Autor Thema: Er lässt sich nicht Longieren.... Was mache ich falsch? Was könnt ihr mir raten?  (Gelesen 4826 mal)

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Offline SorgenteddyTopic starter

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Hallo,

Erstmal möchte ich mich vorstellen und erzählen wie ich zu den drei Ponys kam.....

Ich hoffe ich kann von eurer Erfahrung profitieren und werde hier nicht gleich an den Pranger gestellt...

Mein Name ist Kathi ich bin 30 j alt und habe drei Ponys aufgenommen die in den letzten Jahren eher sich selbst Überlassen wurden.... Sie hatten durch ein Ekzem große Wunden, was ich aber schon gut in den Griff bekommen habe und sie seit drei Wochen sogar schon neues Fell bekommen....
Zwei von ihnen sind 12 und 13 Jahre, weshalb ich eigentlich gerne wieder mit ihnen arbeiten würde.... Es sind Welsh Ponys... Ca 1,30 groß und angeblich geritten.... Ich habe den einen nach einer kennlernphase und etwas freier bodenarbeit longieren wollen.... Jedoch bleibt er immer mir zugewandt stehen und ich habe keine Chance das er sich an der longe bewegt... Führen ist kein Problem und auch ganz frei folgt er mir überall hin.... Ich wollte ihn mit kappzaum und longiergurt arbeiten.... Ohne ausbinder o. Ä.

Jedoch stellt er sich mir frontal hin und sobald ich seitlich an ihn heran trete weicht er mir so aus, daß er mir frontal zugewandt bleibt....

Ich bin zweimal täglich bei Ihnen und sorge mich um sie (offenstallhaltung) was bedeutet das ich vielleicht zweimal die Woche zum Arbeiten anregen möchte und sonst beziehungsarbeit leiste....
Er ist nicht ängstlich sondern eher sehr zugewandt und unfassbar verschmust und neugierig....

Ich freue mich auf eure Antworten


Offline Hexle

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Hallo Kathy

Dass die Ponies geritten waren, ist nicht gleich zu setzen mit "sie wurden ausgebildet" und es bedeutet erst recht nicht "sie kennen Longenarbeit" ;)

Jetzt wissen wir natürlich auch nicht, inwieweit du Longieren gelernt hast (dazu gehört die Kenntnis und das Beherrschen der richtigen Postition und Körperhaltung des Longenführers m Verhältnis zum Pferdekörper, die Mimik und Gestik des Menschen im Griff zu haben und zielgerichtet einsetzen zu können, und die Mimik und Gestik der Pferdes lesen und verstehen zu können, und dann alles aufeinander abzustimmen)

Ich habe nämlich vor meinem inneren Auge das Bild meines Exmannes, als er verzweifelt versuchte mein Pferd zu longieren - das Pferd war völlig Easy zu longieren, aber halt nicht von jemand der das nicht konnte - Folge war genau das was du beschreibst, nämlich dass sich das Pferd in der Mitte freundlich lächelnd im Kreis drehte und er lief um das Pferd herum um es irgendwie von hinten anzutreiben  ;D ... er war hartnäckig und hielt es 45 Minuten durch  ::)


Hast du denn ein abgegrenztes Viereck oder ein Roundpen in dem du erstmal so lange frei arbeiten könntest, bis du eine Basis in der Kommunikation aufgebaut hast?  Ich halte es für sinnvoller die Basis der Kommunikation auf Abstand (ohne Leine dazwischen) zu entwickeln, weil man selber dann die Reaktion der Pferde besser sieht - das Arbeiten ganz nah am Pferd am Halfter oder am Seil erfordert viel feineres und besser abgestimmtes Arbeiten und Timing, was einem Longieranfänger viel zu schwer fällt. Da ist die Arbeit auf Abstand erstmal einfacher.

Wenn du die Ponies im Schritt Trab und Galopp auf beiden Händen zielgerichtet in Bewegung bringen und die Hand wunschweise wechseln lassen kannst, kannst du dann dazu übergehen eine Longe dazwischen zu hängen.
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline Hansel

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Hallo, ich kann Hexle nur Recht geben: Meine Erfahrungen mit Longenarbeit sind auch erst recht gut, seit ich ein RondPen nutze. Mein Pferd hat sich schnell an Stangenarbeit und Kommunikation - lose und frei - mit mir gewöhnt, jetzt geht es auch mit Verbindung (Longe) und sogar Doppellonge fahren. Ich denke, das ist einfach die ideale Lösung für solche Fälle.
LG Hansel


Offline Lore

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Longieren muss man auch erst mal richtig lernen. Nur wenige Trainer geben auch gute Longenkurse.
Aber im RP zu beginnen ist immer eine gute Idee.