Das kranke Pferd > Lahmheiten und Beinprobleme aller Art

Fesselträgerschaden?

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Tupfelpferde:
Hallo zusammen,

bin ganz neu hier und bräuchte eure Erfahrungen und Rat.
Unser 5-jähriger Wallach lahmt die ersten 20 bis 50 Schritte, je nach Tagesform, im Trab hinten links. Im Schritt läuft er klar. Auch wenn er dann im Trab nicht mehr lahmt, galloppiert er auf der linken Hand grundsätzlich im Außen- oder Kreuzgallopp.
Die Tierärztin war da und stellte Blockaden in der Schulter links, in beiden Hüftgelenken und im Kreuzdarmbein fest, die sie dann löste.
Wir sollten dann viel longieren, ihn über Stangen laufen lassen, viel bergauf laufen Und Gymnastik.
Das haben wir fein gemacht und an vielen Tagen lief er deutlich besser, es trat stellenweise gar keine Lahmheit auf im Trab. Auch der Gallopp auf der linken Hand ist größtenteils richtig.
Kontrollbesuch der TÄ nach 4 Wochen, er hatte da einen schlechten Tag und lahmte im Trab wieder mehr als sonst.
TÄ sagte, das sieht nicht gut aus, das Pferdi hat einen Fesselträgerschaden hinten links. Das Gangbild ist so eindeutig, sie ist sich ganz sicher.
Wobei ich dazu sagen muss, dass sie ihn bei ihrem ersten Besuch nicht hat laufen sehen, sie meinte, durch diese Blockaden könnte er gar nicht richtig laufen und war sich ziemlich sicher, dass durch Lösen der Blockaden das Pferd wieder fit ist, bzw. in dieser Hinsicht evtl. noch mal eine Nachbehandlung braucht.
Er darf jetzt nur noch Schritt gehen, am besten geradeaus und auf hartem Boden. Wir sollen ihn mit den anderen auf die Koppel stellen, von Boxenruhe hält sie nichts. Unser Pferdi ist trotz seiner 5 Jahre ein sehr ruhiger Vertreter. Das ganze dauert ein Jahr lang. Es braucht Zeit zum Heilen.
Er soll diese Zeit haben, keine Frage, aber irgendwie kommen mir jetzt Zweifel, ob man das ohne jeden Ultraschall o. ä., nur durch schauen, wie das Pferd läuft, so sicher sagen kann.
Sie machte einen kompetenten Eindruck auf mich, von daher habe ich es erst einmal so hin genommen. Sie sagte, man kann jetzt natürlich das ganze Programm durchziehen mit diversen Geräten, diversen Behandlungen wie Diversen Spritzen, Eigenblut etc., jedoch das wichtigste wären Ruhe und Zeit.
Was meint ihr? 

Hexle:
Ohne Ultraschall würde ich mich auf garnichts verlassen. Gut möglich dass das Pferd sogenannte Wachstumsschmerzen hat, oder einen Chip, oder er zahnt (auch das kann Lahmheiten auslösen)

Vor die sinnvolle Therapie hat der liebe Gott nunmal die Diagnose gesetzt und Fesselträger ist eine zu heftige Diagnose um sie ohne US zu stellen ..

Sprich ich würde das Pferd einpacken und in eine auf Lahmheiten spezialisierte Klinik fahren

Tupfelpferde:
Danke, Hexle,
Dann werde ich auf jeden Fall einen 2. Tierarzt um seine Meinung bitten und hoffen, dass wir das Pferdchen wieder fit bekommen.

Kraehe:
moin  ;)

also bei meiner stute hatte man den fesselträgerschaden weder auf us noch röntgen gesehen, was insofern gut war, dass es sich um keinen großen schaden gehandelt hat. wir haben die diagnose letztendlich aufgrund des lahmheitsbildes und nach dem "abspritzen" einzelner regionen geortet. ich habe dann ein dreiviertel jahr den schritt von 5 min auf 3 stunden gerade aus gesteigert und sie durfte die ganze zeit auf die wiese. danach gab es nie mehr problem.
aber bei einem jungen pferd können wirklich ganz verschiedene sachen sein. und ich habe damals auch auf us und röntgen bestanden, einfach um zu wissen, ist es schlimm, ist es akut oder sogar schon chronisch.

Kiowa:
Ich würde auf jeden Fall einen Ultraschall machen lassen, denn der Lahmheitsgrad sagt gerade beim Fesselträger gar nichts über das Ausmaß des Schadens aus. Ich kenne Pferde, die haben mit einem Loch im Fesselträger nur ganz kurz gelahmt und andere, die mit einer Sehnenscheidenentzündung lange lahm waren.

Wichtig ist: Ruhe, regelmäßig lange Schritt auf hartem Boden und nach Kontrollultraschall bei guter Heilung auf jeden Fall noch mal 6 Wochen Schrittprogramm. Alle Tierärzte neigen dazu, zu schnell wieder antrainieren zu wollen.

Freie Bewegung auf dem Paddock erst wieder, wenn unter dem Sattel alle Gangarten schadlos möglich sind - zumindest wenn im US ein echter Befund sichtbar ist.

Und immer bedenken, dass ein Pferd gut Blockaden UND einen (Fesselträger)schaden haben kann, dass sowohl das eine als auch das andere der Auslöser sein könnte, dass man aber auch einfach mal Pech haben kann. Ohne US ist aber das Ausmaß des Schadens schlecht zu beurteilen. Wenn der US gut ist und das Pferd nicht lahmt, kann man anders wieder antrainieren als wenn der US schlecht ist und das Pferd nicht lahmt oder der US schlecht ist und das Pferd lahmt.

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