Hallo,
ich muss dazu sagen, dass ich vor meinen Pferden, einmal bei einem Pferd dabi sein musste. Es war schlimm aber im Endeffekt hat es mir geholfen für mich die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
@Viki: Bei der Schlachtung ging es mir nicht um das Geld! Ich kann aber andererseits die Menschen verstehen, die ein Tier, in welches sie ihr Hab und Gut zur Genesung investiert haben, wo es aber keinen anderen Weg mehr gibt, dass diese das geld brauchen, um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.
man sollte sowas nicht pauschal als schlecht abtun!
Mien Pferd wurde bis zur Erkrankung ständig gefahren, hatte dabei auch keinen Stress. Sie war es gewohnt. Schlachthöfe sind übrigens auch nicht das Grauen, so wie du es dir evtl vorstellst! Gerade Pferdeschlachtbetriebe nicht. Der Pferdeschlachter den ich gewählt habe war sehr nett im Umgang mit dem Pferd. Als ich den Termin hatte, musste ich ihn vor der Abfahrt anrufen, damit er sich zuvor duschen kann und frische Kliedung anziehen konnte ohne dass wir warten mussten. Der Umgang dort war sehr sehr nett und liebevoll. Meine Stute war absolut vertrauensvoll, bekam auch noch Leckerlis und eine Schüssel mit Hafer vorgehalten. Ich stand dabei und glaube mir, es war einer der der schlimmsten Momente in meinem bisherigen Leben. Der Schlachter bat mich vorher nochmal es mir genau zu überlegen, ob ich das will. Als sie dann den Schuss erhalten hatte, hat man mich hinaus geschickt.
Ich muss sagen, dass es schlimm war, sie hergeben zu müssen. Aber ich kann guten Gewissens sagen, dass ich alles versucht habe und bis zuletzt bei ihr war.
Sie hatte keinen Stress und keine Angst. Die Hygienevorschriften sind nämlich extrem in Pferdeschlachtbetrieben und man roch nichts!!! und ich soll angeblich eine extrem feine Nase haben.
Sicher gab es dafür auch den "Schlachtpreis" und er ist in voller Höhe auf mein Pferdekonto gegangen. Dieses ist ausschließlich für anstehende TA-Kosten und somit nur für meine Pferde.
Und was den Schlachter angeht. Es gibt einige, die dies auch auf dem Hof erledigen.
Nur ganz ehrlich, ich dachte auch immer - bis zu der Stute bei der ich dabei sein musste - dass es besser wäre. War es aber nicht.
Was das Einschläfern angeht... ich würde es nur in Notsituationen und bei nicht mehr transportfähigen Tieren tun oder bei sehr schwachen Tieren. Pferde sind Fluchttiere und auch da könne Situationen entstehen, die mehr als schrecklich sind.
Bei einem gegen den Tod durch Spritze kämpfenden Pferd dabei zu sein, ist schlimm, sehr schlimm! Und die Abholung ist auch nicht schön, zumal wenn die Tiere noch einen tag auf dem Hof liegen müssen.
Man sollte nicht zuviel aburteilen. Wichtig ist doch vor allem, dass es den Tieren gut ging, solange sie bei uns waren und man alles mögliche und dem Tier gut tuende getan hat bis man diese Entscheidung treffen muss, die auch dann möglichst stressfrei abläuft.
Das Wie, darüber muss jeder für sich, sein Tier und der Situation entsprechend entscheiden.
und @Mim: deinen Passus mit dem Vermehren...da hast du sooooo recht
Es ist schlimm! Auch wenn ich immer lese "ich behalte es ja für mich", "meine Stute hat so einen tollen Charakter, das muss sie weitergeben" und dergleichen mehr. Dabei wird mir wirklich übel
Ich züchte selbst. Und ich mache mir mindestens ein Jahr vorher bereits Gedanken, welcher Hengst es sein soll, schaue mir die Mütter und Großmütter an, vergleiche wie diese zu meiner Stute und deren Vorfahren passen usw. Und dabei kann schon mal herauskommen, dass es nicht der Hengst ist, der mich optisch am keisten anspricht! Und ein Jahr vorher deshalb, weil ich sie nur allle 2 - 3 Jahre decken lasse, da dies auch dem natürlich Rythmus der Stuten entspricht.