Umfrage

Was soll man eurer meinung nach mit einem durchgänger tun??

einfach wegeben (verkaufen, verschenken,schlachter)
6 (14%)
solange schlagen bis das pferd aufhört
3 (7%)
mit ein er ruigen stimme immer wieder mit dem pferd reden
5 (11.6%)
garnicht mehr galoppieren
10 (23.3%)
1 woche lang einfach nur mal schritt gehe
7 (16.3%)
immer wieder (in der bahn) durchparrieren
12 (27.9%)
laut werden und es anschreien
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 31

Umfrage geschlossen: 20.12.04, 18:38

Autor Thema: Hallo ich habe eine umfrage!  (Gelesen 26969 mal)

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missy67

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Hallo ich habe eine umfrage!
« am: 30.11.04, 18:38 »
Hallo!

es gibt verschiedene ansichten pferden gegenüber die durchgehen!
ich wollte eure meinung dazu einfach mal hören.

LIEBE GRÜSSE MISSY  8) :D

Offline Ipanema

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #1 am: 30.11.04, 19:30 »
Ähm, ich glaube nicht, dass bei einem routinierten Durchgänger nur eine Woche Schrittgehen hilft. Das muss man schon etwas ausdauernder durchziehen. Ansonsten sollte man vielleicht auch das Können des Reiters berücksichtigen. Bloss weil ein Anfänger das Pferd mal nicht anhalten kann, würde ich noch nicht von einem "Durchgehen" sprechen.

Offline feuerblitz

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #2 am: 30.11.04, 19:37 »
Öh ohne dass ich jetzt anmassend werden möchte, aber wer zur Hölle hat denn diese Möglichkeiten ausgesucht?

Ursachenforschung betreiben, die eigenen reiterlichen Fähigkeiten überdenken, das wäre vielleicht eine Alternative  ::)
Stromberg: » Ich bin ja quasi die perfekte Mischung aus jung, aber sehr erfahren. Gibt's in der Form ja sonst nur auf dem Straßenstrich. «

Offline Livina

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #3 am: 30.11.04, 21:33 »
Hi!

Ich glaub auch, dass man das bei jedem Fall ein bischen anders machen muss!
Ein Beispiel dafür ist eine frühere Reitbeteiligung von mir! Keiner außer der Besitzerin wollte mehr mit dem Wallach ins Gelände gehen. Alle sagten das sei lebensgefährlich, da er sich nicht bremsen lässt, auch nicht wenn strasse kommt oder sogar autos vor ihm sind. Es war aber auch kein wunder, da die besitzerin immer anstachelte schneller zu laufen und irgendwann wurde aus dem Spass eine ernste Sache. Nun bin ich am Anfang mit unguten Gefühl rausgegangen, natürlich nur mit Helm und Sicherheitsweste. Meistens hatten wir ein sehr ruhiges Pferd als Begleitung mit. Jedoch beim geringsten Anlass, drehte er durch und wir konnten uns nur noch in ein feld retten oder ich lenkte gegen Häuser/Mauern oder sonstige feste Sachen. Ich schlug oder schrie ihn nie an, lobte ihn hedoch wenn wir endlich standen. Ein halbes Jahr lang versuchte ich möglichst alle Strecken im Schritt zu gehen, als das endlich klappte fing ich mit dem Traben an. Erst ein Jahr später galoppierte ich das erste Mal absichtlich im Gelände. Alles funktionierte so einigermaßen solange seine Besitzerin nicht wieder Ausreiten ging, dann musste ich wieder eine Stufe runter schalten. Sie kam Gottseidank nur ca 5 mal im Jahr. Nach insgesamt 2-jähriger Arbeit hatte ich ihn soweit, dass er wie ein normales Pferd vorne und auch hinter anderen in allen Gangarten gehen konnte. Sicher kamen noch ab und zu leichte Aussetzer, aber es war nicht mehr lebensgefärlich. Trotzdem blieb ihm sein schlechter Ruf und es gingen nicht viele mit uns ins Gelände. Leider ist die Besitzerin mit ihm vor 2 Jahren ausgezogen und meine Arbeit war eigentlich umsonst.

Naja, war jetzt ein bischen lang, aber man sieht daran, dass nicht nur die Pferde schuld sind und dass das ganze länger dauert als eine Woche.

Lg Livina!

Offline Ilustre

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #4 am: 30.11.04, 22:48 »
Erst lange und laut genug anschreien, anschließend hemmungslos verprügeln und anschließend an den meistbietenden Schlachter verkaufen!

Warum oder wodurch ist das Tier zum Durchgänger geworden?

In welchen Situationen geht es durch?

Ich habe mein erstes Pferd zum Stoppelackerdurchgänger gemacht, weil ich wie eine blöde über jeden Stoppelacker geheizt bin!
Um das Pferd zu "kultivieren" bin ich abgestiegen und habe ein tobendes Pferd an der Hand geführt. Später dann nur noch im Voltenschritt über die Äcker geritten. Als das ging und das Pferd dabei ruhig war, bin ich zwischen den Schrittreprisen ruhige Trabkringel geritten. Ich glaube, es hat drei Jahre gedauert bis ich mein Pferd in Ruhe dressurmäßig auf dem Stoppelacker reiten konnte.


Pferde- Dental- Praktikerin
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Offline Ipanema

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #5 am: 01.12.04, 07:34 »
Ungefähr das von Livinia beschriebene Vorgehen meinte ich. Eine Woche ist gar nichts - wenn es sich wirklich um einen echten Durchgänger handelt, der sich das entweder aus Schmerzen (können auch frühere sein, die jetzt gar nicht mehr bestehen, aber auf jeden Fall mal Sattel, Trense, Zähne checken) oder einfach aus Lust am Laufen (meist von unvernünftigen Besitzern gefördert, wie oben ebenfalls beschrieben) angewöhnt hat.

Ich habe nicht gesagt, dass DU Anfängerin bist, brauchst mir also keine beleidigte KM schicken. Aber manchmal bezeichnen Reiter es eben als "mein Pferd ist mir durchgegangen", wenn es sich einmal schlecht stoppen ließ. Klar, das ist auch Ungehorsam, der sich aber meistens durch "besser Reiten", "vorausschauenderes Reiten", andere Ausrüstung abstellen lässt.

Und dann gibt es natürlich den häufigen Fall, dass Pferd durchgeht, weil es erschrocken ist. Da hilft a) mehr Vertrauen zum Reiter, b) mehr Respekt vor dem Reiter c) gezieltes Schrecktraining d) und wenn es trotzdem losrennt, wieder mal "besser reiten", denn es gibt Techniken wie z.B. Zügel einseitig stark annehmen, mit denen man zwar ein rasendes Pferd auch nicht mehr anhalten kann, es aber i.d.R. am Lospeesen hindern kann, wenn man sie schnell und geschickt genug einsetzt.

Offline uck

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #6 am: 01.12.04, 07:48 »
Na, das ist ja toll!!!
Ich kann doch sowas nicht einfach beantworten! Jedes Pferd ist ANDERS!!! Jeder reagiert auch verschieden und jeder hat einen Grund für das was er macht und der kann nun ja wirklich 100 zu 1 total verschieden sein!!!!
lg uck

Tina68

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #7 am: 01.12.04, 08:30 »
Hallo!
Ich finde auch, dass es kein allgemeines Rezept gibt, wie man einen Durchgänger "kurieren" kann. Auf jeden Fall ist jedes Pferd anders und die Ursache vom Durchgehen ist auch bei jedem anders.
Ich ritt mal ein Pferd, das ich aus dem Galopp jeweils einfach nicht mehr zum stehen brachte. Jeder Versuch, mich im Sattel schwer zu machen oder die Zügel zu verkürzen, wurde vom Pferd nicht mal beachtet. Als ich dann eines Tages schon die x-te Runde auf einem Feld galoppierte und total frustriert die Zügel einfach hinschmiss, ging der Wallach zu meinem Erstaunen augenblicklich in den Schritt zurück. 1. hatte der böse Arthrose im Rücken (wusste damals der Besitzer auch noch nicht) und 2. war ihm antrainiert worden, langer Zügel = Schritt, kurzer Zügel = rennen.  ::)
Eine ehemalige RB war in den ersten Wochen im Gelände jeweils ganz schwierig. Sie ging regelmässig durch, war dabei problemlos lenkbar, aber nicht zu stoppen. Vor allem heimwärts oder wenn sie ein anderes Pferd sah, rannte sie einfach los. Ich machte dann mit ihr Bodenarbeit und beschäftigte mich sonst viel mit ihr. Und obwohl ich sie nur 3x pro Woche ritt, waren diese Probleme nach 2-3 Monaten wie weggeblasen. Sie wurde im Gegenteil ein sehr sicheres Geländepferd und lief auch in der Bahn sehr brav. Die Besitzerin kam mit ihr im Gelände übrigens nach wie vor nicht klar. Ich zerstritt mich dann mit der Besitzerin, weil sie mir vorschrieb, dass ich das Pferd für Ausritte mit Ausbindern verschnüren müsse.  Sie glaubte mir schlicht nicht, dass die Stute bei mir nicht mehr durchbrannte. Dass sie die Stute schliesslich verkaufte, erfuhr ich leider erst zu spät, ich hätte sie gerne gekauft.  :'(
Tja und mein jetziges Pferd, das ich als völlig verstörtes und zeitweise hysterisches Pferd übernahm, war auch ein Fall für sich. Er hatte mit 8 Jahren noch Null Geländeerfahrung und rannte immer wieder buckelnd davon, wenn er sich vor etwas fürchtete. Wenn z.B. der Boden unter im Winter rutschig war, drehte er auch im Trab durch und raste buckelnd und wie ein Hase Haken schlagend durch den Wald - erst ein Dickicht brachte ihn jeweils zum Stehen. Sicher ein Jahr lang ritt ich ihn im Gelände nur im Schritt und Trab. Erst als er immer sicherer wurde und er auch nicht mehr durchbrannte, wagte ich mich an den Galopp. Inzwischen hatte ich intensiv Reitunterricht genommen und auch meinen Reitstil verbessert. Mittlerweile kann ich meinen Wallach im Gelände im Galopp fast besser bei mir behalten als im Trab.


Offline Frau Peh

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #8 am: 01.12.04, 09:40 »
Zitat
... aber wer zur Hölle hat denn diese Möglichkeiten ausgesucht?
DAS dachte ich mir auch, als ich es gelesen hab...  ::) 8)

Aber wenn ich mir deine anderen Boxen hier so anguck ergibt sich doch ein einheitliches Gesamtbild...  8)
« Letzte Änderung: 01.12.04, 09:44 von Frau Ponnaggel »

Offline uck

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #9 am: 01.12.04, 10:11 »
 ;) ::)
uck

Woelfchen

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #10 am: 01.12.04, 12:24 »
Ursachenforschung betreiben, die eigenen reiterlichen Fähigkeiten überdenken, das wäre vielleicht eine Alternative  ::)

Das trifft es in diesem Falle sicherlich! 8)

Bei meinem Freund Bonny war es die z.B. mitgeführte Reitgerte, die ihn in Panik brachte und durchgehen liess ... die Folge eines früheren Erlebnisses. Keine Gerte ... kein Durchgehen!

Offline Waldfee

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #11 am: 01.12.04, 12:30 »
Also, ich würd einfach so lange draufbrettern bis er nicht mehr kann. Das merkt er sich fürs nächste Mal bestimmt ::9 Oh Mann, Leute gibts :X
Ich bremse auch für Dressurreiter.

GerlindeK

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #12 am: 01.12.04, 16:46 »
Hallo Missy!
Mein erster Gedanke war boshaft und ich hätte gerne geschrieben, daß Du zwei  Punkte vergessen hast:
1. Unterkiefer brechen
2. aus vollem Galopp rumreißen und zum Stürzen bringen,
was natürlich ironisch gemeint sein sollte............
Mein zweiter Gedanke war, daß Du wohl mit Deinem Pferd völlig überfordert bist und wahrscheinlich ein schlechtes Umfeld hast, das Dir solche o.g. (dämlichen) Ratschläge gibt.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Ihr habt Vertrauens-/Dominanzprobleme, also (wie schon gesagt): Bodenarbeit.
Mache am Anfang ganz einfache Sachen: von links und rechts führen, vor dem Pferd, neben dem Pferd, das Pferd vorausschicken. Anhalten, ohne Einwirken durch die Hand (Körpersprache), rückwärtstreten lassen ohne Hand (Körpersprache), links/rechts abwenden......Das Pferd hat Dich niemals anzurempelt, es muß Dir folgen, aber Deinen Individualabstand einhalten. Du mußt selbstsicher, bestimmt und zügig Deinen Weg gehen, das Pferd muß Dir folgen / weichen.
Mit fremden Gegenständen vertraut machen: Planen, Bälle, Tüten usw. Das Pferd dranführen oder auch mit den Gegenständen berühren. Dabei kannst Du schon das Hängerproblem angehen. Zum Hänger führen, von der Rampe fressen lassen, sollte zu Beginn genug sein.
Wegen der Schreckhaftigkeit viel ins Gelände gehen - aber nur führen. Wenn Dich das Pferd als Leitstute anerkennt, wird es Dir mehr vertrauen und weniger schreckhaft sein. DU hast das Sagen, und DU sagst, daß es nichts zu fürchten gibt. Darauf achten, daß der Pferdekopf immer nach unten zeigt (Freßhaltung, wenn gefressen wird, droht keine Gefahr). Das hat nichts mit Beibringen zu tun, sondern ist für das Pferd ganz selbstverständlich.
Reiten: vorerst nur in der Bahn. Versuche, ruhig und souverän zu reiten. Keine Hilfen, die das Pferd erschrecken. Das vom Boden gewonnene Vertrauen nicht vom Sattel aus zerstören. Lerne, fein und vorausschauend zu reiten. Weiche Hilfen aber konsequent Deinen Willen zeigen. Nicht hektisch, brutal werden.
Versuche, mit sowenig HIlfen wie möglich das Pferd durchzuparieren, bis es keine Widersetzlichkeiten mehr gibt. Dann ab ins Gelände, erst im Schritt und immer schön ruhig. Je gelassener das Pferd wird, desto mehr Tempo kannst Du zulassen.
Das war jetzt ein Crashkurs, der aber in der Praxis Monate dauern kann.
In der Hoffnung, daß das alles kein Fake ist,
viel Glück
Gerlinde

Offline Livina

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #13 am: 01.12.04, 18:25 »
Hi!
Noch eine Bemerkung! Durch viel arbeit hab ich es sogar geschafft, dass ich ihn beim joggen frei neben mir her laufen lassen konnte und er auf pfiff oder namen rufen zu mir kam!
Aber bevor das funktioniert muss man oft trainieren und nicht einmal as machen und alles ist wieder gut!
Lg Livina!

Offline maatsch

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Re: Hallo ich habe eine umfrage!
« Antwort #14 am: 01.12.04, 18:32 »
von den pferden 2er ehemaliger einstellerinnen kann ich folgendes berichten:

der 1. ist öfter "durchgegangen", also wurde vorne pelham reingeschnallt mit zügeln im untersten ringerl. erst spät und durch hilfe von aussenstehenden kam man dahinter, dass der arme gaul komplett hin im kreuz ist und noch dazu der sattel nicht gepasst hat (das ist ne untertreibung).

pferd nr. 2 hatte ständig druckstellen links und rechts vom widerrist, mM nach dort wo das kopfeisen im sattel sitzt, also sattel nicht passend. die besitzerin drauf angesprochen bekam ich die antwort "das ist kein satteldruck, das sind nur druckstellen von der decke" (aha?). auf jeden fall wurde das pferd nur mit schlaufzügeln ausgeritten, weil das tier anders nicht "derfahrbar" war - kam mM nach auch vom rücken...


also - die punkte oben hab ich mal geflissentlich überlesen.

mM nach sind hauptursachen:

1. gesundheitliche probleme und oder schlechte ausrüstung
2. unvermögen des reiters
3. eventuelle miese behandlung in pferds vergangenheit.
Disziplin ist am Anfang schwer. Dann macht sie alles leichter. - Edita Gruberova