Mahlzeit die Damen,
dafür dass es heute den ganzen Vormittag regnen sollte, war es angenehm trocken, so dass der Mopsel und ich trotz Unlust sehr fleißig und erfolgreich auf den Platz gehen konnten. Beim Aufsteigen hat er sich kurz zusammengezogen, weil ein Teil von meinem Höckerchen lautstark abbrach, so dass ich dann auf einer fest nach links gebogenen Banane saß, die sich in den ersten Schritten anfühlte, wie ein Lkw mit eckigen Reifen. Dieses Gefühl hatte ich echt lange nicht mehr
Also angehalten, durchgeatmet und erstmal nur geradeaus und immer schön rückwärts kreisen und Platz für den Rücken und die Rippen machen, dann waren die eckigen Räder schnell weg und der Schritt wieder da. Die Banane rauszureiten, hat dann natürlich noch ein bisschen gedauert, hat aber funktioniert. Im Trab dann das Gleiche ... aber gut, früher ist er immer so angetrabt, jetzt fällt es auf. Vielleicht war es auch die Nässe oder es gab mal wieder Keilerei an den Heuraufen.
SB hat mir dann noch auf den AB gesprochen, die Weidezeit wäre jetzt zu Ende, weil meine Miteinstellerin davon gestresst wäre
Was sie stresst, sit dass sie extra um 5:00 aufsteht, um früh von der Arbeit wegzukommen und vor der Weidezeit ihr Pferd reiten zu können. Weil sie es nicht erst um 19:00 Uhr machen will, wenn Mann der SB mit seinem Programm durch ist. Nun wurde wohl angemeckert, dass sie unfreundlich zu ihm sei bzw. nicht genügend mit ihm redet. Ja, weil sie halt versucht, so effektiv wie möglich das Pferd zu bedienen, bevor er die PFerde auf die Weide lässt
Die Möglichkeit, dass er verlässlich um 13:00 rausbringt oder jemand andreen bzw. den Abäppeldienst um 13:00 Uhr rausbringen lässt, so dass er nur dann reinholen muss, wenn er auch bereit ist aufzustehen, steht halt nicht zur Debatte.
Aber meine Miteinstellerin - die übrigens gesprächig und freundlich ist - ist wohl schon öfter mal angeeckt, weil sie dem Mann der SB nicht zur Unterhaltung dienen wollte, sondern einfach nur mit ihrem Pferd was machen
Sie ist halt Profi, erkennt vermutlich viel viel schneller was los ist und kann seine Ausbrüche dann im Keim ersticken. (...)
Noch besser wäre es ja, man käme irgendwann dahin, dass man Ausbrüche nicht ersticken müsste, sondern dass er keinen Grund mehr dafür hat. Nur aus Spaß macht er das wahrscheinlich nicht, sondern weil irgendwo Spannung oder Schmerz in seinem Körper entsteht, die ihm keiner nehmen kann und/oder die man zu spät bemerkt.
Bei Henri waren es damals eine Art Hexenschüsse und seine extreme Lockerheit, die sie provoziert und ihn verunsichert hat. Dazu kamen noch ein paar Stoffwechselgeschichten. Aber richtig besser wurde es erst, als ich meine von der Unberechenbarkeit meines Pferdes ausgelöste Angst bearbeitet habe (und besser reiten gelernt habe, aber gut reiten kannst Du ja). Meine Vorstellung ist, dass Jabato nicht unberechenbar bleiben muss, sondern dass man das ändern kann, indem man rausfindet, warum er so explosiv reagiert, und das dann ändert.
Natürlich ist momentan das primäre Problem meine Angst, aber die ist ja nicht unbegründet und resultiert aus der Unberechenbarkeit des Pferdes.
Das sehe ich genauso, aber da ist halt wieder das Problem, dass Du anfangen musst; also Deine Angst abarbeiten und dann ihn berechenbarer machen. Dazu kann Horsemanship natürlich beitragen, weil sie euch was anderes zu tun gibt, das nicht vom Sattel aus passiert und weil Du lernen kannst, ihn anders zu lesen.
Das wiederum ist dann Jabatos Baustelle, die bearbeitet werden muss - sofern das geht. Ich denke schon dass da ein frisches paar Augen zur Analyse und eine andere Herangehensweise helfen kann. Zudem hat er genau bei solchen Fällen sehr gute Erfolge.
Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Erfahrungen machen und es schadet nie, zumindest mal einen anderen einzuschlagen. Ein frisches Auge ist immer gut, auch eine andere Einschätzung von jemandem, der das Pferd mit anderen Augen sieht, kann sehr hilfreich sein.
Aber nach meinen Erfahrungen mit Horsemanship - und ich hab das ja so 10 Jahre, einige Jahre auch mit 1x im Monat Unterricht im Roundpen - gemacht, sehe ich da keine Lösung, wenn das Pferd zahm und vom Boden aus gut führ- und lenkbar ist.
Wenn man Spaß an der Bodenarbeit hat, kann man da natürlich auch viel Positives machen, aber erstens sieht man eher seltener und würde ich so was heute sinnvoller mit Körperarbeit in Richtung Feldenkrais oder Tellington kombinieren, um das Pferd vom Boden aus in einen Zustand zu versetzen, indem es keine Ausbrüche mehr braucht. Aber wie gesagt, da muss jeder seinen eigenen Weg finden, und es ist ja gut, wenn man zumindest Lösungswege hat, die man ausprobieren möchte.
@Hexle: gute Besserung!
@vA: schön, mal wieder was von Dir zu hören! Und noch dazu so nette Sachen