Esge, das konnte ich gut nachvollziehen, was du schreibst.
Und das von Saorsa/Zaino auch - aber wie viele Freizeitreiter kennen dieses Gefühl überhaupt? Im Standard-Englischunterricht hab ich vor 20 Jahren davon nichts gesehen und heute ists nicht besser (Betonung auf 0815-Unterricht).
Ist nicht eine Gefahr beim "auf Selbständigkeit" reiten (was mir mehr liegen würde), dass man sich eher selber in die Tasche lügen kann, besonders bei Verwendung eines entsprechenden Gebisses?
Ein Pferd, das so beschrieben eingerahmt ist, wird seine Form verlieren, wenn der Reiter Fehler macht. Nur auf Wassertrense gerittene Pferde - ohne hann. Reithalfter - kann man nur mit der Hand nicht in Form bringen. Wenn man ein Bit nimmt, schon - halt nur nach außen.
Mir fällt auf, dass in der Westernszene (meine jetzt Freizeitbereich, nicht Top-Trainer) schneller ein Bit genommen wird. Ein (nicht so fähiger) FN-Reiter nimmt vielleicht Hilfszügel, Reithalfter etc., aber Kandare erst dann, wenn wirklich das Niveau passt. Oder lieg ich da falsch?
Eine Bekannte überlegt, sich ein Allen-Bit mit Shanks anzuschaffen, weil das Pferd teilweise gegen die Hand geht. Bei dem Pferd-Reiter-Paar käme ein FN-Mensch nie auf die Idee, eine Kandare herzunehmen, weil es einfach an anderen Dingen hakt (Biegung, Unterteten, Gerademachen etc.).
Ich fände manchmal so ein Bit auch ganz angenehm, würds aber nicht machen, weil ich weiß, dass es am "Motor" und meinen Fähigkeiten hakt und man als "Englischreiter" einen heiligen Respekt vor was anderem als Wassertrense eingeimpft kriegt (ähnliches gilt für Sporen).
Daraus würde folgen, dass für mäßig reitende Leute, evtl. ohne RL, wie es sie haufenweise in der freien Landschaft gibt, das "Von-der-Hand-weg-Reiten" gefährlicher ist als die FN-Methode - zumindest wenn die Eigenkritik fehlt.