Autor Thema: Hufknorpelverknöcherung  (Gelesen 66602 mal)

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Offline acarychtisTopic starter

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Hufknorpelverknöcherung
« am: 03.06.05, 15:13 »
Hallo,
die Spattis kennen mich schon....Meine Maus hat Spat, seit einem Jahr diagnostiziert, ging aber immer lahmfrei. Gebe ihr seit der Zeit Glucosamin und das hat auch was genützt, wie sich nun herausgestellt hat. Nun ging sie am Sonntag lahm, "iregendwie vorne" und als das Problem am Dienstag noch bestand habe ich sie röntgen lassen. Die gute Nachricht: Der Spat ist besser geworden, offenbar hat das Gluco genutzt, aber sie hat Hufknorpelverknöcherng im fortgeschrittenen Stadium  :'(
Das, was im Netz so gelesen habe, war größtenteils ziemlich alt und auch nicht gerade Mut machend. Ich bin total dagegen, ein Pferd am Leben zu lassen, was "gerade so" oder "einigermaßen schmerzfrei" laufen kann. Es gibt keine Heilung und eigentlich auch keine Therapie, zumindest wird viel gegensätzliches geschrieben, mit Eisen, ohne...Kunststoff bla bla...Meine Frage ist vielmehr: Hat jemand Erfahrung mit einem Pferd, das solch eine Erkrankung hatte und wenn ja, wie ist die verlaufen? Ich werde nicht warten, bis mein Pferd vor lauter Schmerzen nicht mehr geradeaus gucken kann, andererseits will ich ihr und mir eine Chance geben. Hat einer ne Idee? Übrigens, ich habe das Pferd operationskostenversichert, so was ginge also auch (ohne Kostenbegrenzung). 8)
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Offline Nattrun

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #1 am: 03.06.05, 16:17 »
Hi acarychtis,
diese Diagnose ist ein Hammer - weiß ich, weil meiner das auch hat.
Aber ich weiß, wo er es her hat und das ist mein joker: es kam durch den Zwanghuf. Den habe ich also von einer HO öffnen lassen (kostete ein Jahr Geduld) - macht die verknorpelten Teile nicht weniger, aber sie haben nun mehr Platz und je weiter der Huf wird, desto weniger reiben sie an der Hornklapsel - DAS war es, was ihm Schmerzen bereitete.
Reste davon haben wir immer noch und die werden auch nicht mehr weggehen. Am besten läuft er auf weichem, ebenem Untergrund, dann merkt man ihm nichts an. Habe wieder angefangen ihn zu reiten (nachdem es ihm das letzte halbe Jahr nicht besonders gut ging aber schon viel besser als letzten Sommer) und weiß halt, daß er nie wieder so wird wie er mal war. Ein Geradeauspony, aber genau so leistungswillig wie ein gesundes Pferd. Ich kann damit leben.
Was man tun kann?
Per Fütterung dafür sorgen, daß die HKV nicht noch mehr wird, also Stoffwechsel anregen, hochdosiert Mineralfutter geben, und kurweise ArthriAid oder ähnliches (Gluco/MSM/Vit.C), und sobald man was merkt, sofort reagieren und entweder TA oder THP holen, Akupunktur oder was man so mag.
Ob ich meinen noch mal beschlagen lasse, weiß ich nicht. Die HO sagt, daß er zeitweise fühlig läuft nicht weil er keine Eisen hat, sondern weil die HKV reibt. Er läuft mühelos über Splitboden und Steinchen, kippelt aber auf unebenem Boden. Ich schau mir das mal weiter an und werde vielelicht einen Plastikversuch machen, ansonsten komm ich auch gut mit Hufschuhen aus - meine HO ist halt unglaublich gut, das will man nicht aufs Spiel setzen.
Ich hoffe, dir fällt noch was ein. Eine HO-Diagnose kann man einholen lassen, dann hat man noch eine weitere Meinung, von wem, der mehr vom Huf versteht als der TA..
Alles Gute, Nattrun
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Offline acarychtisTopic starter

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #2 am: 03.06.05, 21:33 »
Das Üble ist eigentlich, dass mein Pferd nahezu perfekte Hufe hat; sie sehen aus wie aus dem Lehrbuch. Das ist jetzt keine Selbstbelobigung, es ist so. Alles, was ichr und meine Huforthpädin (GDHK) ändern würden, wäre also eher zum Negativen. Das Problem ist, dass sie zeheneng ist, daran kann aber nun mal niemand was machen. Außerdem läuft sie etwas "über den Onkel", dreht also das rechte Bein nach innen. Da kann man aber nichts machen, da ist sie einfach krumm gewachsen. Gluco kriegt sie schon seit fast einem Jahr wg Spat und das hat ja auch gut genützt. Ich guck mir das eine Weile an. Tja, ich kann höchstens noch Kunststoffbeschlag probieren, zur Stoßdämpfung. Wenn es doch etwas wie Turnschuhe für Pferde gäbe...... ::)
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fiona5212001

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #3 am: 05.06.05, 09:40 »
hallo,

bei meinem wallach wurde vor über vier jahren auch hkv festgestellt (in verbindung mit hufgelenksnaher schale an einem vorderbein).

er läuft seit anderthalb jahren mit kunststoff und das funktioniert sehr gut.
bahuf wurde er davor bearbeitet, was eine stellungsverbesserung brachte. aber bei unserem gelände und dem was ich tue brauchte ich einen beschlag.
mir wurde eigentlich immer gesagt, dass das einzige, was man mit so einer diagnose machen kann ist: die hufstellung, die dem pferd am besten "passt" beibehalten (kurze beschlagsperioden) und für stoßdämpfung und viel bewegung sorgen.

ich habe in den vier jahren so einiges an zusatzfuttermittel durch (gelantine, gsm, kräuterzubereitung, ...) und hatte den eindruck, dass es als kur schon ganz ok war (zumindest für mein gewissen).
außerdem steht er im sommer 24h und im winter tagsüber auf der wiese in der herde und hat somit immer leichte bewegung zusätzlich zur täglichen arbeit.

bei meinem pferd konnte ich bisher also keine beeinträchtigung deswegen erkennen (aufholzklopf) obwohl die zubildungen und verknöcherungen absolut sichtbar und fühlbar sind...

viel erfolg!!
fiona

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #4 am: 05.06.05, 12:52 »
Hey, das hört sich mal positiv an!!!  :D Wie viel wird Dein Pferd denn bewegt? Also, Lina wurde bisher jeden Tag mindestens 1 Stunde in Gelände oder Bahn bewegt. Hat Dein Pferd denn auch mal Schwierigkeiten mit dem Laufen gehabt? Wie hast Du gemerkt, dass etwas nicht stimmt? Meine Maus läuft geradeaus schon wieder klar, aber auf der rechten Hand (da hat sie es wohl auch schlimmer) auf dem Zirkel "tickt" sie noch. Ich wollte ihr Marquis Hufschuhe kaufen mit zusätzlichen Einlagen als Polster. Ist das eine gute Idee?
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fiona5212001

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #5 am: 05.06.05, 19:46 »
hallo,

also die HKV waren eigentlich ein nebenbefund in 2001.
das pferd wurde damals geröntgt, weil es vorne leicht lahmte und keine erkennbaren verletzungen hatte. dabei kam dann die hufgelenksnahe schale raus. diese war vorne rechts deutlicher zu sehen als vorne links (nur leichte andeutung) deswegen vermutete der TA ein trauma (schlag, sturz, ...)

die HKV waren auf dem röntgenbild auch erkennbar. TA meinte, wäre bei dem schweren pferd (kräftiger tinker) keine überraschung (da war das pferd 7 jahre!!!) würde aber keine große beeinträchtigung geben, solange das pferd korrekt gestellt und stoßdämpfend beschlagen würde. nun da hat er bisher recht behalten.

damals wurde dann die behandlung durch den TA (ruhige bewegung geradeaus -schritt- und weide in verbindung mit gsm-mitteln und anderem beschlag) solange durchgeführt, bis das pferd auch keinen drehschmerz mehr hatte.
ich bin dann eigentlich wenn ich das so überlege etwa ein halbes bis dreiviertel jahr ganz piano mit ihm umgegangen. hatte panik vor einer überbelastung und hatte keinen plan was ich jetzt machen darf und was nicht.
auf diese diagnose folgte eine stallumstellung (immer weide) und verschiedene beschläge und barhuf bis ich dann seit letztem jahr bei kunststoff gelandet bin.

seit etwa zwei jahren bewege ich ihn -auch auf anraten des TA- mindestens fünf mal die woche. viel gelände, zwei mal longe, reitplatz, platz abziehen. im sommer tages- und wanderritte. wie ein ganz normales pferd eigentlich. aber das longieren habe ich erst mal ein jahr oder so sein gelassen. die belastung auf dem zirkel ist nun eben höher als beim geradeaus laufen.

hat dein pferd die HKV an allen vier beinen? ich würde dann an den hufen, wo der befund ist, eher zu einem dämpfenden beschlag raten. bei meinem war es sichtbar, dass er ohne beschlag schwungloser lief als mit beschlag. er braucht offensichtlich einen sohlenschutz (flache sohlenwölbung).
mit eisen würde ich ihn nicht mehr beschlagen lassen.

aber ich denke, dass du wirklich ausprobieren mußt, was deinem pferd am besten passt. ich habe jedenfalls mein lehrgeld bezahlt und bin froh, mittlerweile meinen weg gefunden zu haben. aber wie gesagt, ich mußte einiges ausprobieren, bis ich wußte, was meinem dicken das leben leichter macht.

übrigens habe ich mal gelesen, dass es sehr viele pferde gibt, die HKV haben. die wenigsten lahmen aus diesem grund. es sei denn, es ist gerade ein akuter zustand. ein anderer befund ist bei dir ausgeschlossen?

fiona


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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #6 am: 06.06.05, 20:24 »
Na ja, ein anderer Befund ist natürlich nicht ausgeschlossen - man kann ja nur sehen, was auf dem Röntgenbild ist. Und das zeigt eben nur die HKV, sonst nichts, die Hufrolle z.B. ist auch in Ordnung. Nun tickt sie immer noch auf der rechten Hand auf dem Zirkel, auf der linken Hand nicht. Ich werde sie auf jeden Fall noch "stehen lassen", sprich auf der Weide lassen. Allerdings werde ich jeden Tag prüfen, wie sie läuft. Sonst kann ich wohl momentan nichts machen. Ich weiß nicht, ob ich sie erst wieder reiten soll, wenn sie auf beiden Händen klar geht oder jetzt schon geradeaus im Gelände. ??? ??? ??? Vorschläge?
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fiona5212001

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #7 am: 06.06.05, 23:05 »
hallo,

was sagt denn der tierarzt? damals habe ich ihn auch erst wieder geritten, als der TA sein ok dazu gab.

als ich sagte, dass ich nicht wußte, was ich tun darf und was nicht, meinte ich auch eher die zeit, nachdem der TA gesagt hatte, dass ich ihn wieder reiten kann. vorher hatte ich eben anweisungen von ihm und fühlte mich gut aufgehoben.

bei uns im stall wurde einem warmblut mit dieser diagnose blutegel gesetzt. diese tierchen bringen ja entzündungs- und blutverdünnende stoffe an die stelle und fördern den abfluss von schlackestoffen, vielleicht hilft das bei dir ja auch!!!

viele grüße
fiona

Offline acarychtisTopic starter

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #8 am: 07.06.05, 13:56 »
Der TA sagte, ich solle sie mal eine Woche stehen (also auf der Weide) lassen. Ich denke, solange sie tickt, mach ich nichts mit ihr. Ich hoffe, dass das dann bald aufhört.... Es könnte ja auch immer noch eine andere Ursache haben, eine, die man auf dem Röntgenbild nicht sieht, z.B. eine Zerrung, ein Tritt von den netten Kumpels.... :P Immerhin ist die Sache ziemlich plötzlich aufgetreten. Andererseits, eines Tages geht es bei der HKV nun mal  :-\los mit der Lahmerei....
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Offline Shalana

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #9 am: 16.06.05, 10:31 »
Guten Morgen zusammen,

für uns kam gestern die Diagnose - Hufknorpelverknöcherung! Wir sind aus allen Wolken gefallen!
Eine vier jährige Stute - sollte gerade eingeritten werden.

Sie ging zwei Wochen lahm. Der 1. TA meinte vertreten. Der 2. TA meinte Hufgeschwür.
Die Hufpflegerin hat ausgeschnitten und abgedrückt - nix.
Dann wurde auf einem der Kronenrand dick und heiß. Zwei kleine Macken!
Wir waren dann gestern in die Klinik und haben röngten lassen! Die Bilder sehen ja echt schlimm aus (so als Laie).
Der TA meinte, warum sie nun lahmt, kann er auch nicht klar sagen (also, was die Ursache ist). Aber wenn die Entzündung raus ist, soll sie wohl wieder voll belastbar sein (werden).
Wir müssen die Hufe jetzt korrigieren, da sie außen sehr steil steht, daher kommt wohl auch die Verknöcherung. Wenn die Korrektur abgeschlossen ist, kommen Plastiks drauf - leider können wir nichts an unserem steinigen, harten Gelände ändern.
Übrigends hat sie ebenfalls eine flache Sohlenwölbung! Ist das bei euch allen so? Vielleicht ein Zeichen dafür, dass Platz im Huf genötigt wird???

Jetzt bekommt sie erst mal entzündungshemmende Medikamente!

Solch ein Befund ist echt ein Schlag! Wir haben die Stute selber gezogen und sie sollte für uns mal Distanzen laufen. Wir hängen sehr an ihr! Ich war/bin echt fix und fertig!

Der TA in der Klinik meinte, dass wohl Pferde mit vieeeel schlimmeren Verknöcherungen im Leistungssport aktiv sind! Wir sollen wohl sogar mit ihr Distanzen gehen können!?!?!

Ich würde mich freuen, wenn hier noch ein paar ihre Langzeiterfahrungen berichten würden. Für MICH ist das jetzt alles ganz neu und ich habe KEINE Ahnung davon.


Offline Nattrun

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #10 am: 16.06.05, 13:13 »
Hm - viele TÄ haben auch keine Ahnung davon. leider.
Ich schätze, sie meinen, wenn der Knorpel genügend Platz im Huf hat, dann schabt er ja nicht an der Wand und tut auch nicht weh. Sind keine entzündlichen Prozesse im Gang und reichen die verknöcherten Knorpel nicht zu hoch Richtung Gelenk (wio sie für Unbeweglichkeit sorgen können), dann sollte eine HKV eigentlich ein Hinderungsgrund sein - Bewegung ist ja gut.
Natürlich ist das eine Artrhose und Artrhose sollte eigentlich keinen Leistungssport treiben - finde diese Aussage daher ziemlich gewagt. Und daß viele Arthrotiker im Leistungssport unterwegs sind, ist ncht unbedingt lobenswert ....
Ich würde sagen, das wichtigste bei HKV ist die korrekte Hufbearbeitung/Hufstellung. Platz muss her - der Rest regelt sich unter Umständen von selber.
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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #11 am: 16.06.05, 21:46 »
Also, neues aus Bielefeld: Lina war heute das erste mal (zumindest seit sie bei mir ist) bei einem Hufschmied. Bisher waren wir bei einer Hufpflegerin (GDHK). Und zwar waren wir (bzw. mein Mann und Lina- ich konnte aus berufl. Gründen nicht) in der Lehrschmiede in Münster. Das Tolle war, gleich als ich anrief und sagte "mein Pferd hat Hufknorpelverknöchreung, was kann man da machen?" sagte Herr Niehoff zu mir "die geht bestimmt schief, nicht wahr? Die stellen wir gerade hin!" Sie geht schief! Sie setzt nämlich  zuerst die äußere Hufwand auf und dann "kippt" sie mit der ganzen Tragwand auf den Boden. Außen hat sie ja auch die Verknöcherung, d.h., die äußere Tragwand ist überlastet. Ich fühlte mich gleich total gut aufgehoben, weil da offenbar jemand das Problem erkannte und was dazu sagen konnte. Nicht dieses "Hufkorpel...was? was ist das denn????" Jedenfalls hat er sich die Röntgenbilder angesehen und auf einer geraden Bahn das Pferd vorführen lassen (mein Mann hatte den Auftrag, alles, was passiert, schriftlich zu dokumentieren  8) (er hat sich richtig gefreut, das machen zu dürfen.... ;D. Dann kam der Behandlungsvorschlag: Die schiefe Stellung wird über das Ausschneiden korrigiert, was nicht gleich zu 100% geändert wurde (plötzliche Umstellung kann ja bekanntlich großen Schaden anrichten), sondern diese Korrektur  wird  in 2 Schritten durchgeführt; in 6 Wochen müssen wir wieder hin. Dann hat er, um eine vermehrte Stoßdämpfung zu erreichen, ein normales Eisen genommen und zwischen Huf und Eisen ein Silikonkissen gepackt, dieses schließt den Huf völlig ab. Dazu kam noch in Teer getauchter Hanf, damit sich kein Dreck unter dem Huf ansammeln kann. Das Silikonkissen hat er selber mitentwickelt, es ist ganz neu auf dem Markt und hat an den Seiten (praktisch genau unter der Stelle, wo die Verknöcherung ist, Rillen, um eine maximale Stoßdämpfung zu erreichen. Eigentlich sehen die Dinger von der Seite aus wie Autoreifen, nur sind sie gelb/ durchsichtig. Tja, was sol ich sagen, Lina tritt richtig feste zu und geht überhaupt nicht mehr komisch/fühlig. Nun sollen wir 6 Wochen nur Schritt und etwas Trab geradeaus reiten. Boden nicht zu tief und auch nicht zu hart. Also Gelände, bei Schotter und Asphalt absteigen. Nun denn - ich bin eigentlich extreme Hufeisengegenerin gewesen (immer schon), aber, ich bin nicht unbelehrbar - im Gegentum - ich bin guter Hoffnung!
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Offline Shalana

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #12 am: 17.06.05, 08:52 »
@acarychtis: Das hört sich doch erst mal super an!

Meine Hufpflegerin ist auch gerade mit meinem Mann zusammen am Pferdehuf und beratschlagen. Ich bin schon auf das Ergebniss gespannt.....

Offline Malei

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #13 am: 21.06.05, 23:09 »
Hallo zusammen,

meine Stute wurde 11jährig wegen etwas klammen Gehens und Wendeschmerz geröntgt, wobei sich leichte Veränderungen des Strahlbeins und altersentsprechende (quasi zu vernachlässigende) Hufknorpelverknöcherungen beidseits vorne ergaben. Bei der Anästhesie erschien auch der Hufrollebreich maßgeblich. Auf Anraten des TA wurde das bisher immer barhuf gehende Pferd "abrollgünstig" beschlagen, Zusatzfutter gegeben und mit bestimmten Einschränkungen in Bahn und Gelände geritten. Dann und wann hatte sie mal schlechtere Phasen, aber erschien soweit ok. Über Winter letztes Jahr gab es dann einen zwangsweisen Schmiedwechsel und es wurden wegen Schneegripps andere Eisen sowie Vidiastifte verwendet. Bei einer Chirobehandlung vor einiger Zeit bin ich dann etwas erschrocken, da diese TA die Verknöcherung sofort getastet hat. Bei einem Eisenverlust kurz drauf habe ich mir dann die Hufe mal ganz eingehend betrachtet und bin zum Ergebnis gekommen, das die Form sich zum Nachteil entwickelt hat. Nach reiflichem Überlegen habe ich mich zur Rückumstellung auf barfuss mittels einer HO entschlossen. Vom Abrieb her hätte meine ohnehin keine Eisen gebraucht. Als mein Pferd dann wegen was anderem in der Klinik war, habe ich nachröntgen lassen. Die Strahlbeinveränderungen waren wie 1,5 Jahre vorher, aber die Verknöcherungen haben sich zu starker Ausprägung entwickelt. Das war schon ein Schlag, da ich seit der Diagnose ja reiterlich darauf Rücksicht genommen hatte. Inzwischen bin ich der Meinung, dass die Hufrolle gar nie das große Problem war, sondern eben die Verknöcherungen. Ursache dürfte bei meinem Pferd in einer von jeher bestehenden leichten Asymmetrie der Hufhälften mit Mehrbelastung der äußeren Wände sowie eine Tendenz zu untergeschobenen /eingerollten Trachten sein. Als sie barfuss war, konnte ich zwischen den Terminen etwas raspeln, beim Beschlag war der Zustand halt 6 Wochen zementiert. Ich denke auch, dass der seitliche Ausgleich bei Unebenheiten unterm starren Eisen von Nachteil war. Der zweite Schmied war sicher auch weniger fähig als der erste. Seit Mai sind wir nun also bei der Barhufoptimierung und es ist schon etwas weniger schief geworden, dauert aber sicher noch, bis alles mal korrekt runtergewachsen ist. Natürlich mache ich mir Vorwürfe, mich nicht besser informiert zu haben, nicht besser beraten worden zu sein oder doch nicht genug auf sie aufgepasst zu haben. Beim Barfusslaufen merke ich nun auch deutlicher, was für Böden ihr unangenehm sind, unter dem Eisen war das nicht so zu merken. Am schlechtesten sind harte, unebene Böden, wie jetzt zB die trockenen Wiesenwege, gefolgt von sehr tiefen Böden. Weicher, nicht tiefer Boden ist optimal. So traue ich mich bei Trockenheit jetzt nur noch Schritt im Gelände und trabe allenfalls einen ganz ebenen, sehr grasbewachsenen Weg. Ich freue mich, wenns regnet, da darf und mag sie dann etwas mehr laufen. Ansonsten bewege ich sie in der Bahn, nur auf großen Linien. Nun hoffe ich mal, dass wir den Dreh noch einigermaßen hinkriegen.
Alles Gute euch allen, dass ihr den besten Weg findet.

LG Malei

Offline acarychtisTopic starter

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Re: Hufknorpelverknöcherung
« Antwort #14 am: 22.06.05, 21:15 »
Hallo, neues von uns, leider nicht so schön: Lina geht irgendwie immer noch nicht besser, glaube ich. Es heißt ja, man soll warten, aber worauf? Wie lange geht das Pferd komisch? Das Schlimme ist, das momentan so ein warmes Wetter ist und sie ist sowieso nie die Temperamentvollste gewesen. Nun kann ich nicht einmal sagen, ob sie immer noch Schmerzen beim Laufen hat oder ob sie einfach nur groggy ist. Den Wendeschmerz auf dem Zirkel hat sie jedenfalls nach wie vor, das sieht man. Aber was ist mit geradeaus? Wie lange haben Eure Pferde gelahmt/ klamm gegangen? Und worauf wartet man? Was soll sich ändern, dass das Pferd besser läuft? Die Verknöcherung ist ja da, die wird nicht besser. Ich bin am überlegen, ob ich einen Huf betäuben lassen soll um zu sehen, ob sie dann beim Geradeauslaufen lahm geht.  Da sie das ja auf beiden Hufen hat, lahmt sie ja logischerweise so nicht....
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