Autor Thema: Mist, Misthaufen, Mistfragen- Zusammengelegte Boxen  (Gelesen 66256 mal)

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Offline unki

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Re: Mit Pferdemist richtig "kompostiert" die Weide düngen?
« Antwort #45 am: 30.10.06, 12:23 »
Bei unserem Bauantrag zum Stall musste ich detailierte Angaben zum Mist machen und es ist durchgegangen. Theoretisch darf der Mist nicht höher als 40 ?? cm gelagert werden um die Wärmentwicklung zu verhindern,

Damit bekommst du aber die Parasiten nicht unschädlich gemacht, oder? Ich gebe zu, keine Ahnung zu haben, ob und inwieweit die Wurmkompostierung in der Lage ist, Pathogene abzutöten.
Ich kenne das so, dass nach der thermophilen Phase, also, wenn die leicht verdaulichen Nährstoffe durch die Bakterien abgebaut wurden (wobei ja die Hitze entstand, die die Wurmeier abtötet), automatisch größere Tiere, wie Regenwürmer, Asseln, 1000füßler einwandern und die gröberen, holzstoff- (zellulose- und lignin-)haltigen Bestanddteile zersetzen, die von den aeroben Bakterien nicht verdaut werden können, und so ebenfalls zu dem von dir beschriebenen Wurmkompost verhelfen. Nur eben mit Vorschaltung der Heißphase, die die Wurmeier und andere pathogene Keime sowie viele Unkrautsamen weitestgehend abtötet.
Woher soll ich wissen, was ich denke, wenn ich noch nicht gehört habe, was ich sage?
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Offline Nattrun

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Re: Mit Pferdemist richtig "kompostiert" die Weide düngen?
« Antwort #46 am: 30.10.06, 13:25 »
bei Tacke heißt es, maximal 80 cm hoch und keinen Kegel, sondern eine flächige Miete
Ich streue über die ausgebreiteten Äppel immer hauchdünn etwas Heu (von Ballen, die meiner Nase nicht gefallen), grad so ein auseinandergezogenes Gespinst von Heufäden - stört auch die Fliegen  ;)
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Offline unki

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Re: Mit Pferdemist richtig "kompostiert" die Weide düngen?
« Antwort #47 am: 30.10.06, 14:05 »
bei Tacke heißt es, maximal 80 cm hoch und keinen Kegel, sondern eine flächige Miete
Ich streue über die ausgebreiteten Äppel immer hauchdünn etwas Heu (von Ballen, die meiner Nase nicht gefallen), grad so ein auseinandergezogenes Gespinst von Heufäden - stört auch die Fliegen  ;)
Bei 80 cm Höhe und flächig lkommt es m.E. wegen Sauerstoffmangel zu anaeroben Zonen (Faulung mit Faulgasbildung) im Inneren der Miete, da der Luftaustausch mit der "Außenwelt" nur bis in etwa 20 cm Tiefe des Mieteninneren funktioniert, und die Bakterien den Sauerstoff im Inneren rasch aufgebraucht haben.
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Offline reitelefant

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Re: Mit Pferdemist richtig "kompostiert" die Weide düngen?
« Antwort #48 am: 30.10.06, 14:20 »
Unki: das weiß ich ehrlich gesagt nicht, wird man aber bei Tacke erfahren können, und mein Mist geht so unter die Leute für den Garten. Der Mist ist übrigens meist auch schon ein Jahr alt, wie lange überleben die Pferdwürmer ohne Wirt?

Nattrun: mein Haufen wächst über den Winter bis max 80 cm und die untere Schicht ist dann auch noch nicht reif und teilweise warm geworden, also gefault. Alles was bei ca 40 - 60 cm reift sieht prima aus. Interessanterweise gibt´s auch keine echte Fliegen- oder Geruchsbelästigung und der Kompost riecht mehr oder weniger schnell nach Erde.

Offline unki

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Re: Mit Pferdemist richtig "kompostiert" die Weide düngen?
« Antwort #49 am: 30.10.06, 14:53 »
und teilweise warm geworden, also gefault.

Wo's warm wird, fault es nicht.
Warm = Bakterielle Zersetzung mit Luft (aerob). Ergebnis: Kompostierung (Wärme und Kohlendioxid), geht schnell.
Kalt = Bakterielle Zersetzung unter Luftabschluss (anaerob) Ergebnis: Faulung. Es bleibt kalt, es entsteht aber Faulgas, und es geht seeehr langsam. Das Faulgas enthält zu ca 50% Methan, was wiederum ein hochwirksames Treibhausgas ist, d.h. den Treibhauseffekt verstärkt. Daher sollte man die Bildung von unbelüfteten Stellen in seinem Mist vermeiden. Denn "Kleinvieh macht auch Mist" *gg*
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Offline reitelefant

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Re: Mit Pferdemist richtig "kompostiert" die Weide düngen?
« Antwort #50 am: 30.10.06, 15:28 »
Unki: Fachfrau  ??? Ist ja genial!
Dh. Da wo´s nicht durchgegart ist war´s zu schnell kalt? (wird dann teilweise so fies weißlich)
Die optimale Wurmtemperatur dürfte doch für aerobe Zersetzung zu kalt sein, oder reichen dies max 20 °C.

Im Haus haben wir keine Fußbodenheizung, vielleicht im Misthaufen eine anlegen  ::)

Offline unki

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Re: Mit Pferdemist richtig "kompostiert" die Weide düngen?
« Antwort #51 am: 30.10.06, 15:49 »
Das Weißliche sind Pilze, die gerne dann erscheinen, wenn das Material zu trocken wird (häufig als Schicht ca 5 cm unter der Oberfläche des Komposthaufens), und auch dann, wenn die Heißphase bei einem "normalen" Komposthaufen vorbei ist.
Keine Angst, die Pilze sind wichtig! Es sind die einzigen Organismen (Termiten lasse ich jetzt mal außen vor... ;)), die Lignin (also Holz..) zersetzen können. Da ja im Stroh auch ein, wenn auch kleiner, Ligninanteil drin ist, helfen die Pilze, das auch noch klein zu kiegen.
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Offline Giftzwerg

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Misthaufen auf der Weide
« Antwort #52 am: 06.03.07, 20:18 »
Hallo!

In einigen Ställen in meiner Umgebung ist es üblich, den Misthaufen schön gleichmäßig auf der Weide verteilen  ("zum Düngen")

 :o

Oder? Bin ich da zu heikel? ???

Mönchen

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Re: Misthaufen auf der Weide
« Antwort #53 am: 06.03.07, 21:51 »
Hallo,
schau mal unter Stall und Box Thema: Mistentsorgung und Kosten, da steht einiges zum richtigen kompostieren wenn man es richtig macht gibt es für mich keinen besseren Dünger, Buchtipp Ingolf Bender Weide und Wiese, aber die meisten großen Ställe verkompostieren nicht richtig,Zusatzstoffe:Urgesteinsmehl z. B sollte zugegeben werden etc. Mist nur lagern und ausfahren ist damit nicht gemeint.
Simone

Offline Giftzwerg

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Re: Misthaufen auf der Weide
« Antwort #54 am: 07.03.07, 18:27 »
Ja, aber genau das passiert.

Und der Mist liegt max. ein halbes Jahr; ist doch eigentlich ein paradiesischer zustand ür die Würmchens, oder?

Und theoretisch ist doch nach dem Mist-Ausbringen die gesamte Koppel eine einzige Geilstelle  ???

Es wäre mir naivem Ding ja nicht mal augefallen, aber meine Pferdis mögen dort nichts mehr essen  :o

Offline christi281

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Re: Misthaufen auf der Weide
« Antwort #55 am: 07.03.07, 18:43 »
Das macht keinen Sinn da ertsmal Geilstellen auftreten an denen die Pferde nicht mehr fressen. Zum anderen bräuchte man dann ja auch nicht mehr abäppeln da sich so auch Würmer vermehren.
Wir haben unseren Misthaufen (leider) auf der Wiese aber am Rand da es sich nicht anders vermeiden lässt aber auf die Weide streuen ist eher unsinnig. Und bei Stroh verottet das doch auch nicht so schnell. Meine Freundin streut das auch aus aber die hat Späne.
Nur wer seine Schwächen kennt kann seine Stärken zeigen!

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Re: Misthaufen auf der Weide
« Antwort #56 am: 07.03.07, 21:46 »
Späne ist ja noch schlimmer.

Rita

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Re: Misthaufen auf der Weide
« Antwort #57 am: 08.03.07, 11:56 »
Frischer Pferdemist muss auf einer Dunglege (fester, wasserundurchlässiger Betonboden) gelagert werden bis er durchgerottet ist, es ist nicht erlaubt, frischen Pferdemist auf einer Wiese zu lagern. Wenn der frische Mist gleich wieder auf der Wiese verteilt wird, bekommt  man das oben beschriebene Problem der Geilstellen, man könnte dann gleich die Äpfel auf der Wiese liegenlassen. Wie gesagt, Pferdemist auf Dunglege lagern bis er zu Kompost geworden ist, dabei gehen auch die Würmer und Wurmeier kaputt, weil in so einem Misthaufen sehr hohe Temperaturen entstehen. Nach diesem Vorgang, darf man ihn auch zwischenzeitlich auf einer Wiese oder Acker zwischenlagern oder auf der Weide als Dünger verteilen. Alles andere ist nicht gestattet.

Offline Nattrun

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Re: Misthaufen auf der Weide
« Antwort #58 am: 08.03.07, 12:28 »
Kompostwümer funktionieren nur bei Naturboden, so erklärte man mir.
Man möchte auch nicht daß sie kaputtgehen, sie sind ziemlich teuer
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Re: Misthaufen auf der Weide
« Antwort #59 am: 08.03.07, 23:54 »
Das mit der Dunglege stimmt wohl nicht für alle Bundesländer,WurmfarmTacke hat wohl Info´s dadrüber.
Simone