! VIELEN DANK AN ALLE TEILNEHMER!

Die Fragebögen werden nun in den nächsten Wochen ausgewertet. Sobald Ergebnisse da sind, melde ich mich wieder  ;)

LG,

Chrissy
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: pferdekanzlei am 05.09.11, 13:49
 :)Richtig und auch besser so finde ich! Der Chip vermeidet nicht nur die Schmerzen des Fohlens durch das Brennen sondern er ist auch für die Identifizierung hilfreich! Die Neuregelung und Gleichschaltung von Chip und "Pferdepapieren" ist sehr hilfreich und vermeidet viele juristische Probleme im Pferdehandel >:(
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 05.09.11, 14:00
da gibt’s wohl sehr geteilte meinungen.
ich war bei etlichen heissbränden dabei und es gab nie ein problem. die fohlen waren schier überrascht und kurz gezuckt und fertig. auch war keinerlei nachsorge fällig. von den vielen fohlen, die gebrannt worden sind, kenne ich persönlich keins, bei dem sich die brandwunde entzündet hätte oder ähnliches.

vom chippen weiss ich, dass die stelle – wenn man es ordentlich macht – rasiert werden muss. und nach dem rasieren hält so ein fohlen sicher still um sich dann noch einen chip setzen zu lassen….
Desweiteren habe ich schon von einigen komplikationen gehört, es ist bei weitem nicht so einfach einen chip zu setzen. Das das natürlich nur ein tierarzt kann, ist klar, oder? kostet dann auch wieder extra. brennen kostet auch, aber da geht das geld an den zuchtverband, wo es auch hingehört.
ausserdem habe ich die information erhalten, dass sowohl der chip sowie auch die lesegeräte zum grössten teil von einem grossen pharma-unternehmen vertrieben….ein schelm, der böses dabei denkt….;-)

hinzu kommt noch die vermehrte bürokratie. gabs da nicht vor kurzem ein bürokratieabbaugesetz? :P
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: GilianCo am 05.09.11, 14:08
Meine SB ist Züchterin, und die sagte mir (ich war bis jetzt nur bei erwachsenen Pferden beim Chippen dabei, das war ok), das die Fohlen alle durch die Bank weg bei dem Chip VIEL mehr Theater machen als beim brennen. Man kann darüber diskutieren, aber wenn man sich die Reaktion der Tiere ansieht, dann sollte man ggf. noch mal darüber nachdenken, was wohl mehr stresst - anhand der Reaktion der Fohlen beurteilt eben scheinbar NICHT das brennen...
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 05.09.11, 15:51
gil, genau das gleiche sagten mir auch zwei brennbeauftragte des verbandes, unabhängig voneinander. und da finde ich auch, die reaktionen sprechen für sich.

ich muss das chippen nicht haben. aber da kann man sich dumm und dusselig diskutieren. **seufz**
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: sasthi am 05.09.11, 15:54
Ich hab kürzlich wo Bilder vom Chippen gesehen...

solche Infektionen hab ich beim Brand nie gesehen.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: zaino am 05.09.11, 16:00
dass sowohl der chip sowie auch die lesegeräte zum grössten teil von einem grossen pharma-unternehmen vertrieben….ein schelm, der böses dabei denkt….;-)
Ja, ne, ist klar, sorry, hml-modus mal kurz aus, wir haben in D einen HAUFEN Bestimmungen die von der jeweiligen Lobby durchgedrückt wurden und in sich und an sich komplett sinnfrei sind... *knurrrrr*
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Fasani am 06.09.11, 08:30
jau! ich sach nur schweinegrippe.... :P ;D ;D
und jetzt nicht wissen wohin mit dem impfstoff  ;D
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Aleike am 09.09.11, 15:10
Ich persönlich würde mir lieber die dicke Chip-Nadel einstechen lassen als eine handflächengroße Brandwunde 3. Grades zugefügt bekommen.
Vor dem Chippen kann man sogar noch die Haut betäuben, und drunter tut es eh kaum weh.
Brandwunden schmerzen aber verteufelt lang ziemlich fies.

Warum sollte das bei Pferden anders sein als bei uns?
Schließlich sind sie Säugetiere wie wir mit gleichartigem Nervensystem und ebenso extrem sensibler Haut (Fliege und so ...). Auch die Wundheilung funktioniert nach demselben Prinzip.

Sich einzureden, Pferden täte eine Brandwunde weniger weh als uns, halte ich für Wunschdenken.
Übrigens ist die tierärtliche Vereinigung für Tierschutz auch gegen den Heißbrand.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Traberhexe am 09.09.11, 15:39
@ Aleike ich stimme Dir in einigem zu.
Zitat
Wundheilung funktioniert nach demselben Prinzip.
das sehe ich anderes!
Meine Stute hatte eine riesige und auch tiefe Wunde, die wahnsinnig schnell zuwuchs. Das geht bei uns nicht so! Sie sind schon anders mit der Heilung VIEL SCHNELLER  ;) OK finde ich nun... .
Aber evtl kommt es mir nur so vor?  ??? Nur Wenn ich überlege 25cm x 15cm Wunde bis Knochen Sehen tief offen in nur 3 Wochen Knochen Sehen bedeckt und nur noch ca 16 x 10cm gross das finde ich schon enorm. Das geht in der Human Med nicht!
Darum evtl ist das beides ähnlich schlimm für das Tier (chip und brennen)? Nur, wenn ein chip so unsicher ist wie das zur Zeit ja noch so ist, habe ich mal  die Frage warum sollten wir etwas machen was noch unsicher ist...?

Was man dann evtl noch mal erneuern muss, wenn der Chip dann mal defekt ist?  ???
Brennen muss man sicher nur 1x!!  Der Punkt spricht für brennen.  ;) Oder  ???
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: GilianCo am 09.09.11, 16:15
Das mit der sensiblen Haut hinkt ein wenig... denn der Panikulusreflex, mit dem ein Pferd die Fliege vertreibt, läuft über andere Rezeptoren als das Schmerzempfinden. Das Argument bleibt trotzdem bestehen. Aber ich denke mir, die Reaktion des Pferdes zeigt schon, was es als schlimmer empfindet.

Und stimmt, Pferde haben eine etwas andere Wundheilung als Menschen, ebenso Rinder (Pferd = seröser Heilungstyp, Rind = fibrinöser Heilungstyp), um das noch mal etwas auszuführen.

Medizinisch würde ich Dir sogar zustimmen - trotzdem sehe ich, wie die Pferde reagieren. Und man sollte in meinen Augen da nicht nur vermenschlichen, und sagen, "ich würde das und das lieber", wir können ggf. auch mal die Zähne zusammenbeißen wenn wir wissen, etwas muß sein. Das kann man einem Tier schwerlich erklären.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: donau am 09.09.11, 16:46
wer sagt eigentlich, dass eine hohlnadel unter der haut kaum noch weh tut?! zumal, wenn sie was injiziert - in einen muskel, der wegen der aufregung und des erschreckens beinhart angespannt ist.
ich muss gestehen, ich liesse mir lieber eine verbrennungswunde auf der haut zufügen, als mich mit dicken hohlnadeln stechen zu lassen. beides probiert, kein vergleich :P (nein, nicht unbedingt freiwillig ;) ).

die fohlen, deren brennen ich gesehn hab, waren vergleichsweise wenig beeindruckt, und im gegensatz zu uns menschen haben sie die möglichkeit, das an der luft, ohne berührung durch irgendetwas zu halten, was der für mich unangenehme teil an der brandwunde war. und nachdem ein tier nicht weiss, dass das halt sein muss, weil... glaube ich den unmittelbaren reaktionen einfach.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Figonero am 09.09.11, 17:59
Nunja, ich hab ja vor nicht allzulanger Zeit den Hund chippen lassen (auch neu, das Gesetz, eigentlich, um das Aussetzen der Hunde zu unterbinden.....was jetzt dazu fuehrt, dass die Leute den Hunden den Chip mit dem Taschenmesser rausschneiden und danach aussetzen.....mit der offenen Wunde im Sommer! Doch ist dies ein anderes Thema!)
und obwohl mein Hund die Sorte "Kaj,kaj,kaj, ich sterbe, kaj, kaj, man will mich DUSCHEN, winsel pinz" ist, hat sie da gar nicht reagiert und ist direkt danach Schanzwedelnd zum TA als der ihr ein Leckerchen angeboten hat. So schlimm kann es also nicht gewesen sein!

Abgesehen von der "Schmerzfrage" ist ein Chip aber ein Identitaetsnachweis, der Brand nur ein Nachweis, dass das Pferd im Verband XY eingetragen ist. Also nich ganz Dasselbe! Und ob man den Chip faelschen kann.....selbst WENN hat das Tier ja dann zusaetzlich immer noch das Papier, entweder Abstammungsnachweis oder eben nur Pferdepass, in dem zusaetzlich noch alle Daten plus Abzeichen etc. aufgefuehrt sind. Passt der Chip nicht zum Papier, wird eine Blutprobe entnommen. Daran kann man dann sehen, ob das Tier zu den angegebenen Eltern passt (zumindest hier in Spanien, wo das seit Langem zentral erfasst ist. Gab da schon manch peinliches Erwachen..... die Super-Preisgekoerte Championnatsstute war fuer die SICAB qualifiziert, sowas wie Bundeschampionnat, und dann kam bei der Blutprobe bei raus, dass der Vater nicht der Vater sein kann. Ergo ist das Tier innerst weniger Tage vom Super-Rasse-Kracher zum "Cruzado" mutiert, sprich Vater unbekannt, Weideunfall oder dergleichen!)
Kerstin
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: GilianCo am 09.09.11, 21:03
Grundsätzlich richtig, ABER: Nachdem man den Chip immer noch mit relativ einfachen Mitteln unlesbar machen kann, braucht es das nicht umbedingt.  Sprich, in meinen Augen ist ein Chip, solange er NICHT so sicher ist, das man ihn WEDER überschreiben (was nicht geht) NOCH löschen (was wohl sehr einfach geht) kann, finde ich eine Verpflichtung da einfach wenig sinnvoll.
Titel: Re: Neues Gesetz: Chippen statt brennen - richtig o. falsch?
Beitrag von: Aleike am 10.09.11, 21:02
Was wieder zu der Frage führt, warum Brand (oder Chip als Ersatz) überhaupt gemacht werden, also was der "vernünftige Grund" ist, aus dem wir einem Tier Schmerzen zufügen.
Der Zuchtverband will seine Marke präsentieren (m. E. der Hauptgund), wir wollen unser Eigentum sichern, ... Ein gutes Pferd ist ein gutes Pferd, mit oder ohne - aber der Marktwert ist nicht der gleiche.

Schlagt mich, aber ein lebendes Wesen als Eigentum zu "brandmarken", ist, wenn man es unvoreingenommen betrachtet, schon ziemlich menschlich - was jetzt nicht positiv gemeint ist.

Wie ist das denn bei anderen Tieren mit Rassezuchten? Hunde werden gechippt, oder? Wenn mein Krimi recht hat, werden (oder wurden) z. B. Galopper in den USA lediglich tätowiert. Und sonst?

wer sagt eigentlich, dass eine hohlnadel unter der haut kaum noch weh tut?! zumal, wenn sie was injiziert - in einen muskel, der wegen der aufregung und des erschreckens beinhart angespannt ist.
ich muss gestehen, ich liesse mir lieber eine verbrennungswunde auf der haut zufügen, als mich mit dicken hohlnadeln stechen zu lassen. beides probiert

Echt? Also ich auch, auch wenn die Blutspendenadel nicht so extrem dick ist wie das Chipteil. Der Chip selbst ist aber ziemlich winzig den habe ich gerade erst beim Sattelchippen gesehen, kein Vergleich mit einer Menge zähflüssigem Antibiotkum z. B. Und an meine Brandwunde zweiten Grades auf dem Handrücken denke ich nur mit Grausen zurück.

Die Reaktion von Fohlen habe ich jetzt nicht live verglichen, aber ich denke mir, dass man sie zum chippen länger und intensiver festhalten muss, was doch bestimmt verlässlich zu heftiger Abwehr führt.