ich bin mit meiner 23jährigen WB-Stute Mitglied einer Haltergemeinschaft aus drei Pferden und drei Besitzern.
Im Winter (November bis Mai) stehen unsere Pferde bei einem Nebenerwerbs-Landwirt der für 135 EUR monatlich (Saisoneinsteller) die Boxen, Weiden mit überdachter Rundraufe, Miste, Strom, Wasser, scheunengelagertes unbegrenztes Heu in ausgezeichneter Qualität, Hafer, Gerste, Stroh und Späne bereitstellt. Die komplette Versorgung des Pferdes obliegt dem Besitzer. Der Stall hat einen doppelten Longierzirkel und einen beleuchteten Allwetter-Reitplatz.
Im Sommer (Mai bis Oktober) stehen sie auf wechselnden Weiden mit Unterstand und Wasserfass, da bezahlen wir dem Bauern der die Wiesen zT pflegt um die 25 EUR pro Monat und Pferd.
Dazu kommen Kosten für Mineralfutter, Bierhefe und diverse wechselnde Zusätze. Beläuft sich aber zusammengerechnet auf höchstens 10 EUR im Monat, wenn nicht weniger.
Huforthopäde (2 Stunden Anfahrt) kostet alle vier Wochen 45 EUR. Haftpflicht irgendwas um die 98 EUR im Jahr. Ausrüstung brauchen wir kaum noch was, da wir fast ausschließlich spazieren gehen, da reicht uns ein Knotenhalfter und ein langer Strick. Pflegezeugs halt mal ne Bürste und Fliegenmittel, Hufhärter und Leckerlis. Da gebe ich schonmal 50-100 EUR auf einen Schlag aus und danach dafür dann monatelang nichts.
Dazu kommt halt für die Sommerweiden immer mal wieder Zaunmaterial etc, das variiert je nachdem was anfällt. Der Hafer kostet frisch gequetscht ca. 5 EUR für 30 kg, holen wir regelmäßig am Winterstall.
TA-technisch hatte meine Stute lange Jahre fast nichts außer Routineblutbilder (um die 70 EUR), Impfungen (Tetanus und Tollwut), Wurmkuren (4x jährlich), Zähne raspeln (1x jährlich um die 100 EUR).
Leider fing sie dann an - ausgelöst durch eine verschleppte Knochenhautentzündung im Sprunggelenk - mit Arthrose auf allen Beinen zu laborieren. Wir haben lang gebraucht bis wir das Sprunggelenk stabil bekommen haben und mittlerweile hat sie durch die diversen TA-Besuche, Laserduschen, Spritzen, Salben, Röntgenbilder,..... vergoldete Ohrspitzen (wie mein Haus-TA kürzlich anmerkte) sprich ich habe gute 2.000 EUR an Geld seit 10.2003 in sie reingesteckt, ohne dass es nennenswert was gebracht hätte da die Arthrose weiter wuchert und ich zu lange wegen der (Fehl-)Diagnose Spat abgewartet hatte statt gleich eine zweite und dritte Meinung zu holen... tja, Lehrgeld
Derzeit befindet sie sich in THP-Händen, die mir zwar in Aussicht stellte dass sie noch vieles für sie tun kann aber mich auch ehrlicherweise darauf hinwies dass das nicht gerade günstig werden wird... Blutegel, Akupunktur, Homöopathie, Massagen, Eigenblutbehandlung, Ta macht Borreliosetest... doch wer bin ich, dass ich dem Tier was mir lange Jahre brav gedient hat nun den Geldhahn zudrehe nur weil es nicht mehr belastbar ist? Wenn es doch ansonsten leben WILL und es genießt, trotz allem?
Tja, und mir geht es wie Viki und kermi; jede Stunde, jede Minute beim Pferd ist wie ein Stück Urlaub für mich, egal welche Arbeit gerade ansteht. Und meine Stute berührt täglich aufs Neue meine Seele einfach nur weil sie "da" ist. Und deshalb soll sie alle Behandlung bekommen die sie kriegen kann, wenn es ihr denn nun nützt.