Autor Thema: Sofort nachgeben auf Zug am Zügel - warum eigentlich nicht beim Englischreiten?  (Gelesen 96724 mal)

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Ritter

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Ich kenne so einen Reiter, ABER: der setzt sich nicht freiwillig auf Heinrich (warum wohl nicht? ::) ::))
Heinrich wirft diese Theorie über´n Haufen, DENN: je schlechter ich mich benehme, desto braver wird mein Pferd
 Dem stimme ich voll zu, zumindest bei Heinrich. (bei Gino sah meine Meinung noch ganz anders aus..........)


Gerlinde...das könnte man vielleicht so beantworten, bei einer Zusammenarbeit ist es notwendig, dass beide mitmachen. Wenn nun Dein Pferd etwas kennt, aber sagt - ich will nicht- bzw- gegen Dich arbeitet, dann ist es notwendig, dass man dem Pferd "sagt", dass dies nicht in Ordnung ist. - Es gibt entspr. amerikanische Studien zum Thema Mitarbeit. Wenn einer nicht mitspielt, muss es diesem gesagt werden. Danach wieder nett die Mitarbeit anbieten.

So kann es sein, dass Pferde "besser" sind, wenn man mal etwas deutlicher wird. DIes geschieht allerdings nicht in den Phasen, wo das Pferd mitarbeitet.

oder...Dein Pferd ist die Ausnahme ;) ;)

Tina68

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BP von wegen auch ein Westernpferd solle trotz losem Zügel an den Hilfen stehen. Bezüglich dessen komme ich auf meine Anwendung von Geitner's "Pass auf" zurück. Auch wenn mein Pferd am losen Zügel läuft, muss es jedes Signal meiner Beine oder meines Kreuzes mit einem Drehen der Ohren "bestätigen". Wenn wir so durch den Wald schlendern, lasse ich es auch ab und zu mal kurz anhalten (ohne Zügel) um zu prüfen, ob es aufpasst oder abwesend durch die Gegend schlurft. Das alles geschieht aber in völlig entspanntem Rahmen, ich kann mich also auf Ausritten durchaus trotzdem vom stressigen Alltag erholen.  ;)
Mein Pferd arbeitet übrigens am besten mit, wenn ich als nüchterne und emotionslose Befehlserteilerin agiere. Das bedeutet natürlich nicht, das ich grob bin zum Pferd, im Gegenteil. Ich will z.B., dass mein Pferd den Rücken aufwölbt, dann hat es dies zu machen und es interessiert mich nicht, ob es nun Lust dazu hat oder nicht. Und wenn ich mit dieser Einstellung reite, klappt jeweils die feinste Kommunikation.  :D Und gute Mitarbeit des Pferdes belohne ich hingegen wieder mit kurzen Trainingseinheiten. Ich frage eine Reihe von Übungen ab und wenn alle auf anhieb geklappt haben, können wir getrost früher Feierabend machen.  ;D

Offline Beagle-Petra

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Jo, Tina, der begriff "emotionslos" beschreibt das sehr gut.

Zwei Beobachtungen: Ich bekomme immer dann Probleme mit meinen Pferden, wenn mit einer milden grundstimmung zugange bin. Das wissen pferde genauso einzuschätzen und auszunutzen wie kinder. ach, und andere auch. es ist keinesfalls so, dass sich meine milde im pferd spiegelt, im gegenteil.

Die Sache mit der Konzentration sieht man z.b. auf Trailturnieren sehr gut. Nehmen wir einmal an, ein Reiter und ein Pferd haben ein so genanntes vertrauensvolles Verhältnis. (Zynisch betrachtet sind diese vertrauensvollen Verhältnisse lediglich "nichtangriffspakte" - ich will dir gut, also tu mir nichts", die oft funktionieren, weil ein pferd einfach gutmütig ist.) Nun kommen Pferd und Reiter in einen Trailparcours, der völlig ungewöhnlich aufgebaut ist. Ein Jog over, der nicht nur aus den Stangen zum Drübertraben besteht, sondern wo an den Seiten noch Stangen liegen, wo noch Dekoration en masse ist ... etwas, was das Pferd halt nicht einordnen kann. Für das Pferd sieht die Jog-over-Welt so aus: "Da liegen 5 Stangen, da muss ich also mal wieder drüber, und wie schnell, das liegt an dem Tempo, das ich vorher gehen muss." Nun aber sieht das Pferd keine 5 einsamen Stangen mehr, sondern einen Wust von Element. Huch!! Die Beobachtung ist nun: EIn Pferd das gewohnt ist, konzentriert an den Hilfen zu stehen, wird sich nicht gross um das Gewurschtel am Boden kümmern, vielleicht mal kurz stutzen, aber sich ansonsten vom Reiter dirigieren lassen und ohne Heckmeck drüber kommen. Ein Pferd das nicht an den Hilfen steht, wird sehr nachdrücklich stutzen, oft erst mal zur Seite springen, wird versuchen, selbst die Situation zu "analysieren", wird sich gelegentlich blindllings in die stangen stürzen oder versuchen drüberzuspringen, wird sich auf jeden fall deutlich bitten lassen und sich irgendwie durchmurksen.

nun kann reiter natürlich stolz darauf sein, dass sein pferd das trailhindernis bewältigt hat, und sagen, das hat es eben getan, weil es so viel vertrauen zu mir hat. das wird in den meisten fällen auch so sein. nur zeigt es sehr deutlich: der reiter schiebt dem pferd die verantwortung für sein eigenes mangelndes können zu. und indem seine weitere arbeit darin besteht, vermehrt an vertrauensbildenden massnahmen zu arbeiten, statt seine reiterlliche kontrolle zu verbessern, zeigt er nur, dass er nicht wirklich an sich arbeiten will, sondern versucht, alles andere so zu drehen, dass er sich selbst nicht in frage stellen muss. also bei leckerchen und gesäusel bleiben kann, statt mal rückgrat zu festigen und selbst die initiative aufzubringen, die er vom pferd verlangt.

ein fundamentaler irrtum ist, dass emotionslose konsequenz im sattel einhergeht mit verständnislosigkeit und dem einsatz von strafe. meist ist es doch eher so, dass unangebrachte härte die folge ist von Nichtwissen, Hilflosigkeit und Unfähigkeit. Seltener ist sie die Folge eines aufbrausenden charakters. im gegenteil, gerade wer in der lage ist, seine emotionen rauszuhalten und sein verhalten der situation anzupassen, der ist auch in der lage, sich selbst zurückzunehmen. oft genug ist aber das, was gern als "sich zurücknehmen" bezeichnet wird, lediglich eine form von problemvermeidung, ein vermeiden von situationen, die man nicht bewältigen kann oder möchte. ist ja auch allein aus sicherheitsgruenden nicht verkehrt, aber leider entwächst - bei verdrängung der tatsache, dass es an können, wissen und initiative fehlt - dieser defensiven grundeinstellung  oft eine gewisse arroganz, die offensivere menschen gern in die schublade "aggressiv" steckt.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline zaino

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Es ist an sich aber nix Böses dran, wenn man nicht mehr abbeisst als man gerade kauen & schlucken kann.
Dass ich keinen Parforceritt starte mit 40°C Fieber, mich mit meinem Pferd nicht dann anlege wenn ichs selber grad im Kreuz habe u. jede schnellere Bewegung mich schmerzt, oder vom Pferd nicht Dinge verlange, die ich ihm weder gescheit erklären noch der-reiten kann, gehört dazu.

Ansonsten gebe ich Dir recht, B.-P., es geht beides nahtlos ineinander über - Vertrauensbildung und klare entschiedene Anweisungen fürs Pferd. Wenn ich nicht Willens bin, besser und besser reiten zu lernen kann ich zwar Vertrauenstraining und Bodenarbeit etc. betreiben bis ich blau anlaufe, aber das Gebäude zerbröselt bei einem cleveren und/oder problematischen Pferd bei nächster Gelegenheit, weil meine reiterlichen Hilfen weniger konsequent bzw. entschieden /exakt/verständlich kommen als meine Kommandos beim Umgang.

Bei Deinem Beispiel könnte ich mir auch denken: Reiterbefehl= Guck dirs an und mach in aller Ruhe wie zu Hause - und dann vertrauensvoll das Pferd da hineinschicken, weil - wir haben ja geübt dass es sich entsprechend mit solchen AUfgaben auseinandersetzt. Vertrauen+korrekte Hilfe im Zusammenspiel.


Tina68

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Ich würde sagen, dass vor allem im Trail erst die Kombination aus Rittigkeit des Pferdes (damit zusammenhängend Können des Reiters) und Vertrauen zum Reiter zum Erfolg führen.
Verschiedenste Stangenkombinationen und Dekorationen um die Hindernisse beachtet mein Pferd zum Glück nicht gross. An einem Turnier haben die Parcoursbauer jedoch arg in die Requisitenkiste gegriffen. Die Stangen waren rot mit weissen Kreuzen drauf (da haben schon mal viele Pferde gescheut). Das Tor war eingekleidet mit einer grossen Konstruktion aus Bast, und hinter dem Tor (mitten in der Arena) stand ein lebensgrosses Kunststoff-Zebra mit bunter Palme nebendran. Mein Pferd beachtete die Stangen nicht gross, glotzte während dem Side-pass aber schon mal das Tor an, weswegen es etwas unaufmerksam war.  :-\ Als ich dann zum Tor ritt, stutzte mein Pferd. So ein Tor hatte es noch nie gesehen, und so ein Zebra erst recht nicht. Es stoppte und ich forderte es zum Weitergehen auf, worauf es wie ein alter Profi durchs Tor ging und dann wie gewünscht aussen am Zebra vorbeigaloppierte. Der kleine Stop war auf dem Video gar nicht zu sehen, so schnell hatte es meine Aufforderung, weiterzugehen angenommen. Und dass es am Zebra vorbei etwas nach aussen drückte, sah man auch nicht.  ;D Das war meine bisher schönste Prüfung, eben weil mein Pferd trotz seiner Angst so vertrauensvoll durchlief. Dass wir diese Prüfung von 50 Startern auch noch gewannen, war so zu sagen noch das Sahnehäubchen.  ;)
Genau, diese "milde Grundstimmung" kenne ich eben nur zu gut. Vor lauter Begeisterung, wie gut mein Pferd in den letzten Monaten im Trail lief, habe ich die nötige Konsequenz vergessen, worauf es prompt in den letzten paar Prüfungen mehr schlecht als recht über die Stangen schlurfte.  :-\ Nun gibt es erst einmal ein paar Wochen Trail-Pause, nachher werde ich aber wieder intensiver daran arbeiten.

Offline Waddington

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Zaino, das meint BP eben NICHT! Ein an den Hilfen stehendes Pferd schaltet in brenzligen Situationen um auf "ich hör dir jetzt mal ganz genau zu, was du mir zu sagen hast" und entscheidet eben NICHT alleine, ob es das bewältigen kann oder will.

DAs will geübt sein, und letztlich sind Prüfungen wie Military oder Trail oder auch ein Springparcour Zeugnis dieser Einstellung - oder eben nicht.

Ich bin mit Waddel im Moment an einen Punkt, an dem ich ihm die Entscheidungen immer wieder abkaufen muss. Im Grunde gegen seinen Willen. Also den Willen "breichen". Nicht brutal oder fies, sondern eben nur: reibungslos geht nur, wenn du dich MIR unterordnest. Zur zu gerne würde er bestimmen, wann es heim geht, wann eine Übungsstunde beendet zu sein hat, wann ein Galöppchen im Gelände angesagt ist.... Ich glaube nicht, dass ich da allzusehr gebummelt habe, trotzdem habe ich deutlichst an Einfluss und Autorität verloren.
Und die Methode, in brentligen Situationen "Dressur" zu reiten und sich überhaupt nicht drum zu kümmern, WARUM das Pferd jetzt grad glotzt, und einfach ganz kompromisslos Aufmerksamkeit zu fordern ist IMO eine der sanftesten Methoden, den Willen (Eigenverantwortung) des Pferdes zu brechen.

Offline zaino

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Glaub aber schon - nur ein in sich losgelassenes vertrauensvolles Pferd ist ohne Brechstange zum Zuhören zu bewegen...

Eigenwillen "brechen" - hm, ist Waddi eigentlich noch Hengst oder singt er schon im Knabenchor?
Ist eine Gradwanderung, dieses Unterordnen...
Beispiel gestern - Pferd wird unterwegs zögerlicher und zögerlicher, und bis ich mich wundern kann saust 30 cm neben uns ein Hase aus seiner Sasse auf. Pferd hat den "gespürt" u. seiner ARt gemäss sich vorsichtig angenähert. Manch anderes Ross hätte aus 1000 Gründen einen Riesensatz gemacht.
Andere Gelegenheit: ich reite uns in ein SUmpfloch rein, Pferd reagiert blitzartig u. jumpt wieder 'raus bevors unangenehm wird...

Andererseits, das Tempo bestimmen je nach MArschrichtung, ist immer wieder ein Diskussionsthema zwischen uns, nicht krass aber doch latent schwelend.
Mit der Nase auf einen möglichen Heimweg zeigen = erlaubt, ein rechter od. linker Haken in die Richtung definitiv NICHT, u. das weiss er. Keine Diskussionen.
Im Gelände: Somit bedingtes Mitspracherecht, sind schließlich SEINE Knochen! Hmpf, grenzwertig...
Im Viereck: Wird gefolgt. Rigoros.
Ist halt so eine SAche mit den schlauen, eigenwilligen Rössern....  :-\ Ich behaupte jetzt nicht dass meine Art da richtig ist... und so Phasen wie Du jetzt, Waddi, kenne ich zur Genüge...


Tina68

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Eine solche Phase haben wir gerade hinter uns, Waddi *Handreich*  ;)
Ich habe Ende Juni das Training intensivieren müssen, da mein Pferd einfach noch zu wenig Kraft in der Hinterhand hatte, um sich im Pleasure-Galopp richtig tragen können. Und diese zusätzliche Anstrengung hat ihm dann üüüberhaupt nicht gepasst. Aus Protest verweigerte dann z.B. plötzlich den Jog und raste nur noch durch die Gegend.  >: Auch an ruhigen Galopp war nicht mehr zu denken. Ich musste dann sicher 2 Wochen lang täglich mal energisch durchgreifen. Und plötzlich ist der Knopf wieder offen, und wir können harmonisch zusammen arbeiten.  :D
Zaino, ich handhabe das im Gelände ähnlich. Mein Pferd darf zeigen, dass er einen bestimmen Weg gerne langgehen würde (Nase in die Richtung, leichtes Drücken dahin). Wenn ich hingegen mein Bein an seinen Bauch lege als Signal, dass wir nicht dahingehen, hat er dieses feine Signal zu respektieren. Wenn ich eigentlich auch da langwollte, dann leite ich 5 Meter weiter die Wendung ein oder wähle einen anderen Weg. Natürlich nehme ich Rücksicht darauf, welche Wege mein Pferd bevorzugt, aber das zeige ich ihm natürlich nicht.  ;D

Offline SilverRoper

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Hi @GerlindeK

Ich glaube nicht das du dich schlecht benimmst. Du erklärst deinem Heinrich nur die Benimmregeln  ;D
Da muß man unterscheiden.
Ich möchte kein Pferd reiten, dass wenn es anderer Meinung ist, doch über die Strasse läuft.
Es soll auch nicht ungewollt in den Galopp springen usw.
Das erkläre ich meinem Pferd auch.
Der springende Punkt ist...wie erkläre ich es meinem Pferd.

Nicht das mich jemand falsch versteht....ich verlange von meinem Pferd, dass es gehorcht.
Bei mir ist es nix mit....ich geht mal den anderen Weg...oder ich drifte mal in die Richtung.
No Sir...das kommt nicht in die Tüte.
In dem Moment, wo ich mit meinem Pferd zusammen bin, bin ich der Chef.
Sie kann Stundenlang auf der Weide den Willi markieren aber nicht wenn ich da bin.

Arbeiten wir in der Bahn, bekommt sie genügend Pausen um zu verschnaufen. So braucht sie sich nicht an etwas anderem zu orientieren.
Tut sie es doch, hole ich sie sofort und konsequent zu mir zurück.
Das hat aber nichts mit Härte zu tun im Sinn von Grobheit.

Meiner Meinung nach muß man die Gedanken des Pferdes in die Richtung des Reiters lenken.
Will es galoppieren und man merkt den Vorwärtsdrang...ok, es wäre Unsinn es aufzunehmen. Dafür darf es dann galoppieren bis man spürt, es würde nun lieber wieder Schritt gehen.... nur......das wäre ja in seinem Sinne und gewonnen hat man garnichts. Also länger galoppieren und dann selbst den Vorschlag zum Schirtt unterbreiten.
So war es unsere Entscheidung und nicht seine.
Pferde sind nicht dumm...sie denken nur anders.

Mit meinem Pferd bin ich sehr zufrieden...ich hoffe sie auch mit mir  ;D

Silver

Tina68

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Pferde sind nicht dumm...sie denken nur anders.
Dies finde ich eine sehr treffende Aussage! Sich in die Denkweise eines Pferdes hineinversetzen zu können ist doch beim Umgang mit Pferden schon die halbe Miete.
Ich finde es spannend, dass man auch nach Jahren (bei mir sind es mittlerweile über 20) immer noch ständig etwas neues dazu lernt, eben weil das Pferd anders "gestrickt" ist als der Mensch.

Offline zaino

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Gerlinde, Dein Heini war ja auch schon ganz schön grob zu Dir, hat zarte Hinweise, korrekte Hilfen in unterschiedlichen noch höflichen Verstärkungsgraden mit knochenbrechenden Gegenaktionen beantwortet, und mit für Menschen in ihrer Heftigkeit und Richtung nicht nachvollziehbaren Kamikazeakten - Herrjemineh, wer nicht hören will muss fühlen.

Gebe Silver-Roper Recht - wenn ich mit meinem Pferd diskutieren muss ob wir jetzt sofort über diese blöse Schnellstrasse gehen wenn grade ein Riesenlaster kommt mit 120 Sachen... oder auf besagter blöder STrasse wo sie immer fahren wie die Henker, nicht sofort antritt zum fixen Überqueren genau wenn ich das sage! dann aber hallo, wo sind wir denn? Auch nur ein Hauch von diskussionsbereitschaft und ich werde echt grob!
Dito wenn er sich 1 cm weit bewegt beim Aufsitzen! Ich will nicht irgendwann hinterhergeschliffen werden ... weil ich grad mit 1 Fuss im Bügel  hänge u. Monsieur bläst zum Aufbruch... DAS GEHT NICHT und darüber wird nicht diskutiert, weder mit Euch zum Thema "Dann lern halt aufspringen" noch mit dem Pferd: "Ich geh dann schonmal, komm' später nach" oder gar "Da war was im GEbüsch, bin erschrocken"...
Komischerweise unterbricht er fürs Aufsteigen sogar Zappelanfälle wenn da echt ein Problem ist/war!!!! Und steht auch bei Windstärke 10 wenn um uns rum die Bäume nur so krachen!
Zum 1000sten Mal, Gerlinde, wenn der Ranghöhere auf der Wiese von der SEite blöd angemotzt wird gibts satt was auffe Rippen, aber DU denkst, Du benimmst Dich schlecht, wenn Du Aufmerksamkeit und Regeleinhaltung und Disziplin forderst? Juhu...*handwedel* *aufwach*  :D :D :D

GerlindeK

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oft genug ist aber das, was gern als "sich zurücknehmen" bezeichnet wird, lediglich eine form von problemvermeidung, ein vermeiden von situationen, die man nicht bewältigen kann oder möchte.
Und genau gegen diese Problemvermeidung kämpfe ich jeden Tag an. Ist vielleicht nicht unbedingt das, was ich mir unter dem "Hobby" Pferd vorstelle, aber ansonsten würde mir Heinrich auf dem Kopf herumtanzen. Und ich hätte jeden Tag neue Entschuldigungen, nicht ins Gelände zu gehen. So wie gestern, da war er schon im Paddock guckig, "lieber doch nur ins Viereck?: NEIN", denn sonst wäre es morgen das Ohrenanlegen beim Putzen, Satteln/Trensen.
Und natürlich gab´s dann gestern auch den Tanz draußen. Tut mir aber gut, denn dadurch werden die Ausritte, wenn Heinrich mal gut drauf ist (selten, aber kommt schonmal vor), umso schöner.

Offline Cinnamon

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tschuldigung, aber keiner zwingt einen zu solchen aktionen. du hast es dir so ausgesucht, also was soll das ständige gesudere?  irgendwo scheinst du dich dann ja doch mit dem gedanken wohlzufühlen, ein wüldes, dir nach dem leben trachtendes  pferd zu besitzen, dessen einzige aufgabe es ist, dich ständig zu provozieren und in den wahnsinn zu treiben und zu dem man immer ganz furchtbar fies sein und es hauen muss, aber vielleicht lese ich aus den berichten auch nur ständig das falsche raus  ::)
Tradition does not make a statement true. Hans Senn

Offline SilverRoper

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Hi @Gerlinde,

ich habe mir nicht alles durchgelesen, deswegen schockt mich der Satz "jeden Tag".

Wie stehst du das durch?
Mich hat mein Ex Pferd alleine durch seine Giftigkeit anderen gegenüber fertig gemacht.
Oft bin ich nach Hause und war mit den Nerven fertisch... ;)

Es hat mir einfach gereicht.
Meine Kleine ist da anders. Brav am Boden und Anfangs ein Untier unterm Sattel.
Sie ist immer noch brav an der Hand....aber nun auch lieb beim Reiten.

Ich habe keinen Bock drauf, meine Nerven von einem Pferd kaputt machen zu lassen.
Man kann drüber reden und reden und reden und irgendwann stellt man fest, das war es nicht wert.
Es klingt hart, aber wenn ich mich bemüht habe, dem Pferd auch genügend Zeit gegeben habe und es sich immer noch benimmt wie ein Schmutzpuckel.....dann schneide ich ihm die Ohren ab und kleb sie auf seinen Hintern.
Reicht das nicht....trennen sich unsere Wege.
Dann waren wir kein Team und ich kann nicht über meinen Schatten springen, nein, ich will das erst garnicht.
Denn dann habe ich Kampf und das war nicht der Grund, warum ich mir Pferde halte.

Silver


Offline Beagle-Petra

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Jupp, Gerlinde, kann ich verstehen. ist auf einmal eine völlig neue Welt, in der du dich befindest. Und es dauert ne weile bis du da durch bist. Stellt ja Deine ganzen bisherigen Wertmaßstäbe auf den Kopf das Pferd. Aber so ist es nun mal. Die Pferde bestimmen wo es wie langgeht. Drücke Daumen dass es klappt.
Nur echt mit dem Beagle!