Da ich selbst Hengshalterin bin hatte ich das Problem im Reitstall ebenfalls und habe mich, nachdem ich im Herbst Stall gebaut habe, auch eingelesen welche Vorschriften es diesbezüglich gibt. Fakt ist, dass ich im Österreichischen Gesetz keine Vorschrift bezüglich Zaunhöhe finden konnte. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass die Tiere (generell!) ordnungsgemäß zu verwahren sind (also auch die Stuten bitte!!). Bei einem Hengst wird jedenfalls empfohlen dass es sich um 3 Elektrobänder oder Holzzaun in Kombination mit E-Bändern handelt, die Höhe ist dem jeweiligen Pferd anzupassen. Für einen Noriker braucht man wohl nicht wirklich Widerristhöhe, da er kaum drüber springen wird, sondern eher stabiles Holz. Ein Springpferd braucht einen dementsprechend höheren Zaun seinem Springvermögen angepaßt. Mein Hengst ist Stkm. 1,60, meine Zäune sind 1,50 hoch (Fix Holzzaun + E-Bänder). Da sagt im Schadensfall sicher keine Versicherung was dagegen.
Zu dem Thema der idiotischen Verhaltensweise der Leute kann ich viel beisteuern. Die sind so. Zum einen ist es nicht nur Angst, es ist auch vor allem meist der Neid "Warum darfst/musst DU einen Hengst haben, wir haben ja auch keinen". Mein Hengst war generell das bravste Pferd im Stall und ich hatte fast nur Weiden mit 1 m (!!!!) Zaunhöhe, bestehend aus den niedrigen Plastikstehern + 10mm Elektroband, meist ohne Strom (die Stuten waren auf so desolaten und absolut nicht ernst zu nehmenden Koppeln dass ich in Dauerangst lebte dass die wieder irgendwo ausbrechen.. aber keiner tat was dagegen und machte mal anständige Zäune!!). Aber mein Hengst blieb lammfromm, auch wenn Pferde vorbeigeritten kamen. Die Koppel grenzte sogar direkt an den Sandplatz und dort wurde Unterricht abgehalten mit meinem Hengst daneben. Trotzdem hieß es, er darf nicht raus wenn ich nicht da bin und dabeisitze (weil es könnten irgendwo am Stall Stuten rausbrechen und zu ihm reinrennen und dann wäre ja ich schuld weil er nicht kastriert ist. Wieso sollten denn auch die Stuten schuld sein *kotz* wenn sie ausbrechen. Bald durfte er gar nimmer raus wenn nur irgendwo am Gelände eine Stute war, weil die eben ständig wo auskamen. Aber Zäune machen war nicht...).
Darauf kannst Du Dich ev. einstellen: als Hengsthalter wirst Du gepiesakt und Du und vor allem Dein Pferd werden extrem benachteiligt und eingeschränkt werden um Dich mit allen Mitteln dazu zu kriegen, das liebe Tier kastrieren zu müssen. Man setzt Dich und Dein Pferd damit unter Druck und will Dich zum Kastrieren zwingen. Die Hengste werden so weit eingeschränkt (keine Koppel!! um Gottes willen!! und blos keinen Wallach als Kumpel dazu obwohl sie sich verstehen.. und wenn alle Pferde ausm Stall gehen bleibt Hengst natürlich alleine zurück und muss Tag um Tag die Wände anschauen) dass sie unter fehlenden Sozialkontakten etc. leiden und ev. anfangen zu spinnen (verständlicherweise) und dann wird mit dem Finger auf Dich gezeitg und gesagt "jaja, das geschieht Dir recht, was hast auch einen Hengst zu halten". Und wenn er dann kastriert wird kannst Du Dir tagtäglich die "Ätschibätsch-Blicke" ansehen und das hämische und schadenfrohe Grinsen dass sie es doch endlich geschafft haben.
Wenn es in Deinem Fall nur 1 Person ist und der Rest, bzw. vor allem der SB, hinter Dir steht, hast Du Glück. Schlimm wirds wenn die anderen Einsteller aufgehetzt werden und der SB irgendwann ebenfalls. Das kann Dir spätestens passieren, wenns mal zu einem Koppelunfall kommt, obwohl Dein Hengst oft gar nix dazu kann. Sprich irgendwo kommt eine Stute aus und rennt zu Deinem Hengst rein. Wenn Du dann nicht nen super SB hast der hinter Dir steht, kanns verdammt mies werden. Es ist einfach schwierig Ställe zu finden, wo man mit Hengsten umzugehen weiss und diese Willkommen sind. Ev. schon zeitig genug und immer wieder mal kucken, obs nicht irgendwo einen Stall mit Hengsthaltung gibt (ich hab selber Stall gebaut und mir kommt keine Stute ins Haus!)