Der Ansatz von Frau Cygon ist sicher genau gegensätzlich. Ich habe ja vor einiger Zeit ein Händlerpferd gekauft, dass durch Kutschenfahren sehr stark im Hals aufgerichtet war (nicht eingerollt, sondern wie eine Zieharmonika zusammengeschraubt). Daher hab ich mich verstärkt mit Ansätzen zum v/a beschäftigt
. Die "normale" Methode hat natürlich auch geklappt, diese hat mein Pferd aber stark auf die Schultern gebracht, was bei einem Iberer nicht unbedingt dienlich für die Vorderbeine ist (die halten das noch weniger aus, als andere Rassen). Die "andere" Methode: Nämlich zuerst das Gleichgewicht-die Balance herstellen und dann erst die Bewegung dazukommen zu lassen, war für mich viel hilfreicher. Ich bin sehr verkürzten Schritt geritten und das Pferd durfte nicht auf die Schultern fallen. Dadurch wurde der Rücken besser (und ich hatte da meine Zweifel), die Balance besser und auch der Takt besser.
So ähnlich ist Racinets (bzw. der französische) Ansatz im allgemeinen. Ganz wichtig ist die Lockerung des Unterkiefers und Hand ohne Bein /bzw. umgekehrt.
In diesem Buch erläutert er aber eher Bauchers Lehrweise und wie er (Racinet) dazu steht. Er erzählt auch ein paar Beispiel von schwierigen Pferden, aber ein richtiges Lehrbuch ist es ja keines. Das dürfte eher das andere, noch nicht erschienene Buch sein.
Er erklärt anatomisch das Widerristheben damit, dass das Pferd keine Schlüsselbeine hat und der Widerrist sich daher beim v/a nicht automatisch heben kann. Bzw. eher, dass das Pferd ohne Reiter elegant und leicht gehen kann und mit Reiter eher wie ein Fisch am Land. Er hat Messungen gemacht, wo ein Pferd stehend ohne Reiter bis zu 2,5 cm grösser ist, als mit Reiter, da der Widerrist quasi zwischen die Schulterblätter absinkt
. Daher muss man vorne heben, damit das Pferd im Gleichgewicht ist, damit die Hinterhand überhaupt arbeiten kann.
So ganz genau kann ich es aber auch noch nicht schildern, da ich es auch noch mal hinterfragen muss (im eigenen Hirn) und dazu hab ich es zu schnell gelesen