Das kranke Pferd > wenn der Tierarzt kommt ...

Was es alles gibt......

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Christine:
Ich war schon ein paar mal hier mit Fragen bezüglich eines unserer Pferde (Fuchswallach, inzwischen 15 Jahre alt), das immer wieder auf einem anderen Bein unterschiedlich stark lahmte.
Außerdem machte er sich in der Halle extrem fest beim Antraben.
Wir schoben also die indifferenten Lahmheiten (manchmal tickte er auch nur) auf eine muskuläre Geschichte, da ja auch nie ein bestimmtes Bein betroffen war. Das wechselte ständig von kaum sichtbar bis stocklahm - und am nächsten Tag (wenn der TA am Hof war) lief er wieder wie ein Glöckchen.
TA röngte 2x vor Ort und fand nix. Vermutung war Arthrose, da er ja auch schon das Alter dafür hat.
Außerdem hatte er Tage, an denen er so fest war, dass er beim Angaloppieren buckelte - auch nicht grade angenehm. Danach lief er dann ganz locker und befreit.
Nun hatte ich seit November letzten Jahres regelmäßig eine Physiotherapeutin am Pferd, die seine extrem verspannte Muskulatur behandelte. Trotzdem blieb diese unerklärlich wechselnde Lahmheit, genau so wie das immer wiederkehrende Buckeln beim Angallopieren.
Ich hatte (nach zwei Jahren) die Faxen dicke und rief in unserer Tierklinik an. Wir haben eine Pferdefachklinik am Ort - 10 km von unserem Stall entfernt  ;D.
Der leitende TA schlug mir vor, eine Szintigrafie zu machen. Da würde man es auf alle Fälle finden und das Pferd wird nur sediert und nicht in Vollnarkose gelegt, wie bei einem MRT.
Ergebnis:
Er hat wohl - vor einiger Zeit - einen Schlag auf´s Brustbein bekommen, der am Knochen ein Trauma hinterlassen hat. Genau auf Höhe der Sattelgurtlage.
Muss wohl im ersten Jahr passiert sein als ich das zweite Pferd bekam und die beiden zusammen den ersten Sommer auf der Koppel waren. Sie vertrugen sich eigentlich von Anfang an recht gut - auf den ersten Blick. Aber irgendwann muss es wohl doch eine "Rauferei" gegeben haben. Keaton ist wohl gestiegen, Gaucho hat ausgetreten - und saublöd getroffen.
Der TA meinte, hat er noch nie gehabt - aber es erklärt dieses indifferente Lahmen und auch das Buckeln.
Nun bleibt er 8 Wochen (TA meinte 4-6 Wochen) ohne Gurt. Geritten wird er - ohne Sattel.
Jetzt scheint es, haben wir einen neuen Trend gesetzt - einige bei uns im Stall haben es auch schon probiert  ;).
Auf Anraten der Physio habe ich ihm einen neuen Maßsattel machen lassen, da der Alte wohl etwas eng an der Schulter war und nicht mehr wirklich zu Optimieren.
Unsere RB hat inzwischen so einen Spass am Reiten ohne Sattel, dass ich mich nun schon frage warum ich diesen Sattel habe machen lassen ;D. Sie macht inzwischen schon einfache Galoppwechsel ohne Sattel. Ohne Sattel übrigens keine Auffälligkeiten mehr!!!!!
Eine Sache kam dabei noch raus - keine Arthrose - nirgends.
Ich habe noch nie so gerne eine Überweisung ausgestellt.
Irgendwie wollte ich diese Geschichte der Allgemeinheit zugänglich machen - weil man einfach mit Dingen rechnen muss, mit denen man nicht rechnen kann. Nicht einmal unser sehr erfahrener Fachtierarzt hatte so was schon mal gesehen.
Und wenn ich das Geld zusammenzähle, das bis zur Szintigrafie in das Pferd die Lahmheit betreffend gesteckt habe, dann wäre diese Untersuchung schon fast bezahlt gewesen.
Aber Reuen tut es mich trotzdem nicht, da er diese Behandlungen durch die Physio sehr genossen hat und sie ihm sicher helfen, seine Verspannungen loszuwerden.
Alles Liebe Euch und Euren Pferden
Christine

Hexle:
... Und ich sach noch : sie haben IMMER einen Grund  ;) super (!!!) dass du nicht aufgehört hast mit der Suche nach der Ursache   :D

sasthi:
Darf ich fragen, was du dafür bezahlt hast?

Kiowa:
Toll, dass Du dran geblieben bist und schön fürs Pferd, dass die Ursache gefunden ist :D

In Verbindung mit einem guten Vorderzeug (Jagdvorderzeug) kann man auch den Sattelgurt etwas lockerer lassen - wenn ihr jetzt 8 Wochen ohne Sattel reitet, braucht ihr den Sattelgurt wahrscheinlich sowieso kaum noch - aber mit Sattel reitet es sich doch bequemer. :D

Christine:
Danke für Eure Rückmeldungen.
Die Szintigrafie alleine hat knapp 700 Euro gekostet - aber er hat das ganze Pferd gemacht - komplett. Auch die Hufrollen.
Mit 4 Übernachtungen in der Klinik und 2x Sedieren (es wurde dann nochmal ein Bein, dass bei der Szinti im unteren Bereich unklar war mit 4 klassischen Röntgenbildern nachgeröngt - ohne weiteren Befund)), allen Medikamenten (auch denen, die wir noch hier weitergeben) hat mich der Spaß knappe 1700 € gekostet.
Und unsere Klinik gehört eher zu den "Hochpreisigeren". Zumindest hört man das immer wieder.
Grüße
Christine

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