So, ich melde mich noch mal vor dem Wochenende. Ich hoffe, Ihr habt das Ausscheiden der Germanier bei der Fussball-WM verkraftet, ich konzentriere mich jetzt auf die Schweiz (hopp Schwiiz) und Frankreich (allez les Bleus)

Ich war die Woche mal wieder unterwegs, wir hatten einen Workshop zum Thema Culture Transformation, den unsere Firma vollziehen möchte. War echt spannend. Und gestern haben wir dann den ganzen Tag mit der Konzernleitung verbracht und Brainstorming gemacht, wo wir konkret anfangen wollen. Unser CEO hat mich mit "ah, meine spezielle Freundin" begrüsst, weil er sich an meine kritischen Fragen erinnert hat. Ich weiss nicht, ob das gut oder schlecht ist

Aber letztlich habe ich mich eine ganze Weile sehr konstruktiv mit ihm unterhalten, und er hat mich echt positiv überrascht. Abends war noch Grillen im Stall angesagt, dementsprechend müde bin ich heute

. Sonntag bis Mittwoch bin ich auch noch mal weg, und dann kann ich hoffentlich mal wieder etwas arbeiten, meine eigentlichen Entwicklungsprojekte bleiben gerade etwas auf der Strecke. Überall soll man teilnehmen, aber dass das Zeit kostet, geht gerne vergessen.
Lollo hatte am Dienstag noch Besuch vom Tierarzt, der sich echt zwei Stunden Zeit genommen hat. Ich habe ihm also die Lahmheit von letzter Woche und aus dem Februar geschildert, die beide nach Abszess aussahen und dann nach etwas Ausschneiden und einem Tag warten (und Hepar und Myristica) wieder gut waren. Er fand die Abszess-Theorie insofern nicht glaubwürdig, als wir nie Eiter gefunden haben und Lollo nicht gross auf die Hufzange reagiert hat. Er sagte aber auch, dass das auch nach einer Hornsäule klingen könnte. Er hat also das Bein näher untersucht und festgestellt, dass Lollo am Karpalgelenk etwas empfindlich ist. Die Beugeproben von dem Karpalgelenk links war dann auch deutlich positiv, rechts war es gut. Wir haben dann beschlossen, sowohl den Huf als auch das Karpalgelenk zu röntgen. Am Huf sieht man nichts weiter, Hufbein ist sauber. Vom Karpalgelenk hat er mehrere Aufnahmen gemacht, auf der einen konnte man mit viel Fantasie einen Schatten erkennen, der als Zyste interpretiert werden konnte. Die wäre allerdings riesig gewesen, und da Lollo sonst nie lahm war gross, fand er das auch eher ungewöhnlich. Letztlich haben wir Lollo noch mal longiert, absolut lahmfrei auf beiden Händen. Ich soll also wieder normal reiten, und sollte die Lahmheit, die so nach Abszess aussieht, noch mal auftreten, wird er den Huf anästhesieren, so dass man sieht, ob's wirklich vom Huf kommt. Die Bilder vom Karpalgelenk hat er noch einem Kollegen (Direktor der Pferdechirurgie am Unispital in Zürich) gezeigt, der hat sich bei uns gemeldet und sieht nichts Aussergewöhnliches, ausser "aussergewöhnlich gute Gelenke für ein 22jähriges Pferd"

Das hat mich nun doch sehr beruhigt. Mein TA hat sich am Dienstag am Ende noch entschuldigt, dass er mir keine genaue Diagnose geben konnte, ich war aber nur froh, dass Lollo wieder lahmfrei ist und wir nichts gefunden haben

.
Leider sieht es für den einen Wallach bei uns im Stall nicht so gut aus, der hatte irgendwann im späten Frühjahr angefangen zu ticken, was sich dann zu einer echten Lahmheit entwickelt hatte. Sie haben dann ein Überbein am Griffelbein gefunden und behandelt, und gestern war dann nach 6 Wochen nur Schritt die Nachkontrolle. Das Überbein ist deutlich zurückgegangen, aber der Wallach war weiterhin deutlich lahm im Trab. Der hatte eh schon Arthrose an beiden Vorderbeinen und Veränderungen an den Strahlbeinen (und der ist erst 16

), aber die Veränderungen sind deutlich schlechter geworden, und nach einer Anästhesie lief er deutlich besser. Daher haben die beiden Besitzerinnen zusammen mit dem TA entscheiden, ihn zu pensionieren. Er darf auch weiterhin bei uns bleiben, aber sie schauen jetzt nach einem zweiten Ross, weil sie beide weiterhin Turniere reiten möchten. So schnell kann's manchmal gehen

Ich wünsche Euch schon mal ein tolles Wochenende (Wetter sollte ja passen)!