Also Fontane mag man entweder oder nicht...wie bei John Irving. Wie abgründig manche Bemerkungen in der Effi sind, fiel mir auch erst beim zweiten oder dritten Lesen auf...z.B. wenn Effi vor der Hochzeit (mit dem viel älteren Innstetten) mit ihrer Mutter in der Laube sitzt, sie nähen und sortieren Weißwäsche und die Mutter fragt, ob Effi noch einen besonderen Wunsch hätte. Effi fällt ein chinesischer Bettschirm ein und eine rote Lampe, das stellt sie sich sehr "schön und romantisch" vor. Die Mutter guckt bissl indigniert und weist sie darauf hin, dass sie als zukünftige Landrätin in einem Provinzkaff darauf achten muss, was die Leute denken. Effi gibt ihr recht. Sie nähen weiter und die Mutter sagt noch "Schön und romantisch. Das sind so Vorstellungen. Die Wirklichkeit ist anders und oft ist es gut, dass es ein Dunkel gibt." Wenn man bedenkt, in welcher Zeit die Effi entstand und dass Fontane ja ein Mann war .... So gibt es da viele Stellen. Aber viele empfinden das Buch als langweilig, sei also vorgewarnt. Wenn man noch nix von Fontane gelesen hat, ist "Unterm Birnbaum" (Krimi) vielleicht kurzweiliger.
Der Hut mit dem wehenden Schleier ist für die Figur Effi ein Symbol der Freiheit und des Dahinfliegens, was sie liebt, was ihrer Natur entspricht, was sie aber in besagtem Kaff und in der öden Ehe entbehren muss. Ihre Schaukel, das Dahinfliegen im Schlitten, das schnelle Reiten am Strand - da lebt sie richtig. Und daher wird sie gerne auf den Buchumschlägen entweder auf der Schaukel stehend dargestellt oder zu Pferde mit wehendem Schleier.
Jetzt hab' ich mich entschieden verschwatzt...
Natürlich geht es auch ohne Kopfbedeckung, sie fehlt nicht wirklich. Er fiel mir nur ein, weil mich eins deiner Fotos an eine Szene der Verfilmung erinnert hat.
Die Einer- und Zweier-Wechsel im Damensattel habe ich mal bei der Dorothee Faltejsek gesehen, auf einem Abend der Reitkunst in Karlsruhe, als Neindorff noch lebte. Heiligsblechle, der Araberhengst war noch gar nicht so alt, sie ritt ihn mit solcher Leichtigkeit....und saß kerzengerade und felsenfest. Man sagt aber, wenn einem der Damensattel gut passt, sitzt man darin fester als im Herrensattel.
IRGENDWANN würde ich gerne mal einen Damensattelkurs machen....
und dann mache ich mir auch einen Rock.
Die Länge deines Rockes finde ich sehr gut so, es wirkt gleich nicht so elegant, wenn man viel vom Schuh sieht. Du hast ihn ja nicht zum Wanderreiten gemacht. Mein Reitcape ist auch recht lang, wenn ich gehe, aber es ist ja zum Reiten gedacht und soll mich warm halten.
Genau, Poscharnigg betont auch die Luftigkeit des Schnittes im Sommer und dass die Fliegen trotzdem nicht drunterkämen...
Der ist überhaupt witzig, manche wichtigen Abschnitte hält er sehr knapp, bei anderen geht er ins Detail.
Dass deine Beine nicht hochrutschen beim Leichttraben liegt sicher am Vollbesatz. Die fertig zu kaufenden sind wohl häufig nur aus Stoff.
