Autor Thema: Führmaschine - Erfahrungen?  (Gelesen 8433 mal)

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Offline taraTopic starter

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Führmaschine - Erfahrungen?
« am: 28.07.15, 12:19 »
in meinem jetzigen Stall ist eine Führmaschine/Kondi-Trainer vorhanden.
Wer hat Erfahrungen mit dem Einsatz von Führmaschinen zu berichten? Welche 'Trainingseinheiten' machen Sinn? Welche Trainingseffekte kann man erwarten?
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

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Offline Kiowa

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Re: Führmaschine - Erfahrungen?
« Antwort #1 am: 28.07.15, 13:24 »
Mein Pferd ist im Beritt viel in der Führmaschine gewesen und gern und freiwillig reingegangen, Trainer musste nur das Tor aufmachen, dann hat er sich eingereiht.

Viele Distanzpferde, die auf Championatsniveau laufen, gehen täglich in der Führmaschine, zw. 45 Min. und 2 Stunden, allerdings wird aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen in der Führanlage nur im Schritt trainiert. So, wie die da marschieren, kann man gar nicht Schritt reiten. Die Pferde, die ich kenne, gehen da auch gerne rein und finden es anscheinend weniger stupide, als wir das empfinden würden. Vielleicht denken sie auch einfach nicht so viel. Oder kommen gerade da zum Nachdenken ;-)

Die meisten Profis, denen an pferdegerechtem Konditionstraining gelegen ist, lassen ihre Pferde ja eh viel Schritt gehen, manche haben dafür ihre Leute, andere eine Führmaschine (Vielseitigkeitsreiter, Distanzreiter), viele kombinieren Führmaschine und ruhige, lange Ausritte. Die mehrfache Weltmeisterin Valery Kanavy sagt, dass im Training ihrer Distanzpferde der Schritt die wichtigste Gangart ist. Da selbst Offenstallpferde mit großen Flächen und vielen Bewegungsanreizen nie lange am Stück Schritt gehen, ist der Trainingseffekt in der Führanlage immens.

Und es spart unglaublich viel Zeit (weil man in derselben Zeit ja was anderes machen kann, Selbstversorger äppeln dann ab) und das Pferd ist aufgewärmt, bevor man reitet bzw. absolviert täglich ein gutes Schrittraining, für das man sich sonst nicht die Zeit nehmen würde.

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Offline taraTopic starter

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Re: Führmaschine - Erfahrungen?
« Antwort #2 am: 28.07.15, 14:02 »
wir haben dem Polo gestern die Führmaschine gezeigt. Ich bin ein paar Runden mitgegangen, dann durfte er alleine noch einige Minuten laufen. Ich hatte so den Eindruck, er kennt das. Er wird also ab heute 2x in der Woche in der FM gehen. Wenn er da dann bis zu 1h marschiert, ist das sicher ein gutes Zusatztraining. So hat er zusätzlich zum täglichen Koppelgang noch jeden Tag in der Woche eine Trainingseinheit: ich komme Mo, Mi, Fr u Sa zum Reiten (Platz oder Gelände, oder auch Longe), und Di u Do geht er dann FM. Mal sehen, wie/ob es ihm gut tut.
Was meinst du, lernen die Pferde in der FM einen ...wie soll ich sagen... größeren/fleißigeren Schritt zu gehen? Gestern habe ich beobachtet, daß er hin und wieder antrabseln mußte, um nicht vom Panel geschoben zu werden. Das Tempo war das, was auch die VB-Jährlinge zu Trainingsbeginn laufen.
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Offline Olli

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Re: Führmaschine - Erfahrungen?
« Antwort #3 am: 28.07.15, 14:11 »
@ tara- ich bin neidisch!
gerne hätte ich sowas zusätzlich zur koppel und reiten
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline taraTopic starter

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Re: Führmaschine - Erfahrungen?
« Antwort #4 am: 28.07.15, 14:17 »
nur kein Neid.
Dafür hab ich im Winter keinen bereitbaren Platz und keine Reithalle, nur den Roundpen im Innern der FM zum longieren.
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Offline Kiowa

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Re: Führmaschine - Erfahrungen?
« Antwort #5 am: 28.07.15, 14:19 »
Hängt vom Pferd ab, glaube ich. Es gibt Scherzkekse, die lassen sich von den Stangen den Po massieren und andere, die lassen sich hetzen und manche, die von selbst einen guten Schritt gehen. Ich würde die Maschine wohl am Anfang langsamer laufen lassen, damit sie sich nicht das Zackeln angewöhnen. Vielleicht ein paar Tage beobachten vorher.
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Offline jaques bubu

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Re: Führmaschine - Erfahrungen?
« Antwort #6 am: 07.08.15, 08:44 »
hallo,

nachdem bei uns im alten stall jahrelang nie was in der führmaschine passiert ist, verletzten sich dann recht flott hintereinander - im laufe von 2 jahren) 3 pferde schwer. eines wäre fast verblutet, zum glück war die pferdepflegerin gleich da und hat ihm einen druckverband angelegt (keine übertreibung, auch die dann zufällig 5 min später auf den hof fahrende ta hat gesagt, dass das ganz böse hätte ausgehen können), das pferd ist nicht mehr reitbar. nach einer op und vielen vielen tauserndern an behandlungskosten soll er nun 3 jahre später in eine offenstallhaltung übersiedeln, das zweite pferd hat sich beim auskeilen gegen ein panel das griffelbein gebrochen, nach einer op wieder voll reitbar und dann natürlich noch meine, die ist in der führanlage erschrocken und drehte völlig ab: ergebnis, halb abgerissenes lid, viele schnitten am kopf, zum glück durch winterdecke wenig verletzungen am körper, aber decke ziemlich kaputt, einige verletzungen an den beinen, die aber nicht gravierend waren. führanlage innen schrott, alle panels waren kaputt und auch das große antriebsrad war so verbeult, dass man ein neues brauchte. heute steht auch meine stute in einem offenstall, weil ich ohne die führanlage zu nutzen ihr im alten stall nicht die ausreichende bewegung verschaffen konnte.

die sb hat allerdings aus den unfällen ein wenig gelernt: die neuen abtrennungen sind nun keine gittelpanels mehr, sondern aus gummi, so dass die verletzungsgefahr deutlich gemindert ist. (da meine versicherung zahlte, konnte sie sich das leisten ... *seufz*). nicht gelernt hat sie allerdings aus dem ersten so dramatischen unfall, sie hat weiterhin die bande der führanlage nicht erneuert, sondern komplett herausgenommen, so dass das metallgestänge der anlage nun die begrenzung ist. für mich ja ein totales no go! (seit den unfällen)

sprich führanlage ist nicht gleich führanlage, ich finde eine gute bande und gummipanels müssen heutzutage sein.

mein persönliches fazit ist nun allerdings extrem negativ: mir geht kein pferd mehr in die führanlage. hätte man mich 3 jahre früher gefragt, dann wäre ich total begeistert von den möglichkeiten am stehtag gewesen (ich hab sie wie tara es nun plant genutzt).

im übrigen war aufwärmen (für MICH ;) also, ganz subjektiv) in der führanlage für mich nie ein thema. außer bei profireitern, die einfach wirklich nicht die zeit haben 9 pferde 10-20 min schritt zu reiten (und das täglich), finde ich es irgendwie respektlos dem pferd gegenüber es nicht persönlich über führen und schrittreiten aufzuwärmen.

evtl. noch beim (frei)springen, da kann man dann das pferd schön schritt gehen lassen und in der zwischenzeit aufbauen, aber sonst kann man ja auch beim aufwärmen gleich gut feststellen, wie geht es denn heute, sind wo festigkeiten, die man angehen muss, usw. für mich so ein unding wie: pferd von einem fremden putzen und satteln lassen.

aber wie gesagt, nur MEINE meinung, andere meinungen finde ich persönlich zwar komisch, aber es soll ja mal vorkommen, dass menschen nicht gleiche ansichten wie ich haben *ironie*.

alex

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Re: Führmaschine - Erfahrungen?
« Antwort #7 am: 07.08.15, 18:13 »
aufwärmen vor dem reiten mache ich auch lieber persönlich
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Gruß tara

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