Autor Thema: Sofort nachgeben auf Zug am Zügel - warum eigentlich nicht beim Englischreiten?  (Gelesen 96671 mal)

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Offline froeschli

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Dass man hier übers Internet nur ggf. neue Anregungen geben kann, aber nie wirklich konkrete Antworten, weil man weder Pferd noch Reiter kennt, ist doch klar.

Eigenverantwortung lernen Westernpferde mit Sicherheit mehr als die Dressurler. Das hat, glaube ich, esge auch schön erläutert, wieso das so ist. Irgendwann wirst du also schon die Entscheidung treffen müssen, welches Endziel du vor Augen hast. Aber wie gesagt, so lange du da noch unschlüssig bist und mit dem Bisherigen offensichtlich nicht wirklich zufrieden, finde ich absolut nichts Verwerfliches dran, sich umzuschauen und mal andere Dinge auszuprobieren. Inwieweit du das dann vertiefst oder weiter verfolgst oder aber auch nur in Abwandlung mitnimmst, wird sich zeigen.

Ich persönlich kann die ganze Hysterie um die Zügelverbindung ehrlich gesagt aber nicht nachvollziehen. Für mich ist der Zügel eine ganze hervorragende Möglichkeit, mit meinem Pferd "zu sprechen". Wir kommunizieren über den Zügel miteinander, was soll daran unangenehm für´s Pferd sein? Die Anweisung "ständig im Maul beschäftigen" , "spielen" oder sonst was, können in der Tat da ganz falsche Vorstellungen beim Reiter erzeugen. Hier muss ich Waddi wiederholen: Man muss es fühlen, was es heißt, wenn das Pferd das Gebiss vertrauensvoll annimmt. Mein Hypersensibelchen teilt mir sofort mit, wenn ich mit ´nem kleinen Finger nur minimal "hängen" bleibe, wenn er kurz davor ist, sich festzumachen oder sonst was. Manchmal ist es nur ein plötzliches Innehalten des Kauens oder auch ein Öffnen des Mauls, nur minimal, alles von außen nicht sichtbar... Ich WILL gar nicht komplett auf die Anlehnung verzichten, jedenfalls nicht im derzeiten Ausbildungsstand (was nicht heißt, dass wir uns wie gesagt gerade darin üben, mit langem Zügel völlig über den Sitz das Pferd von Galopp zum Halten zu bekommen, aber das ist eher eine Übung für mich, damit ich dann eben mit Anlehnung auch wirklich nicht in Versuchung komme, die Zügel zum Bremsen zu nehmen). Und dabei war mein Pferd ein perfekter Einroller und bis zum ersten v/a über den Rücken hat´s ein gutes halbes Jahr gedauert. Dass ich dieses Feeling mit einem anderen Pferd nicht annähernd so habe, steht auf einem anderen Blatt.

Offline RübeTopic starter

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@froeschli, es fällt mir ja selber schwer, das alles verständlich zu beschreiben. Und ein Aussenstehender würde es vielleicht sowieso anders sehen.

Zitat
Hat er einfach mehr Bremsweg? Dat wär' normal in der PHase. Fürs Bremsen loben wurscht wenns nicht auf den Punkt kommt!
Kippt er dann aber auch nach vorne? u. pullt?
Nein, pullen tut er nicht, er ist eigentlich sehr kooperativ.
Zitat
Oder mag er einfach nur nicht anhalten wo er doch grad so bildschön dahingaloppiert?   (was wir ja verstehen gut könnten)
Das stinkt ihm dann schon manchmal, er galoppiert eigentlich gerne.

Das Konter-SH war bei einem Kurs unter Anleitung und in der Halle. Würde ich alleine nicht machen. Er ist mindestens 10 x die ganze Bahn lang galoppiert, 1 lange Seite Konter-SH, eine lange Seite geradeaus und ich durfte ihn nicht abbremsen. Nach dieser endlos langen Zeit hat er einen klassischen Westernstop an der Tür hingelegt und damit gesagt, "es reicht, wir gehen jetzt."  :D. Langsamer ist er deshalb aber vorher nicht geworden. Na, er durfte noch eine Runde galoppieren *knurr*, dann haben wir aufgehört. Der RL (Georges) meinte, es sei ein Elend, daß er so viel Kondition hat.

Ich bin jetzt ein paar Tage nicht online, also wundert euch nicht.
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Offline Ronja

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@Rübe:
Habe jetz nicht alle Seiten gelesen, aber die Beschreibung deines "Ren(n)tieres" hört sich an wie ein Ebenbild meiner alten Stute...und auf Deinen letzen Beitrag zurückzukommen. Weisst Du, was mit zur Besserun beigetragen hat. Zäumungswechsel,  Billy-Allen-Snaffle with Shanks. Nich damit ich besser bremsen und Zusammenziehen kann, sondern weil mit Madame eben nicht nur "über den Mund" zu sprechen ist. Entweder gebisslos oder Kandare, bei ALLEM anderen stellt die Gute auf Durchzug (Nasenlinie waagerecht und Vollgas direkt beim Aufsteigen, gesetzt den Fall man kommt hoch) und das ist bei einem Kissing-Spines-Ex-Schmerz-Durchgänger nicht lustig!
Ich muss, bzw. darf sie heute (Alter 23 seit 14 Jahren bei mir) auch mal doller anfassen, wenn sie zwischendurch nochmal vergisst wo die Körperteile hingehören. Neben dem eher ungünstig konstuierten Kopf-Hals-Übergang und sehr dicke Ohrspeicheldrüsen und dem Hang zur Panik/ Geschwindigkeit wenn ihr was zu doll wird, kommt eben noch das Rückenproblem, weswegen ich sie AUF GARKEINEN FALL mit hoher Nase reiten könnte (sofort schlimmstes Rennen und Bocken!). MIttlerweile kann sie auch am losen Zügel ruhig galloppieren (generell "nur "Galopp war bis vor ein paar Jahren eine Katastrophe, da immer mit Stress verbunden), eben nicht in "Pleasure-Manier", sondern in Selbsthaltung mit Nase vor der Senkrechten (is mir egal, muss kein Turnierpferd mehr weden...solang der Galopp rund und durchgesprungen ist, ich jederzeit mit Bein oder Hand kommen darf) und zeigt auch freilaufend einen guten gesprungenen Galopp, wo vorher auch hetziges Hasengehoppel mit freien Fussfolgen und weggedrücktem Rücken war...
Bremsen geht auch ohne Zügel (wobei analog zum Rübe-Pferd der Galopp-Trab-Übergang eine der schwierigeren Übungen ist, liegt aber auch ganz klar mit an mir, dat kann ich eben echt schlecht! ) und mit anfassen versucht es sogar ohne Slider zu sliden (was ich aber tunlichst sein lassen).

Der Weg war lang, steinig und von Rückschlagen und Verwirrungen geprägt, weswegen ich auch schlecht in Ratschlägen "tu genau DAS" bin.
Ach, da fällt mir nochmal was ein: zwischendurch beim Reiten in den Entlastungssitz gehen und dem Pony ins Genick gefasst = auf Druck den Kopf senken. Das war am Anfang der einzige Weg beim Reiten eine entspannte Haltung herbeizuführen. Habe es bist heut beibehalten, wenn sie ab und an nochmal losmetert (ein wenig ist eben Temperamentsache) kann ich so "runterschalten". Zugegeben, sieht albern aus und erfordert lange Arme, aber wenns hilft 8)...verträgt auch keine konventionelle Anlehnung mit "Gegenhalten" und Treiben, die Hilfe durch den Zügel braucht(e) sie, aber eben loser und "zuppeliger" als ich damals gelernt hatte. Durch dieses beknackte Pony kam ich überhaupt ein paar Jahre später zum Westernreiten.
Also, evtl. wäre das doch was für Euch. Du musst ja nicht auf Reining traineren und alles komplett umkrempeln...wenn Du natürlich jede Nacht von Mitteltrab und Mordsaufrichtung mit schleuderndem Vorderbein träumst, wirds schwerfallen  ;D ...ich schlage stattdessen das leichtfüssig um die Pylonen galoppwechselnde Westernriding-Pferd vor, glaub mir, das hilft ungemein... :)

Gruss von einem sich ebenfalls in einer "Findungsproblematik" (reitweisenintern) befindlichen Bewegunskrüppel ::)

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Hallo Ronja! Ja, ich habe auch das Billy-Allen-Snaffle with Shanks, damit fahren wir im Gelände auch bestens. Auf dem Platz kann ich ihn damit mit hoher Aufrichtung auch prima galoppieren und durchparieren, er ist dann gleich ein anderes Pferd. Aber ich denke halt, was auf Trense nicht funzt, funzt einfach nicht wirklich. Und so förderlich für das Melanom ist das halt auch nicht.

Was ihr beide sagt (und sicher 1000 HMLs)  ;) ist genau der Punkt, an dem ich grad bin: Herrgott nochmal, dann galoppiert er halt nicht gesetzt! Na und? Man kann auch ohne gesetztem Galopp auf dem Platz leben und hat dabei mehr Spaß als wenn man als unfähiger Reiter noch weitere Jahre daran arbeitet!!!

Nur kommt dann das kleine bockige Männchen im Ohr mit seinem "ich will aber!" immer mal dazwischen. Gnadenloses Ignorieren wäre da wohl das beste. Und wenn ich doch mal gesetzt galoppieren will, dann spar ich halt auf einen Reitkurs in Portugal.

So, das war das Wort zum Mittwoch.  ;)
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Offline Beagle-Petra

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Hallo Ronja! Ja, ich habe auch das Billy-Allen-Snaffle with Shanks, damit fahren wir im Gelände auch bestens. Auf dem Platz kann ich ihn damit mit hoher Aufrichtung auch prima galoppieren und durchparieren, er ist dann gleich ein anderes Pferd. Aber ich denke halt, was auf Trense nicht funzt, funzt einfach nicht wirklich.

An diesem Punkt sagen sich die westernreiter: Wenn das Pferd mit diesem gebiss am besten läuft, dann wird es mit diesem gebiss geritten. man kann den wahn, dass alles auf trense ideal fluppen muss, auch bis zum exzess treiben. wenn das pferd die trense nicht so gerne mag, dann mag es sie nicht so gerne. das pferd nur deswegen mit der trense zu schikanieren, weil irgendjemand mal gesagt hat: alle pferde müssen auf trense gehen, das ist eben halt das: reine schikane.

man kann es sich unnötig leicht machen, stimmt. aber man kann es sich auch unnötig schwer machen.
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Gut, dann übe ich eben ab jetzt den fliegenden Zaumwechsel im Trab und Galopp.  ;)
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Offline Ronja

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Na, also. Etwas anstrengen musst Dich schon, gelle  ;D ;D

Offline RübeTopic starter

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Rübe, wenn Ihr das Problem mit dem Billy-Allen-Dingens nicht habt - wo liegt dann der Hund im Pfeffer? Problem gelöst, oder?
Na, ganz so einfach ist es nicht. Aber es ist jetzt zu heiß um das nochmals aufzudröseln und ich sollte eigentlich packen. *schwitz*
See Read you later.
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Offline Ronja

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Ne, nochmal im Ernst. Wenn dat Tier mit dem Bit nur in hoher Aufrichtung läuft, ists m. E. auch nciht gut!** Geht er damit nicht in Dehungshaltung? Wie wärs mit nem 2. Paar Zügel an dem Ding! ..erinnere mich, das war auch einer unserer Zwischenschritte (meiner Gelben hat das 4Gezügel -allerdings mit nem andern Gebiss- auch geholfen, sie möcht aber nach wie vor lieber Dressurpferd werden, oder nur Reining*gequält grinz*).
Dann nimmst Du halt den unteren Zügel nur bei Bedarf dran und sparst Dir den fliegenden Zaumwechsel!

**[hier auch jeden Tag, eine meiner besten Freundinen tut ihrem Riesenesel (englisch ger.) nen BA-Bit rein nur mit Zügel unten eingeschnallt, weil der so auf der Hand liegt und nicht nachgibt/gegen den Zügel geht... Das Tier stellt sich dann oben fest und läuft genauso ohne Rücken und mit schleppender HH, nur eben die Nase ist nicht vorgestreckt...das kanns ja auch nicht sein! ...nicht, dass ich damit sagen möchte, bei Dir ist das so, aber die Gefahr lauert in der Tat!]

Offline Beagle-Petra

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Jo, aber so ein richtiger aufrechter Deutscher, für den gilts net, wenns nicht anstrengend ist u. gar noch Spass macht  ;D ;)

da sachse watt ...
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Offline Beagle-Petra

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eine meiner besten Freundinen tut ihrem Riesenesel (englisch ger.) nen BA-Bit rein nur mit Zügel unten eingeschnallt, weil der so auf der Hand liegt und nicht nachgibt/gegen den Zügel geht... Das Tier stellt sich dann oben fest und läuft genauso ohne Rücken und mit schleppender HH, nur eben die Nase ist nicht vorgestreckt...das kanns ja auch nicht sein! ...nicht, dass ich damit sagen möchte, bei Dir ist das so, aber die Gefahr lauert in der Tat!]

weil eben ein gebisswechsel allein nicht reicht, wenn nicht das entsprechende training dazu kommt. westernpferde werden darauf  vorbereitet, im bit zu laufen, von anfang an geht beim professionellen trainer der weg in diese richtung, alle übungen sind darauf ausgerichtet, dass das pferd später einmal (einhändig) im bit geritten wird. wenn ich ein westernpferd erst mal dressurmässig beidhändig ausbilde und dann eine blanke kandare reintue, ein shank snaffle, ein billy allen mit shanks, ein grazer bit, was auch immer, dann kann das nur schiefgehen. nicht umsonst haben dressurpferde ja eine unterlegtrense drin. das reiten auf blanker kandare muss gezielt angelegt werden. warum z.b. sieht man in d auf westernturnieren so viele reiter in den bitklassen nie mehr wieder oder nie mehr in der platzierung, die sich in den trensen klassen wacker bis sehr gut geschlagen haben? richtig, weil die umstellung auf kandare misslungen ist. und warum fällt vielen amis diese umstellung leichter? weil sie nicht verkniffen auf dem "alles muss mit trense klappen und zwar so wie es in den richtlinien steht" dogma rumreiten. die richtlinien nicht zu kennen, ist in diesem fall ganz ausserordentlich hilfreich.
Nur echt mit dem Beagle!

esge

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wenn ich ein westernpferd erst mal dressurmässig beidhändig ausbilde und dann eine blanke kandare reintue, ein shank snaffle, ein billy allen mit shanks, ein grazer bit, was auch immer, dann kann das nur schiefgehen. nicht umsonst haben dressurpferde ja eine unterlegtrense drin. das reiten auf blanker kandare muss gezielt angelegt werden.

Dazu eine gruselige Story: Vor einiger Zeit als Zuschauer bei einem Seminar eines namhaften Barockgurus (der durchaus seine gute Seiten hat). Ausnahmslos alle Schüler kamen mit blanken Kandaren verschiedener Herkunft. Nachahmung des Maestro schien alles zu sein - egal ob der Zosse den nötigen ausbildungsstand hatte oder nicht. Trauriger Höhepunkt der Persiflage war eine Reiterin mit einem eleganten WB, die sehr offensichtlich und auch nach eigener Aussage aus der "normalen" Dressurreiterszne stammte. Die hatte ihrem wohl bis L oder M auf Turnieren vorgestellten Ross einfach die Unterlegtrense rausgeschnallt und ritt ihn nun, ohne sonst irgendwas zu verändern, beidhändig an der blanken Dressurkandare (die ja nicht einmal bewegliche Bäume hat!).

Auf puristischer Trensenreiterei kann man dann am besten rumreiten, wenn man selbst ein pferd hat, das auf Trense am bestern läuft...  ;D
Grusel!!

Offline donau

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der österreichische komisch-gelände-gurker schnallt gebisse mit hebelwirkung zt. dem pferd ins maul weil es meint, es müsse sich durch kopf hochreissen und steigen jeglichem versuch eines seitenganges mit stellung in bewegungsrichtung entziehen... einmal mit kimblewick feststellen, ups, geht nicht, und dann wars wieder die trense...

meine stute wiederum mag ihre nathestange.. wenn die zuviel druck übers maul für paraden bekommt rennt sie nur dagegen, also wird man so schön gezwungen, "richtig" zu reiten... als beispiel zur demonstration?? ich ärger mir den haxen aus, weils pferd im rechts galopp immer wegrennt, und sich nicht setzen lässt, egal was ich mitm zügel mach.. dann kam mir die idee, es könnte mein mieser sitz sein, hab mich bewusst korrekt hingesetzt, stuti macht *klappzack* hh drunter, schädel perfekt, galoppiert fast auf der stelle- die zügel hingen durch, weil sie ja grad noch dagegen ging... ich für meinen teil komm mir dann immer blöd vor, weil ich manchmal drauf vergesse, dass reiten mit dem ding im maul NIX zu tun hat.. ::)

rübli- einfach ist das mit dem reitstil insofern, als man, wenn man auf- so, wie ich das mache(n muss)- pferd, spass muss es machen.. unterwegs is, weil mans einfach satt hat, ständig ein unreitbares pferd zu haben, stellt sich die frage nach dem stil nimmer...
jetzt gurk ich halt im dressursattel und zt. mit kandarrrrrre draussen rum, mach aufm feldweg/wiese meine dressurlektionen, wenn mir danach ist, und hab spass dran, und das pferd auch. ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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esge

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Das arme Viech hatte ja nie gelernt, sich über nur das innere Bein und den äußeren Zügel zu biegen. Außerdem verkantet eine zweihändig geführte Stange naturgemäß im Maul - es hat schon seinen Sinn, dass man die teile einhändig führen soll.  Nun wurde aber wie bei einer Trense einseitig pariert und versucht, über direkten Zügel zu agieren. Da hauptsächlich auf Biegungen und Seitengängen gearbeitet wurde, konnte man bewundern, wieviele gegenläufige Biegungen und Drehungen ein Pferd in eine Wirbelsäule bauen kann und trotzdem nicht hinfällt.
Zudem war das Pferd ganz offensichtlich in guter Daueranlehnung ausgebildet, die es bis vor kurzem auf der Trense zu nehmen pflegte - halt Unterlegtrense. Aber eben ganz so, wie es von der FN gewünscht ist. Eine gleichgeartete Anlehnung auf einer Kandare zu nehmen, funktioniert einfach nicht. Ergebnis war ein falscher Knick und ein Pferd, das insgesamt sehr deutlich sagte "keine Ahnung, was ihr jetzt wollt und gebt mir doch bitte meine Trense zurück!!"

esge

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Hm, nur weil der Meister es schafft, blank zu reiten, können es halt die Schüler nicht automatisch auch. und Anleitung hin oder her - es hat einfach was mit dem Ausbildungsstand zu tun, ob man Seitengänge auf blanker Stange reiten kann oder nicht. Wenn dat alles so einfach wäre, grummel.

Ach nochmal zum Grundthema: Ich habe heute beim Zügelaufnehmen nochmal bewusst drauf geachtet, was ich eigentlich tue. Grundspannung in den Oberkörper nehmen, Klemmer im Oberschenkel aufmachen (mein spezielles Problem, dem ich durch bewusstes Gegenarbeiten beizukommen versuche), Absätze sinken lassen, Bein auf Tuchfühlung zum Ponybauch, eventuell leichter Druck - und dann brauch ich den Zügel nur noch einzusammeln, bis Pony ankaut. Die gewünschte Haltung nimmt es von allein ein.

Diese dann in allen Lebenslagen zu erhalten ist allerdings was anders. K.O. Kriterium Nr. 1 ist bei mir eben der angespannte Oberschenkel. Solange ich mit den Unterschenkeln nicht treibe, gehts wunderbar. Aber im Unterschenkel wie im Oberkörper Grundspannung halten, die Oberschenkel aber locker lassen, das finde ich immer noch sehr, sehr schwierig, grummel.