Hallo!
Zum eigentlichen Thema dieser Box: Ich habe meine Stute kennengelernt, da war sie 20. Sie hatte da schon einen Senkrücken, wenn auch noch nicht extrem. Im Laufe der nächsten Jahre wurde er dann immer heftiger, aber ich habe mir da eigentlich gar keine Gedanken deswegen gemacht. Ich hatte sowieso eher einen kurzen Sattel, und das Pferd wurde freizeitmäßig geritten. Probleme gab es nie. Vor 3 Jahren oder so war dann mal ein Physiotherapeut bei uns im Stall, der sich dann auch mein Pferd angeguckt hat. Obwohl mein Pferd beim Abstasten keine ungewöhnlichen Reaktionen zeigte und den Rücken auch aufwölben konnte, war er total entsetzt wegen dem Rücken und meinte, dass mein Pferd so sicher bald nur noch unter Schmerzen geritten werden könnte, sie ganz bestimmt Kissing Spines hätte und er überhaupt noch nie so einen Senkrücken gesehen hätte (ich muss dazu sagen, dass der Rücken durch einen hohen Widerrist und eine überbaute Kruppe noch viel heftiger wirkt). Er hat mir damit natürlich einen riesigen Schrecken eingejagt, und ich habe dann völlig fertig eine Box in einem anderen Forum zu dem Thema aufgemacht.
Dort haben sie mich dann erstmal wieder beruhigt - wenn mein Pferd bis jetzt keine Probleme hätte, dann seien wohl auch keine mehr zu erwarten, und wenn sie je Kissing Spines gehabt hätte, seien die nun sicher schon verknöchert.
Meine Stute wird in einem Monat 31, und da ich in den letzten Jahren wegen Beinproblemen öfters Reitpausen einlegen musste, hat sie viel an Muskelmasse verloren. Jetzt läuft sie zwar wieder gut, aber für einen Neuanfang ist sie jetzt wohl zu alt. Wir begnügen uns deshalb mit gemütlichen, eher kurzen Ausritten und regelmäßigen Spaziergängen, auf denen mein Pferd mich hochmotiviert durchs Gelände schleift. Und selbst wenn ich einige Wochen nicht geritten bin und mich dann mal wieder draufsetze, läuft sie vom ersten Meter an im Rücken locker und schwungvoll.
Ich denke, es hängt sehr vom Pferd ab - wann bekommt es den Senkrücken, wie wird es geritten, wie schwer ist der Reiter und wie gut reitet er...Generell muss man sicher immer ganz genau hinsehen und das gut beobachten. Gerade wenn das Pferd scheinbaren Ungehorsam beim Reiten zeigt, immer erstmal an den Rücken denken! Und halt nicht unnötig hohen Belastungen aussetzen (extrem schwerer Reiter etc.). Und schauen, dass der Sattel passt! Viele Sättel bilden beim Senkrücken in der Mitte eine Brücke und liegen dort dann gar nicht auf dem Rücken auf, wodurch sie hinten dann dem Pferd extrem ins Hohlkreuz drücken. Da mein Pferd eh kaum noch geritten wird, habe ich keinen neuen Sattel speziell anpassen lassen (z.B. hinten mehr unterpolstern, damit der Schwerpunkt wieder stimmt), sondern benutze ein Keilkissen, damit der Sattel hinten höher kommt. So sitzt man dann auch besser, und für das Pferd ist es auch angenehmer, da so nicht so viel Gewicht hinten liegt, sondern es wieder besser verteilt wird.
Grüßle, Spookey