Hallo
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bin schon eine ganze Weile HML, jetzt wird´s Zeit, daß ich mich und Pferdchen mal vorstelle: Ich bin 47 Jahre alt. Meine Pferdekarriere begann im Alter von ca 8 Jahren am Koppelzaun eines Aussiedlerhofes in der Nähe des Ortes, wo ich wohnte. Bald darauf konnte man mich täglich dort beim Misten, Füttern etc. antreffen, wenn nicht, streifte ich gerade mit meinem Pflegepferd, einem Isimix, durch die Landschaft. Unterricht bekam ich von der Hofbesitzerin. Nachdem der Isimix umgezogen war (ich war untröstlich), bekam ich eine junge Württemberger Stute als Pflegepferd. Mit ihr wurde ich nie so richtig warm, aus meiner Perspektive war sie einfach zu groß, mit ihr konnte man nicht so durch die Gegend streifen und sich Geschichten ausdenken wie mit meinem Pony. Ich war immer in sehr wichtigen Missionen unterwegs damals mit dem Schimmel, von deren korrekter Ausführung manchmal das Überleben der ganzen Menschheit und ähnlich wichtige Dinge abhingen. Das hat Fairy, die Württembergerin, nie richtig verstanden.
Als ich mit dreizehn umziehen mußte, hatte alles ein Ende. Jahrzehntelang hatte ich so gut wie keinen Kontakt zu Pferden bis vor etwa anderthalb Jahren meine Große völlig unverhofft in mein Leben trat und es gründlich auf den Kopf stellte. Sie stand zu der Zeit auf einer Art Gnadenbrot-Koppel eines Bekannten, der dort alles mögliche an Tieren sammelte, und sollte dort vorübergehend Gesellschafterin für eine ältere Stute sein, deren Ponygefährte kurz zuvor eingeschläfert worden war. Eine Freundin hatte mich hingeschleift und wollte mir das neue Pferd zeigen. Auf der Koppel stand ausserdem eine Kuh, die größte Kuh, die ihr euch vorstellen könnt
Später kamen wieder andere Tiere dazu, ein alter Vollblutwallach, sein Shetlandpony, eine Ziege, zwei Gänse...Baghira hatte mich sehr beeindruckt, wie sie neben dem Hänger herlief, wenn ein großer Rundballen Heu mit dem Traktor auf die Koppel gebracht wurde, um direkt vom Hänger etwas Heu zu ergattern; wie sie die Riesenkuh vertrieb, wenn diese ihr zu sehr auf die Pelle rückte. Ich hatte den Eindruck, daß diese Koppel auf Dauer keine Option sein konnte für sie, schon gar nicht im Winter, wenn die Tiere sich einen kleinen verwinkelten Unterstand mit einfachen Glasfenstern teilen sollten, in meiner Vorstellung sah ich ständig Keilereien und zerbrochenes Glas. Der Besitzer wollte jedoch das Pferd auch nicht unbedingt zurückhaben, er wollte sie eigentlich verkaufen. Sie haben mehrere Pferde und hatten für Baghira nicht wirklich Verwendung. Er hatte sie selbst etwa drei Jahre zuvor irgendwo in Ostdeutschland, wo sie anscheinend in einer viel zu kleinen Box mit ihrem sechs Wochen alten Fohlen stand, gekauft. Seiner Aussage nach ein Mitleidskauf. So, bei mir hatte es click gemacht, entgegen aller Vernunft- ich habe sie gekauft.
Ich weiß nichts über ihre Herkunft. Bei den Vor-vorbesitzern in Ostdeutschland war sie angeblich auch nicht lange. Ihren Pass erhielt sie beim letzten Besitzer und wurde gechipt. Nach dem Pass müsste sie inzwischen etwa zehn Jahre alt sein. Verkauft wurde sie damals als schweres Warmblut, jedoch wurde ich mehrmals von Westernreitern angesprochen, daß sie wie ein Quarter aussehe. Also vielleicht auch ein Quartermix oder Quarter. Mein Fernziel ist es Wanderritte mit ihr unternehmen zu können, auch alleine. Da haben wir aber noch ein Stück Weg vor uns, denn mein Mädel ist nicht ganz einfach und ich dazu sehr unerfahren. Aber ich bin so froh, daß ich sie habe und wir werden Wege finden!
Das ist jetzt viel zu lang geworden!