Das kranke Pferd > Hufschutz und Hufprobleme

Huflederhautentzündung - welcher Hufschutz?

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Hatice:
Hallo Zusammen,

nach einem Umzug in einen neuen Stall hat sich mein Wallach, der mit seinen 20 Jahren noch nie beschlagen war, die Hufe wohl so stark abgelaufen, dass es zu einer Huflederhautentzündung auf beiden Vorderbeinen gekommen ist.

Haltung seit dem Umzug im Dezember 2015 ist über Nacht Box (Gummimatten + Stroheinstreu) und tagsüber ca. 12 Stunden Weide bei jedem Wetter und Bodenzustand in kleiner Herde mit Heuraufe auf der Weide. Vorher stand er in einer Auslaufbox mit Stroheinstreu und, bei trockenem Boden, ca. 5 Stunden Weide in grosser Herde. Durch den Umzug haben wir aber mehr Asphalt zu bewältigen, bis wir in der Reithalle sind, und auch beim Ausreiten sind die Wege etwas steiniger. Zusätzlich läuft er natürlich auch tagsüber viel mehr, da länger Auslauf auf der Weide. Die Gruppe ist aber sehr ruhig.

Die Hufe wurden regelmässig von einer Hufpflegerin nach Biernat bearbeitet (zuletzt vor 2.5 Wochen), die aber nichts über die abgelaufenen Hufe gesagt hat. Mein Wallach lief allerdings auch bis letzte Woche, wo er auf dem Weg zur Halle über ein Steinchen gestolpert ist und anschliessend lahm war, nicht fühlig. Ich selbst habe die abgelaufenen Hufe bemerkt und ärgere mich, nicht vorher reagiert zu haben. Zu meiner Ehrenrettung muss ich aber sagen, dass mein Wallach eben gar nicht fühlig ging, er ist allerdings auch äusserst zäh... Ich habe zunächst einige Tage gewartet und Pause gemacht, wo er zwischenzeitlich lahmfrei war (auf der Weide). Nachdem er aber vorgestern doch wieder lahm war, kam gestern der Tierarzt.

Der Tierarzt hat nun die beidseitige Huflederhautentzündung diagnostiziert und Schmerzmittel / Entzündungshemmer gespritzt bzw. für die nächsten Tage in Pulverform dagelassen, dazu natürlich tägliches Kühlen der Hufe verordnet. Sobald die Entzündung abgeklungen ist, soll ich meinen Wallach nun beschlagen lassen, zunächst mit Einlage / Polsterung, um die Sohle zu schonen und dem Huf die Möglichkeit zu geben, neues Horn zu schieben.

Ich bin bislang immer ein Verfechter von Barhuf gewesen und frage mich daher, was ich jetzt am besten machen soll:

- nur mit Hufschuhen zu arbeiten schliesst der Tierarzt erstmal aus, da die Hufe zumindest vorerst permanent geschützt werden sollen, also auch auf der Weide und nicht nur bei der Arbeit
- konventioneller Eisenbeschlag, zunächst mit Einlegesohle, ist die Empfehlung des Tierarztes, wobei ich immer noch vor dem Aufnageln zurückschrecke. Meine Idee wäre, für ein bis zwei Beschlagsperioden zu beschlagen und dann die Eisen wieder abzunehmen und bei Ausritten und auf dem Weg zur Halle rundum Hufschuhe anzulegen
- Klebebeschlag ginge laut Tierarzt evtl., allerdings glaubt er, dass der nicht hoch genug ist und damit die Sohle weiterhin Kontakt zum Boden haben kann, sollten einmal Steine auf dem Weg liegen. Klebebeschlag mit Sohlenschutz ginge vielleicht, er wusste allerdings nicht, ob es das gibt, das müsse ich mit dem Schmied klären. Ich befürchte aber, dass mir ein "normaler" Schmied sowieso erstmal zu einem konventionellen Beschlag raten wird

Habt Ihr Erfahrungen mit dem Beschlag oder Hufschutz nach Huflederhautentzündungen? Evtl. Klebebeschlag, um die Sohle übergangsweise zu schonen, und dann wieder Umstellung auf barhuf mit Hufschuhen rundum für Ausritte und die Strecke bis zur Halle?

Ich habe heute noch mit meiner Hufpflegerin telefoniert, sie kommt heute Abend und schaut sich die Hufe an. Sie ist gar nicht begeistert von der Idee,  mit Eisen zu beschlagen. Gestern nach dem Tierarztbesuch war ich noch leicht "unter Schock" und fand das Beschlagen gar nicht so schlimm, aber mittlerweile kommen mir wirklich Zweifel, ob ich das machen soll. Wenn, würde ich vermutlich nur mit Duplos oder Ähnlichem beschlagen lassen.

Viele Dank für das Lesen meines Romans und Eure Hilfe,
Hatice

Hexle:
Warum nicht für tagsüber Engl-Hufschuhe und zum reiten richtige Hufschuhe? In die Engl kann man Filzeinlagen reinmachen zur Dämpfung - die können auch 24 Stunden drauf bleiben (weil atmungsaktiv) und werden selten mal verloren. Die bekommt meine im Offenstall an wenn sie sich mal kurz gelaufen hat  :D

sasthi:
Ich habe momentan die Equine Fusion Joggingshoe für 24/7 drauf. Funzt prima

Tiefkuehlhamster:
Ich hatte sowohl die Engl- Schuhe als auch die Joggingshoes schon für einen ähnlichen Zweck im Dauereinsatz. Im Prinzip hat beides geklappt, allerdings haben die Engl- Schuhe wesentlich länger gehalten (ließen sich auch problemlos wieder nähen) und ich fand sie pflegeleichter.

Hexle:
.. Und sie kosten die hälfte von dem Joggingschuhen ;)

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