Autor Thema: Wie soll ichs der Mutter beibringen?  (Gelesen 14636 mal)

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Offline Felix

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #30 am: 02.01.05, 10:24 »
Wir (mein Bruder und ich) durften unser erstes Pferd kaufen, als ich 16 war.
Wir wurden von meinen Eltern zwar finanziell unterstützt, jedoch war die Bedingung, dass wir uns um das Pferd kümmern, jeden Tag.
Ich bin (bis ich endlich den Führerschein hatte) jeden Tag nach der Schule zum Pferd mit dem Bus gefahren, im Winter musste ich das Wasser aus dem Schweinestall holen, und dann später im Bus wieder heim, ich hatte irgendwie immer eine Bank für mich alleine 8) keine Ahnung warum ;D ;D.

Der Preis für das das Pferd war, dass ich oft auf Feten und Discobesuche verzichten musste, da ich am nächsten Tag einfach fit sein musste um den Zossen zu versorgen. Irgendwann hatte ich ihn dann für mich alleine, da mein Bruder kein Interesse mehr an dem Pferd hatte.

Nur wenn ich krank war, dann ist meine Mutter eingesprungen und hat unseren Condor versorgt.

Ich habe mich daran gewöhnt immer da zu sein, heute bin ich 36 und bin (außer im Krankheitsfall) jeden Tag zu meinen Pferd gegangen oder gefahren.
Das heißt aber auch 20Jahre keinen Urlaub und einen Partner der bei diesem Leben mitzieht.
Wobei Reiter schon sehr krass in ihren Beziehungen sein können, ich kenne viele, welche sich, vor die Wahl gestellt, für das Pferd und nicht für den Mann entschieden haben.

Heute gehören zu unserer Familie 2 Haflinger, 1 Pony( wobei dieser "verborgt" ist auf lebenszeit) und die Arabermixstute meiner Mutter.

Bei uns hat es geklappt, aber nur weil die Untersützung der Eltern da war.
Es gibt aber auch viele Beispiele, wo das Pferd einfach nicht mehr wichtig war, als der erste Freund auftauchte und die Tiere dann billig weiterverscherbelt wurden.

Offline truemelhexe

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #31 am: 02.01.05, 15:40 »
Ja, da muß das Umfeld schon irgendwie mitziehen. Als ich mir meinen Monty im letzten Sommer gekauft haeb, hatte ich das mit meinem Freund vorher besprochen. Er wollte auch mitziehen und war sogar am REiten interessiert. Das ging aber gerade mal zwei Monate so  :P
Jetzt versorge ich meinen Dicken ganz alleine. Da muß mein Freund dann halt solange zuhause auf mich warten.
DA habe ich halt kein Erbarmen. GEbe meinen Dicken doch nicht wieder ab, nur weil mein Freund nicht mehr mitzieht...
Aber er würde mich auch nicht vor die Wahl stellen. Wenn er das täte, wüsste ich allerdings woran ich bin....
  Manchmal muß man einen Schritt zurück machen um vorwärts zu kommen...

Samanta

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #32 am: 05.01.05, 22:37 »
hallo
vielleicht haben die argumente deiner mutter gute gründe warum sie auch nein sagt und vielleicht hat sie auch recht, in drei oder vier jahren willst du vielleicht auch kein pferd mehr und wenn sie dann sie dann auch die kosten übernehmen muss ist das vielleicht auch ein grund weil ein pferd nicht billig ist und was ist  wenn du arbeiten gehst und keine zeit mehr hast, such dir doch eine reitbeteiligung in deiner nähe,dass wäre doch das beste oder?
gruß  ;)

Offline truemelhexe

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #33 am: 06.01.05, 07:01 »
Ups,

ich glaube das waren alles genau die Argumente, die Nera nicht hören wollte... ;)
ABer es ist einfach so. Überlege es Dir sehr gut und was EscapeErrorKane geschrieben hat, trifft es eigentlich auf den Kopf. (so hätte ich es auch erstmal machen sollen  ::) )

Gruß
Sarah
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Offline haukur

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #34 am: 09.01.05, 07:13 »
Bilde Dich reiterlich weiter und kauf Dir ein Pferd, wenn Du es selbst bezahlen und für alle laufenden Kosten aufkommen kannst, dann hast Du mehr davon.  Es gibt heute viele Möglichkeiten, "Pferdebesitz" zu "üben" (Pflegepferd, RB, Mithilfe in einem Stall, Reitferien etc).

Ich habe mir den Wunsch eines eigenen Pferdes erfüllt (nach abgeschlossener Ausbildung und mehreren Jahren Arbeit) und eben auch "nur" ein Freizeitpferd gekauft (dazu noch ein Robustpferd)...

und zum Glück konnte ich mir dann auch nach zwei nicht passenden Sätteln einen Masssattel leisten, eine langwierige Hustenbehandlung (die locker dem Ankaufspreis meines Isländers in Island entsprochen hat) und im vorletzten Jahr zwei Wochen Tierklinikaufenthalt aufgrund eines nur teilweise schmerzhaften Hufgeschwür (das bis auf das Hufbein ging) und vorgängig dazu die Rechnung für mehrere TA-Besuche, um der sehr schwer zu bestimmenden Lahmheit (von nicht lahm bis stocklahm lag alles drin) auf die Spur zu kommen... nicht zu vergessen, dass Ferien im Sommer sehr aufwendig zu organisieren sind, weil Haukur Sommerekzem hat (dessen Pflege jedes Jahr sehr viel Zeit und Geld verschlingt). 

Und in den letzten 11 Jahren bin ich insgesamt mehr als vier Jahre lang immer wieder zu Fuss mit meinem Pferd unterwegs gewesen, weil zuerst seine Arthrose (Spat) und dann ein Hufabzsess das Reiten ausschloss, mein Pferd aber in der Zeit genau so beschäftigt werden wollte.

Klar, es geht auch anders... und billiger.  Aber es gibt keine Garantie dafür.

Ich wollte auch mal vor Abschluss meiner Schulbildung ein Pferd kaufen, es hätte (vielleicht) auch geklappt mit der Finanzierung des Stalls, aber unter dem Strich wäre neben Schule, Lernen und Arbeit null Freizeit fürs Pferd geblieben. Und ich bin im Laufe meiner Ausbildung zweimal lange im Ausland gewesen (ingesamt 1.5 Jahre). Und weil ich kein eigenes Pferd hatte, konnte ich das problemlos. 

Und nicht zuletzt haben sich auch meine Vorstellungen von idealen Pferd geändert. Statt dem etwas robusten Schlitzohr, dass auch mal einen derben Knupf verträgt, habe ich jetzt ein hochsensibles Pferd, bei dem ich ständig an mir weiter arbeiten muss, weil er einfach auch von mir verlangt, dass ich korrekt handle und fein mit ihm umgehe.  Und er macht sehr viel Spass, weil er auch nach 11 Jahren noch sehr fein reagiert und mit Begeisterung mitarbeitet. Für mich käme nur wieder ein solches Pferd in Frage.

Deshalb mein Rat, mach Deine Ausbildung fertig und bilde Dich reiterlich weiter und nutze die Freiheit, die Du ohne Pferd hast, in Deiner Ausbildung noch Möglichkeit aus.

Charly

Offline Beppa

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #35 am: 10.01.05, 12:45 »
Hallo Nera !

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, was die anderen geschrieben haben und deshalb kann es sein, dass du das alles schon mal gelesen hast.

Ich selber habe eine Pferdebegeisterte Schwester von 16 Jahren und die würde am liebsten heute statt morgen ein eigenes Pferd haben. Aber was hat sie dem Pferd zu bieten ? Kein Einkommen, keine Ausbildung, keine Ahnung was das Leben ihr in den nächsten Jahren mit der Ausbildung bringen wird oder wo es sie hin verschlägt. Und auch Tier könne nicht von Luft und Liebe leben.

Für ein Pferd benötigst du ein regelmäßiges Einkommen was sämtliche Kosten deckt incl. den unvorhersehbaren Kosten. Was ist wenn das Tier krank ist, der Geldverdiener arbeitslos oder das Einkommen einfach nur weniger wird. Für solche Fälle sollte eine Reserve angespart werden. Und das sollten am besten eine Menge Euros pro Jahr sein, denn für den Unterhalt eines Pferd wirst du im Notfall von keinem Amt Geld bekommen, wie z.B. Arbeitslose.

Du solltest wissen, wie dein Leben in den nächsten Jahren aussieht und ob es dir auch möglich ist die Zeit und Energie für ein Pferd zu haben. Was ist z.B. wenn du eine Lehrstelle bekommst und das Pferd nicht mitnehmen kannst oder die Lehre so viel Zeit benötigt, dass die Zeit für das Pferd einfach fehlt. Die Ausbildung steht einfach im Vordergrund, da du ohne sie nie deine Träume verwirklichen werden kannst. Kein Geld - Kein Pferd

Außerdem wird dein Lehrlingsgehalt oder dein 1. Gehalt nie ausreichen ein Pferd zu unterhalten. Oder soll deine Mutter dann immer noch für dich zahlen ? Da wirst du selber schon zu knabbern haben, dass die paar Kröten reichen.

Dein Leben wird sich in den nächsten 5 Jahren so massiv verändern, dass du einfach nicht vorausschauen kannst was kommt.

Mein Spruch für mein Schwesterherz lautet immer. Mache eine gute Schulausbildung. Suche dir einen Job, wo du genug Geld verdienst aber auch noch ausreichend Freizeit hast und dann stehen dir alle Möglichkeiten offen. Und du weißt dann auch, was du wirklich vom Leben willst und schaffen kannst. Auch wenn es schwer ist noch so lange zu warten, aber es ist für dich und das Pferd das Beste. Oder würdest du in deinem Alter schon die Verantwortung für ein ein Kind haben wollen ?


Offline Smilla

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #36 am: 12.01.05, 12:57 »
Hallo!

EscapeEK - also du sprichst mir aus der Seele, das sind auch genau meine Gedanken die du da aufgeschrieben hast, das musste ich jetzt unbedingt loswerden!

Mir "erging" es ähnlich wie dir, ich hatte jahrelang Pflegepferde, mit denen ich "nur" herrliche Ausritte unternommen habe. Aber - die Pferde gehören einem nunmal nicht - und somit kann man keine eigene Entscheidungen wie zB "wann hole ich einen TA" oder "wird das Pferd verkauft" usw. treffen. Das - und die Tatsache dass ich es mir auch leisten konnte und wollte - war der Grund, dass ich mich für ein eigenes Pferd entschieden habe. Und, wie soll ich sagen, wie EEK schon schrieb, es gibt immer Vor- und Nachteile, und beim eigenen Pferd hat man eine Menge mehr Verantwortung und es kostet viel Geld und einige Nerven, man macht sich einfach viel mehr Gedanken, will "nun" alles richtig machen, will (in meinem Fall!) endlich "richtig" reiten lernen .... wenn ich beim Dressurreiten mal wieder verzage, sehne ich mich insgeheim nach den ungezwungenen Ausritten von damals zurück.... .

Reitbeteiligung habe ich keine für meine Süsse, ich bin fast jeden Tag selbst im Stall, und wenn ich einmal nicht kann, wird sie von meiner Freundin versorgt und bewegt.

So, zusammenfassend, um auch zum Thema was zu schreiben  :-[ : Nera, es heisst sehr gut überlegen, ob man sich wirklich ein eigenes Pferd leisten kann und will und ob man die benötigte Zeit aufbringen kann und will. Kann UND will - denn das ist ein gewaltiger Unterschied.
"In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, verliert man 60 glückliche Sekunden" (William Somerset Maugham)

Offline Viki

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #37 am: 06.02.05, 11:33 »
Interessant finde ich, dass die letzten Seiten (über 20 Beiträge) ohne Nera stattfinden - Nera fühlt sich vielleicht nicht mehr angesprochen, aber es ist wohl ein Thema, das jeden Pferdebesitzer an eigene Sorgen erinnert...

Ein Punkt fehlt mir in der Debatte: Es ist die Frage, wie leicht man ein Pferd wieder verkauft (und damit das Problem löst) - wär vielleicht mal eine eigene Box wert. Richtig heikel wird das Ganze nur, wenn man einen Lebensvertrag mit seinem Pferd schließt (wie ich mit meinem jetzt 25jährigen Isländer) oder zumindest sehr hohe Erwartungen an den neuen Platz hat (wie ich bei meinem Hafel, wenn ich ihn vielleicht mal hergebe, damit nicht das ganze Leben lang die Familie unter meinem Hobby leidet)

Meine erste 16-jährige Einstellerin hat nach 1 Jahr Knall auf Fall ihren Isländer (+ Gesamtsituation) sattgehabt und ihn dem erstbesten Anrufer verkauft - ich war nach Wochen zufällig in der Gegend, da war er schon sonstwohin weiterverkauft.

Meine jetzige 20jährige Einstellerin hat seit 7 Jahren ihren Hafel (als Fohlen vom Onkel aufgedrängt gekriegt) und sie wird ihn nach meiner Einschätzung lebenslang behalten (ohne sehr viel mit ihm zu tun, aber mit ständigem finanziellen Verzicht bei sehr wenig Einkommen).

Ich träume manchmal von einer RB (dass ich nach Lust und Laune am Sonntag wo hin gehe zum Reiten und fertig)... aber Tatsache ist wahrscheinlich, dass ich nach Vikis Tod den Hafel die nächsten 20 Jahre habe und dann ist ja wieder einer da, weil man eins allein nicht hält..... Der Mensch ist irgendwie... wie Nera ist in dieser Beziehung, kann sie nur selber wissen.

Übrigens war der Hafel für meine 14jährige Tochter gedacht (die lieber einen Hund hätte, den sie wegen der Pferde nicht kriegt). Bei uns ist das irgendwie andersrum: Ich hab mich verknallt und habs dann den anderen schmackhaft gemacht...

Offline Eureka23

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #38 am: 06.02.05, 23:33 »
Hallo,

ich frage mich auch, wo Nera bleibt. Aber ich habe in mehreren Foren bereits auf die dollsten Beiträge geantwortet und mich bemüht, sachlich und freundlich den Fragenden zu helfen. Dann war es hinterher ein Fake, die Leute, die den Thread eröffnet haben, wollten sich (teilweise offen zugegeben), nur über den Umgangston im Forum amüsieren... ::) Na, immerhin haben sie sich bei mir bedankt, dass ich nicht unflätig geworden bin (auch wenn ich es gern geworden wäre...). Nun gut!

@ Viki:

Über das Verkaufen zur Lösung des Problems habe ich persönlich NIE wirklich nachgedacht, ich habe beim Ankauf meiner Tiere (Pferd, Hund) immer nur den Lebensvertrag (in guten wie in schlechten Zeiten...Gesundheit und Krankheit... bis dass der Tod uns scheidet) vor Augen gehabt. Dieses Versprechen bedeutet mir sehr viel. Dafür habe ich aber auch jedesmal monatelang überlegt, ob ich den vierbeinigen Freunden langfristig das bieten kann, was sie brauchen.
Ich bin aber auch jemand mit Pferd und Hund als Hobby, ich züchte nicht damit oder so.

Liebe Grüße


Eureka23

Offline truemelhexe

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #39 am: 07.02.05, 07:25 »
Guten Morgen,

hallo Eureka23

Ja, ich glaube Nera hat sich aus diesem Tread verabschiedet. Was solls, so kann man sich trotzdem ja noch nett unterhalten.

Finde es klasse war Du geschrieben hast, von wegen dem Lebensvertrag in guten wie in schlechten Zeiten. Leider bekomme ich bei dem Satz, ein schlechtes Gewissen. Habe meinen Wallach letztes Jahr im Juli bekommen. Er wurde mir als liebes Anfängerpferd verkauft. Ich war dann wohl doch zu blauäugig als ich mich für ein eigenes Pferd entschieden hatte, mit dem ich "Wiedereinsteigen" wollte.
Hier bekommt man irgendwie keine Reitschule mit Schulpferden. Hier gibt es  nur einen Stall und der nimmt nur Kinder... Tja, leider waren die Aussagen der Händlerin falsch und mein Dicker ist ne ziemliche Bombe unter dem Sattel.
Habe ihn nun regelmäßig in Beritt aber er geht ständig wieder hoch. An manchen Tagen ist er recht brav beim Reiten an anderen, wie z.B. Freitag tillt er voll rum.
Definitiv KEIN Anfängertaugliches Pferd nach langem Hin und Her habe ich mich also doch dafür entschlossen, ihn wieder zuverkaufen. Weil ich mit ihm einfach nicht weiter komme. Er braucht jemanden, der ihn richtig fordert. Der ihn ordentlich vorwärts reitet. Mich mag er gar nicht mehr auf sich lassen. Jedesmal wenn ICH aufsteigen will, geht er einfach rückwärts  :-\
Sonst komme ich wirklich gut mit ihm zurecht nur reiten kann ich ihn nicht.
Es tut mir weh mich wieder von ihm trennen zu müssen aber mein Entschluß steht nun fest. Habe ihn in der Zeit vieliecht 15 mal geritten. Beim letzten Mal habe ich dann auch noch nen Abgang gemacht, nun reite ich ihn gar nicht mehr.
WEnn ich ihn verkauft habe, mache ich mich wieder auf die Suche, nach jemanden, der Stunden gibt. Konnte mit meinem noch nicht mal Stunde reiten...
So wird das mit dem Reiten lernen nichts mehr.
Im Moment frustet mich die Situation sehr. Aber ihm soll e san nichts fehlen.
Und das tut es auch nicht.
Gruß
TH
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Offline Beagle-Petra

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #40 am: 07.02.05, 10:00 »
Die Zeiten ändern sich wirklich. Ich hab mir jahrelang gewünscht, ein eigenes Pferd zu haben, von Kindesbeinen an. Seit 15 Jahren habe ich eigene Pferde. Interessanterweise ist es nie ein Lebensvertrag geworden, es war immer wie mit Menschen - eines Tages war irgendwas vorbei, das Stück Weg, das wir gemeinsam gegangen sind, war zu Ende. Die Pferde haben dann ihre Lebensstellung beim Folgebesitzer gefunden bisher. Jetzt hab ich zwei Pferde, mit viel Plänen und Hoffnungen gekauft, aber das Leben macht einen Strich durch die Rechnung. Ich werd mich von beiden trennen und mir kein eigenes Pferd mehr kaufen. Es wird zunehmend zermürbend, die ständigen Sorgen um die Finanzierung, die Haltung im Rahmen eines Reitstalles, die notwendige Zeit, das ganze Drumherum. (Haltung in Eigenregie ist in dieser Gegend kaum möglich und aufgrund der landwirtschaftlichen Situation auch nicht billiger.)

Bei meinen Hunden bin ich nie auf die Idee gekommen, mich von ihnen zu trennen, das war bisher immer ein Lebensvertrag.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline truemelhexe

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #41 am: 07.02.05, 10:14 »
Ja, Deine Entscheidung kann ich verstehen, ich möchte mir auch kein eigenes Pferd mehr kaufen. D.h. ich würde schon gerne aber bevor ich nicht wirklich reiten kann, werde ich diese Probleme warscheinlich immer wieder bekommen. Das ganze drum herum macht so viel Spaß. Mir wird wirklich was fehlen, wenn ich nicht mehr jeden Tag in den Stall kann und misten und füttern und und und. Halt alles was dazu gehört.

Das Finanzielle ist leider immer so eine Sache. Als ganz normal verdienender Mensch ist es schon schwer. Manchmal denke ich einfach, ich mahce irgendwas falsch.
Wenn ich die "Reichen" aus dem Reitstall sehe.... DA wird man shcon manchmal blöde angeguckt, wenn man nicht mit ordentlicher Reithose etc aufkreuzt. Das ist aber einfach nicht mein Stil.

Ich latsche in Jeans, dicker Jacke mit Warnweste rum (weil ich mit meinem Dicken an der Straße lang muß) und da gibt es dann manchmal schon etwas komische Blicke.
Einmal hat mich eine angesprochen, ob ich nicht meine Warnweste ausziehen könnte, daß würde Ihr Pferd nervös machen  ??? Das Pferd ging anschließend trotzdem nicht besser...
Ich habe es mir halt wesentlich leichter vorgestellt wieder mit dem Reiten anzufangen. Das war meine Schuld. Früher bin ich auch auf jedes PFerd drauf und los. Da hat man sich keine Gedanken über Stürze etc. gemacht. Heute bekommt man nen gehörigen Schreck, wenn das Pferdl nen Satz macht. Meiner ist wirklich nicht einfach zu reiten und da bekomme ich dann doch wirklich Angst. Hatte mir nach meinem Entschluß nochmal nen Haffi angeschaut aber ich lasse es besser ganz. Habe auch keine Lust mich vor sogenannten Bekannten/Freunden dafür zu rechtfertigen müssen, daß ich mein Pferd nun wieder verkaufe. Dadurch wird er es doch nicht schlechter haben.
Das Drumherum kann einen manchmal ganz schön die Lust vermiesen...

Tja, es kommt halt immer anders als man denkt  :P

Gruß
TH
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Offline Eureka23

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #42 am: 07.02.05, 23:54 »
Hallo,

man muss nicht unbedingt das schlechte Gewissen schieben, wenn man ein Pferd wieder verkauft, für das man keine Verwendung oder Finanzen hat. Das Hobby ist ziemlich kostenintensiv und man möchte eigentlich Spaß daran haben. Bei einem gesunden, reitbaren Pferd sollte sich jemand finden lassen, der reiterlich besser damit zurechtkommt oder dessen Vorstellungen den Möglichkeiten des Pferdes entsprechen. Dann kann es durchaus eine Lebensstellung bekommen, mit der alle zufrieden sind. @Truemelhexe: man sagt doch, wer liebt, muss auch loslassen können...

Bedenklich finde ich allerdings, wenn man ein altes oder krankes Pferd, das nicht mehr in die Turnierpläne der Besitzer passt, als "Freizeitpferd" verkaufen will.
Bei uns am Stall fragen die "Dressurcracks" bei den "Freizeitreitern" gelegentlich nach, ob man jemanden wüsste, der ein Freizeitpferd mit KS oder Ataxie kaufen möchte... Was glauben die denn, was Freizeitreiter machen? Es gibt sicherlich Leute, die die kranken Pferde betüddeln und ein bisschen reiten würden, aber unter "Freizeitpferd" stelle ich z.B. mir einen Kumpel vor, der 4 Stunden im Gelände in allen Gangarten unterwegs ist. Wie soll das mit einem Pferd gehen, dass keine halbe Stunde in der Halle gymnastiziert werden kann?
Da werden unreitbare Pferde mit Schutzvertrag abgegeben und was sieht man beim nächsten Besuch eines Turniers? Genau diese Pferde werden durch eine Saison geheizt, wenn sie endgültig platt sind, kommen die in die Wurst und das nächste Pferd mit Schutzvertrag muss her... :(
Nicht schön!!!

Drum prüfe, wer sich ewig bindet...

Liebe grüße

Eureka23

Offline Just for Fun

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #43 am: 08.02.05, 08:53 »
Bedenklich finde ich allerdings, wenn man ein altes oder krankes Pferd, das nicht mehr in die Turnierpläne der Besitzer passt, als "Freizeitpferd" verkaufen will.
Bei uns am Stall fragen die "Dressurcracks" bei den "Freizeitreitern" gelegentlich nach, ob man jemanden wüsste, der ein Freizeitpferd mit KS oder Ataxie kaufen möchte... Was glauben die denn, was Freizeitreiter machen?

Aufrichtig Beifall klatscht!
Genau mit dieser Argumentation hadere ich seit Jahren (oder noch länger!) bei der Beratung von Pferdekaufinteressenten (als ihr RL). Immer und immer wieder werden "Freizeitpferdesuchende" damit "beruhigt", dass das etwas "angeknackste" Pferd für ihre Ansprüche/ihren Verwendungszweck noch leicht geeignet sei. Das geht bis hin zur tierärztlichen Ankaufsuntersuchung, wo der TA dann sagt, na,ja, als FREIZEITpferd kann man den schon kaufen...
Auch (oder gerade?) ein in seiner FREIZEIT reitender Mensch will doch sorgen-, schmerz- und stressfrei mit dem Partner Pferd seiner Zeit verbringen, will genauso wenig (vorprogrammierte) TA Behandlungen und krankheitsbedingte "Ausfallzeiten" "einkaufen"!!!

Ich sage nichts gegen den Kauf eines Pferdes, das z.B. nach AUSKURIERTEN Beinproblemen VORSORGLICH nicht mehr springen soll, oder keine lange VS Prüfung mehr absolvieren und dann in Hände kommt, wo der Reiter wissentlich und bewusst auf bestimmte Einsatzmöglichkeiten (z.B. Springen) zu verzichten bereit ist.
Aber Pferde mit gesundheitlichen Problemen an Freizeitreiter zu "entsorgen" ist genauso verwerflich, wie sich für kleines geld ein vermeintliches Schnäppchen "an Land zu ziehen" und ohne Rückksicht auf Verluste zu "benutzen"...

Offline Viki

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Re: Wie soll ichs der Mutter beibringen?
« Antwort #44 am: 08.02.05, 18:41 »
@Eureka und die anderen der letzten Seite:
Das mit dem Lebensvertrag wäre vielleicht eine eigene Box wert?
"Drum prüfe wer sich ewig bindet" - ja natürlich, aber es kommt halt manchmal anders als man denkt.
Ich hab 1990 einen 2jährigen Isländer gekauft (weil sich unsere Haltergemeinschaft nach 1 Jahr aufgelöst hat - beide Partner (eine 16-jährige und der Stallbesitzer) haben ihre Pferde dem erstbesten verkauft und Viki war in dem riesigen Pachtstall allein - wir hatten das Haus daneben gekauft, alles wegen dem Pferd). "Prüfung" bei einem 2jährigen ist nur begrenzt möglich - er war als Kinderpferd nicht geeignet und ich hab ihn nach dem Anreiten verkauft - er steht heute an einem passenden Platz, aber auf Umwegen - die Züchterin hat nie mehr mit mir geredet...
Meinen Hafl. hab ich vor 3 Jahren wider alle Regeln des Pferdekaufs in geistiger Umnachtung gekauft - ich konnte nach dem Unfalltod unseres Ponys den leeren Stall nicht sehen und auch nicht klar denken.... Viki hätte es schon ein paar Wochen allein ausgehalten.
Und dann gibts noch Leute, die immer vernünftig sind und alles gut prüfen und plötzlich ihren Arbeitsplatz verlieren oder ihren Mann oder sie werden krank....
Ich bin sehr vorsichtig mit dem Urteil über Leute, die ihre Pferde nicht lebenslang behalten.
Selbst in idealen Verhältnissen (Beamter, keine Scheidung in Sicht, Pachstallbesitzer schon länger nicht gesponnen) frag ich mich, ob ich meinen Pferden genug biete (im Winter Wochen mit 1x Reiten...), ob ich meiner Familie zuviel zumute....
Meine 14jährige Tochter interessiert sich nach Maxens Tod nur noch begrenzt für Pferde - ich muss jedesmal betteln, wenn sie mal den Stall machen soll.
Ich interessiere mich sehr für eure Ansichten dazu - vielleicht in einer neuen Box....