Danke für eure lieben Worte. Kio, ich bezweifle dass Du wirklich weiter reiten würdest, wenn Du den Herzrhythmus nach (moderater) Belastung gehört hättest. Eine Herzinsuffizienz ist ja auch wieder was anderes. Da kann man mit angepasster Bewegung sicher noch einiges rausholen. Die Arrhythmie bei ihm ist aber letztlich eine tickende Zeitbombe, bei der das Herz jederzeit stehenbleiben kann. Das lässt sich durch Training auch nicht beeinflussen.
Meine RB ist 27, aber diese Entscheidung lasse ich sie nicht treffen. Wenn ich irgendwann einen Anruf kriege,dass da ein totes Pferd auf dem Feldweg liegt und drunter meine RB, dann hilft mir das auch nicht dass es ihre Entscheidung war. Außerdem würde sie das eh ablehnen, so wie ich sie kenne.
Der Punkt für mich ist, abgesehen von dem Risiko, dass ich nicht guten Gewissens von ihm noch Leistung abfordern kann. Und selbst wenn ich nur im Schritt ins Gelände gondel, dann fordere ich da ja Bewegung, von der ich nicht weiß ob er sie freiwillig in dem Maße erbringen würde. Selbst als Handpferd.
TinaH, medikamentös ist da laut TÄ nichts zu machen. Den Rhythmus kriegst Du damit ja nicht normalisiert. Der Vollständigkeit halber sagte die TÄ, man könnte versuchen mit einer Elektrobehandlung einen normalen Sinusrhythmus zu initiieren. Nach dem was sie gehört hat hält sie das aber für aussichtslos. Zumal beim Pferd bei dieser Arrhythmie meist das Problem nicht in der Erregungsinitiierung liegt, sondern in der Reizweiterleitung.
Also ich meine jetzt nicht "auf Teufel komm raus behandeln, damit man ihn voll belasten kann". Ich würde eher eine Therapie anstreben, um eine Verschlechterung aufzuhalten/zu verlangsamen und um ihm vielleicht allgemein wieder mehr Lebensqualität zu verschaffen (also nicht mehr so triebig zu sein und/oder ausser Puste zu kommen)
Lebensqualität hat er ja momentan noch. Auf dem Paddock gerät er nicht außer Puste. Therapieren kann man da wirklich nicht viel, es ist ja keine Erkrankung die besser wird oder sich aufhalten lässt. Beim Menschen würde man halt eine Ablation versuchen, um wieder einen normalen Sinusrhythmus herzustellen. Was z.B. bei meiner Mama auch erfolglos war. Beim Pferd kann man ihn fröhlich alt werden lassen, solange er damit in der Herde gut leben kann.
Was ich tun kann: ein bisschen Spielerei vom Boden aus, frei, so dass er selbst entscheidet wieviel er machen möchte. Evtl. auch mal ein bisschen an der Hand gymnastizieren, übertreten lassen etc. Da merke ich sofort ob er möchte und kann oder nicht.Und wenn nicht kann ich ihn sofort wieder in die Herde zurückschieben. Wenn ich im Gelände nach 20 min merke dass er nicht mehr mag,muss ich ja trotzdem erst wieder heim reiten.
Sorry, klingt vielleicht jetzt ein bisschen pessimistisch alles, aber ich versuche da realistisch zu sein. Berufsbedingt kenne ich mich zumindest beim Menschen ein wenig mit Herzgeschichten aus, daher weiß ich leider wie ich das einordnen muss.
Die TÄ hat den GG und mich ja auch mal hören lassen.... ganz ehrlich: ich hatte es mir so schlimm nicht vorgestellt.
Hab jetzt auch ein schlechtes Gewissen dass wir ihn so lange noch geritten haben.