Hallo Missy!
Mein erster Gedanke war boshaft und ich hätte gerne geschrieben, daß Du zwei Punkte vergessen hast:
1. Unterkiefer brechen
2. aus vollem Galopp rumreißen und zum Stürzen bringen,
was natürlich ironisch gemeint sein sollte............
Mein zweiter Gedanke war, daß Du wohl mit Deinem Pferd völlig überfordert bist und wahrscheinlich ein schlechtes Umfeld hast, das Dir solche o.g. (dämlichen) Ratschläge gibt.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Ihr habt Vertrauens-/Dominanzprobleme, also (wie schon gesagt): Bodenarbeit.
Mache am Anfang ganz einfache Sachen: von links und rechts führen, vor dem Pferd, neben dem Pferd, das Pferd vorausschicken. Anhalten, ohne Einwirken durch die Hand (Körpersprache), rückwärtstreten lassen ohne Hand (Körpersprache), links/rechts abwenden......Das Pferd hat Dich niemals anzurempelt, es muß Dir folgen, aber Deinen Individualabstand einhalten. Du mußt selbstsicher, bestimmt und zügig Deinen Weg gehen, das Pferd muß Dir folgen / weichen.
Mit fremden Gegenständen vertraut machen: Planen, Bälle, Tüten usw. Das Pferd dranführen oder auch mit den Gegenständen berühren. Dabei kannst Du schon das Hängerproblem angehen. Zum Hänger führen, von der Rampe fressen lassen, sollte zu Beginn genug sein.
Wegen der Schreckhaftigkeit viel ins Gelände gehen - aber nur führen. Wenn Dich das Pferd als Leitstute anerkennt, wird es Dir mehr vertrauen und weniger schreckhaft sein. DU hast das Sagen, und DU sagst, daß es nichts zu fürchten gibt. Darauf achten, daß der Pferdekopf immer nach unten zeigt (Freßhaltung, wenn gefressen wird, droht keine Gefahr). Das hat nichts mit Beibringen zu tun, sondern ist für das Pferd ganz selbstverständlich.
Reiten: vorerst nur in der Bahn. Versuche, ruhig und souverän zu reiten. Keine Hilfen, die das Pferd erschrecken. Das vom Boden gewonnene Vertrauen nicht vom Sattel aus zerstören. Lerne, fein und vorausschauend zu reiten. Weiche Hilfen aber konsequent Deinen Willen zeigen. Nicht hektisch, brutal werden.
Versuche, mit sowenig HIlfen wie möglich das Pferd durchzuparieren, bis es keine Widersetzlichkeiten mehr gibt. Dann ab ins Gelände, erst im Schritt und immer schön ruhig. Je gelassener das Pferd wird, desto mehr Tempo kannst Du zulassen.
Das war jetzt ein Crashkurs, der aber in der Praxis Monate dauern kann.
In der Hoffnung, daß das alles kein Fake ist,
viel Glück
Gerlinde