Autor Thema: Sofort nachgeben auf Zug am Zügel - warum eigentlich nicht beim Englischreiten?  (Gelesen 96773 mal)

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Offline Jella

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Merlijn, fragen Sie den FN-ler Ihres Vertrauens!  ;D
Gruß vom Trensentöter!

Offline Beagle-Petra

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westler (die, die ich kenne *politischkorrektsei*) dagegen lernen den pferden das nachgeben auf zupfen am zügel, also impuls im maul.

das ist so nicht korrekt. der impuls im maul ist nur teil der grundausbildung. bei einer guten ausbildung ist die hand anfangs eine hilfe (begrenzung) und später, wenn die hilfen für das anhalten auf den sitz, das gewicht und die stimme verlagert sind, ein korrekturmittel. Korrekturmittel soll heissen: Das Pferd wird zum Anhalten aufgefordert, ohne dass die hand benutzt wird. Es folgt dieser Aufforderung nicht oder nur unvollständig. Nach einer angemessenen Wartezeit (z.b. zwei, drei galoppsprünge) wird - nein, nicht am zügel geruckt, also geimpulst - der zügel aufgenommen, kontakt hergestellt, das pferd ins gebiss getrieben und so angehalten, danach erfolgen unmittelbar einige korrigierende übungen, die die durchlässigkeit und den gehorsam verbessern, das pferd wird erneut in galopp gebracht und im gegebenen moment zum anhalten ohne hand aufgefordert etc.

leider ist das der idealfall, den man so oft nicht sieht. in reinings wird selten ein sliding stop mit tiefer hand gefragt, zu oft wird im moment des anhaltens die hand angenommen, nur zu oft bis fast ran ans kinn. mit dem ergebnis: fest im rücken und hals, vorgestreckte beine, offenes maul, verängstigtes auge. schlechte ausbildung, schlechter stil.
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Offline donau

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Das Pferd absolut am Sitz ohne aktive Zügeleinwirkung ist aber dann doch eher das Ende der Ausbildung nicht der Anfang

ja, seufz, sicher.. trotzdem darf man wohl davon träumen. ;D und das "ohne aktive zügeleinwirkung"... nunja: ich muss meine pratzen immer stillhalten und darf ja nicht einwirken vorn und ja nix tun, weil das mädel das nicht verkraftet.
daher bin ich absoluter "nur sitz" fraktionist geworden, aber auch dieses endziel ist eins, das man ansteuern muss, weil wenn man die anlehnung will, dann kann man schlecht von jetzt auf gleich sagen, nein, pferd, heute mal ganz ohne.. (siehe esge´s blanke kandare-beispiel)

merlijn, dass legerté nix mit spazierentragen zu tun hat, wird einem spätestens klar, wenn der esel unter einem alles tut, ausser das was man wil, weil man seinen körper nicht im griff hat *schwitz* ;)

esge: ja, genau, sowas wie das stierkampftier mein ich... *träum*

jella- normalerweise bin ich die komische, die von den andern gehauen wird. ;D ich für meinen teil finde den fn-stil solange ok, solange er nicht starr wird, und alles nur aufs turniere gehen ausrichtet. diese art des reitens gibts ja nicht umsonst schon länger, und mein "guru" kommt  auch aus der fn-ecke, also...
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Jella

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*Jella, Du nimmst irgendwelche alten Kamellen von sonstwoher mit u. projezierst sie jetzt auf uns hier

zaino, nö, dein von mir zitiertes Posting war von heute, 10:34. Aber laß mal gut sein und die anderen hier in Ruhe weiter diskutieren.
Gruß vom Trensentöter!

Offline donau

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schreibt langsamer, man kommt nicht nach ;D

zaino, sooooooo klein und unauffällig bin ich dann auch wieder nicht, ja?? ;) und gedanken über das thema mach ich mir, seit ich jedesmals aufs neue feststelle, dass mein pferd zu gut für mich ist ;D :P

BP, ich meinte damit auch nicht hilfen zum anhalten, sondern, wie bekommt der gemeine, mir bekannte westler das pferd dazu, den schädel dort zu haben, wo er hingehört. und das tun die alle, indem sie dem pferd, wenn es den kopf aus der gewünschten position nimmt, einen impuls am zügel geben, damit es den kopf wieder dahin tut, wo er sein soll. das ist völlig losgelöst von einwirkung auf richtung oder geschwindigtkeit...
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Offline MerlijnCH

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Merlijn, man kann in beiden Richtungen schüren, nicht wahr? Trippelschlurfer contra Hang and Bang - immer wieder beliebt. Wir sind uns alle im Klaren darüber, dass hüben wie drüben viel Sch... geritten wird.


Ich schüre schon lange nix mehr und Western schon gar nicht, dazu versteh ich viel zu wenig davon und sicher auch, weil es mich schlicht und ergreifend nicht interessiert hat, allenfalls wenn Brad Pitt in "Legenden der Leidenschaft" hinter einer Pferdeherde in atemberaubender Kulisse mit Wahnsinn-Musik untermalt  über die Celluloid-Leinwand brettert *schmacht*.

Eine Runde Mitleid für Jella und andere unverstanden, verleumdete, ewig unterdrückte FNler  ;)
Danke, aber eigentlich nicht nötig :D
Bin persönlich dank Unterstützung FN pur (kombiniert mit etwas abstruser MerlijnCH-Mentalität) auf Höheflügen ;) :-*
Arroganz ist die Kunst, auf seine eigene Dummheit stolz zu sein.

esge

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Du warst ja auch nicht gemeint, Merlijn! Oder wann hättest du dich je in die Schleifengeierbox verbannen lassen?  ;D

Bei den Höhenflügen kann ich grad nicht mithalten - aber wir hatten ja schließlich schon etliche davon und haben das Kontingent vermutlich vorübergehend verbraucht. Seufz.

Offline MerlijnCH

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merlijn, dass legerté nix mit spazierentragen zu tun hat, wird einem spätestens klar, wenn der esel unter einem alles tut, ausser das was man wil, weil man seinen körper nicht im griff hat *schwitz* ;)
Donau, ich habe geschrieben verwechseln, nicht zu tun  ;)
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Offline Beagle-Petra

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BP, ich meinte damit auch nicht hilfen zum anhalten, sondern, wie bekommt der gemeine, mir bekannte westler das pferd dazu, den schädel dort zu haben, wo er hingehört. und das tun die alle, indem sie dem pferd, wenn es den kopf aus der gewünschten position nimmt, einen impuls am zügel geben, damit es den kopf wieder dahin tut, wo er sein soll. das ist völlig losgelöst von einwirkung auf richtung oder geschwindigtkeit...

ja natürlich, aber der impuls am zügel ist nicht losgelöst, sondern genauso in treibende hilfen eingebunden wie das treiben und halbe parade des dressurreiters. dass es anders aussieht, ist eine sache, dass das zusammenspiel der kräfte dasselbe ist, ist eine andere. pferd ist schliesslich pferd.
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Offline MerlijnCH

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Oder wann hättest du dich je in die Schleifengeierbox verbannen lassen?  ;D

Verbannen  ??? "Geier" passt, aber Schleifen? Obwohl ich irgendwann auch mal gerne eine hätte, so ehrlich bin ich zu mir selber ::)

aber wir hatten ja schließlich schon etliche davon und haben das Kontingent vermutlich vorübergehend verbraucht. Seufz.
Das denk ich auch, und die Reaktion ist normal!
Ich würde jetzt mal dringend raten 2 Gänge zurückschalten - Seele baumeln lassen. Echt !
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Offline donau

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merlijn, ich formuliere den satz um: dass legereté nicht mit sich spazierentragen lassen zu verwechsel ist,.... ;)
sind wir aber heute pitzelig ;D (übrigens hat feines reiten auch nix mit spazierentragen zu tun, feine, minimale hilfen kann man nicht geben, wenn man schlapp draufhängt, und sich tragen lässt... ;) )

BP, mir wurde das genauso von einem westerntrainer erklärt, bzw. hat eine zweite das in meiner gegenwart zu einem schüler gesagt.. von eingebettet sein in treibende hilfen, der komplexität des zusammenspiels war da nie die rede... da hiess es immer nur: impuls am bit, wenn der den kopf hoch tut ::)
allerdings hab ich auch gesehen, dass treiben, handstehen lassen und aufs nachgeben des pferdes warten durchaus bei den westlern auch unterrichtet werden- bloss hören die nicht gern wenn man sagt, ihr reitet genau dasselbe wie wir dressierer.. ;D
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Offline MerlijnCH

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sind wir aber heute pitzelig ;D
Mit Verlaub "pitzelig" wird sofort in mein Vocabulaire aufgenommen ;) Klassewort :D
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Offline Waddington

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Eine 20g Anlehnung ist übrigens eine Illusion und ein Märchen aus Barockreitträumen Zwinkernd Hat jemand schon mal 20 g auf einer Briefwaage abgewogen. Na also Grinsend

Nun ja, ich weiß nicht wie schwer ein Zügel ist, wenn er von der Hand zum Maul ungefähr nen halben Meter länge hat (Kurzhalspferd). Genau so schwer wie dieser Zügel ist die Anlehung vom Pferd. Auch bei meinem RL und der reitet wirklich über den Rücken. Da eine konstante Anlehnung herzustellen erfordert eigentlich schon hellseherische Fähigkeiten und die hab ich offensichtlich nicht.

Und lass es 50 g sein oder meinethalben auch 100. Mehr ist es aber gewiss nicht! Jedenfalls nicht bei diesem Pferd.

Offline zaino

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Richtig, Waddi - man rechne das mal in ein Scheibchen Leberwurst um oder so  ;D - weil man sowas ja gleich von der Waage ins Papier u. dann auf die Pfote kriegt. Immer noch lächerlich!
Aber, wieder in Zügelkontakt umgerechnet, in der Tat sau-schwer durchzuhalten.
Mehr Zug drauf = deutlicheres Gefühl.

Offline froeschli

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im übrigen- wieso hat eigentlich kein fn-ler irgendwas gesagt- von anfang an nicht? sich hinterher aufregen, weils soooo angefeindet werden ist immer leicht.
ach nein? Vielleicht ist es bloß nicht aufgefallen, weil die eben nicht jedesmal alle Schubladen aufmachen 8) *michauchbekenn* ;D

Ich finde ja, dass es nonsens ist, die Anlehnung irgendwie in g ausdrücken zu wollen. Dass its nicht nur pfedre- sondern auch situationsabhängig. Waddi, arbeitet ihr jetzt schon an den Verstärkungen? Ich prophezeihe dir einfach mal frech, dass du dann (vorübergehend) nicht mit 100 g auskommen wirst. Es ist durchaus nicht immer negativ, dem Pferd auch mal ´ne Stütze zu geben, ihm zu helfen. Die Kunst ist nur, dass man davon auch rechtzeitig wieder weg kommt und dem Pferd dem Weg zeigt und ermöglicht, dass dann (wieder) selbst "in die Hand" zu nehmen. Das gilt analog für alle anderen Hilfen wie das Einrahmen z.B., was anfangs für ´ne Biegung ebenfalls viel stärker geschehen muss, als wenn das Pferd dann unterm Reiter ausbalanciert ist und nicht mehr mit seinem eigenen Körper durch Wachstum zu tun hat.