Hallo zusammen,
meine Stute wurde 11jährig wegen etwas klammen Gehens und Wendeschmerz geröntgt, wobei sich leichte Veränderungen des Strahlbeins und altersentsprechende (quasi zu vernachlässigende) Hufknorpelverknöcherungen beidseits vorne ergaben. Bei der Anästhesie erschien auch der Hufrollebreich maßgeblich. Auf Anraten des TA wurde das bisher immer barhuf gehende Pferd "abrollgünstig" beschlagen, Zusatzfutter gegeben und mit bestimmten Einschränkungen in Bahn und Gelände geritten. Dann und wann hatte sie mal schlechtere Phasen, aber erschien soweit ok. Über Winter letztes Jahr gab es dann einen zwangsweisen Schmiedwechsel und es wurden wegen Schneegripps andere Eisen sowie Vidiastifte verwendet. Bei einer Chirobehandlung vor einiger Zeit bin ich dann etwas erschrocken, da diese TA die Verknöcherung sofort getastet hat. Bei einem Eisenverlust kurz drauf habe ich mir dann die Hufe mal ganz eingehend betrachtet und bin zum Ergebnis gekommen, das die Form sich zum Nachteil entwickelt hat. Nach reiflichem Überlegen habe ich mich zur Rückumstellung auf barfuss mittels einer HO entschlossen. Vom Abrieb her hätte meine ohnehin keine Eisen gebraucht. Als mein Pferd dann wegen was anderem in der Klinik war, habe ich nachröntgen lassen. Die Strahlbeinveränderungen waren wie 1,5 Jahre vorher, aber die Verknöcherungen haben sich zu starker Ausprägung entwickelt. Das war schon ein Schlag, da ich seit der Diagnose ja reiterlich darauf Rücksicht genommen hatte. Inzwischen bin ich der Meinung, dass die Hufrolle gar nie das große Problem war, sondern eben die Verknöcherungen. Ursache dürfte bei meinem Pferd in einer von jeher bestehenden leichten Asymmetrie der Hufhälften mit Mehrbelastung der äußeren Wände sowie eine Tendenz zu untergeschobenen /eingerollten Trachten sein. Als sie barfuss war, konnte ich zwischen den Terminen etwas raspeln, beim Beschlag war der Zustand halt 6 Wochen zementiert. Ich denke auch, dass der seitliche Ausgleich bei Unebenheiten unterm starren Eisen von Nachteil war. Der zweite Schmied war sicher auch weniger fähig als der erste. Seit Mai sind wir nun also bei der Barhufoptimierung und es ist schon etwas weniger schief geworden, dauert aber sicher noch, bis alles mal korrekt runtergewachsen ist. Natürlich mache ich mir Vorwürfe, mich nicht besser informiert zu haben, nicht besser beraten worden zu sein oder doch nicht genug auf sie aufgepasst zu haben. Beim Barfusslaufen merke ich nun auch deutlicher, was für Böden ihr unangenehm sind, unter dem Eisen war das nicht so zu merken. Am schlechtesten sind harte, unebene Böden, wie jetzt zB die trockenen Wiesenwege, gefolgt von sehr tiefen Böden. Weicher, nicht tiefer Boden ist optimal. So traue ich mich bei Trockenheit jetzt nur noch Schritt im Gelände und trabe allenfalls einen ganz ebenen, sehr grasbewachsenen Weg. Ich freue mich, wenns regnet, da darf und mag sie dann etwas mehr laufen. Ansonsten bewege ich sie in der Bahn, nur auf großen Linien. Nun hoffe ich mal, dass wir den Dreh noch einigermaßen hinkriegen.
Alles Gute euch allen, dass ihr den besten Weg findet.
LG Malei