Hallo,
ich hab zwar brav mitgelesen, aber zum Schreiben kam ich irgendwie nicht, da ich gerade Aufsicht in unserem Wahlraum vom Personalrat habe, komme ich endlich mal dazu
. So eine Sonderaufgabe, die einen vom Arbeiten abhält macht da echt einen Unterschied.
Umweltschutz ist ein Thema, das uns gerade einholt - ich hab:
1. viel Zoff mit den Eltern - weil wir 4 Teilbereiche (3x sehr klein, 1x doch ordentlich groß) unseres Grundstücks verwildern lassen wollen, bzw. da Wildblumen angesät haben. Nun sieht das aber immer so unordentlich aus und wenn die Mutter mäht, dann wird da immer aus Versehen ein Stück mit geköpft, zudem mäht sie eh viel früher, als wir das wollen, mit der Aussage: sonst macht es ja keiner und ich alte Frau muss dann immer ran. *seuf* Man bleibt halt Kind, wenn man zuhause baut, egal wie alt man ist
2. mehr Arbeit, ich hab nämlich ein kurioses Insekt auf der Weide gefunden und unseren Biolehrer an der Schule gefragt, was das denn ist ... nun ist das echt ein sehr sehr seltenes Tier, ein kurzflügliger ... öhm, irgendwas ... und nun sagt mir mein Ökogewissen, dass ich die Weide nicht mulchen kann, wenn da was kreucht, was auf der roten Liste steht. Also steht eine Balkenmaat und der Einsatz von Rechen an. Mist, Mehrarbeit, das wollte ich ja eigentlich vermeiden.
3. redet mal mit Schülern über Umweltschutz, da ist so wenig Wissen und soviel Meinung da ... puh. Da ist der Unterschied zu genial informiert und hat von 0 ne Ahnung so krass. Von, tut viel zu tut nix für die Umwelt.
Aber es gibt bei uns zumindest auch gutes zu vermelden. Fast alle Bauern in der Nachbarschaft haben auf pestizidfreien Anbau umgestellt, wir haben also wieder Kornblumen und Mohnblumen in und an den Feldern. Das finde ich so schön anzusehen und auch so angenehm einfach zu wissen, dass etwas passiert.
Zum Thema Volksabstimmung habe ich ja ein gespaltenes Verhältnis, ich kann beide Seiten nachvollziehen, die Argumente dafür sind nicht von der Hand zu weisen und die dagegen auch nicht
, das Leben ist halt kompliziert, weil Menschen es sind.
Beim Thema Heu fällt mir immer wieder unser Weidi ein (Teleskopstapler von Weidemann), unglaublich kleiner Wendekreis, dennoch recht stark, miniklein (im Vergleich zu einem ordentlichen Trecker), so dass man sogar in unsere Ministallgasse gut Sachen reinstellen kann. Das Ding spart unglaublich Zeit, der Bauer, der uns das Heu bringt ist auch immer wieder begeistert, weil der mit dem Trecker einfach viel länger brauchen würde. So kommt der Weidi zumindest in die Bewegung, denn gekauft wurde der ja für Großveranstaltungen ... öhm, ja, also, der richtige Zeitpunkt zum Kauf war nicht der Dezember 2019
.
Bei uns hat der Regen den Koppeln unglaublich gut getan - die stehen in Saft und Kraft, nur die Pferd mussten daher bissl länger auf dem Padock bleiben und so kommen sie nun mit dem Abgrasen nicht hinterher. (Wie es das Wetter macht motz ich *g*.) Aber die erste Hitzewelle des Jahres lässt mich ein bissl besorgt zurück, unsere alte Dame hat die Hitze über 33 Grad nicht so gut vertragen, sie war nur im Schatten und war echt relativ platt, der hat die Abkühlung gestern echt geholfen. Mal sehen wie sie nun durch den Sommer kommt. Bisher musste ich mir ja eher im Winter Gedanken machen.
Lenchens Stabilität ist wieder hinfällig. Tierarzt ist informiert. Läuft im Schritt und im Trab top, ABER beim Angaloppieren setzt sie links herum erstmal nur die Hufspitze auf (linkes Vorderbein), beim Rechtsgalopp sieht man bei sachtem Angaloppieren nix, wenn sie bissl mit Dampf anspringen soll wirft sie das linke Bein gerade nach vorne. Nach 2-3 Sprüngen ist das weg und sie galoppiert normal - auch beim Durchparieren sieht du nix. Sie läuft vorwärts und ist fröhlich. Sauliert unglaublich auf der Koppel herum, wenn ich nix mit ihr mache. Also bleibt es bei 2x Bewegen die Woche, dann ist ihre Energie wenigstens ohne wilde Aktionen reguliert. Beim Reiten sieht man im übrigen nix davon - ich hab mich vom Kind mal filmen lassen ... Da zieht sie im Linksgalopp sogar voll an, so dass ich sie nicht so springen lasse, wie sie es anbietet, rechts ist bissl die Bremse drin. Hm, was die wieder hat. Irgendwas Spannendes/Teures bestimmt.
Dem Hafi geht es einfach gut - es läuft, ist fröhlich und trägt mein Mädel und die RB brav herum. (Muss ja auch ein unproblematisches Pferd geben - aber jetzt kauf ich nur noch Hafis
).
Zum Thema Hufbearbeitung möchte ich was ganz Ketzerisches anmerken: schau doch mal bei den Schmieden der Gegend auch rum. Da gibt es auch einige, die richtig gute Barhufbearbeitung machen. Mein Schmied hat auch von Anfang an gesagt, das Pony hat Tophufe, da kommen keine Eisen drauf und bei der alten Stute, die mächtige Tellerhufe hat und durch ihre schwere Durchtrittigkeit manchmal nicht so lange die Hufe geben kann (in schweren Phasen) hat er auch Geduld und bricht auch mal die Bearbeitung ab - ohne sauer zu sein, sondern verschiebt dann halt 2 Hufe auf später, wenn er mal bei anderen Kunden in der Gegend ist und kommt dann nochmal. Der eine Huf sieht mittlerweile total normal aus, der andere, naja, den möchte er nicht über Gebühr bearbeiten, weil er sagt, die Knochen sind schon so darauf angepasst, dass er bei dem alten Pferd, mit den Sehnen nix kaputtmachen möchte. Aber direkt nach der Bearbeitung kann man das fast als normalen Huf schon durchgehen lassen ... wächst sich halt schnell wieder in der Teller aus. Alleine raspeln kann man sie leider nicht, weil sie einfach dafür nicht gut genug steht und auch mit dem Bock nicht so gut zurechtkommt, da rutscht ihr immer der Huf nach vorne, daher ist das Nachraspeln da für mich einfach nicht möglich, auch wenn ich das gerne machen würde.
So, man hatte ich nun viel zu schreiben, meine Aufsicht hier ist aus, ich muss wieder arbeiten gehen *ggg*.
Viel Spass an euch mit euren Pferden, denkt euch immer, dass man die Freizeit/ das Leben genießen soll, Stress hat man genug
.
Alex