Autor Thema: Bergab reiten  (Gelesen 21602 mal)

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Offline NicolaTopic starter

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Bergab reiten
« am: 08.04.05, 18:37 »
Hallo an die Distanz- und Geländespezialisten,

ich habe einen fünfjährigen Welsh-Partbred-Wallach, der seit gut einem Jahr dressurmäßig (klassisch/barock) ausgebildet wird. Ich bin zwar kein großer Geländereiter, möchte jedoch wenigstens gelegentlich auch mal (gemütlich) ausreiten. Von mir aus auch im wesentlichen Schritt, das Gelände hier hat ohnehin nur sehr wenige ungeschotterte Wege. Schon beim Spazierengehen hat mein Pferd allerdings ziemliche Schwierigkeiten beim Bergab-Gehen. Er kommt stark auf die Vorhand, fängt dann an zu tänzeln, versucht seitwärts zu gehen. Was könnt ihr mir raten? Gibt sich diese Unsicherheit von allein, oder gibt es irgendwelche Übungen, mit denen ich ihm das Bergab erleichtern kann?

mfG

Nicola

Offline Viki

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Re: Bergab reiten
« Antwort #1 am: 08.04.05, 19:57 »
Wie sitzt du beim Bergab und ab welchem "Steigungsgrad" hast du das Problem?
Wird er seit einem Jahr geritten?

Offline NicolaTopic starter

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Re: Bergab reiten
« Antwort #2 am: 08.04.05, 20:15 »
Wie sitzt du beim Bergab und ab welchem "Steigungsgrad" hast du das Problem?
Wird er seit einem Jahr geritten?

Hallo Viki,

Vielen Dank für Dein Interesse!

Ich habe verschiedene Möglichkeiten ausprobiert: Leicht nach vorne entlasten, ganz normal gerade sitzen, leicht nach hinten geneigt. Das war alles nicht wirklich prickelnd ;-(

Auch bezüglich der Anlehnung hab ich Schwierigkeiten: lass ich ihm zuviel Raum, wird er zu schnell. Bei normaler dressurmäßiger Anlehnung hab ich das Gefühl, er läuft voll auf der Vorhand.

Am besten ging es noch in relativ hoher Versammlung in piaffeartigen Schritten. Aber das kann es doch nicht sein, oder?

Den Steigungsgrad kann ich schwer beurteilen. Ich fand es deutlich bergab, aber wirklich nicht zum "klettern". Cappuccino ist im September 2003 angeritten worden, ist allerdings körperlich relativ weit entwickelt für sein Alter. Trotzdem scheint die Belastung beim Bergab und auch Bergauf wohl eine ganz andere zu sein, als beim normalen Dressurtraining bzw. Bodenarbeit auf ebener Fläche. Werden da vielleicht andere Muskeln angesprochen?

mfG
Nicola


Offline carola

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Re: Bergab reiten
« Antwort #3 am: 08.04.05, 22:41 »
Hallo Nicola,

das ist etwas ganz anderes. Mein Geländepferd (steiles Gelände) tut sich auf dem Platz schwer, vor allem mit tiefem Boden, während die Pferde, die ich kenne, die auf dem Platz mühelos stundenlang laufen, beim ersten bergauf-bergab das Schnaufen kriegen.
Wenn Dein Pferd bergab geht, kann es den Kopf nicht so tief nehmen und muss sich ausbalancieren können. Ich würde ihn versuchen, am relativ langen Zügel laufen zu lassen und lieber zwischendurch das Tempo zurücknehmen. Unsichere Pferde kommen meistens ins Rennen, wenn es steil wird. Falls Du Dich selbst unwohl dabei fühlst, würde ich ihn erst mal eine Weile bergab an der Hand klettern lernen lassen. Ich persönlich finde es sowieso nie prickelnd steil bergab zu reiten und führe meistens, wenn es lang und steil bergab geht, es sei denn, ich möchte das mal bewusst trainieren.

Du kannst auch folgende Führübung machen: Geh mit ihm steiler bergab und lass ihn auf Kommando halten. Er wird relativ schnell merken, dass er dazu das Gewicht nach hinten verlagern muss und sich Richtung Hintern setzen. Je plötzlicher Du ihn zum Halten bringst, desto mehr muss er sich setzen, also nicht noch drei Schritte auslaufen lassen.
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Muriel

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Re: Bergab reiten
« Antwort #4 am: 08.04.05, 23:08 »
Hi,
mein Pony hat auch ewig gebraucht, bis er bergab vernünftig laufen konnte. Geholfen hat: oft anhalten (so alle zwei bis drei Schritte) und zwar wirklich geritten anhalten, so daß Pony die Hinterkarre auch wirklich benutzt. Dabei achten auf Kopf tief und Hals entspannt.
Das ungefähr hundertausendmal gemacht, und voilà: Schon Jahre später geht es ;-)
Ich bin auch viel gelaufen, besonders bergab, gerade weil er da immer passig ging. Als er dann mal seinen Hintern wirklich benutzt hat, gings ganz gut. Inzwischen läuft er auch unproblematisch ohne den Takt zu verändern bergab.

Was hilft (bei Bewegungslegasthenikern) ist auf einen Punkt auf der Kruppe zu tippen, da ist ein Reflexpunkt und der macht, daß das Bein angezogen wird. Oft haben sie ein Problem mit der Beugung des Sprunggelenks, da wird dann drumrum geeiert. Mit diesem Punkt macht das Bein "schwubs ich bin schon oben" und setzt sich dann schön wieder ab. Geht allerdings nur im Laufen und muss bei jedem Schritt wiederholt werden. Aber es eröffnet bei geduldiger Anwendung dem Pferd neue Möglichkeiten ;D ::)
Viel Erfolg!

Offline NicolaTopic starter

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Re: Bergab reiten
« Antwort #5 am: 09.04.05, 16:21 »
@Carola:

Das mit dem Rennen beim Bergab am langen Zügel kann ich bestätigen  :o Hab gedacht, wir fallen beide auf die Sch........ Aber das ist wahrscheinlich Übungssache.

@Muriel:

>Was hilft (bei Bewegungslegasthenikern) ist auf einen Punkt auf der Kruppe zu tippen, da ist ein Reflexpunkt und der macht, daß das Bein angezogen wird. <

Hah, den Punkt hab ich gefunden, allerdings scheint es eher der Knopf für die Kapriole zu sein  ;D Oder es ist nun bewiesen, dass mein Pferd kein Bewegungslegastheniker ist  ;D

Herzlichen Dank für Eure Tips, wir üben weiter. Denn eins steht wohl fest: Bergauf und Bergab ist eine großartige Gymnastikübung, egal, welche Reitdisziplin man verfolgt.


mfG
Nicola

Offline suhari

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Re: Bergab reiten
« Antwort #6 am: 08.11.05, 11:47 »
Ha! das Problem 'wie reite ich bergab' hab ich auch.
Ich reiten schwerpunktmäßig klassische Dressur, bin aber auch längeren Ausritten (mehrere Tagesritte diesen Sommer) nicht abgeneigt. - Nun zum Problem: vor drei Monaten bin ich samt Pferdchen aus dem Flachland in deutlich hügeligere Gefilde gezogen. Bergauf bereitete uns nie Probleme, wohl aber bergab. Die ersten Wochen bin ich immer abgestiegen, Inzwischen steige ich nur noch ab, wenn es längere Strecken relativ steil bergab geht. Bergab reiten wir grundsätzlich Schritt. Pferdchen ist allerdings sehr steif dabei, stützt sich sehr stark auf der Vorhand ab, und das auch, wenn der Steigungsgrad minimal ist. Oft genug ist es sogar schon vorgekommen, daß ich einen Weg gar nicht als 'bergab' wahrgenommen habe und erst darauf aufmerksam wurde, weil Pferdchen unter mir plötzlich so steif läuft.

Beim bergab reiten lehne ich mich immer zurück (hab mir das von den anderen abgeguckt, weiß aber nicht, ob das richtig ist - die Logik dahinter, nämlich dadurch mehr Gewicht auf die Hinterhand zu zwingen leuchtet mir allerdings ein). Den oben genannten Tipp, beim Bergabreiten anzuhalten, werde ich heut gleich ausprobieren..
Nun zu meinen Fragen: Macht es überhaupt Sinn weiterzureiten, wenn ich merke, daß mein Pferd sich stark auf der Vorhand abstützt? Trainiert das trotzdem oder ist das eher kontraproduktiv? Wie sind eure Erfahrungen: lernt ein Pferd beim bergablaufen ohne Reiter besser die Hinterhand einzusetzen? Sollte ich vielleicht doch besser erst an der Hand üben bis Pferdchen es kann und dann erst wieder aufsteigen - oder ist das egal?
Und schlußendlich: Gibt es vielleicht Pferde, die es nie lernen? - Mein Kleiner ist im Flachland geboren und hat da immerhin 14 Jahre gelebt.. Ich kann mir vorstellen, daß die Umstellung für ihn recht groß ist.. 

Offline Kampfschwein

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Re: Bergab reiten
« Antwort #7 am: 08.11.05, 13:56 »
@suhari: im wesentlichen hilft nur: üben und Geduld.  ;)
Mein Stuti ist am Anfang bergab auch nur passartig gelaufen und das noch stark auf der Vorhand. Ich bin lange für steile Bergab-Strecken abgesessen und habe sie an der Hand runtergeführt. Auch mit meiner Sitzposition habe ich lange experimentiert, hatte mich dann zum entlastenden Sitz entschlossen, damit kam sie besser klar (inzwischen sitze ich normal, bei sehr steilen Stücken (zum auf dem Popo runterrutschen  ;D) nach hinten gelehnt.
Geholfen hat: allgemeine Gymnasizierung zum Rücken aufwölben, langsame Steigerung des gerittenen Gefälles und des Tempos. Sie musste zuerst langsam lernen, dass man die Hinterhand am Berg unterschieben muss und dabei aber den Kopf nicht zu tief und nicht zu hoch tragen darf.
Es hat zwar 2 Jahre gedauert, aber inzwischen können wir Steilhänge runterrutschen ohne dass es uns auf die Fresse haut  ;D

Grüße,
Nicola
Man muss nicht fliegen können, um einen Falken zu erkennen.

Offline Waddington

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Re: Bergab reiten
« Antwort #8 am: 08.11.05, 14:10 »
Also ich denke, das Vermögen bergab vernünftig zu bewältigen ist von mehreren Faktoren abhängig:

- gesunder Rücken (Pferde die nicht rückwärts richten können, haben häufig ein Rückenproblem)
- Hinterhandkontrolle (überbaute Pferde haben es sehr schwer, abwärts auch noch unterzusetzen)
- Balance
- Aufmerksamkeit

Nur wenn alle 4 Faktoren günstig ausfallen, dann wird ein Pferd gut bergab gehen können.

Meiner ist eine Bergziege (Hafi), dem bergab überhaupt keine Schwierigkeiten macht, allerdings muss ich auch darauf achten, dass er eine gewisse Aufrichtung beibehält und hinten richtig untertritt. Wenn er auseinanderfällt, lasse ich auch Halten und lasse ihn dann sehr kleine Trippelschrittchen machen (halbe Paraden). Durch das sehr langsame Gehen, lernen die Pferde ihre eigene Balance zu finden und poltern nicht irgendwie den Berg runter.

Sich bergab nach hinten zu lehnen ist nicht günstig, denn beim bergab soll sich der Rücken wölben (Aktivität der Bauchmuskulatur) und ein eher schwache HH wird dadurch überlastet.
Besser: leichter Sitz, aber die eigene Balance finden, nicht zu weit vorgelehnt sondern eher mit etwas Knieschluss im Bügel stehend. Mit treibenden Impulsen HH aktivieren.

Suhari, speziell in deinem Fall würde ich den Schritt des Pferdes versuchen unter Kontrolle zu bringen und erst mal einfach verlangsamen. Dein Pferd muss die Balance neu finden, evtl. wäre schultervorartiges, kontrolliertes Reiten eine Erfahrung für's Pferd, um das Körpergefühl neu zu erfahren. Halten und auch ein paar Tritte rückwärtsrichten. Dein Pferd packt sich vermutlich voll auf die Schulter! An der Hand wären auch Übungen wie Schulterherein bergauf/ bergab sinnvoll, um den Gleichgewichtssinn des Pferdes zu sensibilisieren.
KÖntte aber auch sein, dass beginnende Gelenkprobleme der Grund für das "STöckelige" sind.... ?

Tina68

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Re: Bergab reiten
« Antwort #9 am: 08.11.05, 14:58 »
Hallo
Wir haben relativ hügeliges Gelände (Jura-Ausläufer), so müssen die Pferde zwangsläufig lernen, vernünftig bergab zu gehen.
Mein Quarter-Tier wusste anfangs offensichtlich nicht, wie es seine Füsse bergab sortieren soll. Er wurde jeweils immer schneller und regte sich zudem auf. Deshalb stieg ich dann jeweils ab und führte den Wallach in betont langsamem Tempo runter. Wenn er schneller wurde, liess ich ihn anhalten, was Gewicht auf die Hinterhand brachte.
Es ging etwa 1 Monat, dann hatte er die Technik, sein Gewicht mit den Hinterbeinen abzufangen, kapiert und lief immer sicherer runter. Die ersten paar Monate führte ich ihn aber bergab noch konsequent, da er noch zu wenig Kraft in der Hinterhand hatte. Inzwischen läuft er sogar von sich aus kleine Schlangenlinien, sobald ein Weg etwas steil wird. Das lasse ich ihn machen, da es mir sinnvoll scheint.
Nun steige ich nur noch auf rutschigem Belag oder bei längeren Bergab-Strecken ab. Bergab reite ich grundsätzlich im Schritt.

Offline suhari

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Re: Bergab reiten
« Antwort #10 am: 08.11.05, 17:17 »
@Waddington, vielen Dank für deine Tipps. Auf gerader Strecke sind Schultervor, Schulterherein und Rückwärtsrichten kein Problem, bergab funktioniert Rückwärtsrichen auch, bergauf keine Chance. Da weicht er statt rückwärtszugehen blitzschnell nach links und rechts aus und schlürft dann etwas rückwärtsgerichtetes zusammen. - Allerdings hab ich das auch nie geübt, sondern nur einmal kurz probiert.
Schulterherein bergab/bergauf werde ich nächstens üben..

Mit den Gelenkproblemen triffst du möglicherweise voll ins Schwarze - die Vermutung hab ich seit einiger Zeit auch (seine Hinterhand läßt sich stark wetterabhängig besser oder schlechter aktivieren), tierärztlich bestätigt ist noch nix, werd ich aber sehr bald tun.
Angenommen der Fall es wäre so, was rätst du dann: absteigen bei Gefälle?

Offline Cinnamon

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Re: Bergab reiten
« Antwort #11 am: 08.11.05, 22:15 »
mit fünf muss er sowas auch noch nicht können.
reit bergab, so lang`s gut geht, danach steig ab und führ den rest - so tät`s ich machen.
das wird schon mit der übung, mein muli war mit 5 auch noch ein bissl windschief in der botanik unterwegs - mittlerweile kraxelt die hänge bergab wie nix  ;)
Tradition does not make a statement true. Hans Senn

Offline TeamVierEichen78

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Re: Bergab reiten
« Antwort #12 am: 08.11.05, 22:40 »
Interessantes Thema,

weitere Möglichkeiten fallen mir auch noch ein.

Einmal die Pferde anspannen. Hab es nie bemerkt das unsere Fahrpferde Probleme hatten auch bergab zu laufen.
Schritt ist natürlich immer gut, sobald es nicht mehr steil abwärts geht ist ein versammelter leichter Trab möglich.
Natürlich spielen der Untergrund selbst und Pferdetyp eine Rolle.

Wenn die Pferde das bergab laufen im schritt aber nicht richtig beherschen sollten, ist an das Traben auch bei leichtem Gefälle wohl nicht zu denken.

In schwierigen Fällen ist es vielleicht auch möglich, den Pferden die Möglichkeit zu bieten, dass sie auf eine Koppel mit gewissen Gefälle kommen. So kann es sich selbst so bewegen wie es am besten kann, und schaut sich unter anderem was von  anderen Pferden ab.
Fliege nie schneller als dein Schutzengel fahren kann

Offline suhari

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Re: Bergab reiten
« Antwort #13 am: 08.11.05, 23:21 »
@TeamVierEichen78: Anspannen hört sich gut an - doch hab ich weder Kutsche noch Geschirr - und da ich Pferde doch lieber reite, lohnt sich so eine Anschaffung nur für Trainingszwecke wahrscheinlich nicht.

Die (übrigens sehr großen) Weiden, auf denen mein Kleiner seit gut 3 Monaten steht, gleichen einer Berg.- und Talbahn.Die besonders steilen Hänge meidet er bergab - oder aber er braust im vollen Galopp herunter, so daß ich Angst um seine Beine habe.. Ich dachte ja auch anfangs, daß er sich an Gefälle wohl schnell gewöhnen wird, da er ja den ganzen Tag x-mal hoch und runter läuft; doch vielleicht sollte ich einfach mehr Geduld haben..

Offline Waddington

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Re: Bergab reiten
« Antwort #14 am: 08.11.05, 23:53 »
Mit den Gelenkproblemen triffst du möglicherweise voll ins Schwarze - die Vermutung hab ich seit einiger Zeit auch (seine Hinterhand läßt sich stark wetterabhängig besser oder schlechter aktivieren), tierärztlich bestätigt ist noch nix, werd ich aber sehr bald tun.
Angenommen der Fall es wäre so, was rätst du dann: absteigen bei Gefälle?

Na, sagen wir mal so: wenn ich bergab das Pferd führe, dann stiefelt er halt irgendwie hinter mir her. Unter Umständen also ungünstiger als kontrolliert an den Hilfen stehend bergab reitend. Muss man wohl abwägen.

Wenn es ein Gelenkproblem gibt, dann klär das erst mal ab. In jedem Fall, ob an der Hand oder unter dem Sattel wäre es wohl sinnvoll, im Schritt das Tempo zu kontrollieren. Beim Hafel touchiere ich an der Brust, um ihn etwas aufzunehmen, wenn ich bergab führe. Also etwas langsamer, als er es mir anbietet, damit er sich nicht "reinfallen" lässt, sondern aktiv aufnimmt. Also bei leichtem Gefälle würd ich reiten, bei steileren Stellen dann absteigen, aber das Pferd nicht "runterpoltern" lassen sondern bewusst langsam führen (Kontrolle durch die Gerte vor der Brust).

Bei tatsächlichen gesundheitlichen Problemen wäre natürlich abzuklären, was man dem Pferd zumuten kann. Es muss ja nicht Spat oder sowas sein, sondern es könnte auch eine lose Kniescheibe, oder zu feste Kniebänder sein. Da ist auf jeden Fall zu klären.

richtig viel weiterhelfen kann ich dir da jetzt auch nicht. Evtl. kämen auch Rückenprobleme in Frage.

Ich denke, dass grundsätzlich bergauf/ bergab ein gutes Training ist. In Maßen genossen natürlich....

Mit Hafel hab ich diesen Sommer auch das bergab traben geübt, nur kurze Einheiten, in relativer "Versammlung".

Ich persönlich habe Knieprobleme (Arthrose der Patella) und stelle immer wieder fest, dass der ergonomische Bewegungsablauf ganz entscheidend darüber ist, ob es für mich schädlich ist, oder O.K.. Geschmeidigkeit der Gesamtbewegung ist hier ganz besonders wichtig. Schwingt die Hüfte mit, oder ist sie blockiert, habe ich zu viel Vorlage oder bin ich im Gleichgewicht, kommt die Bewegung aus den Knien, oder federe ich mit den Waden einen Teil des Schwunges ab? Bei Pferden wird es nicht viel anders sein.

Ich hoffe, ich hab dir einen weiteren Denkanstoß mitgegeben....  :-*