Wir (mein Bruder und ich) durften unser erstes Pferd kaufen, als ich 16 war.
Wir wurden von meinen Eltern zwar finanziell unterstützt, jedoch war die Bedingung, dass wir uns um das Pferd kümmern, jeden Tag.
Ich bin (bis ich endlich den Führerschein hatte) jeden Tag nach der Schule zum Pferd mit dem Bus gefahren, im Winter musste ich das Wasser aus dem Schweinestall holen, und dann später im Bus wieder heim, ich hatte irgendwie immer eine Bank für mich alleine
keine Ahnung warum
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Der Preis für das das Pferd war, dass ich oft auf Feten und Discobesuche verzichten musste, da ich am nächsten Tag einfach fit sein musste um den Zossen zu versorgen. Irgendwann hatte ich ihn dann für mich alleine, da mein Bruder kein Interesse mehr an dem Pferd hatte.
Nur wenn ich krank war, dann ist meine Mutter eingesprungen und hat unseren Condor versorgt.
Ich habe mich daran gewöhnt immer da zu sein, heute bin ich 36 und bin (außer im Krankheitsfall) jeden Tag zu meinen Pferd gegangen oder gefahren.
Das heißt aber auch 20Jahre keinen Urlaub und einen Partner der bei diesem Leben mitzieht.
Wobei Reiter schon sehr krass in ihren Beziehungen sein können, ich kenne viele, welche sich, vor die Wahl gestellt, für das Pferd und nicht für den Mann entschieden haben.
Heute gehören zu unserer Familie 2 Haflinger, 1 Pony( wobei dieser "verborgt" ist auf lebenszeit) und die Arabermixstute meiner Mutter.
Bei uns hat es geklappt, aber nur weil die Untersützung der Eltern da war.
Es gibt aber auch viele Beispiele, wo das Pferd einfach nicht mehr wichtig war, als der erste Freund auftauchte und die Tiere dann billig weiterverscherbelt wurden.