N'Abend
Was war das für ein traumhafter Herbsttag hier in Norddeutschland. Okay, ein bisschen frisch, aber um die Mittagszeit war's nur im Schatten kalt. Zum Frühstück hab ich auf der Wiese hinterm Haus drei Rehe beim Spielen beobachtet, danach ging's zum Mopsel, wo ich mit der Miteinstellerin kurz geplaudert habe, den Stall gemacht udn dann in aller Ruhe gesattelt. Mopsel hat in der Zeit 2kg Heu vertilgt und war dann bereit zum Pfadfinden. Wir sind wieder auf die andere Seite der Straße geritten, ins Reich der Islandpferde, und haben da wirklich eine wunderschöne Gegend entdeckt, in der noch viele unbekannte Wege locken. Auf knapp 18 km hatte ich vielleicht 2 km Asphalt oder befestigten Weg - dazu ein paar hübsche Teiche, mehrere beschauliche Bächlein, abwechslungsreiche Landschaft, winzige Dörfchen, ein Kunstwerk in der Landschaft und ein Piratennest. Ohne Scheiß, das standen Schiffe im Garten, und es gab auch ein paar Stände, die allerdings gerade leer waren. Wahrscheinlich sind die Piraten in den Süden gezogen, weil es ihnen in Norddeutschland jetzt zu kalt ist.
Und ja: der Mopsel hat ein untrügliches Heimwegradar, der Mopsel mag es nicht, wenn ich zu oft anhalte und auf die Karte gucke (dann wird er sauer, wie seine Mutter) und nein, er ist nicht mehr langsam auf dem Heimweg
Falls eine von euch mal ein Fohlen hat, dass sobald es den Weg erkennt, der Mama davonpest und nach Hause rennt, dann wisst, dass das was über die Zukunft aussagt.
Wir waren auf einem Weg, auf dem wir noch nie waren, und ca. 1-2km vor Beginn des bekannten Geländes wusste er, dass wir auf dem Heimweg sind. Nachdem wir einen Weg mit Aktionstrab und Schlauchgeräuschen und munter schwenkender Hinterhand absolviert hatten, habe ich beim nächsten Trab die Taktik gewechselt und nicht versucht, ihn gleich zu bremsen, sondern nur, ihn gerade zu halten. Siehe da, er wurde ruhiger.
Dazwischen gab es allerdings eine Schrittpause, so lange bis ich nicht mehr auf einem Medizinball mit brennender Lunte saß, sondern auf einem Pferd, das einigermaßen sicher Schritt ging und mir auch nicht die Beine mit den Rippen auseinandergedrückt hat. (Bei Kara ben Nemsi war das irgendwie andersrum, das erklärt Einiges).
Danach bin ich noch mit der Prinzessin Pilzefinden gegangen, so richtig viele waren es aber nicht. Die, die ich neulich vom Pferd aus gesehen hatte, waren zu Fuß doch noch ganz schön weit weg, und auf eine richtige Wanderung hatte ich nach 2,5 Std. reiten keine Lust mehr.