Autor Thema: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken  (Gelesen 76110 mal)

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Offline nob

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #210 am: 19.06.05, 20:58 »
unki,

solches verhalten kann man bei allen möglichen pferden, unabhängig von der haltung erleben wenn sie dem mensch nicht glauben können/müssen, dass er weiß wo es lang geht.

und wenn man ganz schnell mal ansagt wo es lang geht, ist das dann idR auch zu beheben.

für mich ist der punkt eigentlich folgender: wenn ich ein pferd handelbar habe, obwohl es nicht optimal leben kann(= box), sehe ich keinen in der haltung zu suchenden grund für austicker bei schonmal tagsüber weidegang.

wie auch immer: es ist auch bei weidegehaltenen pferden nicht unüblich mal zu erschrecken-erst recht nicht bei wildpferden. sonst wären die teile längst gefressen(nicht gerade die im merfelder bruch, aber andernorts). es ist auch bei weidegehaltenen pferden nicht unüblich, dass die sich büffelig verhalten(jemanden anrempeln wenns ungemütlich ist etc.). und wenn man mal schnell einen auf "HALLO? *batsch*..AHA!" macht, sind die dann auch bekehrt.




Offline nob

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #211 am: 19.06.05, 21:25 »
Gerlinde,

wenn das Pferd nicht aufpaßt, ist es solange keine "schänderei", bis das pferd wieder was registriert. muß nun nicht schön aussehen.....

mit der faust kann ich mir nun nicht viel vorstellen. rucker bis batsch+laute stimme (batsch steigerbar von bischen batsch bis richtig batsch  ::) ) ist so mein standardrepertoire. die meisten sind schon beim rucker im richtigen moment beeindruckt- solche büffeldinger muß man erstmal aus der reserve ruckeln

und wie die pferde gehalten werden interessiert mich dabei dann auch null. geht ja lediglich darum, sich bei  mir am seil zu benehmen ;)


Offline diana m.

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #212 am: 19.06.05, 22:25 »
Zuschauer sind bei sowas unerwünscht...
Das ist eigentlich nichts für die Öffentlichkeit, aber manchmal muss es sein.

Gerlinde, wenn Du konsequent bleibst, dann wird das gehen, aber Du musst ständig aufpassen.

Eine Frage mal - wenn Du ihn führst, was hat Heini dann an?
Trense, Serreta, Halfter, Führkette oder...?
Bist Du "bewaffnet" oder gehst Du tatsächlich mit der blanken Hand gegen ihn an?

Ich würde mich selbst nicht als brutal bezeichnen, aber wenn es gar nicht klappt, dann wird es für das Pferd deutlich fühlbar!
Das ist meist nur für kurze Zeit, aber zur Sicherheit habe ich die Utensilien für eventuelle Rückfälle länger dabei.
Da putze ich auch schon mal mit der Gerte in der Hand - wenn das Pferd beim Anbinden partout nicht stillstehen will.
Wenn es gefährlich für mich wird, ist der Bogen überspannt.
Beobachte mal Pferde untereinander, da wird nicht lang gefackelt und es knallt kurz und hart. Dann ist im Normalfall Ruhe.

Und das Lob für "gutes Benehmen" ist dann, dass das Pferd   nicht mehr getreten und gestraft wird.
Also nicht übertreiben mit dem Loben, wenn sich das Pferd endlich mal so benimmt, wie es soll.

Und was ich noch meine : überlege einfach, was darf Dein Pferd, was kannst Du an Verhaltensweisen akzeptieren.
Was Dir nicht passt, das unterbinde. Egal was es ist. Überlege da nicht so lange ob das wirklich ok ist, folge einfach genau Deinem Gefühl.
Auch wenn andere Pferde das bei anderen Leuten dürfen - es ist Dein Pferd und Du musst damit umgehen.
Gruß
Diana

Oha, Du hast auch gerade was geschrieben.


Offline donau

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #213 am: 19.06.05, 22:51 »
jeder verzieht sich sein pferd so, wie er´s braucht ;D
die freiheiten, die meine hat, würde ich keinem andern zugestehen, aber sie nutzt sie mir gegenüber NIE aus, und ausser mir, muss sie keiner händeln können...

wenn ich wirklich böse bin (oder ich zb. wb-hnegste nach 10 tagen stehen im schritt an der hand anarbeiten muss), dann hat das pferdchen serreta mit 4m-seilwachlerseil dran umgeschnallt- DAS kapieren sie alle, seil auf nase, ruck an der serreta, und ruhe ist- lieber einmal ordentlich, und dann ist ruhe, als immer ein bissl, und ignoriert werden...

es gibt menschen, die finden, ich bin grob und böse zu den pferden- aber entschuldigung, mein gewicht gegen 450-600kg pferd ::) und solange die pferde mich heiss lieben, und mir bereitwilligst alles machen, kanns ned so schlimm sein... ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline nob

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #214 am: 19.06.05, 23:03 »
donau,

bevor es freiheiten gibt, muß es erstmal so sitzen.

mein eigener darf alles mögliche, mit dem wird allerhand unsinn getrieben etcpp. ABER: ich habe auch kein problem mit dem pferd.

sobald ich ein problem mit einem pferd habe, gibts keine großen "freiheiten" mehr.

ich unterscheide auch zwischen pferden die ich bei der arbeit treffe und meinem eigenen/denen von freunden. bei der arbeit gibt es den spielraum nicht, ich kenne größtenteils die pferde absolut nicht. unter diesen bedingungen gibts keinen "spielraum" für das pferd. und ebenso erging es meinem pferd, wenn kolleginnen mit ihm umgingen. meinen müssen durchaus auch andere handeln können(insbesondere weil ich sdas für sehr wichtig halte), und dank erziehung kann den auch mittlerweile jeder handeln. zeichen dafür, dass "freiheiten" tatsächlich nicht "ausgenutzt" werden. bzw das pferd die wirklich wichtigen regeln kennt und respektiert.


Offline tara

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #215 am: 20.06.05, 09:10 »
Wie sagte mein Hufschmied??: "KEINE Gerte ------- sondern einen Knüppel" ............und irgendwie hatte er Recht.
Oh, oh, das wird jetzt wieder zerrissen............. :-X


nö, gar nicht. Wenn man sich mal betrachtet, wie Pferde in einer Gruppe miteinander umgehen, wie da die Hufe auf die Rippen krachen, so eine Wucht kann ein Mensch nicht aufbringen.
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

"Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wußtest, dass du es nicht wußtest."
(Ralph Waldo Emerson, (1803 ‐ 1882)

Offline donau

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #216 am: 20.06.05, 20:58 »
donau,

bevor es freiheiten gibt, muß es erstmal so sitzen.

da bin ich durchaus deiner meinung, und ich unterscheide wohl auch zwischen pferden, mit denen ich arbeiten soll, und meinem kuschel-schoss-pferd..
sie lässt jederzeit von allen brav führen, verarzten etc.- ich will mit meinem pferd ja niemanden gefährden- und trotzdem darf sie nein sagen, bei zl, beim reiten (wenn sie nein sagt, dann reitet man da besser nicht hin *indengrabenflieg*)- sie tuts nur nie- ausser man meint, man müsste sie ernsthaft zwingen (aber das ist eine andere geschichte..). das mit dem "nur ich händeln" bezieht auf alles, was über füttern, auf die koppel stellen, verarzten hinaus geht- bleibt bitte mir als besitzer vorbehalten (und unverkäuflich ist das tierchen ohnehin ;) )

es gibt sachen, die sind einfach (mir) wichtig, und da gibts tote, wenn die nicht beachtet werden- artig führen lassen, stillstehen beim satteln, zäumen und aufsteigen, überall angreifen lassen. das sind dinge, da gehts im ernstfall um mein leben. aber alles andere.. *schulterzuck*
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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fay

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #217 am: 21.06.05, 20:32 »
 "Striemen am Allerwertesten", "ordentlich eine mit der Gerte pfeffern", "da gibts Tote".     

Macht Euch der Umgang mit Pferden denn keine Freude mehr?

Offline Styxx

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #218 am: 21.06.05, 21:05 »
Freude an und mit meinem Pferd habe ich aber nur, wenns mich z.B. nicht mit schöner Regelmäßigkeit über den Haufen rennt weil es meint, genau jetzt wäre ein geeigneter Zeitpunkt zum nächsten Grashalm abzubiegen etc. Und wenns mir an die eigenen Knochen geht, verstehe ich sowieso wenig bis keinen Spaß.

Und jetzt geh ich mit Freude mein Pony verhauen ;D
When you go me on the Nerven, I'll put you into a Gully
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Offline diana m.

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #219 am: 21.06.05, 21:22 »
aber nicht nur, ok?

fay

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #220 am: 21.06.05, 22:15 »
Apropos Medizin: Tierarzt und Pferdezahnarzt beobachte ich besonders genau bei der Arbeit, sie können nämlich in aller Ruhe die unangenehmsten Dinge mit unseren Ponys machen. Das ist doch spannend! Diese Pferdemenschen strahlen eine natürliche Autorität aus, und sind bis jetzt - ohne um sich zu schlagen - ganz gut klargekommen. Das gefällt mir, das finde ich erstrebenswert.

Offline Rowi

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #221 am: 21.06.05, 22:38 »
Da irrst Du aber gewaltig. Der Unterschied ist, daß diese Personen von den Pferden noch nicht gerastert sind. Personen , die ständig mit ihren Pferden in Kontakt sind , deren Schwächen werden genau erkannt und es wird probiert , den Rang streitig zu machen. Wir sind nämlich Mitglieder der Herde und müssen unseren Rang mehr oder weniger erkämpfen. Wie wir das erledigen ist unsere Sache, das Ergebniss zählt.
Beim Reiten habe ich übrigens ähnliche Sachen erlebt. Pferde verhalten sich gegenüber einem fremden Reiter, der routiniert ist, erst einmal vorsichtig. Die Auseinandersetzungen folgen aber ganz bestimmt, wenn das Tier die Schwächen erkannt hat. Bloß - manche Reiter merken eben nicht, daß das Pferd sie an der Nase rumführt. Das kann man übrigens schnell testen, indem man mal etwas anstrengendes verlangt.

Rowi

Offline diana m.

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #222 am: 21.06.05, 23:06 »
Gerastert oder nicht - unbefangen und zielstrebig müssen die Fremden an die Arbeit gehen - bei Unsicherheit lassen viele Pferde ohne großes Theater nichts an sich machen.
Und Pferdezahnärzte haben noch ein paar Tricks in petto. Z. B. soll es ein alter Indianertrick sein, den Pferden leicht von unten in die Nüstern zu pusten, damit sie erstarren.
Bei mir klappt das nicht, unser Pferdezahnarzt hat es bei der Behandlung unserer äußerst misstrauischen und unkooperativen Stuten gemacht.
Er konnte beiden Stuten ohne Hilfsmittel oder gar Sedierung das ganze Gebiß bearbeiten, sogar elektisch.
Ich stand davor und konnte es nicht glauben.
Ich war ja schließlich dabei, wie die eine unter Sedierung noch bockig war und der (andere) Tierarzt die Behandlung nicht zu Ende führen konnte.
Der Pferdezahnarzt hatte aber auch überhaupt keine Angst, er ging zur Vollblutstute in die Box, die ihn wie üblich mit angelegten Ohren empfing, erzählte ihr ein bisschen was, streichelte sie kurz und fing an.
Und die Stute war ganz ruhig und artig. Bei ihr bekannten Personen ist sie artig, aber Fremde, die sie sofort anfassen, mag sie gar nicht.
Man muß also auch noch was "ausstrahlen", wenn man von seinem Pferd was will - Körpersprache auf jeden Fall, vielleicht auch noch einen entschlossenen Geruch?
An etwas muß es doch liegen, wenn auf einmal was klappt, wenn man nur energisch genug ist? Kann nicht nur an Gewalt liegen, klappt ja manchmal auch mit Stmme.
« Letzte Änderung: 21.06.05, 23:37 von diana m. »

Offline Viki

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #223 am: 21.06.05, 23:26 »
Medikamenteneingabe klappt jedenfalls nicht mit Rumbrüllen und Eimerwerfen und Zahnbehandlung auch nicht.

fay

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Re: wildes Schnaufen bei Berührung am Nasenrücken
« Antwort #224 am: 21.06.05, 23:57 »

Es ist doch einfach so, dass es diese Leute erst gar nicht soweit kommen lassen, dass sie prügeln und schreien müssen. Denn sie gehen erstens ruhig und selbstsicher auf die Tiere zu ( wie schon gesagt ) und lenken zweitens etwaige Wiedersetzlichkeiten geschickt in die richtigen Bahnen. Das können wir doch auch lernen! Meine Ponys erstarren nicht ehrfurchtsvoll vor jedem Fremden, sie machen aber mit, wenn jemand den richtigen Ton trifft. Und so läuft es auch bei mir und allen anderen zweibeinigen "Herdenmitgliedern".