Danke ihr Lieben !
Es ist ja genau das passiert was ich schon seit langem befürchtet habe. Die Dolly und ihre Hinterbeine - niemand hat je erwartet, dass sie jemals richtig laufen könnte, geschweige denn geritten werden könnte nach ihrem schlimmen Weideunfall als Jährling. Sie hatte ja an beiden Hintebeinen die Strecksehnen zerrissen, eine war ganz ab und sie haben eine Sehnenplastik machen müssen. Immer wieder einmal hat sie sich die alten Narben aufgerissen und musste wochenlang Verbände tragen.
Als ich sie vor 18 Jahren kennengelernt habe und angefangen habe sie zu reiten, hatte ich immer viel Angst dass sie sich weh tut weil sie ihre Hinterfüsse manchmal nicht so gut unter Kontrolle hatte. Das ist besser geworden im Laufe der Jahre, lange Zeit wars ganz weg.
Als sie so zwanzig war wurde es nach und nach wieder schlechter. Immer wieder einmal ist es passiert, dass sie den einen Fuss mal blöd gesetzt hat und dann kurz gelahmt hat. Das war der Grund, dass ich nach einem Nachwuchspferd Ausschau gehalten habe. Durfte ja ein Fohlen sein, weil ich schon dachte und gehofft habe, dass Dolly noch eine schöne Weile bei uns ist. Und so war es ja auch.
Die letzten Jahre, seit die Piri unterm Sattel ist, habe ich die Dolly nur noch ab und an geritten, meistens ist sie so ein, zweimal in der Woche als freies Handpferd mitgelaufen. So ein liebes, wunderschönes Pferd. Was für ein herrliches Bild, wenn sie so mit uns mitgelaufen ist.
Und am letzten Wochenende hat sie plötzlich ganz stark gelahmt. Der Tierarzt hat bedenklich geschaut und gemeint, das würde gar nicht gut aussehen. Aber da waren sie auf der Koppel ohne Stromanschluss und sie hat sehr gut auf das Schmerzmittel angesprochen. Das hat sie ein paar Tage gespritzt bekommen und der Tierarzt meinte, dass wir wohl doch noch mal Glück gehabt hätten und es doch nur eine Sehne wäre. Er hat dann umgestellt auf Metacam und Freitag nachmittag als ich auf die Koppel kam war es wieder ganz schlecht. Sie wollte den Huf gar nicht aufsetzen. Ich hab ihr die neue Ladung Metacam verabreicht und hab den Tierarzt angerufen und einen Termin zum Röntgen für den nächsten Tag ausgemacht. Aber ich bin auch noch mal nach 2 Stunden raus gefahren um nach ihr zu sehen. Sie lag im Zelt und hat leise vor sich hin gestöhnt. Ich konnte so auch keine Darmgeräusche mehr hören und hab sofort noch mal den Doc angerufen und der kam auch innerhalb weniger Minuten.
Er hat ihr dann wieder das starke Schmerzmittel und was für gegen die Kolik gegeben.
Ich hab noch eine ganze Weile bei ihr zugebracht und hab fast nicht geschlafen in der Nacht. Irgendwie war mir auch ohne röntgen klar, was das war.
Morgens bin ich auf die Koppel, sie lag im Zelt ganz flach und ich hab eine gute Stunde bei ihr gesessen und sie gestreichelt und getröstet. Sie hat so schlimme Schmerzen gehabt. Aber sie hat dann noch mal ein paar Hapsen Hafer gegessen und ein paar Leckerlis und dann musste sie doch noch mal auf den Hänger gehen. Das ging erstaunlich gut.
Der Tierarzt war pünktlich wie abgemacht da - ja - nach Anschauen der Röntgenbilder war klar, das kann nie wieder gut werden. Kein Riss wie es oft der Fall ist, aus dem Fesselbein ist richtig ein Brocken abgespaltet und das Hufbein hat einen Riss.
Bacardi ist völlig durch den Wind. Obwohl sie ja dabei war, Dolly da noch liegt - sie rennt herum und ruft nach ihr. Es ist so herzzerreissend. Ich weiss gar nicht wie ich ihr helfen soll.