Autor Thema: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......  (Gelesen 41034 mal)

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Offline Viki

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #30 am: 20.02.05, 21:11 »
Gern, wenn man im Rechtschreipunkt mal zum Schnaufen käme  ::)

kiwi2004

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #31 am: 20.02.05, 21:20 »
Ist eine interessante Diskussion. Alle unsere Pferde stehen ganzjaehrig in ihrer Herde auf der Weide. Auch Pferde, welche auf Turnieren  oder Rodeos geritten werden, kommen jaehrlich fuer 3 bis 4 Monate ohne geritten zu werden auf die Weide. Das ist sehr gut fuer Ihren Mindset. Mental sind sie nach so einer Pause wieder viel belastbarer.

Ich finde das uebrigens auch fuer D oder A nicht schlecht und durchaus machbar. Aus Erfahrung weiss ich, dass Pferde nicht wirklich etwas verlernen und so kann man ihnen auch mal eine Weide-Auszeit goennen. Danach muss man langsam und konsequent wieder mit der Arbeit beginnen. Ich habe nicht wirklich einen nennenwerten Muskelabbau festgestellt in dieser Ruhezeit.

Das Problem sind weniger die Pferde, sondern eher die Reiter, die waehrend das Pferd Urlaub macht nichts mit sich anzufangen wissen.

Offline nob

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #32 am: 20.02.05, 22:26 »
Ich würde Freilauf in der Halle nicht gerade als mörderische Aktion betrachten. Man kann die Viecher dazu anständig aufwärmen, also vor dem Freilauf lang genug schritten und evt auch noch an die Longe hängen wenn sie zum explodieren neigen.

Viki,

Wir haben eine halle am Stall und in der ist Laufenlassen verboten. Sehe auch nicht warum die dadrin freilaufen müßten. Unsere leben ganzjährig auf der Weide, die die am Stall leben kommen tagtäglich in Gruppen halbtags bzw ganztags oder sommers über Nacht auf Weide. Die Halle haben wir zum reiten. Longe/Doppellonge/Bodenarbeit... natürlich auch in der Halle.

Wenn man aber eine Halle auch für Freilauf nutzt, heißt das nicht, dass die da Kaltstarts hinlegen müssen etc. Ich arbeite in einem Stall in dem es Monate ganz ohne Koppelgang gibt(Lage ist schwierig, kaum Land zu bekommen dort und was man hat muß entsprechend geschont werden-meist schont man, gelegentlich nutzt man  ::) ). Wenn wir die Viecher dort feilaufen lassen(einfach freilaufen oder auch freispringen) wird prinzipill(ebenso wie vor longieren) 10 Minuten flott im Schritt geführt-je nach Pferd auch länger- dann je nach Pferd noch longiert und DANN erst darf das jeweilige Pferd los. manche machen auch dann noch Sätze, normalerweise beo gneug normaler Auslastung kommt da dann nicht mehr übertrieben viel. Kraftfutter fahren wir auch nicht gleich runter wenn einer statt Ausritt, Dressurstunde o.ä. halt ein 45- Minuten -Freilauf-Programm bekommt. Werden allerdings auch moderat gefüttert.

kiwi,

bei unseren sieht man bei denen die überhaupt nennenswert geritten werden auch keinen grusligen abbau wenn mal eine pause beginnt. leben aber eben auf großen flächen mit berg/tal zum klettern, in herde mit viel bewegung drin(wallachherde mit jungpferden). problem in d dabei ist, dass ich ehrlich gesagt kaum höfe kennen die sowas von der fläche her machen können. wir kommen bei unserer herde auf über 1ha pro tier weide(heu von weiteren flächen). beim aufbau bin ich da in der regel vorsichtiger als der pony, der immer fitter ist durch all die turnerei in der herde als ich denke dass der sein kann....
das ist im vergleich zu dem, was wir in guatemala hatten(allerdings bei gemeinsamer beweidung durch die rindviecher und die arbeitspferde)relativ mickrig. wobei die viecher die aktuell arbeiteten hausnah in irgendeinem corral vor sich hin warteten bis man sie brauchte.

Offline Waddington

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #33 am: 21.02.05, 09:07 »
nob
natürlich kann man das! Aber: - Hand auf's Herz - wie gründlich wird das gewöhnlich wirklich gemacht? Ich lasse meinen auch frei laufen. Aber eher um mit ihm  zu spielen, also unsere Kommunikation zu vertiefen als als Bewegungskrücke. Wer sein Pferd laufen lässte, weil er zu faul ist, mit ihm ne halbe /dreiviertel Stunde spazieren zu gehen wärmt nämlich nicht ausreichend auf. Und wer es frei laufen lässt, weil ihm longieren zu fad ist, wird auch nicht vorher ablongieren.

Ich finde Freilaufen dann gut, wenn es Abwechslung für's Pferd bringt. Nicht gut, wenn es aus Faulheit geschieht, also um sich das lästige "Drumrum" zu ersparen. Dann wird sicher auch wenig Vorsorge getroffen.

kiwi2004

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #34 am: 21.02.05, 09:49 »
Fuer mich hoert sich das inzwischen alles sehr traurig an. Pferde haben es in Deutschland  wirklich nicht gut. Sie verbringen 22 von 24 Stunden in einer 5x5 oder 6x6 Box und haben (im Sommer) 4 bis 6 Stunden Weidegang. Fast alle scheinen das als ganz normal zu empfinden. Andererseit regen sich Leute hier im Forum ueber Tierquaelerei bei Rodeos etc auf. 

Offline Viki

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #35 am: 21.02.05, 10:23 »
Ich hab gestern in Mfr. eine schöne Anlage (SB ist Landwirt) gesehen: Auf weiten Hängen verstreute OS-Kleinanlagen (für die Individualisten), viel Weidefläche und am Haupthaus (oben auf dem Berg) Halle + Reitplatz + Führanlage (letzteres nicht so mein Fall...). Also beides: Reitkultur + artgerechte Haltung.

Aber beim Lesen hier im Forum gings mir auch schon so wie Kiwi, z.B. bei "Problempferd".... Besonders in Reitbetrieben hakt es noch gewaltig (aus Kostengründen, Ignoranz...?). Dass es solche Boxenopfer noch gibt, die vor lauter Verzweiflung auf Menschen losgehen, stimmt mich auch traurig. Besonders, wenn die dazugehörigen Reitschüler das als normal serviert kriegen (und hinnehmen).
Im hiesigen Standard-Reitstall wurde mit viel Geld umgebaut: Jedes Pferd hat jetzt ein Fensterkläppchen nach außen. Offen sind die nur bei 30° im Schatten - alles nur Makulatur.
Vernünftige Reitbetriebe zum Reitenlernen fehlen bei uns gänzlich - ich weiß nicht, wo ich die Mädels hinschicken soll, die reitenlernen wollen.

Offline Waddington

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #36 am: 21.02.05, 10:57 »
Zitat
Und z. B. chicken Reitstall wo je 2 Paddockboxen nach hinten raus 1 lange schöne Koppel teilten.

Zaino, du reitest auf Hühnern? Wär auch mal ne interessante Variante.

Offline Viki

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #37 am: 21.02.05, 12:58 »
Zaino, denk dir nix, die Rechtschreipunktbox macht alle wahnsinnig  :P
Hab heut schon mein Profil geändert, weil ich plötzlich dachte "Isländer und Haflinger in eigener Haltung" klingt wie "Rehbraten aus eigener Produktion"...so kochkursartig  8)

Offline Viki

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #38 am: 21.02.05, 16:45 »
Dann tu doch mal schleuniksd was für mehr Smileyauswahl - der da  :P und der  8) und der sowieso  ;D  reichen einfach nimmer  :-X
Wirklich wahr sehr offtopic - Wie oft MUSS ein Pferdebesitzer und Forumsbenutzer bewegt werden? Entschuldigung (NICHT sorry!), vergeht wieder...

Offline Viki

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #39 am: 21.02.05, 17:20 »
Jedenfalls weiß ich jetzt, wieso manche Boxen plötzlich ausarten und ein Außenstehender nix mehr mitkriegt...Deshalb "ichmichamRiemenreiß" werd ich jetzt meinen Hintern und den Rest zum Stall bewegen und etwas Mist und Futter bewegen und der Hafel bewegt sich selber zu letzterem hin  ::)
("....Rehbraten in eigenem Saft", das wars...)

Offline nob

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #40 am: 21.02.05, 17:41 »
waddington,

die leute kenn ich nicht. ich halte in reinen "ställen" also box und wenn die viecher glück haben auch mal weide oder auch mal freilauf in halle tatsächlich die weide für gefährlicher. nicht weil die weide an sich gefährlich wäre sondern weil vor dem koppelgang seltsamerweise kaum aufgewärmt wird.nachdem der dann in solchen ställen mehr als sporadisch ist....gehen die gerade dann sehr gern in die luft.

ich habe das ganze "problem" nun bei meinem überhaupt nicht. wenn ich den irgendwo "freilaufen" lasse dann auf dem reitplatz neben der weide, zu spielzwecken. da geh ich aber immer noch lieber spazieren und lass den pony mitlaufen und dann wird unterwegs "gespielt" (der pony läuft frei wenns die topographie erlaubt(übersichtlich wegen evt. reitern o.ä.), bleibt eh bei mir). das pferd "bewegen" sehe ich auch nicht als notwendigkeit. ich biete höchstens ein sahnehäubchen interessanter und "seltsamer" sachen die man halt mit den anderen in der herde nicht machen kann.

bei der arbeit habe ich es aber. die pferde meiner chefin werden teilweise freilaufend bewegt. die eingestellten pferde werden wenn wir bewegen longiert(verletzungsgefahr bei freilauf höher eingestuft). die frage wie man da aufwärmt entsteht gar nicht. es wird strikt 10 minuten geschrittet an der hand, dann beginnt man mit trab. hopser etc werden unterbunden. ehrgeiz mit den viechern eine kommunikation zu erreichen wie mit meinem eigenen hab ich da auch nicht. nach vollbrachter "bewegung" wird nochmals geschrittet an der hand. minimum 10 minuten, wenn notwendig länger. dass die besitzer selbst das teils nicht so genau einhalten weiß ich schon. aber da hört meine zuständigkeit einfach auf. sie wissen dabei aber wie es eigentlich gemacht wird in dem betrieb. ich glaub da aber nicht so arg an "zeitersparnis", sondern eher an fehlende lust rumzutappen(find ich ja auch nicht klasse, muß aber halt sein).

bei den "hofeigenen" pferden kommt nach den 10 minuten schritt dann je nach pferd eben freilaufen oder longe und dann freilaufen....zeit sparen kann bei genauen minutenangaben auch keiner  ;D


kiwi,

blick ich nicht. da gehts im beitrag davor um pferde(bei meinem in der herde bspw) die sich auf großzügigen weiden ganzjährig rumtreiben und dann kommt ein spruch von wegen 22h Box. Aha? *nixblick*

In D. gibt es definitive nachteile ggü anderen orten, aber auch Vorteile. Und wenn man sein Pferd entsprechend halten will findet sich auch in D was gangbares. Klar mußte ich suchen. Aber mein Zausel lebte lange Zeit in einem solide und gut gemachten Offenstall mit prima herde, jetzt auf Weide in prima herde. Ich kann da nix schlimmes dran finden. Auf Rodeos muß er auch nicht(ich auch nicht).

zaino,

ich habe so einiges im Kopf wo man Pferde super, mit Auslauf oder gar immer im Auslauf(OS) halten kann. Stuttgarter Raum. Momentan lebt der Pony auf der Schwäbischen Alb. Bei meinem taucht die Frage nicht auf da die abgesehen von ihrer Weidehütte nix mit "rein" haben, am Stall hat jeder Zossen Paddockbox mindestens und die SBs bringen alle täglich raus und rein. Winters mangels Raufen draußen nur halbtags Gruppenauslauf draußen, ansonsten eben Paddockbox(Boxenbreite mal 7-8m), Paddockbox in doppelt für zwei oder gleich Gruppenhaltung.

Ich kenne auch die anderen Ställe wo es im Winter halt keinen Auslauf gibt. Weiß man ja dann und muß man nicht hin. Ich bin aus sowas bspw ausgezogen. Lebte mein P. sehr gut mit täglich von früh bis späüt Weide in herde, nachts Box allein oder zu zweit. Als das nicht mehr ging(Pferdebestand wuchs und Weiden mußten dann plötzlich den ganzen Winter leer bleiben) bin ich da halt weg. Gesucht hatte ich daneben immer, daher kannte ich dann auch gute Alternativen. Suchen und immer schauen wos was geben könnte muß man aber natürlich.

kiwi2004

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #41 am: 21.02.05, 20:48 »
kiwi,
blick ich nicht. .... *nixblick*
Hat auch glaube ich niemand von dir erwartet. Mein Standpunkt ist, dass Boxenhaltung mit nur ein paar Stunden Koppelgang an Tierquaelerei grenzt. Ausserdem denke ich, dass man einem Pferd ruhig jedes Jahr 3 Monate Weide goennen kann, ohne dass dadurch seine Leistungsfaehigkeit nennenswert beeintraechtigt wird. Das scheiter jedoch oft daran, dass Reiter ohne Pferd nichts mit sich anzufangen wissen.

Warum glaubt nob, dass das Fluchttier Pferd fuer das Rumrennen auf einer Koppel aufgewaermt sein muss? Pferde sind so gebaut, dass sie auch aus dem kalten Zustand sehr schnell "von 0 auf 100" sind. Sie sind aber von Natur aus nicht sehr ausdauernd.


Offline Waddington

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #42 am: 21.02.05, 21:50 »
kiwi, Pferde in der "Wildnis" bewegen sich den ganzen Tag, sind also immer ausreichend aufgewärmt. Boxenpferde sind das definitiv nicht. Solche Vergleiche hinken deshalb gewaltig.

Ich kann nix bei finden, wenn Pferde mehrere Stunden am Tag auf der Weide sind. Wo ist das Problem??

Und: es gibt Pferde, die es definitiv NICHT vertragen, wenn sie Koppelurlaub bekommen. Sehr leichtfuttrige Pferde z.B.. Die fressen, bis sie platzen und Pony-Rassen bekommen leicht Rehe. Also besser auf die große "Freiheit" verzichten und ein sinnvolles Arbeits/ Trainings/ Spieleprogramm zusammenstellen.

Wenn man auf der schwäbischen Alb lebt, mit sehr mageren Gräsersorten mag das vielleicht gehen. Bei unseren Mastgräsern auf fetten Lehmböden ist das Gift für Pferde. Da sollte man auch mal dran denken!  >:( Solche gutgemeinten "Koppelurlaube" hat schon manches Pony mit dem Leben bezahlt.

Offline ankeb

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #43 am: 21.02.05, 22:03 »
kiwi: das Ganze sollte man etwas differenzierter betrachten. Hier gibts nun mal nicht unbegrenzt Platz für Pferdeweiden. Ich hab das Glück, auf dem platten Land zu wohnen, und meine Pferde sind 24/7 draußen; aber was machen die Leute, die in Ballungsgebieten wohnen? Ihre Pferde alle inne Wurst tun?

Und erzähl meiner Stute mal, das ihr 3 Monate "Urlaub" gut tun! Sie kommt immer im Galopp von der Weide gedüst, wenn sie ihren Sattel sieht, denn sie wird gerne geritten.  ;D Es  gibt eben auch unter den Pferden Workaholics.

kiwi2004

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Re: Wie oft MUSS ein Pferd bewegt werden ......
« Antwort #44 am: 22.02.05, 01:08 »
kiwi, Pferde in der "Wildnis" bewegen sich den ganzen Tag, sind also immer ausreichend aufgewärmt. Boxenpferde sind das definitiv nicht. Solche Vergleiche hinken deshalb gewaltig.
Was ist denn "aufwaermungstechnisch" der Unterschied zwischen 3 Stunden unter einem Baum  oder 3 Stunden in der Box stehend oder liegend zu schlafen. Keines unserer Pferd ehat sich je beim freien rumlaufen (auch aus kalten Zustand heraus) verletzt.

Ich wuerde sicher nicht die Haltung von Pferden in Ballungsgebieten verbieten wollen. Aber man sollte bewusst sein, dass dort die Haltungsbedingungen ueberwiegend nicht artgerecht sind und einem Pferd nicht gerecht werden. Und wenn vorhandene Weideflaechen nicht fuer die Pferdehaltung geeignet sind, dann verstehe ich das zwar; aber es verhindert auch eine artgerechte Haltung.