zaino, das gilt sicher aber nur für die höfischen Super-Pferde. Ich meine, dass man es einem jüngeren Pferd leichter macht, die neuen Bewegungsmuster (v/a, Seitwärtsbewegungen, Biegung) beizubringen, weil die alten noch nicht so festzementiert sind.
Ich vermute mal, dass ein Guerniere nur die Creme de la Creme in seinen Fingern hatte, die also alle mit dem gewünschten Bewegungspotential ausgestattet waren. Mit einem Hafi hätt der sich sicher nicht abgegeben.
Und da sehe ich für Normalos auch ein großes Dilemma. Die Ausbildung und Durchbildung von Pferden, die mit normal oder weniger brillianten Bewegungsmustern ausgestattet sind. Natürlich kommt ein Meister auch zu neuen Grenzerfahrungen, die man eben mit Normalos nie erreichen wird. Es hilft aber in meinen Augen wenig weiter, wenn dem Pferd erst mal neue Bewegungsmuster nahegebracht werden muss.
Die HDv12 beschreibt ebenso, dass die Pferde erst mit 5 oder älter eingeritten werden.
Ich persönlich gehe bei der Lernfähigkeit davon aus, dass die Lernprozesse langsamer werden, aber möglich sind. Ein Pferd, was schon viel gelernt hat, begreift natürlich schneller, was von ihm erwartet wird. Ein älteres Pferd, was nur auf der Koppel war, wird sich schwer tun, sich mit Lernprozessen auseinanderzusetzen, denn dazu gehört eine gehörige Portion Neugier. Die kann man abtrainieren oder verkümmern lassen.
Prinzipiell meine ich aber, dass viele Pferde ihr Dasein als langweilig empfinden und für neue Hirnreize durchaus zu begeistern sind.