Autor Thema: Sofort nachgeben auf Zug am Zügel - warum eigentlich nicht beim Englischreiten?  (Gelesen 97364 mal)

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Offline donau

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hmhm...
gut, dann sag ich mal: gebisslos "in haltung" reiten geht, man kann auch ein wenig arbeiten, seitengänge, sowas.
aber versammlung und alles in diese richtung gehende braucht ein gebiss, auch wenn dann da KEINE ständige anlehnung ist *knotenimhirn*

ich muss glaub ich, noch ein bisschen experimente mit dem stutchen machen..
allerdings muss ich cinni zustimmen, mit allen pferden geht das mit dem nachgeben und form geben auf kz oder halfter nicht...
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Beagle-Petra

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wenn ich nun von (hebelwirkungsfreien *winkzuBP*) gebisslosen zäumungen ausgehe, denke  ich, dass es bei gewissen kandidaten  durchaus möglich ist, unabhängig von zusätzlichen korrekturen mit zügel, gewicht und schenkeln einen leichten dauerkontakt zwecks "orientierung"  zu halten.  dass man bei potentiellen 5-beinern und anderen eher phlegmatischen  subjekten in diesem falle zu anderen ( impulshaften) mitteln greifen muss, ist aber auch klar.


hmmm, das von mir erwähnte bosal ist so hebelwirkungsfrei wie nur was, und impulsreiterei hat nix zu tun damit, ob ein pferd phlegmatisch ist oder nicht. eine impulsartige zügelhilfe beschreibt keinesfalls  beschönigend einen insterburger.
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Offline Waddington

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Ich gehe mit esge konform, dass für die Anlehnung eben die Maultätigkeit (kein Kampfkauen, sondern leichtes Nachgeben im Unterkiefer) notwendig ist, um die Genick/ Halsmuskulatur zu entspannen. Nur dann ist das vielbeschworene über den Rücken gehen bei aktiver HH möglich. Laut FN ist das ja genau so definiert (Schwung läuft über den Rücken, Hals, Maul in die Hand des Reiters und wieder zurück). Diese Form der Hilfenabstimmung Reiter/ Pferd wird meines Wissens von keiner anderen Reitweise so in den Mittelpunkt gerückt.

Jella, wenn Arroganz das Merkmal von Fn-lern ist (was ich nicht glaube), dann brauchen sie nicht mitdiskutieren. Bei dir scheint es auf jeden Fall der Fall zu sein..... *schulterzuck*

Offline woody

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@esge/Waddington, im grossen und ganzen stimme ich zu, denke allerdings wenn ein Pferd von sich aus bereits versammelt ist, die Anlehnung auch v. Pferd aus geboten wird, man diese allerdings weniger am Zügel fühlt wg. "Signalreiten" mit Zügel nich auf Spannung. (oder erzähle ich da jetzt Quatsch :-\ ).

LG Andreas
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Lebe den Tag

Offline Cinnamon

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bp, das mit dem impuls hast du falsch verstanden. kein mensch spricht davon, dass man bei weniger empfindlichen kandidaten ruckartige signale verwendet. vielmehr habe ich geschrieben, dass es bei ebensolchen nicht unbedingt förderlich ist, eine konstante anlehnung zu halten...

und seit wann sind bosale hebelwirkungsfrei, hab ich da was verpasst? *amschlauchsteh*  ???
Tradition does not make a statement true. Hans Senn

Offline Beagle-Petra

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dass man bei potentiellen 5-beinern und anderen eher phlegmatischen  subjekten in diesem falle zu anderen ( impulshaften) mitteln greifen muss, ist aber auch klar.

@cinnamon,

diese äusserung kann man durchaus so verstehen, wie ich sie verstanden habe: phlegmatische pferde brauchen andere mittel, und impulshafte mittel sind andere mittel.

mit dem bosal: weisst du, wie son ding aussieht? du scheinst eine mechanische hackamore im Kopf zu haben.
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Offline Waddington

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Zaino,

ganz wesentlich für die Anlehnung ist die Aktivierung der HH! Wenn sich ein Pferd auf den Zügel lümmelt, lässt es meistens die HH schleifen. Wenn die Dynamik von der HH ausgeht, dann hebt sich das Pferd meist von alleine etwas und kommt vom Zügel weg.

Andersrum kommen diejenigen Pferde, die der Anlehnung ausweichen nur durch Aktivierung und mehr Schub der HH an das Gebiss. Sie müssen sich strecken, damit die HH weit durchschwingen kann.

Also ist die Anlehnung nicht nur von der Empfindsamkeit des Maules abhängig, sondern auch von der "Treibbarkeit" am Bein. So verstehe ich den Kommentar von Jella. Entscheidend zur konstanten Anlehnung trägt dazu bei, wie gut das Pferd "am Bein" ist.

Kleine Erfahrung dazu: In der letzten Zeit hatte ich große Schwierigkeiten die konstante Anlehnung herzustellen. Das Pony kam mir immer maulig vor. Als Korrektur haben wir Waddel ausgebunden und ich wurde longiert. Sowohl die Kreislinie als auch das Tempo und Gangart sollten von mir NUR durch Gewichts,- und Schenkelhilfe kontrolliert werden. Ich hatte nichts in der Hand. Also gar keinen Zügel. Als ich den Hafel präzise auf der Kreislinie halten konnte, verhalten und durchparieren aus dem Sitz + Atem kontrollieren konnte, hab ich erst mal so richtig gemerkt, wie "unnütz" eigentlich der Zügel ist. Also Reiten mit Gewicht/ Schenkel und Zügel wirklich nur zur Vorgabe des Rahmens. - Und schwupps, war das Pony nicht mehr maulig, sondern sehr zufrieden..... Na ja, die Umsetzung war noch nicht 100%, aber der Unterschied schon sehr deutlich.

Offline Janty

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Waddi, du willst mir deinen RL nicht zufällig für immer mal für eine Weile ausleihen ::) 8)  ;D?
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Offline Cinnamon

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bp - hab ich nen knoten im hirn?  ich hatte das bosal (nicht die mechanische hack) bislang unter geringfügiger hebelwirkung (weil der zug   ja nicht direkt 1:1 übertragen wird, sondern über den "hebel" unterm kinn umgeleitet wird) verbucht?   ???
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Offline Ronja

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Das Bosal hat keine Hebelwirkung, weil der "Ansatzpunkt" für den Hebel fehlt, äh war immer schlecht in Physik, aber es braucht einen Umlenkungspunkt für einen Hebel, den hats hier nicht.
Der dicke Knoten unterm Kinn ist dafür da, dass das Bosal immer wieder in seine Ausgangposition "zurückfällt" und damit eine "Nullwirkung" hat, um überhaupt impulshafte Hilfengebung zu ermöglichen ...wenn man daran rumzuppelt bewegt sich der Genickriemen kaum....beim meinem jedenfalls, ich habe schonmal den Finger am Genick druntergehalten, da ist nicht wirklich was drauf...und das Bosal ist NIE GARNICH eine ZIEH-, sondern eine ZUPF UND ZUPPEL-Zäumung!!!

Offline felis

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@Zaino,
bin kein Experte in FN Reiterei aber heißt es nicht "das Pferd soll sich vertrauensvoll ans Gebiß herandehnen"?
Im Klartext - Anlehnung ist, wenn das Pferd seinerseits auch zieht, wobei natürlich nicht die Pferdische Variante des "Insterburgers" (dem Reiter die Zügel aus der Hand reissen) gemeint ist.
Wenn Du mal ein Pferd geritten hast, was dazu neigt sich hinterm Zügel zu verkriechen, weißt Du genau was ich meine....
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Offline horsmän

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das Pferd soll sich zwar vertrauensvoll ans Gebiss herandehnen,
aber dort angekommen soll es sich aber auch am Gebiss abstoßen.
Was immer damit gemeint ist. Ich denke es soll im Unterkiefer nachgeben.

gruß
horsmän

Tina68

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Ich reite mein Pferd immer ohne Nasenriemen. Grundsätzlich ist sein Maul während dem Reiten geschlossen. Wenn ich es in Anlehnung reite, gibt es mit dem Unterkiefer leicht nach, die Lippen bleiben aber zu. Es kann aber auch problemlos auf der Trense kauen oder das Maul je nach Situation auch mal öffnen.
Provokante Frage: Wie soll aber ein klassisch gezäumtes Pferd, dessen Maul zugeschnürt wird, mit dem Unterkiefer locker nachgeben ???

Offline horsmän

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"Provokante Frage: Wie soll aber ein klassisch gezäumtes Pferd, dessen Maul zugeschnürt wird, mit dem Unterkiefer locker nachgeben"

Das muß ein Mißverständnis sein.
Ein klassisch gezäumtes Pferd hat kein zugeschnürtes Pferd. Höchstens ein FN-Deutsche-Turnierreiterszene-klassisch gezäumtes Pferd.
Da geht es nicht, was man ja ständig sieht. Die meisten Mäuler beim BuCha sind tot. Da bewegt sich nix.

Gruß
horsmän

Tina68

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OK, Horsmän, ich korrigiere mich. Habe wohl das falsche Wort gewählt. Mit "Klassisch" meinte ich "FN-gemäss" resp. "englischer Reitstil". Ist aber auch kompliziert, sich 100% unmissverständlich auszudrücken.  ;)